Der Mensch und seine Medien
Joachim R. Höflich Der Mensch und seine Medien Mediatisierte interpersonale Kommunikation. Eine Einführung
Joachim R. Höflich Universität Erfurt Erfurt, Deutschland ISBN 978-3-531-18682-5 DOI 10.1007/978-3-531-18683-2 ISBN 978-3-531-18683-2 (ebook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS Springer Fachmedien Wiesbaden 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Lektorat: Barbara Emig-Roller, Monika Mülhausen Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com)
Vorwort Eigentlich scheint, zumindest auf den ersten Blick, kein ausgesprochener Mangel an kommunikationswissenschaftlichen Einführungen zu bestehen. Sucht man indessen nach dem Thema der interpersonalen Kommunikation und ihrer Medien, dann wird es schon um einiges schwieriger. In den verfügbaren Einführungen wird die interpersonale Seite zwar nicht vergessen, aber eigentlich nur in Verbindung mit einer Massenkommunikation und durch diese Fokussierung auch recht eingeschränkt behandelt. Schaut man wiederum in Einführungen in die interpersonale Kommunikation, dann findet sich kaum etwas darüber, wie eine interpersonale Kommunikation in einer Medienwelt aussieht. All das war Anlass, zumindest einen ersten Schritt zu tun und einen Überblick auf dem Gebiet der mediatisierten interpersonalen Kommunikation zu versuchen. Es soll eine grundlegende Einführung sein und dabei auch noch einen überschaubaren Umfang haben. Ein solches Unterfangen ist natürlich immer ein gewisses Wagnis, zumal die kommunikationstechnologischen Entwicklungen derartig schnell voranschreiten, so dass es nahezu unmöglich ist, mit den Darstellungen Schritt zu halten. So entstand die Idee, zum einen grundlegende Abschnitte über die interpersonale Kommunikation und ihre Medien voranzuschicken, um dann einzelne Medien herauszugreifen, die älteren Medien nicht zu vergessen und bei den neueren Medien Kernthemen aufzugreifen, die zumindest keine zu geringe Halbwertszeit haben. Bei all dem sollten Medien nicht nur separat, sondern im Gesamt betrachtet werden. Denn die Menschen nutzen nicht nur ein Medium allein. Schließlich ist nicht zu übersehen, dass, trotz all dem Neuen der neuen Medien, intermediale Gemeinsamkeiten erkennbar werden und nicht all das, was auf den ersten Blick als neu erscheint, gleich eine Medienrevolution darstellt. Die einzelnen Kapitel gehen auf eine Reihe von Seminaren und Vorlesungen zurück, die in den letzten Jahren durchgeführt worden sind. Dabei gilt mein Dank all den Studierenden, die sich mit den Themen gleichwohl kritisch auseinander setzten und allemal ausgewählte Texte gewissermaßen als Tester erdulden mussten. Mein
VIVorwort Dank gilt Max Köllner und Miriam Christine Siemon, die das frühe Manuskript begleiteten und bei der grafischen Veranschaulichung geholfen haben. Zudem gilt der Dank Dr. Anne Grüne, Jana Hofmann, Tim Kessler und Michaela Stumberger für eine kritische Lektüre. Schließlich möchte ich dem Verlag, allen voran Frau Emig-Roller, dafür danken, dass ich mit meinem Eindruck, mit dieser Einführung einen ersten Schritt tun zu müssen, nicht allein gelassen wurde. Erfurt, Juli 2015
