Neue und seltene Dynastinen aus Südamerika und eine synonymische Bemerkung (Coleoptera, Melolonthidae)

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Transkript:

ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICÏ Tomus 73. Budapest, 1981 p. 197-202. Neue und seltene Dynastinen aus Südamerika und eine synonymische Bemerkung (Coleoptera, Melolonthidae) von S. ENDRŐDI, Budapest Abstract (New and rare Dynastines from South America and a remark on synonymy, Coleoptera Melolonthidae.) Description of a new genus (Surutoides gen. n.) and 5 new species (Augoderia boliviano sp. n., Surutoides mirabilis sp. n., Aphonides turbator sp. n., Phileurus schereri sp. n. and Archophileurus zischkai sp. n.) is given. Chalepides eucephalus CASEY is redescribed. Megasoma lenczyi CARTWRIGHT, 1976 (syn. n.) represents a junior synonym of M. cedrosum HARDY, 1972. With 6 figures. Untenstehend berichte ich über einige sehr interessante Arten aus Südamerika, darunter auch über bisher nicht bekannte und zum Schluss füge ich eine synonymische Bemerkung zu, nach dem Megasoma lenczyi CARTWRIGHT, 1976 mit Megasoma cedrosum HARDY, 1972 identisch ist. Chalepides eucephalus CASEY, 1915 Das Männchen war bisher unbekannt. Es liegen mir 4 Exemplare vor, die mit der Diagnose von CASEY weitgehend übereinstimmen. Es soll vorausgeschickt werden, dass das Weibchen äusserlich dem Männchen sehr ähnlich ist. Die Redeskription lautet folgendermassen : Glänzend rötlich schwarz, Bauchseite und Beine heller rot. Oberseite und Pygidium kahl, die Bauchseite nur stellenweise und auch hier nur spärlich behaart. Der Körper ist auffallend lang, mit fast parallelen Seiten. Der Clypeus ist breit abgestutzt, nicht ausgerandet, Seiten und Spitze gerandet. Augenkiele schmal, vom Kopfrande deutlich abgesetzt. Die Oberfläche ist sehr dicht punktiert, die Punkte sind aber nicht verschmolzen. Die Stirn ist in der Mitte seicht eingedrückt, die Stirnnaht in der Mitte leicht dreieckig nach hinten ausgezogen. Die Stirn ist viel spärlicher punktiert als der Clypeus, der Scheitel glatt. Die Mandibeln sind aussen gerundet, ohne Zähne. Fühler logliedrig, die Geissei dünn, die Fahne in beiden Geschlechtern kurz. Halsschild breiter als lang (etwa 8:5,5), ganz einfach gewölbt, die Seiten massig stark gerundet, die ungerandete Basis fast gerade, die Mitte des Apikairandes deutlich vorgezogen. Die Oberseite ist massig dicht, unregelmässig verteilt punktiert, die Punkte sind erheblich grösser als jene an der Stirn, die Seiten und die schmale Spitze sind glatt. Die Flügeldecken sind viel länger als zusammen breit (etwa 19:10), nach hinten zu schwach erweitert, sehr dicht punktiert, die Punkte sind etwas kleiner als die am Halsschild; die Doppelreihen sind deutlich, an den Seiten ist die Punktierung viel feiner und spärlicher. Prosternalzapfen hoch, die hintere Hälfte der kleinen Spitze abgeflacht. Propygidium ohne Stridulationsapparat, aber mit spärlichen langen Haaren. Pygidium in beiden Geschlechtern leicht gewölbt, ziemlich dicht, seicht punktiert. Vorderschienen mit drei Aussenzähnen, die hinteren abgeflacht, der basale Schrägkiel sehr schwach, der apikale gut entwickelt, die abgestutzte Spitze mit ungleichen Borsten. Die Vordertarsen sind beim Männchen stark verdickt, die Glieder 2-4 sind breiter als lang, die innere Klaue ist viel grösser als die äussere, hackenförmig gekrümmt, an der Spitze nicht gespalten. Die Parameren (Abb. 1) sind an der Basis breit, die Spitzenhälfte schlank, die Spitze schwach erweitert, nach aussen nicht ausgezogen. Länge: 20-21 mm. Die Exemplare stammen aus Paraguay, Punte Stroessner.

