RUND UM DIE ERDE Frühling 2017 Nr. 8 DIE FLORAGARD PROFI-NEWS www.floragard.de Kranenburger Kübelpflanzen Marc Peters Gartenbau im Portrait Seite 2 & 3 Andree Blumen und Pflanzen GbR Die Urban-Gardening Experten Seite 4 & 5 Die passende Erde zum Projekt Ein Bericht der Fachabteilung Gartenbau Seite 6 Torf und Alternativen Liebe Gärtnerinnen und Gärtner, dem Torf als zentralen Ausgangsstoff der Substrate unserer Branche haftet in der öffentlichen Diskussion immer noch ein negatives Image an. Wenige ahnen, welchen finanziellen und zeitlichen Aufwand die Torfindustrie nach der Torfernte für die Renaturierung der Flächen über die Pflege bis hin zum Klimaschutz betreibt. Flächen werden RPP-zertifiziert, in die Forschung alternativer Ausgangsstoffe wird seit Jahrzehnten investiert und die technische Umsetzung realisiert. Auch in dieser Ausgabe nehmen wir Sie wieder mit in die Welt von Floragard: Unsere Werke, unsere Kunden, unser Know-How. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen. Ihr Dieter Reiss Vertriebsleitung Substrate D/A/CH NEWS! Neue BestGreen Indoor-Erden Die BestGreen-Linie wird um drei Indoor-Erden im Kleingebinde erweitert. Die Orchideenerde, die Kakteenerde und die Grün- und Blühpflanzenerde runden das bestehende Sortiment der Zweitmarke BestGreen erfolgreich ab. Erstmals auf der Biofach Die Floragard Vertriebs-GmbH hat im Februar zum ersten Mal auf der Biofach in Nürnberg ausgestellt. Vor Ort konnten zahlreiche Kontakte zu Bio- Produzenten und Endverkaufsbetrieben geknüpft werden. Tag der offenen Tür: Sphagnum Farming Das Gesellschafterwerk Moorkultur Ramsloh lädt am 05. Mai ab 10:30 Uhr zum Tag der offenen Tür auf die Sphagnum Farming Flächen in Hankhausen. Dort kann das spannende Forschungsprojekt der Torfmooskultivierung aus erster Hand erfahren werden. NACHHALTIGE INVESTITIONEN Gunnar Koch über die neue Holzfaseranlage im Werk Moorkultur Ramsloh Stellt die Weichen für die Zukunft: MoKuRa Geschäftsführer Gunnar Koch Warum haben Sie sich für den Bau einer Holzfaseranlage entschieden? Wir befinden uns in einem Jahrhundert der Kreisläufe und so auch die Erdenbranche. Bei Torf handelt es sich um einen gleichermaßen wertvollen wie endlichen Rohstoff und so ist die geplante Holzfaseranlage ein Zeichen für Langfristigkeit. Auch gehen wir davon aus, dass in Zukunft torfreduzierte Substrate von Kundenseite noch mehr gefragt sein werden als heute schon. So können wir uns mit einer Produktionsmenge von bis zu 40.000 m³ als zuverlässiger Produzent von Holzfaser positionieren, der die Qualität dieses nachwachsenden Ausgangsstoffes in der eigenen Hand hat. Welche Herausforderungen traten bislang auf? Die größte Herausforderung war es, einen geeigneten Lieferanten zu finden, der Erfahrung in der Zusammenarbeit mit der Erdenindustrie aufweisen kann. Diesen Lieferanten haben wir nun gefunden und gehen endlich die Umsetzung an. Wo kommen die Rohmaterialien für die Anlage her? Das benötigte aufbereitete Nadelholz ist frei am Markt verfügbar. Daher können wir auch hier frei entscheiden, welche Arten von Nadelholz wir für unsere Faseranlage verwenden. Zusammen mit der Fachabteilung Gartenbau werden wir zudem im Labor und Versuchsgewächshaus in Oldenburg Analysen und Pflanzenversuche durchführen, die unsere Erkenntnisse rund um den Ausgangsstoff Holzfaser noch erweitern werden. Es gibt nämlich viele Stellschrauben, an denen man drehen kann. Welche Substrate eignen sich für einen Holzfaseranteil? Zunächst eignet sich Holzfaser im Bereich der Topfund Containersubstrate