3 Tages Tour 2015 im Val Müstair

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Transkript:

1 3 Tages Tour 2015 im Val Müstair Die diesjährige Ferientour führte uns nach 1992 und 2009 zum dritten Mal nach Santa Maria im schönen Münstertal (Val Müstair). Höhepunkt der Tour war die Bezwingung des Stilfserjochs (Passo dello Stelvio), das mit seinen auf nur 24 Kilometern verteilten 1 800 Höhenmetern für jeden Radsportler eine Herausforderung darstellt. Nach einer mehrwöchigen Schönwetterperiode querte ausgerechnet an diesem Wochenende eine Kaltfront unser Tourengebiet. Während die Temperaturen durchgehend im kühlen Bereich lagen, waren die Niederschläge etwas weniger stark und anhaltend wie befürchtet. Dennoch blieben wir nicht vor nassen Füssen verschont. Mit insgesamt 15 Teilnehmern, davon 9 Velofahrern, einer Velofahrerin, dem Begleitchauffeur Röbi und den Muki-Pärchen Conny/Joel und Simone/Lina war die Beteiligung erneut erfreulich gross. Tag 1: Tiefencastel-Albulapass-Ofenpass-Santa Maria Als Ausgangspunkt der Ferientour 2015 hatte Tourenleiter Mathias Eilinger das Tor zum Julier, also Tiefencastel, bestimmt. Eine gute Wahl, so konnten wir uns bis Filisur etwas einrollen, bevor wir die ersten steilen Rampen zum Albulapass (103,6 quaeldich.de Härte-Punkte 1 ) in Angriff nahmen. Die kurze Abfahrt nach Surava gestattete es gar, die grosse Scheibe einzulegen. Dieser kleine Eingriff ins Räderwerk war zu viel für Tonis Schaltkabel, womit er gezwungen war, den ganzen Albula in der kleinen Scheibe zu fahren. Trotz bedrohlicher Wolken erreichten wir die Passhöhe auf 2 315 m ü. Meer trockenen Fusses und stürzten uns in die Abfahrt ins Engadin. In La Punt konnten wir Kräfte und Kalorien sammeln für die Weiterfahrt. Dank grosszügigen Spenden konnte auch Peter seine Portion Spaghetti zu sich nehmen. Er hatte offenbar gemeint, dass die Tour ein all inclusive-angebot sei, war er doch ohne Portemonnaie angereist. Nach Salat, Hauptgang und Dessert war es Zeit, an die Reparatur von Tonis Velo zu denken. Der vermeintlich einfache Service erforderte aber das ganze Geschick von Meister Colani, der wohl noch nie zuvor eine Campagnolo-Schaltung zu Gesicht bekommen hatte. Draussen vor der Ladentüre wechselten die besorgten Blicke zwischen Himmel und Regenradar hin und her. Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde beschlossen, Toni mit Mathias als Edelhelfer bei Colani zurückzulassen und vor dem Regen gen Zernez loszupreschen. Das angeschlagene Tempo wurde auch im Anstieg zum Ofenpass (57,7 Punkte) nicht gedrosselt, und so erreichten wir alle einzeln die Passhöhe auf 2 149 m ü. Meer, nicht ohne zwischendurch gehörig verregnet zu werden. Ohne Verzug ging es in die rasante Abfahrt ins Münstertal, so dass die Spitzengruppe es problemlos schaffte, deutlich vor dem Gepäck in der Jugi Santa Maria einzutreffen. Die doch recht lange Wartezeit wurde mit Tee (Hopfen und Pfefferminz) überbrückt. Nachdem auch Toni und Mathias eingetrudelt waren, konnten wir das Logis in der Jugendherberge beziehen. Bei Capuns, Pizokels und Maluns wurden die Erlebnisse des Tages im Gasthaus ausgetauscht, und zum Nachtisch wurde uns selbstgebackener Kuchen offeriert. Happy Birthday lieber Mäci! 1 Die quaeldich.de Härtepunkte berechnen sich aus der Streckenlänge mal die Steigung im Quadrat, geteilt durch 10. Eine Steigung von 10 km mit durchgehend 10 Prozent Steigung ergibt also 100 Härtepunkte, bei 7 Prozent Steigung sind es noch 49 Härtepunkte.

2 Foto 1: Die Parkplatzszenen des RMV sind mittlerweile legendär Foto 2: Nach dem Mittagessen in La Punt und vor der Reparatur von Tonis Velo war die Stimmung noch gut Foto 3: Etwas später war die Stimmung dann weniger gut

