Dipl.-Kfm. Martin Jager ERASMUS-Beauftragter des Fachbereich IV Universität Trier - Fachbereich IV - Fragebogen zum Auslandsstudium Ganz bestimmt geht Euch im Laufe Eures Auslandsaufenthaltes einige Male ein "Schade, dass wir das nicht vorher wußten!" durch den Kopf. Die Informationen, die wir Euch mitgeben können, sind aber immer nur so aktuell und vollständig wie die Berichte Eurer Vorgänger. Da ERASMUS eine ziemlich lebendige Sache ist, kann sich vieles sehr schnell ändern. Ihr seid unsere wichtigste, beste und aktuellste Informationsquelle, deshalb lasst uns bitte nicht im Stich und gebt uns diesen Fragebogen nach Eurem Auslandsaufenthalt ausgefüllt zurück! 1. Studienjahr: 2008/2009 2. Universität: Dublin City University 3. Fachbereich: IV 4. Offizieller Ansprechpartner an der ausländischen Universität: Audrey Byrne 5. Sonstige hilfreiche Kontaktpersonen: 1
6. Formalitäten: bei Einreise/Aufenthalt Eigentlich keine. an der Universität Alles sehr unproblematisch, in der Orientierungswoche wurde uns der Studentenausweis ausgehändigt. 7. Das Studienjahr (Trimester, Semester, Ferien,...): Semester 8. Anmerkungen zu den Lehrveranstaltungen: Angebot Das Angebot war sehr groß! Es war von allem etwas dabei, ich habe auch eine Vorlesung in Recht besuchen können. Als Austauschstudent ist man auch in jedem Kurs angenommen worden. Arbeitsaufwand / Anforderungen Ich muss sagen, dass das Niveau nicht mit dem der Uni Trier zu vergleichen ist. Ich habe in jedem Semester 4-5 Klausuren geschrieben und das war durchaus machbar. Das aufwändige sind die vielen Gruppenarbeiten während dem Semester, da die meisten Kurse nicht nur aus einer Klausur bestehen. Die Mitglieder der Gruppe kann man sich meist nicht aussuchen, da kann es dann schon sein, das man zwei Iren in der Gruppe hat, die nicht mal die Rechtschreibung beherrschen. Wie gesagt, man kann das Niveau nicht vergleichen, besonders nicht bei Präsentationen. 2
Empfehlungen Such dir auf keinen Fall zu viele Kurse aus, die auch aus einer Gruppenarbeit bestehen. Das ist sehr zeitintensiv durch ständige Treffen, und, obwohl die Iren sehr nette und hilfsbereite Menschen sind, versuch mit Austauschstudenten zusammen zu arbeiten. Wir Deutschen sind nicht umsonst bekannt dafür pünktlich zu sein und nicht alles auf den letzten Drücker zu machen. Und falls es angeboten wird, besuche auf jeden Fall das Seminar Communication Skills, das ist das coolste was ich je in einer Uni mitgemacht habe! 3
9. Klausuren: Wann finden sie statt? In den letzten zwei Wochen des Semesters, meine waren ziemlich gut verteilt, manche hatten aber Pech und zwei am selben Tag. Wie laufen sie ab? Alles ist sehr organisiert (und ein wenig kompliziert), weil man noch eine extra Prüfungsnummer bekommt. Die Klausur findet in der Sporthalle oder sonstigen großen Räumen statt, d.h. man schreibt auch manchmal mit 400 Leuten aus verschiedenen Kursen zusammen. Alles läuft anonym mit einem speziellen Deckblatt, wo alles richtig ausgefüllt werden muss. Das tolle ist, das man bevor man den Saal betritt noch 10 Mal von (etwas älteren wenn nicht sogar zur Ruhe gesetzten) Menschen gefragt wird ob man auch die richtige Sitznummer hat. Alles in allem ist alles sehr organisiert. Anforderungen Die Klausuren an sich waren meist eine Mischung aus Multiple Choice und offenen Fragen, abhängig von dem Kurs. In Human Resource Management hatte ich beispielsweise nur 3 Fragen von denen ich mir 2 raussuchen durfte. Dazu musste ich dann aber einen 4-5 Seiten langen Aufsatz schreiben, mit Einleitung, Hauptteil und Schluss. Es war mehr wie eine Englischprüfung, jedoch hat man dadurch gesehen, wer das Thema verstanden hat und wer nicht. 20 offene Fragen mit einem Satz als Antwort gab es bei mir in keiner Klausur. 10. Kontakte an der Universität: zu den Dozenten Die Dozenten wurden grundsätzlich mit Vornamen angesprochen, dass das Klima sehr locker war. Bei Fragen per Email wurde immer direkt geantwortet und alle meine Dozenten waren sehr bemüht und hilfsbereit. 4
