Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Klägerin, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Ähnliche Dokumente
Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagter, Berufungskläger und Revisionskläger, pp. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionsbeklagter,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 6. September 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 429/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 6. September 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 317/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

1. Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg vom 27. Februar Sa 2285/07 - wird zurückgewiesen.

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsklägerin, pp. Kläger, Berufungskläger und Revisionsbeklagter,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 24. Mai 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 431/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Klägerin, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. Februar 2018 Sechster Senat - 6 AZR 95/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.6AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. Februar 2018 Sechster Senat - 6 AZR 137/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.6AZR

Vergütung von Arbeit während der Rufbereitschaft nach dem TVöD-K - Nachtzuschläge

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. Juli 2014 Neunter Senat - 9 AZR 946/12 - Altersteilzeit - Entgelterhöhung in der Freistellungsphase

Aktenzeichen: 5 AZR 902/07 Bundesarbeitsgericht 5. Senat Urteil vom 9. Juli AZR 902/07 - Urteil vom 28. September Ca 138/06-

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 17. November 2015 Neunter Senat - 9 AZR 179/15 - ECLI:DE:BAG:2015: U.9AZR

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Klägerin, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionskläger, pp. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 12. Juli 2016 Neunter Senat - 9 AZR 266/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.9AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 8. Mai 2018 Neunter Senat - 9 AZR 578/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.9AZR

BUNDESARBEITSGERICHT Urteil vom , 5 AZR 902/07

Bundesarbeitsgericht 10. Senat Urteil vom 11. Dezember AZR 1018/12 -

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 18. Oktober 2017 Zehnter Senat - 10 AZR 578/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.10AZR

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Seite 1. BAG AZR 78/09 - Urteil Volltext-ID: 4K

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 20. September 2016 Neunter Senat - 9 AZR 429/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.9AZR

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionskläger, pp. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionsbeklagter,

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionskläger, pp. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 16. Dezember 2015 Fünfter Senat - 5 AZR 1/15 - ECLI:DE:BAG:2015: U.5AZR1.15.0

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 7. Juni 2018 Achter Senat - 8 AZR 26/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.8AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 11. August 2015 Neunter Senat - 9 AZR 952/13 - ECLI:DE:BAG:2015: U.9AZR

Bundesarbeitsgericht Urt. v , Az.: 6 AZR 624/08

LANDESARBEITSGERICHT DÜSSELDORF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL

LANDESARBEITSGERICHT DÜSSELDORF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 16. Mai 2017 Neunter Senat - 9 AZR 572/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.9AZR

Landesarbeitsgericht Nürnberg URTEIL

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 12. Juli 2016 Neunter Senat - 9 AZR 264/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.9AZR

10. Änderungstarifvertrag vom 1. April 2014 zum Tarifvertrag Versorgungsbetriebe (TV-V) vom 5. Oktober 2000

Unterschiede TV-L (mit SR 41) TdL - ver.di und Tarifvertrag TdL - Marburger Bund

Niedersächsisches Finanzministerium VD Hannover, den

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 21. Juli 2015 Neunter Senat - 9 AZR 145/14 - ECLI:DE:BAG:2015: U.9AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 8. November 2017 Fünfter Senat - 5 AZR 692/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.5AZR

Bundesarbeitsgericht Urt. v , Az.: 6 AZR 78/09

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 23. November 2017 Sechster Senat - 6 AZR 684/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.6AZR

6. Änderungstarifvertrag. vom 30. Juni zum Spartentarifvertrag Nahverkehrsbetriebe (TV-N NW) vom 25. Mai 2001

Bundesarbeitsgericht Beschluss vom 11. Oktober 2016 Erster Senat - 1 ABR 51/14 - ECLI:DE:BAG:2016: B.1ABR

Titel: Höhe der Vergütung für Inanspruchnahme während der Rufbereitschaft an Feiertagen

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsklägerin, pp. Klägerin, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

LANDESARBEITSGERICHT NÜRNBERG

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsklägerin, Berufungsbeklagte und Revisionsklägerin, pp.