Augoderia boliviana sp. n. (Abb. 2) Bräunlich gelb, ohne Metallschimmer und ohne dunkle Zeichnung, oben fast matt, die Bauch seite mehr glänzend. Die ganze Oberseite ist sehr dicht, kurz aufstehend, das Pygidium lang, ebenfalls aufstehend behaart. Clypeus viel breiter als lang, der Spitzenrand kontinuierlich gerundet, ohne Spur von einer Ausrandung in der Mitte. Die Oberfläche ist grob gerunzelt punktiert. Die Augenkiele sind schmal, vom Kopfrande stark abgesetzt. Stirn und Scheitel ohne Unebenheiten, auch eine Stirnnaht kaum zu unterscheiden, beide sind, wie der Kopfschild grob gerunzelt punktiert. Die Mandibeln sind schmal, aussen ohne Zähne, die Fühler logliedrig, die Fahne in beiden Geschlechtern etwa solang wie die Geissei ohne Basalglied. Halsschild an der breitesten Stelle fast doppelt so breit wie lang, vor den Hinterecken am breite sten, die Seiten sind leicht gebogen, nach vorn stark konvergierend. Vorderecken schwach vorgezo gen, stumpf rechteckig, die hinteren abgerundet. Die Spitze und die Seiten sind fein gerandet, die Basis in der breiten Mitte ungerandet. Die Oberfläche ist gleichförmig, dicht punktiert, die Punkte etwa so gross wie jene an der Stirn. Die Flügeldecken sind länger als zusammen breit (etwa 12:9,5), nach hinten schwach erweitert, die Seiten beim Weibchen leicht verdickt, die Oberfläche ist sehr dicht, verworren punktiert, die Punkte sind ungleich gross, nur die grössten erreichen die Grösse der Halsschild-Punkte, an den Seiten sind die Punkte kleiner, an den Humeral- und Apikalbuckeln mikroskopisch klein. Das Pygidium des Männchens ist massig stark, des Weibchens schwach gewölbt, feiner und spärlicher als die Flügeldecken punktiert. Prosternalzapfen ziemlich hoch, die hintere Hälfte der abgestutzten Spitze verflacht. Vorderschienen mit drei Aussenzähnen, der basale Zahn von dem mittleren beim Männchen stark, beim Weibchen schwach abgerückt. Die Vordertarsen sind beim Männchen stark verdickt, die Glieder 2-4 sind breiter als lang, die innere Klaue ist stark gekrümmt, an der Spitze fein gespalten. Die Parameren (Abb. 2) sind ziemlich kurz, die Aussenseiten zur Spitze stark konvergierend, die kurze Spitze stumpf dreieckig erweitert. Länge: 18 mm. Untersuchtes Material 2 Exemplare. T y p e n : Holotype çf : Bolivia, Santa Cruz, 500 m, 10. I X. 1960, Zischka. Allotype 9 : wie die Holotype, nur am 8. IX. 1960 gesammelt. Die Holotype ist in den Sammlungen des Bayeri schen Staates in München, die Allotype in der Sammlung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest aufbewahrt. Die neue A r t unterscheidet sich von beiden, bisher bekannten Arten durch das Fehlen einer dunklen Zeichnung und durch die F o r m der Parameren, ausser dem von A. nitidula B U R M. durch die grobe Punktierung des Kopfes, von A. freyi m. durch den kontinuierlich gerundeten, nicht ausgerandeten Clypealrand. Surutoides gen. n. Körper flach gewölbt, fast wie bei den Surutu-Arten, lang oval. Kopf und Halsschild einfach gewölbt, ohne Unebenheiten. Mentum massig breit, die Wurzeln der Taster nicht bedeckend. Die Spitze der Mandibeln nach aussen scharf zugespitzt. Fühler logliedrig, die Fahne kurz. Schildchen breit dreieckig. Flügeldecken mit Reihen von kleinen Punkten. Prosternalzapfen hoch, die Spitze gewölbt, nur der Apikairand schmal verflacht. Schenkel schlank. Vorderschienen mit drei Aus senzähnen. Spitzenrand der Hinterschienen abgestutzt, nur an der oberen Ecke mit drei kurzen Borsten. Tarsen dünn und lang, die vordersten beim