AN018: Remote Device Management [Controller]

Ähnliche Dokumente
AN016: Mehrkanal-Dimmertechnologien

Version: Das Versionsfeld gibt an ob es sich um IPv4 oder um IPv6 handelt.

KNX Twisted Pair Protokollbeschreibung

Domain Name Service (DNS)

Serielle Kommunikation - Kodierung

DMXface ACTIVE SEND mit RS232

Bootloader FastBoot von Peter Dannegger

Dieses Dokument soll eine Übersicht über die Datenpaketstruktur des KNX Twisted Pair (TP1 256) Standards geben.

Protokollbeschreibung Modbus TCP für EMU TCP/IP Modul

PC-Anbindung des HMG Lactate Scout

Henne s Si tes. AN031: Dokumentation für Application Wizard. Januar 2006

Unified-E Modbus Adapter

Shared Device mit F-CPU S und SINAMICS

Split2.8 RDM. DMX-/RDM-Splitter (2 Ein- & 8 Ausgänge) Benutzerhandbuch

PCAN-Gateway Schnellstart-Anleitung

Themen. Vermittlungsschicht. Routing-Algorithmen. IP-Adressierung ARP, RARP, BOOTP, DHCP

Bully-Algorithmus Krebs Florian, Kus Matthias, Pisselhoy Andreas, Schwab Benjamin, Heinrich Jörg

Technische Beschreibung

Remote-Objekt-Überwachung. von Jan Schäfer und Matthias Merk

Revision History AnaGate CAN und AnaGate DigitalIO integriert, AnaGate I2C überarbeitet.

Device Management Schnittstellen. Referat von Peter Voser Embedded Development GmbH

TCP/IP ASCII Schnittstelle Programmierhandbuch

11. Die PC-Schnittstelle

E. Fehlermeldungen von PC-Bibliotheken

Kommunikation im lokalen Netz

Beschreibung RS232-Protokoll für POWER-TRAP Fotovoltaik-Wechselrichter (ab Protokollversion ENS1 = 5 und ENS2 = 6)

PA-CONTROL CAN-IO-Module Fehlerlisten Ab Version Technische Dokumentation. Ausgabe: 09/2008 Art.-Nr.:

Abbildung 1: Strukturskizze der Kommunikation. Die Kommunikation kann in drei Phasen eingeteilt werden:

Hardware PCI-Bus. Dr.-Ing. Matthias Sand. Lehrstuhl für Informatik 3 (Rechnerarchitektur) Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Hardware PCI-Bus. Dr.-Ing. Matthias Sand. Lehrstuhl für Informatik 3 (Rechnerarchitektur) Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

PCAN-Gateway Schnellstart-Anleitung

Benutzerhandbuch. Firmware-Update für Cherry ehealth Produkte Terminal ST-1503 und Tastatur G ZF Friedrichshafen AG Electronic Systems

Grundlagen der Rechnernetze. Internetworking

Thomas Schön Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Deckblatt. Konfiguration eines CP342-5 als DP- Slave am CP342-5 als DP- Master PROFIBUS DP. FAQ Juni Service & Support. Answers for industry.

Betriebssysteme und Netze

Vermaschte, drahtlose Sensornetzwerke für Grossanlagen

MODBUS RTU Übertragungsprotokoll für Digitale Elektronische Vorschaltgeräte mit RS-485 Schnittstelle

Zur Startseite Zur Artikelübersicht Der RS485 Bus

Übung Rechnernetze, 3. Netztechnologie Teil1. 3.1: Ethernet

GEBRAUCHSANLEITUNG IM 303 MB D

Programmierung mit NQC: Kommunikation zwischen zwei RCX

Service & Support. Mechanismen des CP zum Senden und Empfangen von Daten

Technische Richtlinie BSI TR Anlage IV: Feinspezifikation Drahtgebundene LMN-Schnittstelle Teil a: HDLC für LMN