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 31. Juli 2014 Sechster Senat - 6 AZR 955/12 - I. Arbeitsgericht Koblenz Urteil vom 14. Februar Ca 2276/11 -

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 5. August 2014 Neunter Senat - 9 AZR 878/12 - I. Arbeitsgericht Leipzig Urteil vom 16. Juni Ca 608/11 -

Im Namen des Volkes. Urteil

Änderungstarifvertrag Nr. 2. vom 6. Juli zum Tarifvertrag für die Ärztinnen und Ärzte an den hessischen Universitätskliniken (TV-Ärzte Hessen)

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 27. Februar 2018 Neunter Senat - 9 AZR 238/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.9AZR

Anspruch auf Jahressonderzahlung gemäß 20 TV-L bei befristeten Arbeitsverträgen mit Unterbrechungen

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Klägerin, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

Wissenschaftliche Dienste. Sachstand. Nachtarbeitszuschlag Deutscher Bundestag WD /17

Im Namen des Volkes URTEIL. In dem Rechtsstreit ...

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 26. Januar 2017 Zweiter Senat - 2 AZR 68/16 - ECLI:DE:BAG:2017: U.2AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 19. Januar 2016 Neunter Senat - 9 AZR 507/14 - ECLI:DE:BAG:2016: U.9AZR

Anpassung der Regelungen für Arbeitsverhältnisse mit Ärztinnen und Ärzten (TV-Ärzte/Bistums-KODA Speyer) vom Bistums-KODA Speyer

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 13. November 2014 Achter Senat - 8 AZR 919/13 - I. Arbeitsgericht Gera Urteil vom 25. Juni Ca 214/12 -

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

1. Die Revision des klagenden Landes gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf vom 14. April Sa 177/04 - wird zurückgewiesen.

Arbeitsrecht (mit BAT) Berechnung Dienstzeit;Musiker;Kulturorchester;

Urteil. 1. Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Köln vom 15. Oktober Sa 540/15 - wird zurückgewiesen.

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionsbeklagter,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 1. Juni 2017 Sechster Senat - 6 AZR 741/15 - ECLI:DE:BAG:2017: U.6AZR

Zwischen. der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), vertreten durch den Vorstand, einerseits. und

LANDESARBEITSGERICHT DÜSSELDORF IM NAMEN DES VOLKES URTEIL In dem Rechtsstreit

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Klägerin, Berufungsbeklagte und Revisionsklägerin, pp.

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte,

RD 1/16 RECHTS Urteil des Landesarbeitsgerichts Köln vom 02. November 2015 Aktenzeichen: 2 Sa 603/15 Entscheidungsstichworte: Stufenlaufzeit beginnt

2009/ Z B 4 - P 2100/06/ Juli 2009

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. pp. Kläger, Berufungsbeklagter und Revisionsbeklagter,

Ausschluss der ordentlichen Kündigung

keine Führende Entscheidung zu weiteren Parallelsachen

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 15. Februar 2017 Siebter Senat - 7 AZR 153/15 - ECLI:DE:BAG:2017: U.7AZR

U r t e i l. für Recht erkannt:

LANDESARBEITSGERICHT MÜNCHEN IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. In dem Rechtsstreit. g e g e n

Änderungstarifvertrag Nr. 2. vom 05. Juli 2013

Bundesarbeitsgericht Beschluss vom 15. Mai 2018 Dritter Senat - 3 AZB 8/18 - ECLI:DE:BAG:2018: B.3AZB8.18.0

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsklägerin, Anschlussberufungsbeklagte und Revisionsklägerin, pp.

Im Namen des Volkes! URTEIL. In Sachen. Beklagte, Berufungsbeklagte und Revisionsklägerin, pp. Klägerin, Berufungsklägerin und Revisionsbeklagte,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 19. Juni 2018 Neunter Senat - 9 AZR 3/18 - ECLI:DE:BAG:2018: U.9AZR3.18.0

LANDESARBEITSGERICHT MÜNCHEN IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. In dem Rechtsstreit

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 25. Mai 2016 Fünfter Senat - 5 AZR 318/15 - ECLI:DE:BAG:2016: U.5AZR

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 11. Dezember 2014 Sechster Senat - 6 AZR 477/13 -

Landesarbeitsgericht Nürnberg URTEIL

LANDESARBEITSGERICHT NÜRNBERG IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. in dem Rechtsstreit. Prozessbevollmächtigte: g e g e n