Männchen stark verdickt, die innere Klaue stark gekrümmt. T y p e d e r G a t t u n g : Surutoides mirabilis sp. n. Die neue Gattung gehört entschieden i n die Tribe Cyclocephalini und kann wegen dem stark abgeflachten K ö r p e r neben der Gattung Surutu M A R T I N E Z gestellt werden. Surutoides mirabilis sp. n. Glänzend schwarz, Flügeldecken dunkel rotbraun, fein chagriniert, seidenglänzend. Oberseite und Pygidium kahl. Clypeus viel breiter als lang, die Spitze breit ausgerandet, beiderseits breit gerundet, Spitzenrand ein wenig dicker als die Seitenränder, Oberseite mit spärlichen querrissigen Punkten. Die Stirnnaht

ist fein, leicht gebogen, lang, die Seiten des Kopfes erreichend. Die Augenkiele sind vom Kopfrande stark abgesetzt, schmal, scharf zugespitzt. Die Augen sind gross, massig stark gewölbt. Die Stirn ist fast dreimal so breit wie der Durchmesser eines Auges von oben gesehen, flach, sehr fein, sehr spärlich punktiert. Scheitel nicht vertieft. Der Halsschild ist breiter als lang (etwa 10:6), flach gewölbt, etwa in der Mitte am breitesten, die Seiten gebogen, die Vorderecken sind vorgezogen, scharfeckig, die hinteren abgerundet, der Apikairand doppelbuchtig, die Basis fast gerade. Die Oberseite ist sehr fein, sehr spärlich punktiert, neben den Hinterecken eingedrückt. Das Schildchen ist ähnlich, nur etwas dichter punktiert als der Halsschild. Die Flügeldecken sind länger als zusammen breit (etwa 15:12), fein chagriniert. Die Punkt reihen sind nicht sehr regelmässig, alle vier Doppelreihen sind mehr oder weniger deutlich, aber auch die Zwischenräume mit zahlreichen ähnlichen Punkten besetzt, die Reihen sind schwach ver tieft, die Punkte klein, fein genabelt. Das Pygidium ist einfach gewölbt, mit massig dichten einfachen, nicht genabelten Punkten, die Punkte sind nicht viel kleiner als jene der Flügeldeckenspitze. Propygidium ohne Stridulationsapparat. A n den Vorderschienen befinden sich zwei Zähne an der Spitze fast neben einander, der dritte von diesen beträchtlich abgerückt. Die Vordertarsen sind beim Männchen stark verdickt, die Glieder 2-4 breiter als lang, die stark gekrümmte innere Klaue innen mit der Spur von einer feinen Spaltung (es ist eigentlich nur eine kleine Ecke zu sehen, der feine Ast ist vielleicht abgebro chen?). Die Parameren sind an der Basis breit, in der Mitte stark verjüngt, die Spitzen nach aussen gebogen, fein eingeschnitten. Länge : 24,5 mm. Untersuchtes Material 1 Exemplar. H o l o t y p e çf : Brasilien, Nova Teutonia, Fritz Plaumann, 21.12.1934. Sie ist in der Sammlung des Zoologischen Museums der Humbold-Universität in Berlin aufbewahrt. Aphonides turbator sp. n. I n der Symmlung des Zoologischen Museums der H u m b o l d t - U n i v e r s i t ä t i n Berlin fand ich 3 Exemplare, die H. P R E L L als Aphonides turbator sp. n. bezeichnet hat. Obwohl alle drei Exemplare Weibchen sind, sind die Charaktere dermassen eindeutig, dass ich den Namen, den PRELL gegeben hat beibehaltend, sie als eine neue A r t mitteile. Stark gewölbt, glänzend rotbraun. Oberseite und Pygidium kahl. Clypeus zur kurz abgerundeter und leicht aufgebogener Spitze stark, geradelinig verengt. Die Stirn ist nur mit einem schwachen Tuberkel bewaffnet. Die Augenkiele sind kurz, vom Kopfrande stark abgesetzt. Die Oberseite des ganzen Kopfes ist dicht und grob punktiert, die Punkte sind an der Spitze kleiner. Die Mandibeln sind breit, aussen stark gerundet, ohne Zähne. Die Fühler sind 9gliedrig. Der Halsschild ist auffallend stark