für Stauden und Baumschulpflanzen. Die Substratoberfläche trocknet besser ab und man hat weniger Probleme mit Unkraut und Lebermoos. Doch auch in Presstopfsubstraten sorgt eine feinstrukturierte Holzfaser für eine verbesserte Luftkapazität in den Töpfen, sodass sich die Wurzeln der Jungpflanzen besser entwickeln. Dabei müssen die Töpfe jedoch weiterhin gut zusammenkleben. Außerdem ist die Frage wichtig, über welchen Zeitraum ein Substrat mit Holzfaseranteil in den verschiedenen Lieferformen lagerbar ist. Und auch für Blumenerden ist die Holzfaser natürlich ein potentieller Ausgangsstoff. In den vergangenen Jahren haben wir diesen Rohstoff bereits erfolgreich in einigen Substraten eingemischt, daher sollte man nicht immer nur von einem Ersatzstoff sprechen denn die Eigenschaften können das Substrat durchaus positiv beeinflussen.
2 Frühling 2017 Rund um die Erde Nr. 8 Frühling 2017 Nr. 8 Rund um die Erde 3 Anisodonthea Kultur im Balkontopf Eine deutsch-holländische Erfolgsgeschichte Prüfen das Wurzelwachstum: Fachberater Peter Keller und Marc Peters Dipladenia Wesentlicher Bestandteil optimierter Betriebsabläufe: Der moderne Schneideroboter Marc Peters präsentiert die Kultur im Balkontopf Der Betrieb Gartenbau Marc Peters im Portrait F ast 120.000 m² Unterglasfläche, aufgeteilt auf drei Standorte, nennen Marc Peters und seine Frau Yvonne ihr Eigen. Wir produzieren konstante Qualität in großen Mengen und halten durch sinnvolle Investitionen sowie hohe Kundenorientierung mit den Anforderungen des Marktes Schritt, beschreibt der Inhaber des gleichnamigen Gartenbaubetriebs sein Konzept. Gegründet wurde der Betrieb 1929 von seinem Großvater Gerrit, einem niederländischen Obst- und Gemüsehändler, an anderer Stelle unweit der Grenze in Kranenburg, Kreis Kleve. Die anfängliche Gemüseproduktion wurde in den nächsten Jahren um 30er Tulpen und Gladiolen ausgeweitet. Nach dem Krieg übernahm Sohn Theo den Betrieb, der zunächst wie vielerorts auf Gemüseproduktion setzte, um dann Ende der 1940er Schnittblumen und Rosen zu produzieren. Zu dieser Zeit stieg auch sein Bruder Arnold in den Betrieb ein. Die beruflichen Wege trennten sich jedoch 1959 wieder, als das Unternehmen zwischen den beiden aufgeteilt wurde. Theo produzierte in den Folgejahren weiterhin erfolgreich Schnittblumen und Rosen, bis Sohn Marc 1992 direkt im Anschluss an seine Lehre in den Betrieb einstieg. Gleich zu Beginn setzte er sich dafür ein, erstmals Engelstrompeten zu kultivieren. Zu dieser Zeit umfasste der Betrieb in Kranenburg 5.000 m² Gewächshausfläche und wurde Mitte der 1990er um 2.500 m² erweitert, um das Sortiment dann komplett auf Kübelpflanzen umzustellen. Schon zu dieser Zeit habe ich auf niederländische Berater gesetzt, die mir dabei halfen, die richtigen Entscheidungen in Sachen Technik und Ausrichtung zu treffen wobei man sicherlich auf vertrauenswürdige Berater angewiesen ist, beschreibt Marc Peters den damaligen Generationenwechsel und damit zusammenhängende neue Impulse. Um die Jahrtausendwende ergab sich die Möglichkeit, an einem anderen Standort in Kranenburg einen neuen 8.000 m² Unterglasbetrieb zu grün- den. Dieser löste den damaligen Stammbetrieb ab und wurde in den Jahren 2001 (plus 10.000 m²), 2003 (plus 17.000 m²), 2006 (plus 9.000 m²) und zuletzt 2009 (plus 9.000 m²) noch einmal deutlich erweitert. Dort setzt man heute auf zwei Space-OMat-Anlagen, eine vollautomatische Stutzmaschinenanlage und ein komplett geschlossenes Bewässerungs- und Düngesystem. 