I. Arbeitsgericht Hannover Urteil vom 29. November Ca 204/12 Ö - II. Landesarbeitsgericht Niedersachsen Urteil vom 5. Juni Sa 48/13-

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 8. Mai 2018 Neunter Senat - 9 AZR 8/18 - ECLI:DE:BAG:2018: U.9AZR8.18.0

LANDESARBEITSGERICHT MÜNCHEN IM NAMEN DES VOLKES URTEIL. In dem Rechtsstreit. g e g e n

Teil A A, 1. Allgemeiner Teil 2. Abschnitt 7 S.1. Arbeitsvertragsrecht der bayerischen (Erz-)Diözesen ABD,

Bundesarbeitsgericht Urteil vom 22. März 2018 Sechster Senat - 6 AZR 29/17 - ECLI:DE:BAG:2018: U.6AZR

Transkript:

BUNDESARBEITSGERICHT 6 AZR 331/09 3 Sa 750/08 Hessisches Landesarbeitsgericht Verkündet am 23. September 2010 Gaßmann, Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle Im Namen des Volkes! URTEIL In Sachen Beklagte, Berufungsklägerin und Revisionsklägerin, pp. Klägerin, Berufungsbeklagte und Revisionsbeklagte, hat der Sechste Senat des Bundesarbeitsgerichts aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 23. September 2010 durch den Vorsitzenden Richter am Bundesarbeitsgericht Dr. Fischermeier, den Richter am Bundesarbeitsgericht Dr. Brühler, die Richterin am Bundesarbeitsgericht Spelge sowie den ehrenamt- - 2 -

- 2-6 AZR 331/09 lichen Richter Dr. Augat und die ehrenamtliche Richterin Stang für Recht erkannt: 1. Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des Hessischen Landesarbeitsgerichts vom 6. Februar 2009-3 Sa 750/08 - wird zurückgewiesen. 2. Die Beklagte hat die Kosten der Revision zu tragen. Von Rechts wegen! Tatbestand Die Parteien streiten darüber, wie Arbeitsleistungen der Klägerin während der Rufbereitschaft in den Monaten August 2006 bis Januar 2007 zu vergüten waren. Die Beklagte ist eine Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Die Klägerin war bei ihr vom 15. August 1990 bis zum 31. März 2008 als Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie beschäftigt. Auf das Arbeitsverhältnis fand seit dem 1. August 2006 der Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern im Bereich der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände vom 17. August 2006 (TV-Ärzte/VKA) Anwendung. In diesem Tarifvertrag heißt es ua.:... (8)... 10 Bereitschaftsdienst und Rufbereitschaft 1 Der Arzt hat sich auf Anordnung des Arbeitgebers außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit an einer dem Arbeitgeber anzuzeigenden Stelle aufzuhalten, um auf Abruf die Arbeit aufzunehmen (Rufbereitschaft).... 1 2-3 -

- 3-6 AZR 331/09 (1)... (3)... 11 Ausgleich für Sonderformen der Arbeit 1 Die Ärztin/ Der Arzt erhält neben dem Entgelt für die tatsächliche Arbeitsleistung Zeitzuschläge. 2 Die Zeitzuschläge betragen - auch bei teilzeitbeschäftigten Ärztinnen und Ärzten - je Stunde a) für Überstunden 15 v.h., b) für Sonntagsarbeit 25 v.h., c) bei Feiertagsarbeit - ohne Freizeitausgleich 135 v.h., - mit Freizeitausgleich 35 v.h., d) für Arbeit am 24. Dezember und am 31. Dezember jeweils ab 6 Uhr 35 v.h., des auf eine Stunde entfallenden Anteils des Tabellenentgelts der Stufe 3 der jeweiligen Entgeltgruppe; bei Ärztinnen und Ärzten gemäß 16 Buchst. c und d der höchsten tariflichen Stufe.... 1 Für die Rufbereitschaft wird eine tägliche Pauschale je Entgeltgruppe bezahlt. 4 Hinsichtlich der Arbeitsleistung wird jede einzelne Inanspruchnahme innerhalb der Rufbereitschaft mit einem Einsatz im Krankenhaus einschließlich der hierfür erforderlichen Wegezeiten auf eine volle Stunde gerundet. 5 Für die Inanspruchnahme wird das Entgelt für Überstunden sowie etwaige Zeitzuschläge nach Absatz 1 gezahlt.... Die Tarifvertragsparteien des TV-Ärzte/VKA haben sich am 9. Juni 2010 auf Eckpunkte zur Änderung dieses Tarifvertrags geeinigt. Diese sehen hinsichtlich der Inanspruchnahme innerhalb der Rufbereitschaft vor, dass in 11 Abs. 3 TV-Ärzte/VKA rückwirkend zum 1. Januar 2010 folgender Satz 6 eingefügt wird: 6 Wird die Arbeitsleistung innerhalb der Rufbereitschaft am Aufenthaltsort im Sinne des 10 Abs. 8 telefonisch (z.b. in Form einer Auskunft) oder mittels technischer Einrichtungen erbracht, wird abweichend von Satz 4 die Summe 3-4 -