gewölbt, viel breiter als lang (etwa 10:7), ohne Unebenheiten. Die Seiten sind gebogen, die Vorderecken schwach vorgezogen, fast rechteckig, die hinteren breit abgerundet. Alle vier Seiten sind fein gerandet, die Basis schwach doppelbuchtig. Die Oberseite ist in der vorderen Hälfte mit runden Punkten dicht besetzt, die Punkte werden nach hinten zu allmählig kleiner und spärlicher, besonders in der Mitte vor der Basis. Das Schildchen ist breit dreieckig, undicht punktiert (bei der Holotype etwas monströs gebildet). Die Flügeldecken sind nur wenig länger als zusammen breit (etwa 13:12), nach hinten schwach erweitert, sehr fein chagriniert. Die schwachen Streifen und die Zwischenräume sind fein punktiert, die Punkte verschieden in der Grösse. Prosternalzapfen klein, die Spitze gewölbt. Propygidium ohne Stridulationsapparat. Das Pygi dium ist gewölbt, glatt und glänzend, mit vereinzelten Punkten, nur in den Seitenecken sind die Punkte dichter gestellt. Vorderschienen mit drei grossen Aussenzähnen, die hinteren mit zwei Schrägleisten, die Spitze ist abgestutzt, fast gerade, mit ziemlich spärlichen, kurzen und dünnen Börstchen. Länge: 19-21 mm. Untersuchtes Material 3 Exemplare. T y p e n : Holotype 9 : Argentina, Est Crespo, ex coli. F. SCHNEIDER. 2 Paratypen (9 9) mit einer handschriftlichen Argentina" versehen. Die Typen befinden sich in der Sammlung des Zoologischen Museums der Humboldt-Universität, eine Paratype in der Sammlung des Ungari schen Naturwissenschaftlichen Museums. Die neue A r t unterscheidet sich von A. dunnianus Rivers durch ihre gedrungene K ö r p e r form, durch den schwachen, konischen Tuberkel, durch die breiter abgerundeten Hinterecken des Halsschildes, durch das fast glatte, vereinzelt punktierte Pygidium, usw.

Phileurus schereri sp. n. (Abb. 4) Glänzend schwarz, massig stark gewölbt. Clypeus scharf zugespitzt, Stirn in beiden Geschlechtern mit zwei starken Tuberkeln, die beiden Clypealkielchen, die die beiden Tuberkeln mit der Spitze des Clypeus verbinden, sehr schwach. Der Scheitel ist ebenfalls in beiden Geschlechtern grubenförmig vertieft, die ganze Oberseite des Kopfes, auch die Grube grob, nicht sehr dicht gerunzelt. Die Mandibeln sind schmal, die Aussenseite leicht gebogen, ohne Zähne. Die Fühler sind 10 gliedrig, die Fahne Kurz. Der Halsschüd ist breiter als lang (etwa 11:8), in der Mitte am breitesten. Die Seiten sind gebogen, die Vorderecken schwach vorgezogen, rechteckig, die hinteren kurz abgerundet. Der Spitzenrand ist einfach bogenförmig ausgerandet und fein gerandet, die Basis fast gerade, stärker gerandet als der Spitzenrand. Längs der Mitte verlauft eine tiefe Furche, die sich vorn grubenförmig erweitert, die Grube ist vorn durch einen starken Tuberkel abgeschlossen, der aber den Vorderrand des Halsschildes nicht berührt. Die Oberseite ist dicht punktiert, die Punkte sind besonders hinter den Vorderecken gross, rund, in und neben der Längsfurche aber sehr klein. Die Flügeldecken sind länger als zusammen breit (etwa 16:13), nach hinten zu nicht erweitert, dicht längsgefurcht, in den Furchen mit starken, dichten Nabelpunkten. Die Zwischenräume sind leicht gewölbt, alle gleich hoch, mit spärlichen Mikropunkten. Der Prosternalzapfen ist sehr kurz, beulenförmig. Das Pygidium der Männchen ziemlich stark, einfach, der Weibchen viel schwächer gewölbt, spärlich punktiert. Die Vorderschienen sind mit drei Aussenzähnen bewaffnet, der mittlere und der apikale an der Spitze deutlich abgeschrägt. Die äussere Randkante der hintersten Schienen ist leicht gebogen, in der Mitte zwei- dreimal eingekerbt, die obere Ecke ist dornförmig ausgezogen. Die Parameren (Abb. 4) sind kurz, breit, die hintere Hälfte aussen mit drei stumpfen Erweiterungen. Länge: 20-28 mm. Untersuchtes Material 5 rfcf und 15 9 9- Holotype^ ' Bolivia, Cocoabamba, 2600 m, ZISCHKA, 20. XII. 58 ; A 11 o t y p e 9 : Bolivia andina, Cochabamba, ZISCHKA, 22.1. 