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Transkript:

Mitteilungen April 2018. Inhalt Termine im April...Seite 1 Aus der Redaktion......Seite 1 Mitgliederbeiträge......Seite 1 Mondkalender...Seite 2 Die Planeten, Kleinplaneten und Meteorströme...Seite 2 Interessantes am Himmel......Seite 3 Internationaler Astronomietag am 21. April...Seite 4 Sternwarten-News...Seite 5 Amateurfunk trifft Amateurastronomie (Teil 1)...Seite 7 Bericht - AGO Vereinsabend vom 16. März 2018...Seite 10 Termine im April Samstag, 21. April, 16 Uhr, Brig Sebastiansplatz Internationaler Astronomietag * * Bei unsicherer Witterung gibt unsere Webseite http://www.ago-sternwarte.ch/ über die Durchführung der Veranstaltung Auskunft. Aus der Redaktion Wir danken für die neuen Beiträge und nehmen weiterhin gerne eure Einsendungen, aber auch eure Kritik entgegen. Die Beiträge bitte wie bisher an michael.hauck@rhone.ch senden. Mitgliederbeiträge Im Laufe des Aprils werden die Einzahlungsscheine für die Mitgliederbeiträge zugestellt. Sie umfassen nur den Beitrag für die AGO. Die Abo-Gebühren für die Zeitschrift Orion werden direkt von der SAG in Rechnung gestellt. Mit freundlichen Grüssen Thomas Lüthi, Kassier April 2018 Seite 1

Mondkalender Letztes Viertel: Neumond: Erstes Viertel: Vollmond: Sonntag, 08. April Montag, 16. April Sonntag, 22. April Montag, 30. April Die Planeten Merkur: Merkur kommt am 1. April in untere Konjunktion mit der Sonne. Merkur bleibt im April unsichtbar. Venus: Venus wird nach Sonnenuntergang in westlicher Richtung als hell leuchtender Abendstern sichtbar. Sie gewinnt im Laufe des Monats weiter an Höhe und geht immer später unter, Ende April um 23 Uhr MESZ. Venus ist 3.9 mag hell und zeigt sich im Teleskop als fast vollständig beleuchtetes Scheibchen. Mars: Mars kann im April in den letzten Nachtstunden im Südosten beobachtet werden. Er wandert rechtläufig durch den Schützen. Der Aufgang des roten Planeten verfrüht sich im Laufe des Monats von 3:15 Uhr MEZ auf 2:15 Uhr MESZ. Mars steigert seine Helligkeit im Laufe des Monats weiter von 0.3 auf -0.3 mag. Anfang April zieht Mars an Saturn vorbei. Jupiter: Jupiter bewegt sich rückläufig durch die Waage. Der Gasplanet geht Anfang April eine halbe Stunde vor Mitternacht auf und Ende des Monats bereits um 21:15 Uhr. Seine Helligkeit Saturn: nimmt während des Monats leicht auf -2.5 mag zu. Der Ringplanet kann am Morgenhimmel im Südosten im Sternbild Schütze aufgesucht werden. Sein Aufgang verfrüht sich im Laufe des Aprils von 3:10 Uhr auf 1:15 Uhr. Seine Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von 0.5 auf 0.3 mag zu. Uranus: Uranus kommt am 18. April in Konjunktion mit der Sonne und ist daher in diesem Monat nicht sichtbar. Neptun: Der äusserste Planet hat seine Konjunktion mit der Sonne gerade hinter sich und kann im April noch nicht beobachtet werden. Kleinplaneten (4) Vesta: Der Kleinplanet wandert im April rechtläufig durch den Schützen. Vesta kann in den letzten Stunden der Nacht beobachtet werden. Ihre Helligkeit nimmt während des Februars von 7.0 auf 6.5 mag zu. Meteorströme Im April werden die Lyriden (Radiant im Sternbild Leier, Maximum am 22. April) und gegen Ende April die ersten Eta-Aquariden (Radiant im Wassermann) erwartet. April 2018 Seite 2

Interessantes am Himmel Saturn und Mars am 2. April 2018 morgens um 5 Uhr. Mond bei Mars und Saturn am 8. April 2018 morgens um 5 Uhr. Mond bei Jupiter am 3. April 2018 morgens um 5 Uhr. Mond passiert Regulus im Löwen in der Nacht vom 24. auf den 25. April. Mond bei Saturn und Mars am 7. April 2018 morgens um 5 Uhr. Mond bei Jupiter am 30. April 2018 um 23 Uhr. April 2018 Seite 3

