MALTE SCHUMACHER ERFAHRUNGSBERICHT DUBLIN BUSINESS SCHOOL BWL (LOGISTIK) WSP11c 5. Semester September Dezember 2013
Im Folgenden Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester in Irlands Hauptstadt Dublin möchte ich euch einen Eindruck über die Planungen, Möglichkeiten und Herausforderungen geben. Ich hoffe, dass ihr diesem Bericht einige praktische Tipps entnehmen könnt, die eure Planungen erleichtern und euch in eurer Entscheidung für Dublin bestärken. Bei Fragen könnt ihr euch gerne jederzeit gerne unter den folgenden Kontaktdaten an mich wenden: Malte Schumacher malteschumacher@kabelmail.de 0175/8951487 Vorbereitung des Aufenthalts Um an der DBS in Dublin studieren zu können, solltet ihr euch rechtzeitig (also ca. ein halbes Jahr vor eurem geplanten Aufenthalt) beim International Office bewerben. Dieser Prozess wird auf der DHBW-Website in sieben einfachen Schritten erklärt bei Rückfragen stehen euch sowohl eure Studiengangsleitung als auch die Mitarbeiter im International Office jederzeit zur Seite. Wenn ihr die Zusage von der DBS bekommen habt, gehen die eigentlichen Planungen erst richtig los. Das wichtigste Thema ist wohl die Wohnungssuche. Der Wohnungsmarkt in Dublin ist sehr schnelllebig und zudem vom Preisniveau und der Qualität des angebotenen Wohnraumes kaum mit Deutschland zu vergleichen. Ihr solltet euch darauf einstellen, neben den Studiengebühren an der DBS ca. 500 für eine Wohnung ausgeben zu müssen. Um etwas Passendes zu finden, empfiehlt es sich, auf dem irischen Portal www.daft.ie nach einer Wohnung zu suchen. Diese Website ist das in Irland am meisten genutzte Portal zur Vermittlung von Wohnungen und hält eine große Auswahl bereit. Wie bereits erwähnt ist der Dubliner Wohnungsmarkt sehr schnelllebig, sodass viele Angebote bereits nach wenigen Stunden vergeben sind. Zudem solltet ihr wissen, dass euch kaum jemand zwei Monate im Voraus eine Wohnung vermieten wird. Lasst euch davon nicht verrückt machen auch zwei Wochen vor Reisebeginn ist es noch möglich, eine Wohnung zu finden. Alternativ nutzen viele Studenten die Möglichkeit, die ersten ein bis zwei Wochen ihres Auslandssemesters in einem Hostel zu verbringen, um vor Ort nach Wohnungen zu suchen. Ein kleiner Tipp: Sagt euren potenziellen Vermietern am
besten nicht, dass ihr Studenten seid, die nur drei Monate in Irland sind. Da die meisten Vermieter keinen Vertrag aufsetzen und die Miete bar erhalten, besteht an dieser Stelle kaum ein Risiko für euch. Ist eine passende Unterkunft gefunden, können die Koffer gepackt werden und das Abenteuer Dublin kann beginnen! Leben in Irland Bevor ihr euch für ein Auslandssemester in Irland entscheidet, solltet ihr eines beherzigen. Iren sind von ihrer Mentalität und ihrem Charakter ganz anders als wir Deutsche. Man respektiert uns für unseren Arbeitseinsatz, der Ire selbst genießt das Leben aber lieber als zu arbeiten. Verspätungen, Terminabsagen und Unpünktlichkeit gehören zur Tagesordnung, machen aber auch vieles leichter, da Dinge einfach so hingenommen werden, wie sie sind. Abbildung 1: Ein typisch irischen Lebensmotto Ich kann euch nur empfehlen, euch auf den irischen Lebensstil einzulassen und diese wunderbare Kultur näher kennenzulernen. Die Menschen, die man in den Pubs und auf den Straßen trifft, sind viel entspannter, offener und freundlicher als wir Deutschen und heißen einen mit Freude in ihrem Land willkommen. Geht am Besten in die Pubs außerhalb des Touristenviertels Temple Bar und lasst euch von völlig
Fremden Iren in ein Gespräch verwickeln dabei kommen die witzigsten Geschichten und unvergessliche Abende heraus. Wenn ihr genug von Dublin und dem Leben in der Großstadt mit all seiner Hektik habt, möchte ich euch die Wochenendtrips der DBS ans Herz legen. Diese Trips gehen meistens drei Tage, kosten unter 50 und bringen euch in die schönsten Ecken Irlands. Hier könnt ihr die wilde Schönheit des Atlantiks, steile Felsküsten und die echte irische Kultur miterleben. Die Pubs in Dublin sind zwar schön wer allerdings ein Mal in Matt Molloy s Pub in Westport war, in dem die Musiker kein Geld erhalten und gälische Lieder singen, möchte nirgendwo anders mehr hin. In solchen Pubs schmecken Guinness und Whiskey einfach am besten. Mein Tipp: Nehmt so viele von den Trips mit, wie ihr könnt und lernt Irland von einer ganz anderen, ursprünglicheren, Seite kennen, als Dublin sie bietet. Abbildung 2: Auch das ist Irland: mildes Klima und Palmen Studium an der DBS Die DBS ist eine private Business School, die zu einer amerikanischen Investorengruppe gehört. Dennoch wird sie nach dem typisch irischen Lebensmotto