Busse. Dr.-Ing. Volkmar Sieh WS 2005/2006. Institut für Informatik 3: Rechnerarchitektur Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Die Robo-TX RS-485 Schnittstelle

Busse. Dr.-Ing. Volkmar Sieh. Institut für Informatik 3: Rechnerarchitektur Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg WS 2008/2009

Ausarbeitung eines Praktikumsversuches zum Design eines 1-Wire-Master-Controllers Falk Niederlein

Quick Start Guide PN/CAN-Gateway CANopen. Version. 1 de. ab FW

Der Magnetfeldsensor HMC5883L

Firmware-Update für CHERRY ehealth-bcs Produkte Terminal ST-1503 und Tastatur G

RS 485 Modbus RTU. Inhaltsverzeichnis. Kommunikationsbeschrieb

Seminar The Protocols that Run the Internet

LANCOM GS Handbuch Manual

HART-Module konfigurieren und parametrieren

Grundlegende Steuer- und Verwaltungsfunktionen (ICMP)

Installation und Betrieb des Virtual Serial Port Emulators (VSPE) Mai 2012

Inhaltsverzeichnis. CD-ROM zum Buch Inhalt der CD-ROM GPL (General Public License) Systemvoraussetzung 13

Vernetzte Systeme Network Layer Vermittlungsschicht Schicht 3 Netzwerk Schicht

Benutzerhandbuch. Neukirchen

Handbuch. PLC Lib: Tc2_DMX. TwinCAT 3. Version: Datum:

Handbuch. PLC Lib: Tc2_DMX. TwinCAT 3. Version: Datum:

Mobile IPv6: Mobilität im zukünftigen Internet

Can bus Erweiterung. Powered by.

IO-LINK. Die Datenautobahn in der untersten Feldebene

Hardo Naumann LISA Schnittstelle Zusammenarbeit von EBÜS mit dem Leitstellensystem LISA von Dr. Pfau Fernwirktechnik GmbH

WS2500 V24-Kommunikation

Technical Note 0604 ewon

VLAN. Virtuelle Netzwerke Frank Muchowski

Quick Reference Guide

UART-Kommunikation mit dem Atmel AVR

UMG96S. Universal Measuring Device. Funktionsbeschreibung M-BUS. Firmware Rel C21 Art. Nr Dok. Nr c

Übungsblatt 4. (Router, Layer-3-Switch, Gateway) Aufgabe 2 (Kollisionsdomäne, Broadcast- Domäne)

Protokollgrundlagen (Schicht 2)

Gnutella 0.6. Vorstellung eines Filesharing-Protokolls. Wolfgang Steudel: Das Gnutella-Protokoll 2/15. Inhalt

Systeme II 4. Die Vermittlungsschicht

LF-Modder - Spezifikation Übertragungsprotokoll

CSMA/CD: - keine Fehlerkorrektur, nur Fehlererkennung - Fehlererkennung durch CRC, (Jabber) Oversized/Undersized

Universität Freiburg. Thema: IP-Multicast Marcel Tschöpe. IP-Multicast

Das Internet-Protocol. Aufteilung von Octets. IP-Adressformat. Class-A Netzwerke. Konventionen für Hostadressen

NET DMX Modul Version 1.1

Übung Prüfen von Ethernet-Rahmen mit Wireshark

Grundlagen Rechnernetze und Verteilte Systeme IN0010, SoSe 2018

BETRIEBSANLEITUNG EMU MB-CONNECT

M-BUS Beschreibung für MCMi mit Firmwareversion

DALI SCI RS232. Datenblatt. DALI RS232 Interface. Schnittstelle zur Kommunikation zwischen PC (oder einer SPS) und Modulen in einem DALI-Lichtsystem

Übungsblatt 4. (Router, Layer-3-Switch, Gateway) Aufgabe 2 (Kollisionsdomäne, Broadcast- Domäne)

M-Bus Master Manual. M-Bus Master. Manual. Version 2.1 1/10

FAQ 12/2015. PROFINET IO- Kommunikation.