Internationaler Astronomietag am Samstag, 21. April 2018, in Brig Am Samstag, den 21. April, findet bei gutem Wetter ab 16 Uhr der (internationale) Astronomietag auf dem Sebastiansplatz in Brig statt. Zweck dieses Anlasses, der erstmals 1973 in den USA durchgeführt wurde, ist es, mit der Bevölkerung in der Stadt in Kontakt zu treten und mit unseren Instrumenten Sonne, Mond und Sterne zu zeigen. Am Nachmittag können wir zuerst die Sonne beobachten. Im Teleskop mit Sonnenfilter werden die Sonnenflecken als schwarze Punkte sichtbar umgeben von der grauen Penumbra. Im Sonnenteleskop mit H-alpha-Filter sieht man dagegen die Protuberanzen am Sonnenrand besonders gut. Bei genauerem Hinsehen findet man auch die Sonnenflecken wieder. Ausserdem sieht auf der Oberfläche Sonnenfackeln und die Granulation. Nachdem die Sonne hinter den Häusern verschwunden ist, können wir uns dem Mond widmen. Er ist fünf Tage alt, also kurz vor dem zunehmenden Halbmond. Auch bei Tageslicht kann man im Fernglas oder Teleskop deutlich die Mare und Krater erkennen. Mit Einbruch der Dämmerung treten dann die Konturen deutlicher hervor. Mond bei Tageslicht. Ist es schliesslich wirklich Nacht, können wir uns ans Beobachten des Sternenhimmels machen, soweit dies inmitten einer erleuchteten Stadt möglich ist. Hoch im Süden steht dann der Löwe, das typische Frühlingssternbild. Sonne im H-alpha-Teleskop und durch ein Sonnenfilter. Das Sternbild Löwe. Wir wünschen uns eine rege Teilnahme der AGO-Mitglieder. Es können auch eigene Geräte für die Demonstration mitgebracht werden. April 2018 Seite 4

Ein paar Infos zur Sternwarte (1/2) von Remo Glaisen In diesem Winter wurde der Sternwartenbetrieb durch die Wetterbedingungen und die grossen Schneemassen, die bereits in der ersten Januarwoche gefallen sind, erheblich beeinträchtigt. Mehrere Besucheranlässe wurden abgesagt, z.t. wegen schlechtem Wetter, aber auch weil die Strasse auf den Simplon für einige Tage gesperrt war. Da der Schnee seit über zwei Monaten höher liegt als die Dachbalken der Sternwarte, wird die intensive Schaufelarbeit schon nach wenigen Stunden durch Windböen wieder zunichte gemacht. Diese Erfahrung mussten Robert und ich bereits mehrmals machen. Der Bereich über dem das Sternwartendach abgeschoben wird und die Dachbalken sind immer wieder zugeschneit. Vor fast jedem Beobachtungsabend muss bis zu einem halben Meter Schnee weggeschaufelt werden, damit man das Dach abschieben kann. Hinzu kommt, dass der Einstieg an der Hauptstrasse auch immer wieder zugeweht ist. AGO-Mitglieder die neben den Anlässen gemäss Jahresprogramm ihrem Hobby in der Sternwarte nachgehen wollen, müssen sich bis auf Weiteres auf ein Schneeschaufel-Training einstellen, wenn sie das Sternwartendach öffnen möchten. Also am besten bereits in der Dämmerung starten. Das Schaufeln ist viel einfacher wenn es noch nicht stockdunkel ist. Die Situation wird sich vermutlich erst bessern, wenn die Schneehöhe um ca. 1 Meter abnimmt. Damit das Dach abgefahren werden kann, müssen Balken und Vorplatz freigeschaufelt werden. Noch ein Hinweis zur Eingangstüre der Sternwarte. Bitte beim Schliessen der Türe unbedingt darauf achten, dass an der Türschwelle und an der Unterkante der Türe keine Eisresten festkleben. Sonst lässt sie sich nicht richtig schliessen! So sieht es aus vor dem Schaufeln. April 2018 Seite 5