- 4-6 AZR 331/09 dieser Arbeitsleistungen auf die nächste volle Stunde gerundet und mit dem Entgelt für Überstunden sowie etwaigen Zeitzuschlägen nach Absatz 1 bezahlt. Die Beklagte ordnete Rufbereitschaft für die Klägerin an. Die Rufbereitschaft ist als telefonischer Dienst eingerichtet und garantiert die Erreichbarkeit von Fachärzten 24 Stunden am Tag, auch am Wochenende. Die Klägerin ist während der Rufbereitschaft bei psychischen Irritationen der Akutpatienten, die sich nicht in der Klinik, sondern zu Hause befinden, die einzige Ansprechpartnerin. Ein Einsatz während der Rufbereitschaft am Aufenthaltsort eines Akutpatienten ist nur sehr selten erforderlich. Da es sich bei der Klinik der Beklagten um eine Institutsambulanz handelt, ist ein Einsatz in der Klinik während der Rufbereitschaft ausgeschlossen. Die Klägerin wurde in den Monaten August 2006 bis Januar 2007 insgesamt 49,99 Stunden während der Rufbereitschaft von Akutpatienten telefonisch in Anspruch genommen. Die Beklagte zahlte ihr bis Dezember 2006 die tarifliche Pauschale für die Rufbereitschaft und vergütete darüber hinaus die Zeiten der telefonischen Inanspruchnahme der Klägerin während der Rufbereitschaft. Ab Januar 2007 erhielt die Klägerin für die Rufbereitschaft nur noch die tarifliche Pauschale. Die von der Beklagten gezahlte Vergütung für die telefonischen Inanspruchnahmen der Klägerin wurde mit Entgeltansprüchen der Klägerin verrechnet. In einem Rundschreiben vom 19. März 2007 vertrat der Kommunale Arbeitgeberverband Hessen ua. die Ansicht, eine Abgeltung der Arbeitsleistung eines Arztes während der Rufbereitschaft ohne Notwendigkeit, das Krankenhaus aufzusuchen, sei im TV-Ärzte/VKA nicht vereinbart. Die Klägerin ist der Auffassung, die Beklagte habe ihre tatsächliche Arbeitsleistung während der Rufbereitschaft in den Monaten August 2006 bis Januar 2007 gemäß 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA mit dem Entgelt für Überstunden nebst den tariflich vorgesehenen Zeitzuschlägen zu vergüten und deshalb 1.958,60 Euro brutto an sie zu zahlen. Aus der Regelung in 11 Abs. 3 Satz 4 TV-Ärzte/VKA folge nicht, dass während der Rufbereitschaft nur mit 4 5 6 7-5 -