zu den Studenten des Gastlandes Man sollte sich wirklich bewusst sein, dass man ins Ausland geht um nachher nicht nur mit Deutschen Zeit zu verbringen. Es gab generell eine ziemlich große Gruppe von Deutschen die alles zusammen gemacht hat. Davon habe ich mich eher distanziert und bin dem Rugby Club beigetreten (nur für Frauen natürlich), was ich finde eine tolle Sache war Iren kennenzulernen. In Gruppenarbeiten arbeitet man natürlich auch mit Einheimischen zusammen. Alles in allem ist jedoch immer eine gewisse Entfernung, da man ja nur ein Jahr da ist, und die meisten in höheren Semestern schon ihre Freundeskreise haben. zu den ausländischen Gaststudenten Ich habe mich mit zwei Spanierinnen angefreundet, die bei mir gewohnt haben. Ansonsten war ich nicht so sehr in Erasmusgruppen integriert, wobei ich finde, dass für solche Erasmusparties und Ausflüge eher wenig von der Uni angeboten wurde. Die meisten haben sich das selber organisiert. 11. Freizeitmöglichkeiten (Sport, Kultur,...): an der Uni An der Uni gibt es die sogenannten Clubs und Socs, denen man am Anfang des Semesters beitreten kann (für einmalig 4 Euro). Dort gibt es dann Rugby, Tennis, Volleyball, Kino, Tanzen, Yoga (zu empfehlen), wandern (auch toll, zwar nur Deutsche, aber man kommt etwas rum), Poker, und und und.. Es gibt auch ein Fitnesscenter in der Uni, das glaube ich 160 Euro kostet für das ganze Jahr. Ein Park ist auch in der Nähe. Auf dem Campus gibt es sogar einen Pub (Old Bar) und die New Bar. Dort findet regelmässig eine Open Mic night oder Karaoke statt, auch Parties unter der Woche von Clubs oder Socs werden dort organisiert. Summerball, und alles um irgendwelche Jahreszeiten und Feste wird meistens in the Hub, einem sehr großen Theater veranstaltet. 5
außerhalb der Uni Hab ich nicht sehr viel gemacht, da die Uni weit ausserhalb liegt. Es gibt da die Stadt zum shoppen oder einige kleine Orte ausserhalb (Howth, Malahide.) die man leicht mit dem Zug erreichen kann. Zum weggehen abends würde ich Temple Bar eher meiden, da es sehr sehr teuer ist. Der beste Club ist natürlich das XXI! 12. Verpflegung an der Uni Die Mensa dort ist so teuer, das man manchmal für Trierer Mengenund Auswahlverhältnisse locker 9 Euro aufwärts bezahlt. Ich habe dort nur einmal gegessen. Das einzig tolle ist, dass es dort einen Starbucks gibt! (also den Kaffee). Wenn man billig essen will, gibt es im Spar auf dem Campus noch die Möglichkeit sich ein Deli zu holen. Das ist ein Baguette das man sich (vergleichbar mit Subway) belegen lassen kann. Kostet nachher so zwischen 3 und 5 Euro und ist ein relativ gutes Preis-Leistungsverhältnis. Ich habe in der Nähe der Uni gewohnt und bin immer heim zum Essen. außerhalb der Uni In der Stadt gibt es die Restaurants und Ketten, die es auch bei uns gibt. (Subway, Mc, Burgerking usw.) Zum toll irisch essen gehen würde ich auf jeden Fall ins Hairy Lemons in der Nähe vom St.Steven`s Green Shopping Centre. 13. Unterkunft Wohnungssuche Ich habe mir die Wohnungssuche leicht gemacht und hab mich direkt für das Wohnheim Shanowen Square beworben. Das ist zwar teuer, aber 2 Minuten von der Uni weg, total sauber, gut organisiert und wirklich sicher (wichtig in der Gegend). Nebendran befindet sich das Shanowen Hall Wohnheim, was glaube ich das 6
selbe kostet, aber die ältere Version und etwas kaputt und siffig. Internet ist in beiden Wohnheimen vorhanden, ich glaub ich habe im Monat 600 Euro bezahlt. Dafür hatte ich mein eigenes Bad, und mir die Küche mit 3 anderen Mädels geteilt. Das ist aber sehr positiv, da man direkt Leute kennenlernt. Es gibt natürlich auch die Möglichkeit über daft.ie sich eine Wohnung zu suchen. Dazu muss man aber vorher hinfliegen um sich die Wohnung anzuschauen und in der Nähe der Uni etwas Gutes zu bekommen ist schwer. Am besten gar nicht erst in Ballymun suchen, das ist das Ghetto und eher kriminell. Vielleicht gibt es etwas in der Collins Avenue? Bemerkungen zu Wohnungen, Zimmern, Wohnheimen Siehe Oben. Preise Ca 600 Euro im Monat im Wohnheim, in anderen ca 400, weniger als 400 zu zahlen wäre schon Glückssache Sonstiges 14. Transport / Verkehrsmittel Anreise Ich bin immer mit Ryanair geflogen (manchmal sogar für 2 cent). Zwar kein Luxus, aber immerhin billig. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt kostet mittlerweile 1.60 und zur Uni sind es ca 15 Minuten, können aber manchmal auch 40 sein. In die Stadt sind es dann ca 30 Minuten, oder auch mal eine Stunde. vor Ort Das irische Busnetz ist sehr unzuverlässig und die Busse kommen nie wann sie sollte. Buspläne gibt es nicht wirklich. Von daher muss 7
man einfach zur Bushaltestelle gehen und warten bis einer kommt. Und immer schön den Arm raushalten, denn sonst hält er nicht und bloß nicht vergessen beim rausgehen thanks zu sagen! 15. Sonstige Tipps: Immer schön freundlich sein, immer please und thanks sagen, dann kann man garnichts falsch machen. Die Iren sind nicht umsonst das freundlichste Volk was man sich vorstellen kann. Als Prost sagt man übrigens Slainte! 8