Projekt BASIS Berufliche, ausbildungsbegleitende und soziale Integration junger Strafgefangener



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Transkript:

Projekt BASIS Berufliche, ausbildungsbegleitende und soziale Integration junger Strafgefangener

Aleit-Inken Fladausch-Rödel Dipl. Sozialpädagogin / Sozialarbeiterin (FH) Projektleiterin Projekt Basis Schuldnerberaterin Antigewalt- und Kompetenztrainerin seit 2010 Maserstudium Kriminologie und Polizeiwissenschaft in Bochum

Grundsätzliche Fragestellungen zum Übergangsmanagement: Über welche Defizite und Problemlagen verfügt der Insasse? Welche Ressourcen hat der jugendliche Insasse? Welche Voraussetzungen sind für eine erfolgreiche Legalbewährung notwendig? Welche Schwierigkeiten können nach der Entlassung auftreten?

Eckpunkte des Projektes Dauer: 01.01.2007 bis 31.12.2011 Durchführung in der Jugendvollzugsanstalt Adelsheim 4 Projektmitarbeiterinnen (3 Vollzeitstellen) Projektteilnehmer: Insassen der JVA Was tun wir? Übergangsmanagement: Entlassungsvorbereitung / Nachbetreuung

Zielgruppe des Projektes Insassen der JVA Adelsheim 6 Monate vor der voraussichtlichen Entlassung mindestens 4 Monate vor Entlassdatum Vollzugsöffnende Maßnahmen müssen vorhanden sein Aufenthaltsrechtlicher Status muss geklärt sein keine drohende Abschiebung mindestens Friktionsbescheinigung

Methodenwahl Fallmanagement als Methode des Übergangsmanagement Projekt Basis als Koordinationsstelle Netzwerkarbeit als Verbindung zwischen dem Vollzug und dem Zugang zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt Die Teilnehmer des Projektes sollen entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt so umfangreich wie möglich gefördert werden.

Bedarfsgruppen und Eingliederungsstrategien Gruppe A: Die Jugendstrafgefangenen sind voll arbeitsmarktfähig und können sich selbst helfen. Sie benötigen höchstens Suchhilfen (z.b. Vermittlungsvorschläge, Selbstinformationsangebote im Internet, gegebenenfalls noch Bewerbertraining). Gruppe B: Jugendstrafgefangene mit leichtem Unterstützungsbedarf (z.b. Bewerbungstraining, Eingliederungshilfe). Durch kurzzeitige Vorbereitungsmaßnahmen oder eine betriebliche Einarbeitung können die Jugendlichen ihre Vermittlungshemmnisse abbauen (Anschlussausbildungsplätze). Gruppe C: Die Jugendstrafgefangenen müssen ihre beruflichen Qualifikationen und Kenntnisse den Markterfordernissen anpassen. Sie benötigen daher Qualifizierungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen (Schulplätze, Ausbildungsplätze). Diese Jugendlichen bedürfen schon im Vorfeld einer intensiven Beratung über ihre beruflichen Möglichkeiten, sie sind keine Bewerber für den ersten Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Gruppe D: Jugendstrafgefangene mit komplexem Hilfebedarf. Sie benötigen mehrere, aufeinander abgestimmte Maßnahmen, um an den Arbeitsmarkt herangeführt werden zu können (Rehabilitanden).

Schwerpunkte Zielgerichtete Integrationssteuerung durch die Erstellung eines Eingliederungsplanes Erstgespräch Zieldefinition Eingliederungsplan (benötigte Maßnahmen Netzwerk) Vermittlung Auswertung des Integrationsprozesses

Besondere Hilfestellungen des Projektes Bewerbungstraining Nachbetreuung (aufsuchende Sozialarbeit) Schuldnerberatung (Einzelfallhilfe)

Erfolge Grundsätzlich ist jedes Gespräch als Erfolg zu werten Vom 01.01.2010 bis zum 31.12.2010 traten 268 Teilnehmer in das Projekt ein. 179 Teilnehmer verfügten über einen Hauptschulabschluss 19 Teilnehmer konnten einen Mittleren Bildungsabschluss nachweisen 61 Teilnehmer hatten keinerlei Schulabschluss 9 Teilnehmer hatten einen Förderschulabschluss

Vermittlungszahlen 130 Teilnehmer wurden 2010 entlassen davon konnten 20 in eine Arbeitsstelle vermittelt werden. 19 Teilnehmer begannen nach der Entlassung eine Berufsausbildung. 48 Teilnehmer wurden in eine Berufsvorbereitende Maßnahme der Agentur für Arbeit vermittelt. 9 Teilnehmer konnten einen Schulplatz finden. Diese Zahlen entsprechen einer Vermittlungsquote von 73 Prozent.

Warum erfolgreich? Beziehungsarbeit Bringstruktur Nachbetreuung Netzwerkarbeit

Probleme Teilnehmer lässt sich nicht auf Nachbetreuung ein Beendet Ausbildung oder Maßnahme verfrüht Alte Familienstrukturen führen zu den gleichen Problemen wie vor der Inhaftierung Alter Freundeskreis ist wieder wichtiger als verändertes Leben Wird wieder straffällig

Kontakt Projekt Basis: Berufliche, ausbildungsbegleitende und soziale Integrationjunger Strafgefangener Jugendvollzugsanstalt Adelsheim Dr.-Traugott-Bender-Str. 2 74740 Adelsheim Tel. 06291 / 28276 E-Mail: Fladausch-roedel@bfw.EU.com

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!