Ein paar Infos zur Sternwarte (2/2) von Remo Glaisen Neue Schalter am Elektrotableau in der Sternwarte. Anfang März hat Hugo den in die Jahre gekommenen Ein/Aus-Schalter der Dachmechanik ausgewechselt und zusätzlich einen Schalter für die Aussensteckdose der Sternwarte montiert. Beim Verlassen der Sternwarte bitte darauf achten, dass dieser Schalter auf 0 steht. Das Tableau ist entsprechend beschriftet. Neue Befestigung für den Borg Refraktor auf dem Meade Clubteleskop. Robert hat für den Borg ED 101 Refraktor eine neue Befestigung konstruiert. Im Normalbetrieb liegt das Borg jetzt näher an der Montierung, was vom Gewicht her positiv ist. Durch die neue Befestigung wurde die Platte auf dem Meade 16 Teleskop für das Anbringen von zusätzlichen Teleskopen frei, z.b. für einen Fotoabend. Auf der Platte befindet sich eine Losmandy-Schiene. Das Borg Teleskop muss also nicht mehr jedesmal abmontiert werden, wenn man ein privates Gerät für einen Abend aufsatteln will. Das kleine Guiderteleskop, der Borg-Refraktor und das Meade 16 wurden so aufeinander abgestimmt, dass ein anvisiertes Objekt bei allen drei Geräten in der Mitte des Blickfeldes erscheint. Vorankündigung: Der Gmeiwärchtag der Simplon Bergalpe und Arbeitstag in der Sternwarte findet am 23. Juni 2018 statt. Neben den alljährlichen Reinigungsarbeiten werden wir in diesem Jahr am Sternwartendach diverse Abdichtungen anbringen. Eine detaillierte Ausschreibung erfolgt in den Juni-Mitteilungen. April 2018 Seite 6

Amateurfunk trifft Amateurastronomie; ein kleiner Exkurs Teil 1 (1/3) von Urs Flükiger Die erstaunende Erkenntnis, dass viele Mitmenschen den Amateurfunk und die Amateurastronomie gleichzeitig oder nacheinander als Hobby betreiben bzw. betrieben haben, bewog den Autor über mögliche Gründe für dieses gemeinsame Interesse nachzudenken. Ein verbindendes Glied zwischen (Amateur-) Funk und (Amateur-)Astronomie besteht klar mit der Radioastronomie [8]. Es ist deswegen auch nicht verwunderlich, dass der grösste Rekrutierungspool für angehende Radioastronomen im Amateurfunk zu finden ist. Der Funkamateur kennt die Technik hinter dem Empfang von Radiosignalen, ist geübter Zuhörer, um nutzbare Signale aus einem Rauschnebel heraus zu filtern. Stärken, die bei der Radioastronomie Bedingung sind. Dies zeigt sich auch bei der Tatsache, dass viele professionelle Radioastronomen, oft sogar mit Lehrstühlen an renommierten Universitäten, über ein eigenes Amateurfunkrufzeichen verfügen. Man darf sich auch sicher sein, dass unter den USKA-Mitgliedern etliche kompetente Radioastronomen zu finden sind. Der Autor möchte weiter darauf hinweisen, dass dieser Beitrag in HBradio als Zeitschrift für Funkamateure auch als Off Topic verstanden werden sollte. Er will dem Funkamateur vor allem einen Einblick in ein Wissensgebiet geben, das scheinbar mit dem Amateurfunk direkt nicht viel zu tun hat. Die Astronomie beschäftigt sich aber zum Teil mit Emissionen, die den Amateurfunk beeinflussen. Umgekehrt können astronomische Ereignisse bzw. derer Auswirkungen mit Geräten des Amateurfunks eingefangen werden. Vielleicht gib dieser Beitrag auch dem einen oder anderen - momentan an der Astronomie eher desinteressierten Funkamateur - den Wink, sich diesem fremden Wissensgebiet gegenüber etwas zu öffnen und seinen Wissenshorizont in Richtung Astronomie zu erweitern. Dazu genügt zu Beginn einer visuellen Astronomie ein Fernglas oder kleines, auf einer stabilen (!) Montierung befindliches Teleskop aus dem Gebrauchthandel [12]. Oder er benutzt für erste Schritte in der Radioastronomie die bei ihm meistens zu grossen Teilen - und für diesen Zweck oft sogar in übertrieben hoher Qualität - bereits vorhandene Infrastruktur. Mit etwas Zusatzwissen wird er dann zum Beispiel - erstaunt erkennen, dass die oft im Bereich von