2010 sicherte sich Marc Peters in Herongen einen weiteren Betrieb, gefolgt von einem ehemaligen Gemüsebetrieb im holländischen Venlo, den er 2014 erwarb. Diese drei Standorte sind nun die Basis, um den Herausforderungen des Markts gerecht zu werden. Wir wissen oft erst sehr spät, welche Mengen wir in welchen Töpfen in welchen Farben kultivieren sollen. Flexibilität ist dabei das A und O und so versuchen wir stets optimale Produkte für unsere Kunden zu produzieren, beschreibt Marc Peters die gestellten Aufgaben. In seinem Sortiment setzt er seit diesem Jahr auch auf bedruckte Töpfe, die über einen QR-Code verfügen, der auf die Homepage des Unternehmens führt. Teil dieser Weiterentwicklung der eigenen Standards ist auch das Global G.A.P. Zertifikat. Natürlich ist es Voraussetzung, um den LEH beliefern zu können, doch gleichzeitig bringt uns so ein Verfahren dazu, genauer auf die einzelnen Arbeitsschritte zu achten, stellt der Gärtner den doppelten Nutzen heraus. Auch haben die Saisonarbeiter in den vergangenen Jahren durch Piktogramme, mehrsprachige Aushänge und andere Verbesse- rungen im Arbeitsalltag profitiert, was wiederum das Betriebsklima verbessert und Arbeitsabläufe optimiert. Eben jene Optimierung fand auch 2005 durch die Umstellung von loser Schüttung auf Substrate in Mega Bales statt. In der Haupttopfzeit im Juni ist die Lagerkapazität loser Substrate im Betrieb begrenzt und so war die Umstellung nur folgerichtig. Seit mehr als drei Jahren ist man nun schon Floragard-Kunde und bezieht bis zu sieben aufgedüngte Mischungen vom Gesellschafterwerk Böske. Die torfreduzierten Containersubstrate sind grob bis supergrob strukturiert und auf Basis norddeutschen Sodentorfs mit einem Anteil Grünschnittkompost hergestellt. Außerdem wird eine neue Rezeptur mit Kokosanteil eingeführt. Die Zusammenarbeit mit Außendienst Peter Keller funktioniert reibungslos. Wir gehen offen und ehrlich miteinander um, in jeder Situation, in jeder Frage. Weiterhin schätze ich natürlich die qualitativen Substrate und die Flexibilität seitens Floragard, beschreibt der Gartenbau-Unternehmer das gute Verhältnis zwischen Lieferant und Kunde, welches Teil einer Zukunftsstrategie ist. Um auch zukünftig den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden, ist eine moderne Ausrichtung zwingend erforderlich. Auch der Gartenbaubetrieb richtet sich anhand der Wünsche seiner Kunden aus und setzt sich zum Ziel, bei steigenden Produktionszahlen konstante Qualität zu liefern. Investitionen spielen dabei eine wichtige Rolle müssen dabei jedoch sinnvoll gewählt sein und ihren Nutzen langfristig ausspielen. Zeitgleich werden diese Konzepte von der Belegschaft mitgetragen, seien es festangestellte Mitarbeiter oder Saisonkräfte. Und auch die Ansprüche an den Substratlieferanten sind mit dieser Zukunftsausrichtung eng verknüpft: Obwohl man nur ein Substrat kauft, investiert man genauso ein Stück Vertrauen. Der mögliche Kulturerfolg steht und fällt mit der Qualität von Pflanze und Substrat. Marc Peters hat klare Vorstellungen von den Strukturen seines Familienbetriebes, wie schon Großvater Gerrit und Vater Theo. Und so wird er diese Erfolgsgeschichte auch in Zukunft fortschreiben. FACTS! Gartenbau Marc Peters Gründung: 1929 Mitarbeiter: 25 Festangestellte an drei Standorten, in der Saison bis zu 50 Saisonarbeiter Kulturen: Dipladenia, Solanum jasminoides, Solanum rantonnetii, Lantana und weitere hochwertige Kübelpflanzen Flächen: 52.000 m² Unterglasfläche in Kranenburg, 36.000 m² Unterglasfläche in Herongen, 35.000 m² Unterglasfläche in Venlo Absatzmärkte: Volllieferant der Landgard mit dem Schwerpunkt Fachhandel Zertifizierungen: Global G.A.P.
