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Identifikation. Angaben zu Personen. Angaben zum Luftfahrzeug

Transkript:

Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Untersuchungsbericht Der Untersuchungsbericht wurde gemäß 18 FlUUG summarisch abgeschlossen, d.h. ausschließlich mit Darstellung der Fakten. Identifikation Art des Ereignisses: Unfall Datum: 25. März 2018 Ort: Luftfahrzeug: Hersteller / Muster: Personenschaden: Sachschaden: Drittschaden: Aktenzeichen: Nahe Flugplatz Koblenz-Winningen Hubschrauber Eigenbau / RotorWay Exec 162F ohne Verletzte Luftfahrzeug schwer beschädigt keiner BFU18-0292-3X Sachverhalt Ereignisse und Flugverlauf Am Unfalltag wollte der Pilot mit einem ihm bekannten Fluglehrer einen Rundflug mit seinem Eigenbau Hubschrauber Exec 162F machen. Während des Rundfluges war auch das Üben von Notverfahren geplant. Vor dem Flug sei der Hubschrauber vollgetankt worden.

Um 16:47 Uhr 1 startete der Hubschrauber von Verkehrslandeplatz Koblenz- Winningen (EDRK). Nach Angaben des Piloten und des Passagiers führte der Flug zum Hubschrauberlandeplatz in Ochtendung. Dort seien An- und Abflüge, Notverfahren und Autorotationen geübt worden. Auf dem Rückflug nach Koblenz-Winningen sei es um ca. 18:17 Uhr im rechten Queranflug zur Piste 24, im Bereich der Ortschaft Bisholder, bei unverändertem Triebwerksgeräusch, zu einem Leistungsverlust und Hauptrotordrehzahlabfall gekommen. Trotz manuellem Überdrehen des Governors bis zum Anschlag des Drehgasgriffs, habe sich die Drehzahl des Triebwerks nicht wieder erhöht. Der verantwortliche Pilot setzte einen Notruf an den Flugleiter in Koblenz- Winningen ab. Daraufhin habe er eine Autorotation aus ca. 900 ft GND eingeleitet. Der Hubschrauber setzte nahe einer Freileitung auf einer abschüssigen Wiese südöstlich Bisholder hart auf und kippte zur Seite. Das Triebwerk sei bis zum Umfallen des Hubschraubers mit verminderter Leistung gelaufen. Übersicht Unfallstelle: Freileitung, Gefälle, Bodenspuren und Beschädigungen Quelle: BFU 1 Alle angegebenen Zeiten, soweit nicht anders bezeichnet, entsprechen Ortszeit - 2 -

Beide Insassen konnten den schwer beschädigten Hubschrauber unverletzt verlassen. Angaben zu Personen Verantwortlicher Pilot Der 57-jährige verantwortliche Pilot war im Besitz einer Privatpilotenlizenz für Hubschrauber (LAPL(H)), erteilt vom Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz gemäß Teil-FCL. In der Lizenz war die zeitlich unbefristete Berechtigung als verantwortlicher Pilot auf dem Muster HU269 eingetragen. Zusätzlich verfügte er über ein nationales Beiblatt zum Luftfahrerschein mit dem Eintrag der Berechtigung als verantwortlicher Pilot auf dem Muster EXEC162F. Er verfügte über ein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 2 ausgestellt gemäß Teil-MED mit den Einschränkungen VDL und VCL, gültig für LAPL bis zum 09.09.2018. Nach Angaben des Piloten betrug seine Gesamtflugerfahrung 408 Stunden, von denen ca. 92 Stunden auf dem betroffenen Hubschraubermuster geflogen worden seien. Passagier Der 27-jährige Passagier war im Besitz einer Berufspilotenlizenz für Hubschrauber (CPL(H)), erteilt von der Schwedischen Luftfahrtbehörde gemäß Teil-FCL. In der Lizenz waren die zeitlich gültigen Berechtigungen als verantwortlicher Pilot auf dem Muster Cabri G2 und HU269 eingetragen. Zusätzlich verfügte er über die Fluglehrberechtigung (FI(H)) für einmotorige Hubschrauber (SE). Er verfügte über ein flugmedizinisches Tauglichkeitszeugnis Klasse 1 ausgestellt gemäß Teil-MED ohne Einschränkungen, gültig bis zum 02.04.2018. Nach seinen Angaben betrug die Gesamtflugerfahrung auf Hubschraubern 927 Stunden, von denen ca. 654 Stunden auf dem betroffenen Hubschraubermuster geflogen worden seien. Angaben zum Luftfahrzeug Der Hubschrauber Exec 162F des Bausatzherstellers RotorWay ist ein zweisitziger Hubschrauber mit einem im Uhrzeigersinn drehenden halbstarren Zweiblattrotorsys- - 3 -