- 5-6 AZR 331/09 einem Einsatz im Krankenhaus verbundene Arbeitsleistungen zu vergüten seien. Die Klägerin hat beantragt, die Beklagte zu verurteilen, an sie 1.958,60 Euro brutto nebst Zinsen ihv. fünf Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit dem 1. Februar 2007 zu zahlen. Die Beklagte hat zu ihrem Klageabweisungsantrag die Auffassung vertreten, 11 Abs. 3 Satz 4 TV-Ärzte/VKA definiere die Inanspruchnahme während der Rufbereitschaft. An diese Definition knüpfe 11 Abs. 3 Satz 5 TV- Ärzte/VKA an und begründe damit nur für Arbeitsleistungen im Krankenhaus den Vergütungsanspruch. Die Vorinstanzen haben der Klage stattgegeben. Mit der vom Landesarbeitsgericht zugelassenen Revision verfolgt die Beklagte ihr Ziel der Klageabweisung weiter. Die Klägerin beantragt, die Revision der Beklagten zurückzuweisen. 8 9 10 Entscheidungsgründe Die Revision der Beklagten ist unbegründet. Die Vorinstanzen haben der Klage zu Recht stattgegeben. I. Der Anspruch der Klägerin auf Vergütung ihv. 1.958,60 Euro brutto für die telefonische Inanspruchnahme während der Rufbereitschaft in den Monaten August 2006 bis Januar 2007 folgt aus 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA. Diese Tarifvorschrift bestimmt, dass für die Inanspruchnahme das Entgelt für Überstunden sowie etwaige Zeitzuschläge nach Absatz 1 gezahlt werden. Darüber, dass die Klägerin im Klagezeitraum während der als telefonischer Dienst eingerichteten Rufbereitschaft insgesamt 49,99 Stunden durch Anrufe von Akutpatienten in Anspruch genommen wurde, besteht kein Streit. Unstreitig ist auch die Höhe der Vergütung. Die Parteien streiten nur darüber, ob der Anspruch auf Vergütung für die Arbeitsleistung innerhalb der Rufbereitschaft nach 11 12-6 -

- 6-6 AZR 331/09 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA voraussetzt, dass die Inanspruchnahme im Krankenhaus erfolgt. Entgegen der Ansicht der Beklagten ist dies nicht der Fall. 1. Allerdings ist der Wortlaut der tariflichen Regelung, auf den es nach ständiger Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zunächst ankommt (vgl. 19. September 2007-4 AZR 670/06 - Rn. 30, BAGE 124, 110; 7. Juli 2004-4 AZR 433/03 - BAGE 111, 204, 209; 9. Oktober 2003-6 AZR 512/02 - BAGE 108, 72, 74), nicht ganz eindeutig. Weder 10 Abs. 8 Satz 1 noch 11 Abs. 3 Satz 4 und Satz 5 TV-Ärzte/VKA sehen ausdrücklich eine Vergütung für die Aufnahme der Arbeit außerhalb des Krankenhauses vor. Diese Tarifvorschriften schließen ihrem Wortlaut nach jedoch die Vergütung einer innerhalb der Rufbereitschaft vom Arzt außerhalb des Krankenhauses erbrachten Arbeitsleistung auch nicht aus. a) 10 Abs. 8 Satz 1 TV-Ärzte/VKA regelt, dass der Arzt sich auf Anordnung des Arbeitgebers außerhalb der regelmäßigen Arbeitszeit an einer dem Arbeitgeber anzuzeigenden Stelle aufzuhalten hat, um auf Abruf die Arbeit aufzunehmen (Rufbereitschaft). Damit definiert die Bestimmung den Begriff der Rufbereitschaft im Tarifsinne und begründet zugleich die Verpflichtung des Arztes zur Leistung von Rufbereitschaft. Da nach 1 Abs. 1 TV-Ärzte/VKA der Tarifvertrag insbesondere für in Krankenhäusern beschäftigte Ärztinnen und Ärzte gilt und diese ihre Patienten in aller Regel in einem Krankenhaus behandeln, auch dann, wenn die Patienten dort nicht stationär untergebracht sind, liegt es in der Natur der Sache, dass ein in einem Krankenhaus beschäftigter Arzt die Arbeit regelmäßig dort aufzunehmen hat, wenn er innerhalb der Rufbereitschaft zur Arbeitsaufnahme abgerufen wird. b) 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA bestimmt, dass für die Inanspruchnahme das Entgelt für Überstunden gezahlt wird nebst etwaigen Zeitzuschlägen nach Absatz 1. Die Worte für die Inanspruchnahme lassen offen, an welchem Ort die Arbeit vom Arzt innerhalb der Rufbereitschaft auf Abruf aufgenommen werden muss. Eine Inanspruchnahme während der Rufbereitschaft setzt damit nach dem Wortlaut des 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA nicht voraus, dass die Aufnahme der Arbeit auf Abruf an dem Ort erfolgt, an dem der Arzt seine 13 14 15-7 -