ca. 18 bis 30 MHZ auftretenden und nur einige khz breiten Buckel innerhalb des monotonen Rauschteppichs, nicht von einem Geheimdienst stammen. Erzeugt werden diese von der Synchrotronstrahlung aus Jupiters Magnetfeld [1] oder einer erhöhten Sonnenaktivität [2]. Zur Unterscheidung dieser unterschiedlichen Phänomene muss mit spezifischer (Freeware-)Software lediglich das Audiosignal visualisiert und grafisch aufgezeichnet werden. Das Internet liefert dazu eine Fülle von Anleitungen sowie Audiofiles, welche diese Effekte akustisch demonstrieren. L-Burst tönen oft wie auf den Strand aufschlagende Brandungswellen. Ein astronomischer Freund des Autors und Funkamateur, HB9BSU, hat mit einer endgespeisten Drahtantenne (13,5 Meter Länge; 5 Meter ab Boden) und einem Transceiver ICOM 706 MKII, erfolgreich L-Burst von Jupiters Synchrotronstrahlung empfangen und mit der Freeware Audacity [11] aufgezeichnet: Ein Hörbeispiel dieser Brandungswellen (L- Burst) findet sich unter [15]. Wem von den HBradio-Lesern gelingt der Empfang des Fahnenflatterns eines S-Burst? Eine weitere Betätigung in der Low-Cost-Radioastronomie ermöglicht bereits eine alte SAT TV Schüssel mit Empfangsteil. Im Brennpunkt dieser Antenne befindet sich der sog. Low-Noise- Block (LNB). Dieser empfängt und verstärkt das Signal im Bereich von ca. 11 12.5 GHz und mischt es auf ca. 1 bis 2 GHz herunter, wo es mit konventioneller UHF Technik verarbeitet werden kann. Als nachgeschalteter Empfänger dient hier oft ein preiswerter SDR Dongle Receiver [13]. Diese Konfiguration ermöglicht z.b. die Beobachtung der Radiosonne. Im Internet sind dazu etliche Tipps für ein einfaches und erfolgreiches Vorgehen zu finden. April 2018 Seite 7

Amateurfunk trifft Amateurastronomie; ein kleiner Exkurs Teil 1 (2/3) von Urs Flükiger Der Autor selber betreibt die beiden Hobbys Amateurastronomie und Amateurfunk seit einiger Zeit mit einer eigenen Privatsternwarte und einem eigenen Shack [3]. Fasziniert war er schon in jungen Jahren von der Grösse des Weltalls und der Weite der Welt. Das Teleskop brachte ihm die Sterne näher und der Funk die Menschen. Die Erweiterung mit der Radioastronomie besteht als mittelfristiges Ziel. Schaut man sich als Funkamateur in einer Sternwarte um, sieht man als erste Gemeinsamkeit dass sowohl in einer modernen Sternwarte, wie auch im eigenen Shack, der PC Einzug gehalten hat. Auf den beiden zu vergleichenden PC sind neben den üblichen Basis- Programmen auch spezifische Softwarepakete mit erkennbaren Gemeinsamkeiten installiert. Sowohl bei der Amateurastronomie wie beim Amateurfunk sind für bestimmte Mitglieder beider Gruppen Satelliten interessant - wenn auch aus verschiedenen Gründen. Demzufolge ist eine installierte Software für die Observation von Satelliten sowohl auf einem PC im Shack wie auch in einer Sternwarte zu finden. Im Shack sucht man die aktuelle Lage eines Amateurfunk-Satelliten für einen geplanten Funkverkehr, in der Sternwarte zum Beispiel die Iridium-Satelliten für das Beobachten von sogenannten Iridium-Flares [4]. Betreibt die Sternwarte Astrospektroskopie kommt eine weitere, auch im Amateurfunk bekannte Grösse, ins Spiel: Die Wellenlänge. Die kleinste Wellenlänge beim Amateurfunk (Mikrowelle) grenzt nahe an die grösste Wellenlänge bei der Spektroskopie (Infrarot). Bei der professionellen Radioastronomie decken sich die Wellenlängenbereiche sogar. Nun lassen wir mal einen Amateurastronomen einen Funkamateur in seinem Shack besuchen. Was erkennt nun er ihm Vertrautes ausser dem bereits erwähnten PC bzw. einem Teil der installierten Programme und den Wellenlängen? Bei