4 Rund um die Erde Frühling 2017 Nr. 8 Frühling 2017 Nr. 8 Rund um die Erde 5 DIE URBAN- GARDENING- EXPERTEN VOM RHEIN Verarbeitetes Topfsubstrat aus dem Werk Böske Stefan Andree im Düsseldorfer Gewächshaus Junge Brokkolipflanzen erstrecken sich über den Boden des Foliengewächshauses. Verschiedene Etiketten lassen auf mehrere Kunden schließen, die Hobby-Gärtner mit der begehrten Ware versorgen wollen. Unweit der Josef-Kardinal-Frings-Brücke im Düsseldorfer Stadtteil Hamm liegt der Stammbetrieb der Familie Andree. Im Bereich der Gemüse- und Zierpflanzen beweisen die beiden Brüder Stefan und Michael Andree, dass sie ihr über die Generationen erworbenes Know-How und ein besonderes Gespür für die Wünsche des Marktes Modernisierte Technik im Betrieb Straelen erfolgreich kombinieren. Es waren die Großeltern Maria und Hermann-Josef Andree, die den Betrieb 1958 als Freiland-Gemüsebetrieb gründeten. Sohn Willi und seine Frau Monika strukturierten das Modell nach Eintritt 1978 Stück für Stück in einen Zierpflanzenbetrieb um, dessen Wissen rund um das Kultivieren von Gemüsepflanzen jedoch nie verloren ging. Seit 2008 ist mit Michael der Enkel des Gründers im Anschluss an sein Studium in den Betrieb eingestiegen, Bruder Stefan folgte im Anschluss an die Meisterschule vier Jahre später. Zusammen führen Sie heute das erfolgreiche Familienunternehmen. Unter ihrer Regie wurde 2016 in Straelen ein ehemaliger Schnittblumenbetrieb übernommen und von Grund auf modernisiert. Wir haben auf 1,6 ha unter Glas die komplette Elektrik erneuert, eine Verladestation gebaut, die Andree Blumen & Pflanzen GbR im Portrait Bewässerungstechnik modernisiert und die Sälinie inklusive Pikierroboter auf den neusten Stand gebracht, beschreibt Agrar-Betriebswirt Michael Andree die Arbeiten im Straelener Betrieb. Abgerundet wurde die Modernisierung durch eine Mayer Topfmaschine, die eine Ausbringungsmenge von bis zu 8.000 Töpfen pro Stunde leistet. Begründet wurde die Übernahme am Niederrhein durch die schwierige räumliche Situation in Düsseldorf, die sowohl am Stammbetrieb am Aderkirchweg als auch an der Nebenstelle am bekannten Viehfahrtsweg kaum Erweiterungen zulässt. Auch wenn in Straelen noch einiges zu tun ist, wir produzieren seit Anfang des Jahres und sind sehr zufrieden mit unserer Entscheidung, unterstreicht Stefan Andree den Eindruck seines neuen Betriebes. Dort wird seit Anfang des Jahres erfolgreich auf Gewebefolie kultiviert und die ersten Pflanzen wurden bereits ausgeliefert. Das Sortiment setzt sich aus Zierpflanzen, Sommerstauden und Gemüsepflanzen zusammen. Viola cornuta, Bellis im 12 cm Topf und besonders die Dianthus genießen in vielen Variationen seit Jahren einen hohen Stellenwert im Sortiment, doch besonders im Gemüsebereich hat sich der Global G.A.P. zertifizierte Gartenbaubetrieb einen Namen gemacht. Veredelte Tomaten, Melonen, Kürbisse, Radieschen, Paprika, Brokkoli, Zucchini, Peperoni, Auberginen und verschiedenste Salatpflanzen stellen nur einen Teil des reichhaltigen Pflanzenangebots der beiden Brüder dar. Spätestens seit dem Boom des Urban-Gardenings ist die Ware des Landgard-Volllieferanten im Fachhandel und LEH äußerst beliebt. Eine Besonderheit bilden dabei die mit Salatpflanzen bestückten Balkontöpfe in farbenfrohem Design. Sie können mit wenigen Handgriffen am Balkongeländer angebracht werden und ermöglichen dem Hobby-Gärtner auf wenig Platz eine mehrwöchige Ernte ein innovativer