Presseinformation der ÖKO STROMBÖRSE Salzburg: Riedl Glas aus Bio Gas Öko Strombörse: Regionales Vorzeigeprojekt im Tennengau veranschaulicht erstmals den Börsegedanken Weitere Projekte im Land Salzburg Privat- und kleine Gewerbekunden, die die Öko Strombörse fördern, erhalten Strom aus 100 % Kleinwasserkraft Kuchl, am 25. April 2007: Mit einem regionalen Vorzeigeprojekt veranschaulicht die Öko Strombörse Salzburg, wie der Börsegedanke funktioniert: KundInnen der Salzburg AG, die sich für eine Förderung der Öko Strombörse entschieden haben, können diese einem Zweck widmen. D.h., der Kunde kann bestimmen, für welches Projekt sein Geld verwendet werden soll. Der freiwillige Beitrag für die Öko Strombörse liegt derzeit bei 1,5 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde Strom. Die Öko Strombörse fördert damit neue Anlagen zur Ökostromerzeugung aus Sonne, Wasser, Biomasse, Biogas und Wind. Projekte der Öko Strombörse 2007: Wir wollen in diesem Jahr etwa 20 Projekte fördern, erklärt Heidi Rest-Hinterseer, Geschäftsführerin der Öko Strombörse, das werden heuer Kleinwasserkraftwerke sein, wie die Wasserschnecke im Almkanal oder ein Kraftwerk im Zederhaustal. Jedes Jahr sollen neue dazukommen. Im nächsten Jahr möchten wir die 100 Projekt Hürde schaffen. Da sollen Gras- und Silagekraftwerke von bäuerlichen Betreibern genauso gefördert werden wie Photovoltaik Anlagen auf privaten Dächern, führt Rest-Hinterseer weiter aus. Die Öko Strombörse wurde 2005 als Verein in Salzburg gegründet und hat das erklärte Ziel, den Ökostrom-Anteil zu erhöhen. Der Markt dafür ist gegeben. Laut einer Umfrage der Salzburg AG sind 15% der Kunden bereit, für Ökostrom auch mehr zu bezahlen. (Quelle: Imagebefragung Aug. 06) 1
Je mehr Ökoprojekte ihren Strom in das Netz der Salzburg AG einspeisen, umso besser ist es für unsere Umwelt, erklärt Heidi Rest-Hinterseer. Derzeit gibt es Fördermittel von rund 800 KundInnen der Salzburg AG. Das macht eine Summe von rund 42.000.- an Fördergeldern für 2007 aus. 115 Ökostrom Anlagen sind schon in Betrieb. Die Öko Strombörse wird in Kuchl die Firma Lengries Alternativ Energie des Bauern Josef Ramsl fördern und erstmals den Börsegedanken verwirklichen: Monika Riedl, Inhaberin der ebenfalls in Kuchl ansässigen Christallglasmanufaktur widmet ihren Öko- Strombörsenbeitrag direkt der Lengries Alternativ Energie. So bekommt der Strom ein Öko - Mascherl! Die Vorteile dabei sind: die große Transparenz bei der Verwendung des freiwilligen Förderbeitrages an die Öko Strombörse die Stärkung der regionalen Wirtschaft durch solche Kooperationen die Steigerung der Bereitschaft für vergleichbare Kooperationen durch Best Practice Beispiele die Erhöhung des Ökostrom-Anteiles am Gesamtstromverbrauch Regionales Vorzeigeprojekt im Tennengau: Monika Riedl ist eine Verfechterin des Ökostroms und hat den Börsegedanken Ernst genommen. Mit ihrem Beitrag fördert sie die Biogasanlage der Firma Lengries Alternative Energie des Bauern Josef Ramsl in Kuchl. Ihr Strombedarf beträgt immerhin ca. 15.000 kwh pro Monat, die Stromrechnung bewegt sich zwischen 1.000.- und 1.500.- Ich bin froh, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich atomstromfreien Strom beziehe. Ich stelle Gläser mit kristalliner Heilenergie her, die ich mittlerweile in 16 Länder erfolgreich verkaufe. Heilenergie und Atomstrom, das würde nicht zusammen passen. Wenn mir die Salzburg AG garantiert, dass ihre Stromaufbringung für Endverbraucher keinen Atomstrom enthält, dann ist das ein Fortschritt. Am liebsten wäre mir aber, ich könnte den Strom direkt von der Lengries Alternative Energie vom Bauern Ramsl beziehen, dann wäre ich sicher, dass es 100% iger Ökostrom ist, sagt die engagierte Unternehmerin und