der Kontaktaufnahme eines rund 8000 Kilometer entfernten OM in den USA über eine Satellitenverbindung kommt ihm das bereits oben erwähnte Iridium-Flare in den Sinn. Hier stellen sich die Sonnenpanelen dieser Kommunikationssatelliten für ein paar Sekunden so, dass sie das Sonnenlicht reflektieren und damit ein eindrücklicher Lichtblitz in den Nachthimmel projizieren. Satellitenprogramme rechnen dies zuverlässig als Prognose mit genauem Zeitpunkt und Himmelsregion aus. Diese Informationen bekommt der Amateurastronom auch online [4] und [5]. Oder auch Informationen über unerwünschte Satelliten, die schon manch schöne Astrofotografie durch ihre Durchquerung übers Bildfeld mit einer Lichtspur zunichte machten. Der Funkamateur versucht nun eine Funkverbindung, indem er die Richtantenne wie das Teleskop eines Astronomen nach oben richtet. Der Amateurastronom staunt als er realisiert, dass der Mond das Ziel ist. Der Funkamateur erklärt ihm die geplante EME-Verbindung. Erstaunt ist der Amateurastronom, als der Funkamateur später seine Richtantenne irgendwo in den Himmel richtet. Was soll denn das? Und wieder staunt er, als ihm der Funkamateur erklärt, dass er ein weiteres astronomisches Objekt, sogar mehrere, für DX-Verbindungen benutzt. Meteoritenschauer - bzw. dessen Auswirkungen in der Atmosphäre - versucht der Funkamateur für DX-Verbindungen mittels Ping und Burst zu nutzen. Im Amateurfunk wird diese Aktivität als Meteorscatter bezeichnet [9]. Der Amateurastronom ergänzt, dass er umgekehrt Amateurfunkbaken oder kommerzielle/ militärische Radiostationen ausserhalb des normalen Empfangsbereichs überwacht. Die Intensität und Häufigkeit der aufgezeichneten Burst erlauben dann die Überwachung eines Meteorschauers auf der Zeitachse. Auch das sogenannte Weltraumwetter (Space Weather) [6] ist für beide Tätigkeiten von Interesse. Das für unsere Erde massgebende Weltraumwetter wird ausschliesslich durch unsere Sonne generiert. Dem Funkamateur ermöglichen entsprechende Sonnentätigkeiten DX-Verbindungen oder eben nicht. Der Amateurastronom widmet sich entweder eher wissenschaftlich der Sonnenaktivität mit dem Zählen der Sonnenflecken (Wolf- Relativzahl [7]) und derer Entwicklung. Oder - wie der Autor - fasziniert sich an den optisch verfolgbaren Materieausbrüchen unserer Sonne. Die Sonne führt sich immer wieder als brodelnder und spuckender Hexenkessel auf. Mit Hilfe von speziellen, sehr schmalbandigen, Filtern können diverse Ausbrüche in und aus der Sonnenoberfläche April 2018 Seite 8

Amateurfunk trifft Amateurastronomie; ein kleiner Exkurs Teil 1 (3/3) von Urs Flükiger mit dem Teleskop der Sternwarte beobachtet werden. Durch die relativ rasche Entwicklung und Bewegung dieser Ausbrüche zeigen sich innerhalb von wenigen Minuten oder Stunden abwechslungsreiche und faszinierende Bilder. Nun liebe OM, YL und XYL tretet bitte ein in die Privatsternwarte Loberg [3]... Die Sternwarte von HB9RWR wird als reine Hobbysternwarte betrieben und bietet interessierten Besuchern auf Anfrage auch Blicke durch die Teleskope an. Es wird auch Astrofotografie und Astrospektroskopie betrieben. Aktuell liegt der Schwerpunkt beim Beobachten und Fotografieren der Sonnen- Chromosphäre und der dortigen Aktivitäten wie Protuberanzen, Flares und Eruptionen. wir einen kleinen illustrierten Exkurs in die nächtliche Astrofotografie, bevor wir uns dem Hauptdarsteller unseres Beitrages, der Sonne, widmen werden. Beginnen wir mit dem uns am nächsten liegenden astronomischen Objekt, dem knapp 400 000 Kilometer weit entfernten Mond. Dieser wird von dem einten oder anderen Funkamateur