Artikel, der den Zeitgeist des Urban-Gardening absolut trifft. Durch die Erweiterung in Straelen ist es nun auch möglich, über das gesamte Jahr kontinuierlich zu produzieren. Dies soll auch die Voraussetzung für das geplante Ausbildungsangebot sein. Es gibt nichts schöneres, als den eigenen beruflichen Nachwuchs heranzuziehen. Bislang hatten wir jedoch nicht die Möglichkeit, auch in den Spätherbst- und Wintermonaten für ausreichend Ausbildungsinhalte zu sorgen mit dem Straelener Standort ändert sich das, so Stefan Andree über die Pläne, sein Unternehmen als Ausbildungsbetrieb anzumelden. Insgesamt beschäftigen die Brüder sechs festangestellte Mitarbeiter und bis zu 40 Saisonkräfte. Durch persönlichen Kontakt und ein kollegiales Miteinander geben die Brüder jedem Mitarbeiter das Bewusstsein, Teil eines großen Teams zu sein. Das Verhältnis zur Floragard Vertriebs-GmbH ist maßgeblich durch den persönlichen Kontakt mit Fachberater Klaus Hüttgens geprägt. Seit über 20 Jahren ist er stets für die Familie Andree ein offener Ansprechpartner in Sachen Substratlieferung. An Klaus schätzen wir den ehrlichen Umgang. Er ist immer erreichbar und versucht auch bei kurzfristigen Anfragen das Optimum herauszuholen, beschreibt Stefan Andree die Zusammenarbeit. Das Unternehmen bezieht Anzucht- und Topfsubstrate mit unterschiedlicher Aufdüngung für die Gemüse- und Zierpflanzen im 3000 Liter Mega Bale vom Floragard-Werk Böske im Goldenstedter Moor. Die Wochenlanger Erntegenuss mit den Salat-Balkontöpfen Entscheidung für den Mega Bale fiel auch aus Platzgründen, er ist hygienisch und platzsparend unterzubringen, die Vorteile überwiegen. Dabei setzen die Düsseldorfer Brüder auch auf umhüllten Langzeitdünger, um Handel und Endkunden einen Mehrwert mitzugeben nicht, dass die Pflanze quasi am POS schon wieder gedüngt werden muss. Es lässt sich leicht erkennen, dass die Familie Andree ein gutes Gespür für die Anforderungen des Marktes hat. Es handelt sich um einen schlagkräftigen Betrieb, der auch in der Lage ist, größere Anfragen zu bewältigen und Fixtermine einzuhalten. Bis zu 3000 EC Container können während der Saison täglich ausgeliefert werden. Auch in Bezug auf Topfgrößen und Etiketten zeigt man sich bereit, auf Kundenwünsche einzugehen. Über all dem steht natürlich der Anspruch, konstante Qualität zu liefern und da ist ein hervorragendes Substrat ein essentielles Puzzleteil, so Michael Andree über das unbedingte Vertrauensverhältnis zum Lieferanten. Zusammen möchte man so auch die Herausforderungen des zukünftigen Gartenbaus annehmen. Es bleibt spannend, zu sehen wie sehr der Trend des Urban-Gardenings der Andree Blumen & Pflanzen GbR weiterhin Rückenwind geben wird. Wir sehen uns immer wieder nach neuen Kulturen und möglichen Innovationen um. Man darf nie aufhören, neue Ideen zu erarbeiten, auch wenn sich nur ein Bruchteil davon im Handel etablieren kann, beschreibt Stefan Andree den familiären Forschungsdrang. Kurzfristig ist geplant, am Straelener Standort alle Umbauarbeiten abzuschließen, um dort im Anschluss die Kultur im Freiland zu erweitern. Mittelfristig steht auch eine Modernisierung des Geländes am Viehfahrtsweg an. Eines ist jedenfalls klar: Die Andree Brüder führen das Familienerbe von Großvater Herrmann-Josef und Vater Willi fort ihre Ziele und die Ansprüche an sich selbst immer im Blick. FACTS! Andree Blumen & Pflanzen GbR Gründung: 1958 Mitarbeiter: 6 Festangestellte an drei Standorten, in der Saison bis zu 40 Saisonarbeiter Kulturen: Dianthus, Sommerstauden, Winterstauden, Kopfsalat, Feldsalat, Radieschen, Grünkohl, Petersilie, Zucchini, Tomaten, Auberginen, Melonen, Gurken, Paprika, Peperoni, Brokkoli etc. Fläche: 1 ha Hochglasfläche und 4 ha Freilandproduktion in Düsseldorf, 1,6 ha Unterglasfläche in Straelen Absatzmärkte: Volllieferant der Landgard, LEH und Fachhandel Zertifizierung: Global G.A.P. Außendienst Klaus Hüttgens und Michael Andree im Fachgespräch