- 7-6 AZR 331/09 Arbeitsleistung regelmäßig erbringt. Es reicht vielmehr aus, dass der Arzt innerhalb der angeordneten Rufbereitschaft auf einen entsprechenden Abruf des Arbeitgebers tatsächlich zur Arbeitsleistung herangezogen wird (vgl. zur Vorgängervorschrift 15 Abs. 6b BAT Senat 9. Oktober 2003-6 AZR 512/02 - BAGE 108, 72, 74; 29. Juni 2000-6 AZR 900/98 - BAGE 95, 210, 213; 28. Juli 1994-6 AZR 76/94 - AP BAT 15 Nr. 33 = EzBAT BAT 15 Rufbereitschaft Nr. 4). Einer Inanspruchnahme steht auch nicht entgegen, dass die Beklagte die Klägerin nicht jeweils zu den Telefongesprächen mit den Akutpatienten abgerufen hat. Maßgebend ist, dass die Beklagte die Rufbereitschaft als telefonischen Dienst eingerichtet hat, die Klägerin während der Rufbereitschaft für die Akutpatienten als deren einzige Ansprechpartnerin telefonisch erreichbar sein musste und bei psychischen Irritationen und Anrufen der Akutpatienten mit diesen am Telefon Gespräche zu führen hatte. c) Entgegen der Ansicht der Beklagten haben die Tarifvertragsparteien des TV-Ärzte/VKA den Begriff der Inanspruchnahme in 11 Abs. 3 Satz 4 TV- Ärzte/VKA nicht abweichend vom allgemeinen Sprachgebrauch definiert und bestimmt, dass der Arzt nur dann innerhalb der Rufbereitschaft im Tarifsinne in Anspruch genommen wird, wenn die Arbeitsleistung im Krankenhaus erbracht wird. Sie haben in dieser Tarifvorschrift festgelegt, dass hinsichtlich der Arbeitsleistung jede einzelne Inanspruchnahme innerhalb der Rufbereitschaft mit einem Einsatz im Krankenhaus einschließlich der hierfür erforderlichen Wegezeiten auf eine volle Stunde gerundet wird. Damit haben sie dem Wortlaut nach für den Regelfall, der Aufnahme der Arbeit durch einen Krankenhausarzt im Krankenhaus, angeordnet, dass bei einem Einsatz im Krankenhaus nicht nur die Zeit der tatsächlichen ärztlichen Arbeitsleistung zu vergüten ist, sondern dass auch die erforderlichen Wegezeiten sowie die Zeiten, die sich aufgrund der Aufrundung auf volle Stunden ergeben, zu vergüten sind. Es handelt sich damit um eine Vorschrift zur Berechnung des Entgelts für die Arbeitsleistung bei einem Einsatz im Krankenhaus. Ein Wille der Tarifvertragsparteien, dass tatsächliche Arbeitsleistungen eines Arztes während der Rufbereitschaft, die nicht in einem Krankenhaus erbracht werden, nicht besonders zu vergüten, sondern mit der nach 11 Abs. 3 Satz 1 TV-Ärzte/VKA zu zahlenden Pauscha- 16-8 -