als grosse Reflektorfläche bei EME-Verbindungen benutzt. Kraterlandschaft auf dem Mond. Jede Nacht bieten sich durch das wandernde Schattenspiel andere Kontraste und Eindrücke auf der Mondoberfläche. (Fortsetzung folgt.) Links: [1] Radio Jove Radioastronomie für Schüler und Studenten: https://radiojove.gsfc.nasa.gov/ [2] Sonnen-Radioastronomie: http://www.radio-astronomy.org/node/33 [3] Privatsternwarte Loberg: http://www.ursusmajor.ch [4] Himmelsbeobachtung 1: http://www.heavens-above.com/ Das Hauptteleskop ist ein Lichtenknecker Halbapochromat mit einer Öffnung von 150mm und einer Brennweite von 2250mm. Als Leitteleskop wird ein Meade Halbapochromat mit 102mm Öffnung und einer Brennweite von 930mm eingesetzt. Die beiden Teleskope befinden sich auf einer Deutschen Montierung, die in begrenzter Weise auch über das Internet (Remote-Steuerung) bedient werden kann. Aufnahmen entstanden und entstehen von Objekten aus dem Sonnensystem, sogenannte solare Objekte wie Mond, Planeten, Kometen, Asteroiden und natürlich die Hauptprotagonistin dieses Artikels: Die Sonne. Weiter sind es auch extrasolare und extragalaktische Objekte, die als Deepsky-Objekte zusammengefasst werden und das Interesse eines Amateurastronomen erwecken. Machen [5] Himmelsbeobachtung 2: http://www.calsky.com/cs.cgi/ Satellites?obs=12495458948342 [6] Weltraumwetter: https://www.spaceweatherlive.com/de [7] Wolf sche Relativzahl: http://www.vds-sonne.de/de/ag-relativzahl.php [8] Solar- und Planeten-Radioastronomie für Schulen: https://radiojove. gsfc.nasa.gov/ [9] Meteorscatter: http://www.darc.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/vortrag_meteor_scatter Dokumentation.pdf [10] Subaru: http://cartype.com/pics/1589/full/subaru_logo2.jpg [11] Audacity: http://www.audacity.de/ [12] Astro-Pinboard: https://www.astronomie.ch/yp/pinboard/index.html [13] Fun Cube Dongle: http://www.funcubedongle.com/ [14] Sonnenbeobachtung: http://www.aavso.org/sites/default/files/publications_files/solar_guide/solarobservingguide-german-v1.1.pdf [15] Hörbeispiel eines L-Burst von Jupiter: https://www.dropbox. com/s/0d6kw4uajg1mgo8/jupiter%20l-burst%2020180214%200848utc%20 21.736%20MHZ.mp3?dl=0 Alle Bilder: http://www.ursusmajor.ch Dürfen unverändert und unter Quellenangabe weiter verwendet werden. April 2018 Seite 9

Bericht: AGO Vereinsabend vom 16. März 2018 Text: Michael Hauck; Fotos: Remo Glaisen und Michael Hauck Am 16. März haben wir uns ab 19 Uhr in der Sternwarte auf dem Simplonpass zum ersten Vereinsabend des Jahres getroffen. Die Wetterverhältnisse liessen es zu diesem Zeitpunkt noch zu, die inneren Planeten Merkur und Venus bei ihrem Untergang zu beobachten. Danach lud Claudio als Organisator des Abends zu einem Apero und verwöhnte uns mit einem Abendessen inklusive Dessert. Nach der Geschirrwäsche und einer Tasse Kaffee zeigte er uns den Film Solarmax. Dieser Film wurde im Jahr 2000 für IMAX-Kinos produziert und handelt von unserer Sonne, wie sie frühere Kulturen beeinflusste und wie sie heute erforscht wird. Inzwischen war der Himmel bedeckt und es fielen ein paar Schneeflocken. Eine Beobachtung des Sternenhimmels war so nicht mehr möglich. So beendeten wir den Abend gegen 23 Uhr und stapften durch den meterhohen Schnee zum Parkplatz zurück. Am Vereinsabend haben acht Mitglieder (Daniela, Mary, Yvette, Claudio, Hugo, Michael, Remo, Robert) teilgenommen. Wir danken Claudio ganz herzlich für die Organisation des Abends und das köstliche Essen. Das Apero steht bereit, der Tisch ist gedeckt. Die Teilnehmer des Abends während der Vorführung des Films Solarmax. April 2018 Seite 10