6 Rund um die Erde Frühling 2017 Nr. 8 Frühling 2017 Nr. 8 Rund um die Erde 7 WIE SICH PFLANZEN EINE Tipps für die Verkaufsberatung von Blumenerden und Pflanzerden Jahr für Jahr zu Beginn der Pflanzzeit stellt sich für die Hobbygärtner die Frage, welche Erden für die Bepflanzung der Balkonkästen, Töpfe oder Kübel oder aber für die Pflanzung von Gehölzen, Stauden, Gemüse oder Sommerblumen im Gartenbeet die richtige ist. Für viele Hobbygärtner ist dabei das große Angebot an Blumenerden, Pflanzerden und Spezialerden, die sich in Qualität, Preis und Anwendungsbereich erheblich voneinander unterscheiden können, eher verwirrend. Qualitätsunterschiede zwischen den Erden oder auch Unterschiede zwischen den einzelnen Spezialerden werden nicht erkannt; oft wird daher zu den preiswertesten Erden gegriffen. Umso wichtiger, dass durch das Verkaufspersonal in den Endverkaufsgärtnereien und Gartencentern eine umfassende Beratung stattfindet, denn die Auswahl der richtigen Erde ist für die Pflanzenentwicklung beim Kunden von herausragender Bedeutung. Die Erde gibt nicht nur Halt für die Wurzeln, sie ist die Basis für ein optimales Pflanzenwachstum und muss der Pflanze Wasser, Luft und Nährstoffe in richtiger Form und zum richtigen Zeitpunkt anbieten. Dies ist in Töpfen, Kübeln und Balkonkästen besonders wichtig, da hier den Pflanzen nur ein stark begrenzter Wurzelraum zur Verfügung steht. Aber auch im Gartenboden sind die Bodenverhältnisse für Neupflanzungen häufig nicht optimal, ph- Wert, Nährstoffgehalte und Bodenstruktur sollten durch den Einsatz einer geeigneten Pflanzerde verbessert werden, um den Gartenpflanzen ein bestmöglichstes Anwachsen zu ermöglichen. Es empfiehlt sich, beim Erdenkauf auf qualitativ hochwertige Produkte zu achten, denn preiswerte Erden - insbesondere Billigstangebote - erfüllen häufig noch nicht einmal die Mindestanforderungen, die Pflanzen an die Erde stellen und führen meist zum einem Misserfolg. Gute Erden bieten den Pflanzen eine optimale Wachstumsgrundlage und helfen den Pflanzen durch speziell entwickelte Inhaltstoffe Stresssituationen, z. B durch fehlendes Gießen am Wochenende, langanhaltende Regenfälle oder falsche oder fehlende Düngung, zu überstehen. So wünschen sich Zimmer-, Balkon- und Kübelpflanzen die Erde Die optimale Blumenerde sollte strukturstabil sein, das heißt, sie darf nicht verschlämmen und sollte möglichst lange ein genügend großes Porenvolumen behalten, damit die Wurzeln auch bei voller Wassersättigung ausreichend Luft bekommen. Sie muss viel Wasser speichern können, darf aber bei länger andauernden Regenfällen oder zu kräftigem Gießen nicht vernässen. Überschüssiges Wasser muss möglichst schnell wieder abgegeben werden. Wichtig ist allerdings auch eine gute Benetzbarkeit nach längerer Trockenheit. Das Gießwasser sollte bei stark ausgetrockneter Erde sofort wieder aufgenommen werden und darf nicht abperlen. Besonders wichtig für das Pflanzenwachstum ist auch die Fähigkeit einer Erde Nährstoffe zu speichern und sie bei Bedarf dosiert an die Pflanzenwurzeln abzugeben (Puffervermögen). Je höher ihr Puffervermögen, desto geringer ist die Gefahr, dass Nährstoffe