Autodidaktin. Sie hat sich vor 13 Jahren selbständig gemacht und beschäftigt derzeit 3 MitarbeiterInnen. Seit Oktober 2006 betreibt sie ihre Glashütte und den Schauraum in Kuchl. In die ansprechenden Glasprodukte werden Amethysten, Bergkristalle und Diamanten eingearbeitet, die das Wasser in den Karaffen und Gläsern anreichern. Monika Riedl hat dazu eigene Laborexpertisen eingeholt. Ihre KundInnen bestätigen die energetisierende Wirkung des Wassers. Viele chronische Beschwerden können so gemildert werden. Riedl Glas aus Bio Gas: Auf der Suche nach absetzbaren Produkten ist der Bauer Josef Ramsl auf das Biogas gestoßen. Milch und Fleisch gibt es in Hülle und Fülle. Mit der Stromerzeugung aus Biogas habe ich ein Produkt gefunden, das nachgefragt wird, die Einordnung in einen biologischen Kreislauf war mir dabei wichtig. Bei der Biogasproduktion wird organische Masse von Mikroorganismen abgebaut. Gülle und/oder Pflanzen werden in einem luftdichten Behälter bei zirka 38 Grad Celsius vergoren. Dabei entstehen Methan und Kohlendioxid. Der Gasmotor mit 2
elektrischem Generator wandelt die im Biogas enthaltene Energie in Strom und Wärme um. Als Reststoff bleibt eine Gülle über, die ein hochwertiger geruchsarmer Dünger ist. Die Pflanzen nehmen ihn viel schneller auf als herkömmlichen Dünger, dadurch werden Nitratauswaschungen und Emissionen vermieden. Ein perfekter Kreislauf also, so der Landwirt, der sich seit 10 Jahren mit der Biogasherstellung beschäftigt und seine Anlage selber geplant hat, die er unter dem Namen Lengries Alternative Energie betreibt. Gebaut wurde sie beinahe ausschließlich von ortsansässigen Betrieben. Von den 600.000.- blieben so 400.000.- im Land. 30% der Investitionssumme wurde über landwirtschaftliche Beihilfen gefördert. Die Anlage soll sich nach 15 bis 20 Jahren amortisieren. Sie ist seit Dezember 2006 in Betrieb. Pro Stunde werden 100 kwh in das Netz der Salzburg AG eingespeist. Dann bleibt noch genug übrig, um den Haushalt und die Ställe des Landwirtes mit Strom zu versorgen. Befüllt wird er Vorratsbehälter mit Mist, Mais- und Grassilage. Der überzeugte Umweltschützer Ramsl hat seinen Pkw mittlerweile auf Pflanzenöl umgerüstet und strebt insgesamt den energieautarken Bauernhof an. Salzburg AG: Partner der Öko Strombörse Salzburg Die Salzburg AG setzt auf nachhaltige Energieerzeugung aus Wasserkraft und Biomasse. Dr. Josef Resch, Leiter des Geschäftsfeldes Energievertrieb der Salzburg AG: Mit einem massiven Investitionsprogramm stärkt die Salzburg AG den Ausbau der Stromerzeugung aus heimischer Wasserkraft und Biomasse. Alleine um im Durchschnitt der letzten Jahre den jährlichen Verbrauchszuwachs im Bundesland Salzburg decken zu können, wäre pro Jahr ein Kraftwerk in der Größe des gerade im Bau befindlichen Kraftwerk Werfen/Pfarrwerfen notwendig. Deshalb fordern wir unsere Kunden zusätzlich zum bewussten Umgang mit Strom auf und geben ihnen umfangreiche Tipps zum Stromsparen (www.stromfresser.at). Doch wir setzen auch auf die Eigeninitiative vieler Salzburgerinnen und Salzburger. Aus diesem Grunde unterstützen wir die Öko Strombörse Salzburg. Durch den Börsengedanken können viele lokale und innovative Energielösungen gefördert werden. Fact Sheet: Öko Strombörse: 2005 als Verein gegründet Mitglieder: AEE - Arge erneuerbare Energie, PLAGE Plattform gegen Atomgefahren, Naturschutzbund Salzburg, Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation Vorstand: Dr. Michael Staudinger, Meteorologe Geschäftsführung: Heidi Rest-Hinterseer Vereinszweck: Förderung der Errichtung, Betrieb und Effizienzsteigerung von Ökostromanlagen Was ist Ökostrom? Laut Österreichischem Ökostromgesetz ist Ökostrom elektrische Energie aus erneuerbaren, nicht fossilen Energieträgern: Wind, Sonne, Erdwärme, Wellen- und Gezeitenenergie, Wasserkraft, Biomasse, Abfall mit hohem biogenen Anteil, Deponiegas, Klärgas und Biogas. Bei Wasserkraft sieht das Ökostromgesetz eine 3