Systeme II. Christian Schindelhauer Sommersemester Vorlesung

Schnittstellenbeschreibung: Ethernet TCP/IP ab Firmware 7.59

Dokumentation. Elektronische Rechnungsübertragung mit der First Businesspost mittels. Business Connector 4.6

Implementierung eines universellen IPv6 Protokollstapels

Funktionselemente von Netzwerken

Software-Information

Thema: Internet Protokoll Version 6 IPv6 (IPng)

Packetsniffer. Jens Zentgraf. 26. Juli Zentgraf Packetsniffer 26. Juli / 21

EMCA-PN mit einer getunnelte TCP-IP Verbindung

Transkript:

Januar 2015 h Henne s Sites AN018: Remote Device Management [Controller] Inhalt Einleitung Nutzungsbedingungen Grundlagen Controller Library Funktionsweise Anmerkungen Einleitung Bei RDM handelt es sich um eine Erweiterung des DMX512-Protokolls, die 2006 in der ANSI E1.20 durch die ESTA spezifiziert wurde. Mittels RDM konnte der DMX-Bus um einen Rückkanal erweitert werden, so dass Empfänger wie Dimmerpacks oder Movinglights dem Pult ihren Status und andere Betriebsdaten mitteilen können. Auch lassen sich so einfach zentral vom Pult aus die Empfänger parametrieren. Typische Aufgaben von RDM sind: - Patchen von DMX-Empfängern - Parametrierung von DMX-Empfängern - Überwachung von Temperaturen, Spannungen und Strömen - Leuchtmittelüberwachung - Fehlerdiagnose - Firmware-Updates RDM-fähige und konventionelle DMX-Geräte können gemeinsam in einem Bus betrieben werden. han018-1 -

Trotz dieser viel versprechenden Möglichkeiten sollte man sich die Implementation eines RDM-Protokollhandlers aber genau überlegen: - Nur wenige hochklassige Pulte arbeiten auch als RDM-Controller. - Viele DMX-Splitter arbeiten nur unidirektional und sind deshalb nicht RDMfähig. - Jedes RDM-Gerät benötigt eine GUID. (vergleichbar mit einer MAC-Adresse) - Zur Übermittlung von Betriebsdaten müssen auch Sensoren zu deren Ermittlung vorhanden sein. - Der Download von Firmwares ist (noch) nicht normiert und somit nicht universell einsetzbar. - Das Pult kennt zwar den Namen und den Typ von angeschlossenen DMX- Empfängern nicht aber deren Anordnung, sodass vor einem Adress-Patch die Positionen der Geräte zunächst einmal identifiziert werden müssen. Nutzungsbedingungen Der Code kann gemäß der gnu general public license (GPL) genutzt werden. Falls eine GPL-konforme Nutzung nicht möglich ist, wenden Sie sich bitte an den Urheber. han018-2 -

Grundlagen Anders als bei DMX werden bei RDM die Daten paketweise übertragen. Die folgende Tabelle zeigt den Aufbau eines RDM-Datenpaketes: Slot Nr. Bedeutung 0 alternate start code (0xCC) 1 sub start code (0x01) 2 Paketlänge in Bytes 3-8 Zieladresse (UID) 9-14 Quelladresse (UID) 15 Transaktionsnummer 16 Port ID / Typ der Antwort 17 Anzahl der wartenden Nachrichten 18-19 Sub-Device 20 Befehlsart 21-22 Parameter ID 23 Länge der Nutzdaten in Bytes 24 (n-2) Nutzdaten (n-1) - n Prüfsumme Zahlen werden in Big-Endian (Motorola-Format) übertragen. Die Paketlänge entspricht der Slot Nr. des ersten Prüfsummen-Bytes. Die UIDs setzen sich aus einer 16bit Manufacturer-ID, die von der ESTA vergeben wird, und einer 32bit Device-ID zusammen. Die Prüfsumme ergibt sich durch Summation aller Bytes des Paketes. Zu Beginn einer Session werden alle RDM-Geräte (Responder) im Bus vom RDM- Pult (Controller) über eine Discovery-Funktion ermittelt: Dazu verschickt der Controller eine Discovery-Nachricht an alle Busteilnehmer (Broadcast) mit der Unter- und Obergrenze des UID-Adressbereiches als Nutzdaten. Liegt die UID eines Responders innerhalb dieses Bereiches, so antwortet er mit seiner verschlüsselten UID. Jeder gefundene Responder wird vom Controller anschließend gemuted. Als Algorithmus wird von der ESTA eine Baumsuche vorgeschlagen. Für detaillierte Informationen soll an dieser Stelle auf die E1.20 verwiesen werden. han018-3 -