- 8-6 AZR 331/09 le abgegolten sind, hat im Wortlaut des 11 Abs. 3 Satz 4 TV-Ärzte/VKA keinen Niederschlag gefunden. Das hat offensichtlich auch die Beklagte zunächst so gesehen und der Klägerin bis Dezember 2006 die Zeiten tatsächlicher Arbeitsleistung während der Rufbereitschaft vergütet. 2. Der tarifliche Gesamtzusammenhang der Regelung gibt entgegen der Ansicht der Beklagten kein anderes Auslegungsergebnis vor. a) Die Systematik und der Aufbau der tariflichen Regelung zwingen nicht zu dem Verständnis, dass nach 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA nur während der Rufbereitschaft in einem Krankenhaus erbrachte Arbeitsleistungen mit dem Entgelt für Überstunden nebst etwaigen Zeitzuschlägen zu vergüten sind. Es trifft zwar zu, dass die Tarifvertragsparteien zunächst in 11 Abs. 3 Satz 4 TV- Ärzte/VKA festgelegt haben, welche Zeiten bei einer Inanspruchnahme des Arztes im Krankenhaus bei der Berechnung des Entgelts zu berücksichtigen sind, und erst danach in 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA geregelt haben, wie die Inanspruchnahme während der Rufbereitschaft zu vergüten ist. Allerdings ist der Schluss nicht zwingend, dass die Tarifvertragsparteien des TV- Ärzte/VKA damit entgegen dem üblichen Aufbau gesetzlicher und tariflicher Regelungen eine Ausnahmeregelung einer Grundsatzregelung vorangestellt hätten, wenn man die Vergütungspflicht für Inanspruchnahmen außerhalb des Krankenhauses aus Satz 5 entnehmen würde. Denkbar ist auch, dass die Tarifvertragsparteien vor Augen hatten, dass ein Krankenhausarzt seine Patienten in aller Regel im Krankenhaus behandelt, und dass sie die Aufnahme der Arbeit eines Krankenhausarztes in einem Krankenhaus auf entsprechenden Abruf des Arbeitgebers deshalb nicht als Ausnahmefall, sondern als Regelfall verstanden haben. Wenn sie bei einem solchen Verständnis zunächst festgelegt haben, welche Zeiten zu vergüten sind, und erst danach angeordnet haben, welches Entgelt für diese Zeiten zu zahlen ist, kann daraus nicht abgeleitet werden, dass die tatsächliche Arbeitsleistung eines Arztes innerhalb der Rufbereitschaft nicht zu vergüten ist, wenn der Arzt außerhalb eines Krankenhauses die Arbeit aufzunehmen und Arbeitsleistungen zu erbringen hat. 17 18-9 -

- 9-6 AZR 331/09 b) Selbst wenn die Tarifvertragsparteien entsprechend dem Verständnis der Beklagten die Aufnahme der Arbeit durch einen Krankenhausarzt in einem Krankenhaus während der Rufbereitschaft nach entsprechendem Abruf nicht als Regelfall angesehen haben sollten, gölte nichts anderes. Sie haben in 10 Abs. 8 Satz 1 TV-Ärzte/VKA die Pflicht des Arztes zur Aufnahme der Arbeit begründet und sind in 11 Abs. 1 TV-Ärzte/VKA davon ausgegangen, dass der Arzt für jede tatsächliche Arbeitsleistung Entgelt und unter den genannten Voraussetzungen Zeitzuschläge erhält. Wenn sie von diesem Grundsatz der Vergütung der tatsächlichen Arbeitsleistung hätten abweichen wollen, hätten sie regeln müssen, dass tatsächliche Arbeitsleistungen des Arztes außerhalb eines Krankenhauses mit der Pauschale abgegolten sind, die für die Rufbereitschaft nach 11 Abs. 3 Satz 1 TV-Ärzte/VKA bezahlt wird. Für einen solchen übereinstimmenden Willen der Tarifvertragsparteien fehlt allerdings jeder Anhaltspunkt, er kann insbesondere nicht aus dem Rundschreiben des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Hessen vom 19. März 2007 abgeleitet werden, wonach für vom Arzt während der Rufbereitschaft außerhalb des Krankenhauses erbrachte Arbeitsleistungen im TV-Ärzte/VKA keine Vergütung vereinbart ist. c) Der Umstand, dass die Tarifvertragsparteien des TV-Ärzte/VKA sich in der Eckpunktevereinbarung vom 9. Juni 2010 geeinigt haben, dass rückwirkend ab Januar 2010 telefonische Inanspruchnahmen während einer Rufbereitschaft addiert, auf die jeweils nächste volle Stunde gerundet und mit dem Entgelt für Überstunden zuzüglich etwaiger Zeitzuschläge vergütet werden, spricht nicht gegen das Auslegungsergebnis. Er legt vielmehr nahe, dass die Tarifvertragsparteien telefonische Inanspruchnahmen innerhalb der Rufbereitschaft im Vergleich zur bisherigen Rechtslage im Wesentlichen nicht völlig anderen Regeln unterwerfen, sondern nur klarstellen wollten, dass und mit welchem Umfang (Aufrundung) auch eine tatsächliche Inanspruchnahme des Arztes außerhalb des Krankenhauses zu vergüten ist. 3. Sinn und Zweck der Regelung bestätigen das Auslegungsergebnis. a) Die in 11 Abs. 3 Satz 5 TV-Ärzte/VKA geregelte Vergütung stellt die Gegenleistung für die Arbeitsleistung des Arztes innerhalb der Rufbereitschaft 19 20 21 22-10 -