Abnahmeförderung nur für kleine Wasserkraft sowie eine Investitionsförderung für die so genannte mittlere Wasserkraft vor. Unter dem Titel Ökostrom soll erneuerbare Energie forciert werden. Im liberalisierten EU-Strommarkt können Verbraucher Haushalte und Unternehmen ihre Wahlmöglichkeiten für eine ökologische Kaufentscheidung nutzen. Warum Ökostrom? Senkung von Emissionen (vor allem CO 2), Kyoto Protokoll: das Klimaschutzabkommen verpflichtet Österreich zu einer 13% igen Reduktion von Treibhausgasen bis 2012. Ersatz atomarer und fossiler Energie durch erneuerbare Energie (Salzburg ist Mitglied des Klimabündnisses, das sich eindeutig gegen Atomenergie ausspricht). EU-Richtlinie für erneuerbare Energie: Österreich soll den Anteil von erneuerbarer Energie an der Stromerzeugung auf 78,1 % (inklusive Großwasserkraft) im Jahre 2010 erhöhen. Dabei sollen laut österreichischem Ökostromgesetz mindestens 9% aus Kleinwasserkraftwerken (von 4,1% in 2005) und 10% aus sonstigen Ökostromanlagen (von 2,5% in 2005) stammen. Grundsätze bei der Fördervergabe seitens Öko Strombörse: Ressourcenschonung: es werden nur Anlagen gefördert, die bei der Stromproduktion anfallende Restenergie oder Reststoffe einer entsprechenden Verwertung zuführen. Effizienzorientierung: die Fördermittel werden so eingesetzt, dass damit ein größtmögliches Ausmaß an zusätzlicher Ökostromerzeugung bzw. Stromspareffekt in Salzburg ausgelöst wird. Umweltorientierung: die Fördermittel werden vorrangig für besonders Ressourcen schonende Methoden und Technologien eingesetzt, die eine Erzeugung von Ökostrom bei minimalen Auswirkungen auf die Umwelt sowie bei möglichst geringem Transport-, Material- und Rohstoffaufwand erlauben. Vermeidung von Überförderung: Ziel von Förderungen ist es, dem Betreiber einen wirtschaftlichen Betrieb der Anlage zu ermöglichen. Darüber hinausgehende Förderungen werden nicht gewährt. Die Förderwerber müssen dazu eine Wirtschaftlichkeitsrechnung ihrer Anlage vorlegen Kundenorientierung: Der Kunde des Öko Plus Tarifs kann durch Präferenzäußerungen über das von ihm bevorzugte Verfahren zur Erzeugung von Ökostrom die Zuteilung der Mittel mit beeinflussen Regionale Wertschöpfung, Beschäftigungseffekt: die Fördermittel werden vorrangig für Projekte vergeben, die eine hohe regionale Wertschöpfung und Beschäftigung sicherstellen. Minimierung der Verwaltungskosten: die Verwaltung der Fördervergabe ist so abzuwickeln, dass die Verwaltungskosten des Vereins möglichst gering gehalten werden können. Sie dürfen 20% der Einnahmen nicht übersteigen Daten zum Stromverbrauch: Ein durchschnittlicher österreichischer Haushalt gibt pro Monat 228.- für Energie aus (= 8% der monatlichen Haushaltsausgaben), davon: 45% für Verkehr 4
33% für Raumwärme und Warmwasser 22% für Strom (Quelle: APA-Pressemeldung, 5.2.07) Pro Jahr liegt der Stromverbrauch bei einem durchschnittlichen Haushalt bei 3.500 KWh. Verhältnis Ökostrom zu anderem Strom in Salzburg: Im Jahr 2006 stammten ca. 10% (328 GWh) aus geförderten Ökostrom-Anlagen. 2007 werden es schon mehr sein. Die Gesamtstromabgabe der Salzburg AG an Endverbraucher im Jahr 2006 betrug 3.320 GWh. Etwas mehr als 50% des Stroms müssen derzeit zugekauft werden, wobei nun in der Stromaufbringung der Salzburg AG für ihre Endverbraucher kein Atomstrom enthalten ist. Weitere Informationen: ÖKO STROMBÖRSE Salzburg Heidi Rest-Hinterseer Südtiroler Platz 11, 5020 Salzburg 5020 Salzburg Tel: 0662/8042-3151, Mobil: 0664/2155083 office@salzburg.oekostromboerse.at http://salzburg.oekostromboerse.at 5