Inhalt Vorwort... V 1 Einleitung: Interpersonale Kommunikation und Medien...1 1.1 Erste Verortungen...1 1.2 Die Themenfelder...6 2 Was ist interpersonale Kommunikation?...13 2.1 Kommunikation als grundlegendes soziales Geschehen...13 2.2 Interpersonale Kommunikation erste Verortungen...17 2.3 Interpersonale Kommunikation als sprachliche Kommunikation und als Gespräch...23 2.4 Interpersonale Kommunikation und nonverbale Kommunikation...26 2.5 Kontext, Regeln und interpersonale Kommunikation...30 2.6 Ein Modell interpersonaler Kommunikation...34 2.7 Der Dritte im Bunde...35 3 Was bedeutet es, wenn Menschen ein Medium verwenden?............ 39 3.1 Was ist ein Medium?...39 3.2 Interaktivität und mediale Interaktionen...42 3.3 Medien als Möglichkeiten und Restriktionen...44 3.4 Medien, Situationen und Beziehungen........................... 47 3.5 Medien als bedeutungsvolle Angelegenheiten...53 3.6 Medien und ihre Rahmen...58 3.7 Medienrahmen sind mehr als nur Technikrahmen...62
VIII Inhalt 4 Der Brief und die Kultur der schriftlichen Kommunikation...67 4.1 Was ist ein Brief?...67 4.2 Der Wandel der Briefkultur...69 4.3 Briefanlässe und der Brief unter besonderen Bedingungen...72 4.4 Ist der Brief noch wichtig?...75 4.5 Geschlecht und Brief...78 4.6 Der Brief unter Vielmedienbedingungen...80 5 Der Telegraf und die Erfindung der Schnelligkeit...81 5.1 Anfänge der Telegrafie...81 5.2 Der elektrische Telegraf...84 5.3 Telegrafische Beziehungen...87 5.4 Telegrafische Online-Community...91 5.5 Was wir vom Telegrafen lernen können...95 6 Das Telefon als erstes Medium der Telepräsenz...97 6.1 Das Telefon wird zum Gesprächsapparat...97 6.2 Nutzungen: Wie, wozu und mit wem?...101 6.3 Telefonmanieren...105 6.4 Zeitliche Normierungen...106 6.5 Telefonanlässe...107 6.6 Gesprächspartner...109 6.7 Mediale Vertrautheiten, Eingriffe und die Zukunft des Telefons...112 7 Internet und E-Mail neue Wege schriftlicher Kommunikation?...115 7.1 Der Weg zum Internet...115 7.2 Internet und E-Mail...120 7.3 Die E-Mail ein elektronischer Brief?...122 7.4 E-Mail im Rahmen der beruflichen Arbeit...126 7.5 E-Mail im Alltag und Entwicklung einer mobilen schriftlichen Kommunikation...128 8 Kontakte und Beziehungen Zwischen Online und Offline...133 8.1 Internet und Beziehungskommunikation...133 8.2 Beziehungsverlängerungen...134 8.3 Online-Kontakte, Liebe und Rahmenwechsel...139 8.4 Präsentation des Selbst und Rahmentäuschung...146
Inhalt IX 8.5 Mediale Repräsentanten Avatare, Präsenz online und das Leben offline...151 8.6 Simulationen oder was ist wirklich?...155 9 Mobile Kommunikation vom Handy bis zum Smartphone...159 9.1 Mobiltelefon und Mobile Kommunikation...159 9.2 Vom Status- zum Alltagsmedium...162 9.3 Mobile Kommunikation und der Dritte...166 9.4 Der einbezogene, ausgeschlossene und der unbekannte Dritte...170 9.5 Die Handynutzer als kommunikative Inseln?...173 9.6 Das Smartphone und die Ubiquität mobiler Medien...175 10 Beziehungen zu Medien und der Roboter als Medium...179 10.1 Medien als bedeutungsvolle und bedeutsame Objekte...179 10.2 Media Equation: Medien als soziale Aktoren.................... 183 10.3 Roboter als interaktive Medien...186 10.4 Beziehungen zu Robotern...188 10.5 Soziale Roboter?...191 10.6 Soziale Inkorporation von Robotern...194 10.7 Kommunikation mittels eines Roboters...197 11 Ein Medium kommt selten allein: Alltagswelten als Medienwelten...201 11.1 Leben unter Vielmedienbedingungen: Medienökologie und Medienhandeln...201 11.2 Alte und neue Medien...207 11.3 Medien im Alltag...210 12 Anstelle einer Zusammenfassung: Medien und der Verlust der Privatheit...219 12.1 Die Frage nach den Medieneffekten...219 12.2 Der Umgang mit den Medien und die Dritten...222 12.3 Medien, Privatheit und Kontext...227 Literaturverzeichnis...231