- 10-6 AZR 331/09 dar. Ist die Rufbereitschaft wie bei der Beklagten als telefonischer Dienst eingerichtet und befinden sich die Akutpatienten, die der Arzt bei psychischen Irritationen telefonisch zu betreuen hat, nicht in einem Krankenhaus, sondern in ihrem häuslichen Umfeld, ist es für die Arbeitsleistung des Arztes und deren Wert ohne Bedeutung, ob er die Anrufe der Patienten im Krankenhaus oder an einem anderen Ort entgegennimmt. Eine Bindung der Gegenleistung für die Inanspruchnahme an einen Einsatz im Krankenhaus wäre deshalb nicht sachgerecht. b) Dies wird besonders deutlich, wenn während der Rufbereitschaft ein Einsatz des Arztes am Aufenthaltsort des Akutpatienten erforderlich ist. Zwar ist dies nach den Feststellungen des Landesarbeitsgerichts nur sehr selten der Fall. Tritt ein solcher Ausnahmefall aber ein, wäre die tatsächliche Arbeitsleistung des Arztes innerhalb der Rufbereitschaft, die sich dann nicht mehr auf eine telefonische Betreuung des Patienten beschränkt, nach der Auffassung der Beklagten nicht zu vergüten, weil sie nicht mit einem Einsatz im Krankenhaus verbunden ist. Dafür, dass die Tarifvertragsparteien des TV-Ärzte/VKA mit den Regelungen in 11 Abs. 3 Satz 4 und 5 TV-Ärzte/VKA bezweckten, dass ein Arzt, der innerhalb der Rufbereitschaft tatsächlich Patienten behandelt, für diese Arbeitsleistung unabhängig von ihrer Dauer keinen Anspruch auf Vergütung hat, wenn die Behandlung nicht im Krankenhaus erfolgt, fehlt jeder Anhaltspunkt, zumal die Tarifvertragsparteien es für angemessen gehalten haben, dass nicht nur Zeiten ärztlicher Tätigkeit, sondern auch erforderliche Wegezeiten abgegolten werden. Gegen eine von den Tarifvertragsparteien beabsichtigte Differenzierung zwischen Arbeitsleistungen innerhalb und außerhalb des Krankenhauses spricht auch, dass Tarifvertragsparteien Arbeitnehmern keine erheblichen Leistungen ohne Vergütung abverlangen dürfen (vgl. Senat 5. Februar 2009-6 AZR 114/08 - Rn. 25, AP TVöD 8 Nr. 6 = EzTöD 100 TVöD-AT 8 Rufbereitschaftsentgelt Nr. 5). Schließlich ist auch die Haftung des Arztes bei Aufklärungs- oder Behandlungsfehlern nicht an einen Einsatz in einem Krankenhaus geknüpft. Das Risiko der Haftung besteht auch bei Verletzung der ärztlichen Berufspflicht außerhalb eines Krankenhauses. Dass die Tarifvertragsparteien des TV-Ärzte/VKA dem Arzt gleichwohl ungeachtet des 23-11 -

- 11-6 AZR 331/09 Umfangs seiner tatsächlichen Arbeitsleistung und trotz seines Haftungsrisikos während der Rufbereitschaft bei einer Inanspruchnahme außerhalb des Krankenhauses eine Gegenleistung vorenthalten wollten, kann ihnen entgegen der Auffassung der Beklagten deshalb nicht unterstellt werden. II. Der Ausspruch über die Zinsen folgt aus 286 Abs. 2 Ziff. 1, 288 Abs. 1 BGB. Die Kostenentscheidung beruht auf 97 Abs. 1 ZPO. 24 Fischermeier Brühler Spelge B. Stang Augat