beim Gießen einfach ausgewaschen werden und umso ausgeglichener ist die Nährstoffversorgung der Pflanze. Auch Schwankungen des ph-wertes, also des Säuregrades der Erde, werden bei gut puffernden Blumenerden deutlich vermindert. PH-Wert und Nährstoffgehalt müssen durch Aufkalken bzw. Aufdüngen in einem für die Pflanzen optimalen Bereich eingestellt sein. Der optimale ph-wert liegt bei den meisten Pflanzenarten bei 5,5 bis 6,5. Der enthaltene Dünger sollte für die Anfangsentwicklung die Pflanzen ca. 6 Wochen lang mit allen erforderlich Haupt- und Spurennährstoffen versorgen. Doch es werden auch Erden angeboten, die über einen Langzeitdünger mit bis zu 6 Monaten Wirkungsdauer verfügen. Für Pflanzenarten mit ganz besonderen Ansprüchen werden Spezialerden angeboten, die in ph- Wert, Nährstoffgehalt und Zusammensetzung auf die Bedürfnisse dieser Pflanzen abgestimmt sind (siehe Tabelle). So wünschen sich Gartenpflanzen die Erde Für ein optimales Anwachsen der Gartenpflanzen sind die Bodenbedingungen im Garten von entscheidender Bedeutung. Nur ein guter Gartenboden mit den richtigen Eigenschaften ermöglicht ein optimales Anwachsen und Gedeihen der Pflanzen. Er bietet den Pflanzen Halt und versorgt die Pflanzen mit Wasser, Sauerstoff und Nährstoffen. Besonders wichtig ist auch, dass die Chemie des Bodens stimmt. Die Nährstoffgehalte und der ph-wert des Bodens müssen den Bedürfnissen der verschiedenen Pflanzenarten entsprechen. Leider finden nur wenige Gartenbesitzer optimale Bodenbedingungen vor, die ohne Aufbesserung des Bodens ein optimales Anwachsen ermöglichen. GUTE ERDE WÜNSCHEN Werden Böden mit ungünstigen Eigenschaften bei der Pflanzung nicht durch eine Pflanzerde aufgebessert oder wird eine falsche Pflanzerde verwendet, wachsen die Pflanzen im Garten nicht richtig an und bleiben kümmerlich. Für Gartenpflanzen mit speziellen Ansprüchen, wie z. B. Moorbeetpflanzen oder Teichpflanzen, sollten ausschließlich Spezialerden verwendet werden, die entsprechend zusammengesetzt sind (siehe Tabelle). Nach einer guten Beratung und diesen kleinen Hinweisen verlässt jeder Hobby-Gärtner das Gartencenter mit einem Plus an Wissen und dem guten Gefühl, die richtige Erde für das geplante Projekt erworben zu haben. Winfried Temming, Floragard KOMPLETTE GEWINNUNGSFLÄCHEN RPP-ZERTIFIZIERT Spezialerde Anwendung wichtigste Besonderheiten Zimmer-, Balkon- und Kübelpflanzen Aussaaterde Aussaat, Stecken, Pikieren feine Struktur, niedriger Düngergehalt Kräutererde Aussaat von Kräutern feine Struktur, angepasster Düngergehalt Balkonpflanzenerde Beet- und Balkonpflanzen hoher Düngergehalt, gute Nährstoffpufferung Kübelpflanzenerde Kübelpflanzen Langfristig stabile Struktur, gute Drainage Zitruspflanzenerde Zitruspflanzen spezieller ph-wert, gute Drainage Grünpflanzenerde Grünpflanzen, Palmen stabile Struktur, angepasster Düngergehalt Kakteenerde Kakteen, Sukkulenten hoher Sandanteil, angepasster Düngergehalt Orchideenerde Orchideen, Bromelien extra grobe Struktur, niedriger Düngergehalt Bonsaierde Bonsais feine Struktur, gute Drainage, gute Pufferung Gartenpflanzen Floragard Werke erhalten Zertifikate Pflanzerde Gehölze, Stauden, Gemüse, Sommerblumen Höherer ph-wert (5,0-6,0), hoher Düngergehalt Moorbeeterde Rhododendren, Azaleen, Heidegewächse niedriger ph-wert (4,0-5,0) Rosenerde Rosen hoher Tongehalt, angepasster Düngergehalt Tomatenerde Tomaten, Paprika, Gurken Hoher Düngergehalt, vernässungsstabile Struktur Teicherde Teichpflanzen hohes Eigengewicht, keine Teichtrübung Rasenerde