Controller Library Der Code wurde für den DMX-Transceiver Rev. 3.01 geschrieben, sollte aber auf die meisten AVRs der mega-serie portierbar sein. Es wurde auf eine möglichst geringe Codesize Wert gelegt. Als IDE wurde das AVR-Studio in Verbindung mit WinAVR genutzt. init_rdm_tx () initialisiert den RDM-Controller. Discover(0) führt eine vollständige Device-Discovery durch. Discover(1) führt eine inkrementelle Discovery durch, die nur nach zusätzlichen Geräten sucht. Identify(n) fordert das n-te Gerät aus der Liste auf, sich zu identifizieren. SetAddress(n, adr) sendet adr als Dmx-Startadresse an das n-te Gerät. SetPersonality(n, pers) sendet pers als Betriebsart an das n-te Gerät. GetDevInfo(n) fordert die Gerätedaten vom n-ten Gerät an. Die Verarbeitung der Antwort erfolgt an anderer Stelle. Der Aufbau der Antwort ist im Code erläutert. Die Lib wird im Hauptprogramm ausgeführt und kommt ohne Interrupts aus. Ein Watchdog kann verwendet werden. Timer0 wird für die Erkennung von Timeouts verwendet. Bei einer abweichenden Taktfrequenz müssen ggf. Zeiten und Prescaler angepasst werden. Bevor ein Paket gesendet wird, muss der USART freigegeben werden (UCSRB=0). Auf diese Weise ist ein unterbrechungsfreier DMX- Datenverkehr gewährleistet. F_OSC gibt die Quarzfrequenz in khz an. han018-4 -

Funktionsweise Zunächst wird über eine vollständige Discovery eine Liste mit allen RDM-fähigen Geräten im Bus angelegt. Hierzu wird zunächst ein UnMute an sämtliche Geräte geschickt und anschließend Discovery-Aufforderungen versendet: Antworten mehrere Geräte gleichzeitig, stellen wir eine Datenkollision fest und halbieren das Suchintervall. Antwortet kein Gerät wechseln wir zur anderen Hälfte des Suchintervalles. Ist das Intervall ausreichend klein, dass nur noch ein Gerät antwortet, nehmen wir es in die Liste auf, muten es und beginnen die Suche über das gesamte Intervall erneut bis keine Geräte mehr antworten oder die Liste voll ist. (Die Suche ließe sich über Rekursionen weiter beschleunigen. Dies kann allerdings bei Leitungsproblemen oder fehlerhaft implementierten Respondern zum Absturz führen.) Nach erfolgreicher Discovery können diverse Anfragen gezielt an einzelne Geräte verschickt werden. Anmerkungen Falls Sie die Library weiter optimieren oder gefundene Fehler fixen konnten, würde ich mich über eine Mail freuen. Auch Erweiterungen sind jederzeit willkommen ;-) Hendrik Hölscher all rights reserved Das ungenehmigte Kopieren von Inhalten sowie Mirroring dieser AN ist untersagt. Die Autoren übernehmen keine Haftung oder Gewährleistung. han018-5 -