das bekommen wir schon irgendwie hin geleitet. Für euch bedeutet das, dass ihr euch bereits im Voraus verschiedene Kurse aussuchen könnt, die ihr belegen möchtet, aber während der ersten Wochen auch problemlos zwischen Kursen und Kursgruppen wechseln könnt. Dazu bedarf es lediglich einer kurzen Absprache mit Abigail, der Leiterin des Student Service, die für euch immer der erste Ansprechpartner ist und (fast) alles möglich macht. Ich selbst habe fünf Kurse von Psychologie bis VWL gewählt und damit ein sehr breites Spektrum abgedeckt ob dies auch bei euch möglich ist, hängt allerdings vom Studiengang und den Vorgaben ab. Durch die vielen Wahlmöglichkeiten könnt ihr euch euren Stundenplan sehr flexibel selbst zusammenstellen, sodass es durchaus möglich ist, ganze Tage frei zu haben (freitags zum Beispiel). Die Vorlesungen selbst sind denen an der DHBW nicht unähnlich. Die Kursgruppen sind allerdings etwas größer, aber der Unterrichtstil wird vielen von euch aus der Heimat bekannt vorkommen. Alle Vorlesungsunterlagen werden online zur Verfügung gestellt und können kostenfrei ausgedruckt werden, sodass ihr immer auf dem aktuellen Stand seid. Solltet ihr keine Erstsemesterkurse gewählt haben, so werdet ihr zu den Glücklichen gehören, die während ihrer Zeit in Dublin keine Klausuren schreiben müssen. Stattdessen wird es eine schriftliche Ausarbeitung (in Gruppen) sein, die über eure Note für das Semester bestimmt. Mein Tipp ist daher, sich frühzeitig um passende Gruppen mit verlässlichen Mitgliedern zu kümmern, um jeglichen Ärger bereits im Voraus zu vermeiden. Wenn ihr die Arbeit von vornherein aufteilt und die Ergebnisse immer mal wieder vergleicht, werdet ihr keine Probleme haben. Eine kleine Anmerkung noch zum irischen Notensystem: in Dublin wird kaum eine eurer Arbeiten mit mehr als 80% gewertet werden. Dies ist allerdings kein Anlass zur Sorge, da man bereits mit 40% den Kurs besteht und die Umrechnungstabelle für Deutschland 80% als 1,0 vorsieht. Praktische Tipps Da die Kosten des normalen Lebensunterhalts in Irland vergleichsweise hoch sind, kann ich euch nur empfehlen, sich für ein Baden-Württemberg-Stipendium zu bewerben. Dieses beinhaltet einen monatlichen Förderbetrag on 430, der das Leben um Einiges einfacher gestaltet. Alle Infos dazu findet ihr auf der DHBW-
Website. An dieser Stelle möchte ich der BW-Stiftung für Ihre Unterstützung herzlich danken. Außerdem würde ich euch empfehlen, euch für das tägliche Vorankommen ein Fahrrad zu organisieren. Damit ist man mobil und nicht auf den katastrophalen ÖPNV in Dublin angewiesen, der zudem relativ kostenintensiv ist. Eine Anlaufstelle für gute, gebrauchte Bikes ist das Café Rothar nahe der DBS. Hier bekommt man für unter 150 einen brauchbaren fahrbaren Untersatz. Allerdings würde ich ein gutes Schloss mitnehmen und das Rad nicht über Nacht draußen stehen lassen, da Fahrräder gerade in den äußeren Bezirken Dublins gerne entwendet werden. Fazit Ich kann jedem, der die relativ hohen Studiengebühren für die DBS aufbringen kann, nur wärmsten empfehlen, sein Auslandssemester in Dublin zu verbringen. Die Stadt bietet für Studenten optimale Voraussetzungen, auch wenn das Preisniveau etwas höher als in Deutschland ist. Die Iren sind ein sehr offenen, warmherziges und trinkfestet Volk, das es versteht, die angenehmen Seiten des Lebens voll auszukosten. Auch an der DBS wird man sehr herzlich aufgenommen und hat immer das Gefühl, als Gast willkommen zu sein. Die Vorlesungen vermitteln viele spannende Inhalte und die Dozenten stehen einem bei Fragen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Ich habe dieses Semester sehr genossen und kann jedem Interessierten nur empfehlen, den Schritt zu wagen und das Auslandssemester auf der grünen Insel zu verbringen.