3 Tag 2: Santa Maria-Prad-Passo dello Stelvio-Santa Maria Die aktuellen Wetterdaten veranlassten uns, den Höhepunkt der Tour, den Passo dello Stelvio oder Stilfserjoch (2 757 m ü. Meer, 150,5 Punkte) so früh als möglich anzugreifen. Angriff war auch die Devise von David, der erst am späten Freitagabend angereist war. Dank seiner Initiative bildete sich bei km 0 ein Vierergrüppchen (David, Philipp, Mäci, Mathias), welches tüchtig Tempo machte. Keinesfalls wollte man sich durch Trödeln in der Anfangsphase eine gute Totalzeit vermasseln. In der Verfolgung befanden sich Martin und Peter, dahinter das Duo Sevi und Steph, welches aber nicht die Spitze, sondern eine gewisse Mademoiselle Laura verfolgten. Die Nachhut bildeten Toni und Adina, welche unerschrocken ebenfalls die 48 Serpentinen hochkletterten. In der Waldpassage zwischen Trafoi und der Franzenshöhe, bekanntermassen die Schlüsselstelle des Aufstiegs, wurden die Karten neu gemischt. Während David dem hohen Anfangstempo Tribut zollte und sich im Wirtshaus Franzenshöhe erholen musste, kam Martin mit Schwung aus der Tiefe und übernahm hinter dem unantastbaren Philipp die zweite Position. Nach etwas mehr als einer Stunde und 40 Minuten war Philipp oben, eine Superzeit für die 1 844 Höhenmeter! Ebenfalls unter zwei Stunden schafften es Martin, Mathias, Mäci, Peter und David. Als nächstes war Laura oben, die ihre beiden hartnäckigen Begleiter in den letzten Kehren noch abschütteln konnte. Adina und Toni blieben unter drei Stunden, trotz einer 20-minütigen Pause in der Streckenhälfte. Ein Bravo an Alle! Auf dem Joch waren die Bedingungen eher winterlich, bei Nieselregen und 5 Grad ging es weiter zum Umbrailpass (2503 m. ü. Meer, 1,8 Punkte). Die kurze Gegensteigung zum höchsten Pass der Schweiz könne man gemäss Martin ohne Treten bezwingen, sofern man nur mutig und ungebremst in die Abzweigung beim italienischen Zoll hineinsticht. Nun, nach unabhängigen Schätzungen müsste die Kurvengeschwindigkeit bei saganhaften 150 km/h liegen, um dieses Kunststück zu schaffen. Gar nicht erst einen Versuch dies zu testen unternahm David, der seinen Regenschutz trotz intensiver Suche einfach nicht finden konnte und gezwungenermassen als Röbis Beifahrer nach Santa Maria fuhr. Wegen des regnerischen und kühlen Wetters fuhren alle direkt über den Umbrail (neu durchgehend asphaltiert) nach Santa Maria, für die Variante nach Livigno konnte sich niemand erwärmen. So waren wir denn um 13 Uhr bereits wieder in der Unterkunft. Die viele arbeitsfreie Zeit schlugen wir mit Schlafen, Jassen und Ping-Pong tot. Sollte Rundlauf je olympisch werden, so würde sich der Uzwiler Vierer dafür problemlos qualifizieren. Foto 4: Die letzten 10 km des Stilfserjochs auf Strava.com, unauslöschlich verewigt

4 Foto 5: Während die Spitzengruppe eine gute Strava-Zeit im Auge hatte, wurde im Gruppetto auf handfestere Motivationsmethoden zurückgegriffen Foto 6: Trotz der Anstrengungen am Joch blieb noch Zeit, mit dem Handy herumzuspielen

5 Foto 7: Wegen des schlechten Wetters schafften wir es leider nicht, ein vollständiges Gruppenfoto auf dem Stilfserjoch zu machen Tag 3: Santa Maria-Ofenpass-Flüelapass-Landquart Nachdem es die ganze Nacht teilweise intensiv geregnet hatte, liessen die Niederschläge am Morgen nach. So fuhren wir auf trockenen Strassen los Richtung Ofenpass (von dieser Seite sind es 66,2 Härte-Punkte). Auch in der Abfahrt (mit einer unangenehmen Gegensteigung nach Ova Spin) war die Strasse sozusagen abgetrocknet, erst ab Zernez nässte es etwas, allerdings nur von unten. In Susch ging es ohne Umschweife in den Flüelapass hinein (2 387 m ü. Meer, 80,7 Punkte). Dank der gestaffelten Abfahrt in Santa Maria erreichten trotz der happigen 950 Höhenmeter alle innerhalb einer Viertelstunde die Passhöhe, und so war es möglich, sämtliche velofahrenden Teilnehmer auf einer Gruppenfoto zu verewigen (inkl. Röbis Daumen). Die ewig lange Abfahrt nach Küblis (mit der kurzen Wolfgang-Gegensteigung, 4,1 Punkte) brachte wenig Höhepunkte, wenn man davon absieht, dass es auch hier trotz verhangenem Himmel durchwegs trocken blieb. Den letzten flachen Abschnitt, das längste Flachstück der ganzen Tour, brachten wir gemütlich und gemeinsam hinter uns. In Landquart angekommen, brach Hektik aus. Diese flachte beim abschliessenden Mittagssnack schnell ab, hier war stoische Geduld gefragt, bis alle ihren Büchsen-Johnny oder ihr Würstli erhalten hatten. Mit dem Zug oder Auto ging es heimwärts, den Kopf voller schöner Erinnerungen und die Beine ziemlich leer. Wir freuen uns schon auf die Ferientour 2016!

6 Foto 8: Das Gruppenfoto auf dem Flüelapass glückte auch nur teilweise Foto 9: Unüblicher Sonnenschein zum Abschluss der Ferientour 2015. Aber schön isch es gsii!