tem. In dem Hubschrauber findet ein vertikal eingebauter wassergekühlter Vierzylinder-Boxermotor mit redundanter elektronischer Motorsteuerung des Typs Rotorway RI 162F mit 150 PS Verwendung. Anstelle eines Hauptgetriebes und Antriebswellen werden bei einem Exec 162F Riemen und Ketten zur Kraftübertragung und Drehzahlreduktion verwendet. Der Tank fasst ca. 64 Liter Kraftstoff. Die maximal zulässige Abflugmasse beträgt 680 kg. Im Construction Manual Section 20 -Fuel System- war in Bezug auf Verschmutzung des Kraftstoffsystems folgendes aufgeführt: [ ] Before installing the fuel hoses, flush them thoroughly with solvent and blow them dry with compressed air. Carefully inspect the insides of the hoses for any dirt or debris. [ ] The tanks are made from a cross-linked polyethylene plastic material noted for its durability. [ ] Flush both tanks thoroughly with water to remove plastic chips and debris. Be sure the tanks are completely dry before connecting any hoses or fittings. [ ] Keep the openings plugged until the hoses are installed to help keep out dirt. Der Bausatzhersteller empfiehlt im Maintenance Manual einen Wartungsplan, der Kontrollen bei 25, 50, 100, 200, 250, 500, 1 000, 1 500 und 2 000 Betriebsstunden vorsieht. Der Hubschrauber verfügt über zwei Kraftstofffilter. Die Kontrolle/Reinigung des einen und der Wechsel des anderen Kraftstofffilters ist erstmalig bei 100 Betriebsstunden vorgesehen. Der verunfallte Bausatz-Hubschrauber mit der Werknummer 3003572 wurde von dem Piloten im Eigenbau hergestellt. Am 30.11.2017 erteilte das Luftfahrt- Bundesamt (LBA) erstmalig die zeitlich befristete Flugzulassung als Einzelstück zur Erprobung. Die Leermasse betrug laut Wägebericht vom 27.03.2017 ca. 437 kg. Die Gesamtbetriebszeit einschließlich der Bodentestläufe des Hubschraubers betrug 30:24 Stunden. Die erstmalige 25-Stunden-Kontrolle führte der Pilot am 24.03.2018 durch. Die Kontrolle umfasste einen Ölfilterwechsel sowie die Sichtkontrolle des Motors, des Luftfilters, der Rotorblätter, des Sicherungsclips des Trimmgewichts, des unteren Lagers im Antriebsstrang und des sogenannten Grease Fittings. Nach der Kontrolle wurde der Hubschrauber am 24. und 25.03.2018 insgesamt ca. 5 Stunden betrieben. Meteorologische Informationen Am Flugplatz Koblenz-Winningen wurden folgende Wetterbedingungen beobachtet: - 4 -

Wind aus 290 Grad mit 11 km/h, Sicht in Bodennähe mehr als 10 km, geringe Bewölkung, Temperatur 13 C, Taupunkt bei -1 C, Luftdruck (QNH) 1 007 hpa. Funkverkehr Der Pilot stand im Funkkontakt mit dem Flugleiter am Verkehrslandeplatz EDRK. Der Funkverkehr wurde nicht aufgezeichnet. Der Flugleiter bestätigte der BFU gegenüber den Notruf des Piloten. Angaben zum Flugplatz Der Verkehrslandeplatz Koblenz-Winningen (EDRK) liegt südwestlich der Stadt Koblenz und nordöstlich der Stadt Winningen. Die Flugplatzhöhe beträgt 640 ft AMSL. Der Landeplatz verfügt über eine 1 175 m x 20 m Asphaltpiste mit der Ausrichtung 056 /236. Nördlich der Piste liegt eine Grasfläche, die für den Segelflugbetrieb genutzt wird. Die Platzrunde für motorgetriebene Flugzeuge wird je nach Anweisung von Koblenz- INFO nördlich oder südlich des Verkehrslandeplatzes in 1 600 ft AMSL geflogen. Flugdatenaufzeichnung Der Hubschrauber war nicht mit einem Flight Data Recorder (FDR) oder Cockpit Voice Recorder (CVR) ausgestattet. Diese Aufzeichnungsgeräte waren luftrechtlich nicht vorgeschrieben. Unfallstelle und Feststellungen am Luftfahrzeug Die Unfallstelle befand sich südöstlich der Ortschaft Bisholder und ca. 560 m nördlich des Verkehrslandeplatzes Koblenz-Winningen. Der Hubschrauber lag mit der Rumpfnase in Richtung Westen auf der linken Seite, auf einer nach Süden abschüssigen Wiese. Nördlich des Hubschraubers wurde ein Kufenabdruck im Erdreich gefunden. Der Eindruck von der linken Kufe war vorne am tiefsten - 5 -