Rasenausbesserung, Rasenneuanlage feine Struktur, rieselfähig Graberde Grabbepflanzung feine Struktur, dunkel gefärbt, faserarm Verantwortungsvoll gewonnener Torf darauf können sich Silke Kumar und Gunnar Koch vom Torfwerk Moorkultur Ramsloh seit Jahresbeginn nun auch ganz offiziell berufen. Das Floragard-Gesellschafterwerk erhielt für seine kompletten Flächen in der Esterweger Dose die entsprechenden RPP-Zertifikate damit wird eine Fläche von über 450 ha erfasst. Auch das zur Strenge-Gruppe gehörende Werk Kudras Energija in Lettland erhielt kürzlich RPP-Zertifikate für über 795 ha Abbaufläche. Seit 2010 wurde in den Niederlanden im Rahmen der nationalen Biodiversitätsstrategie von einer Initiative unter Beteiligung der Torfwirtschaft, der Substratindustrie und von Naturschutzorganisationen das Zertifizierungssystem Responsibly Produced Peat, kurz RPP (http://www. responsiblyproducedpeat.org), entwickelt. Der Handel und der Erwerbsgartenbau erhalten durch das RPP-Zertifikat einen überzeugenden Nachweis, dass der verwendete Torf unter einer Minimierung der Umweltauswirkungen verantwortungsvoll gewonnen wurde. Kritische Märkte können damit erkennen, dass wir als Torf- und Substratproduzent unserer ökologischen Verantwortung des Natur- und Klimaschutzes nachkommen, so Silke Kumar über die erfolgreiche Zertifizierung. Die Renaturierung der Gewinnungsflächen ist ein zentrales Element der Zertifizierungskriterien.
8 Rund um die Erde Frühling 2017 Nr. 8 UNSER FLORAGARD KNOW-HOW FÜR IHREN ERFOLG Ein stetig wachsendes Archiv mit über 5.000 Substratrezepturen steht sinnbildlich für den individuellen Lösungsansatz, den die Mitarbeiter von Floragard suchen und finden, ob im Außendienst oder in der Oldenburger Zentrale. Unsere qualifizierten Berater sind als Gärtnermeister und Gartenbauingenieure vom Fach und lassen ihre ganze Erfahrung in die tägliche Arbeit fließen. In ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz im Kundeneinsatz setzen sie auf engen Kontakt und persönliche Bindung. Die Profi-Vertriebsleitung in Oldenburg und Ihr zuständiger Fachberater sind jederzeit für Sie da! Vertriebsleitung Substrate Dieter Reiss Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 58 Mail: reiss@floragard.de Mitte Rüdiger Lipp Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 30 Mail: lipp@floragard.de Nord Benno Ostermann Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 34 Mail: ostermann@floragard.de West Klaus Hüttgens Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 32 Mail: huettgens@floragard.de Ost Jens Dombrowski Mobil: +49 (0)1 70 / 83 24 112 Mail: dombrowski@floragard.de Niederrhein Peter Keller Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 35 Mail: keller@floragard.de Süd-Ost + Österreich Thomas Pellot Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 33 Mail: pellot@floragard.de Süd-West + Schweiz Frank Meyer Mobil: +49 (0) 1 52 / 22 67 29 31 Mail: meyer@floragard.de Es war einmal... Werbung in früheren Tagen Ende der 60er warb der Torfstreuverband um die Gunst der Hausfrauen heute erfreut sich unser TKS 2 besonders in Kombination mit Perlite bei den Hobby-Züchtern von Chili, Habanero & Co. großer Beliebtheit. IMPRESSUM SCAN MICH! Scannen Sie den QR-Code mit Ihrem Smartphone und gelangen Sie direkt auf die Homepage der Floragard Vertriebs-GmbH! Herausgeber: Floragard Vertriebs-GmbH Gerhard-Stalling-Straße 7 26135 Oldenburg Tel. +49 (0) 441-2092-0 www.floragard.de Redaktion und Gestaltung: Floragard Marketing Druck: Druck Center Drake + Huber GmbH www.drake-media.de