Untersuchungsbericht BFU18-0292-3X Unfallstelle Flugplatz Koblenz-Winningen Position Unfallstelle in Bezug zum Verkehrslandeplatz Bodenspuren und Beschädigungen am Hubschrauber Quelle: Google Earth TM / BFU Quelle: BFU Die Hauptrotorblätter waren geknickt, der Heckausleger war verbogen. Vor Ort lief Kraftstoff aus. Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Steuerung ergaben sich an der Unfallstelle nicht. Der Motor und die dazugehörigen Aggregate wiesen keine Leckagen oder losen Verbindungen auf. -6-

Nach der Bergung hat die BFU gemeinsam mit dem Piloten den Kolbenmotor untersucht. An den Zündkerzen wurde ein helles bis hell-gräuliches Zündbild festgestellt. Die Ventile und die Kipphebel zeigten keine Hinweise auf eine Beschädigung. Eine Boroskopie der Brennräume zeigte keine Beschädigungen oder auffällige Laufspuren der Kolben an den Zylinderwänden. Die beiden Kraftstofffilter wurden geöffnet. Diese zeigten starke Verschmutzungen. Ein Teil der Verschmutzungen sah aus wie schwarzes Plastik, das Ähnlichkeit mit dem Tankmaterial aufwies. An der Anlenkung der Drosselklappe wurde eine fehlende Anschlagschraube für die Maximalstellung festgestellt. Seit wann diese Schraube fehlte konnte nicht ermittelt werden. Nach Angaben des Piloten sei diese beim Zusammenbau des Hubschraubers werksseitig vorhanden gewesen. Falls sich eine solche Anschlagschraube losvibriert, würde sie den Maximalausschlag der Drosselklappe immer mehr begrenzen. Fehlende Anschlagschraube an der Drosselklappe und verschmutzte Kraftstofffilter Quelle: BFU Brand Es gab keinen Hinweis auf ein Feuer im Flug. Zusätzliche Informationen Aufgrund des Unfalls war die BFU im Kontakt mit dem Bausatzhersteller des Hubschraubers. Dem Hersteller waren keine vergleichbaren schweren Verschmutzungs- - 7 -

vorkommnisse mit Triebwerkstörungen bekannt. Laut Angaben des Herstellers wird die Anschlagschraube der Maximalstellung der Drosselklappe, entgegen den technischen Zeichnungen, nicht verbaut. Untersuchungsführer: Untersuchung vor Ort: Axel Rokohl Alfred Jung Braunschweig den 19.06.2018 Die Untersuchung wird in Übereinstimmung mit der Verordnung (EU) Nr. 996/2010 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Oktober 2010 über die Untersuchung und Verhütung von Unfällen und Störungen in der Zivilluftfahrt und dem Gesetz über die Untersuchung von Unfällen und Störungen beim Betrieb ziviler Luftfahrzeuge (Flugunfall-Untersuchungs-Gesetz - FlUUG) vom 26. August 1998 durchgeführt. Danach ist das alleinige Ziel der Untersuchung die Verhütung künftiger Unfälle und Störungen. Die Untersuchung dient nicht der Feststellung des Verschuldens, der Haftung oder von Ansprüchen. Herausgeber Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung Hermann-Blenk-Str. 16 38108 Braunschweig Telefon 0 531 35 48-0 Telefax 0 531 35 48-246 Mail Internet box@bfu-web.de www.bfu-web.de - 8 -