1961 ; je 1 Paratype: mit den selben Fundorts- Daten, nur am 10. III. 1960, 20. X. 1960, 18. I. 1961, 2. XII. 1961, 4. XII. 1961, 5. XII. 1961, 6. XII. 1961, 22. I. 1962 gesammelt; 1 Paratype: Bolivia, Dept. Santa Cruz, 500 m, ZISCHKA, 1. X. 1961; 1 Paratype: ebendort, nur 800 m, 3. X. 1960; 1 Paratype: Bolivia orientale, Santa Cruz, 500 m, ZISCHKA, 1. XI. 1955. Alle diese sind in der Sammlung der Bayerischen Staatsammlung in München aubewahrt. In der Sammlung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums in Zudapest sind die folgenden Paratypen vorzufinden: je 1 Paratype: Bolivia, Cochabamba, 2600 m, BISCHKA, 5. III. 1959; Bolivia andina, Cochabamba, ZISCHKA, 10. I. 1961, 25. XI. 1961, 12. XII. 1961, 15. XII. 1961. Die neue Art ist äusserlich dem Ph. incurvât us abscissus m. und dem Ph. ver us m. äusserst ähnlich, um so stärker sind die Parameren der genannten Arten verschieden: Abb. 3. Páraméra von Ph. incurvatus m. und Abb. 5. Ph. verus m. Abb. 1-6. Páraméra von vorn: 1 = Chalepides eucephalus CASEY, 2 = Augoderia boliviano sp. n., 3 = Phileurus incurvatus m., 4 = Phileurus schereri sp. n., 5 = Phileurus verus m., 6 = Archophileurus zischkai sp. n.

Archophileurus zischkai sp. n. (Abb. 6) Glänzend dunkel rotbraun bis schwarz. Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken in der vorderen Hälfte mit spärlichen langen Haaren. Clypeus scharf zugespitzt. Stirn des Männchens mit zwei kurzen Hörnchen, des Weibchens mit zwei Tuberkeln, die Hörnchen und die Tuberkeln berühren nicht den Seitenrand des Kopfes. Die Clypealkielchen sind sehr deutlih. Der Scheitel beim Männchen schwach, beim Weibchen nicht vertieft. Die Oberseite ist beim Männchen glatt, beim Weibchen fein punktiert. Die Mandibeln sind schmal, der Aussenrand schwach gebogen, ohne Zähne. Die Fühler sind logliedrig, die Fahne in beiden Geschlechtern kurz. Der Halsschild ist breiter als lang (etwa 7:5,5), in der Mitte am breitesten, die Seiten schwach gebogen, die Vorderecken vorgezogen, spitzwinklig, die hinteren abgerundet. Der Apikairand ist in der Mitte gerade, die Basis schwach doppelbuchtig. Die Längsfurche längs der Mitte ist sehr schwach, die Oberseite ist sonst mikroskopisch fein, hinter den Vorderecken etwas deutlicher punk tiert. Die Flügeldecken sind länger als zusammen breit (etwa 10:8), nach hinten leicht erweitert, mit seicht gefurchten, groben Punktreihen, an den Seiten sind die Punkte bedeutend feiner und spärlicher. Die Zwischenräume sind sehr leicht gewölbt, sehr fein chagriniert, ohne Punkte. Der Prosternalzapfen ist ziemlich hoch, kolumnar, die Spitze klein, leicht gewölbt, lang behaart. Das Pygidium des Männchens ist gewölbt, des Weibchens stark buckelig, bei beiden fein, massig dicht punktiert, der Buckel beim Weibchen glatt. Vorderschienen mit drei Aussenzähnen. Der Spitzenrand der Hinterschienen ist aussen abgestutzt, ohne Zähne, mit dicken, kurzen Borsten. Páraméra (Abb. 6) schlank und lang, die Oberseite etwa im mittleren Drittel seicht vertieft. Länge: 16,5-21 mm. Untersuchtes Material 10 ö*ö' und 10$ $. T y p e n : Holotype rf, Allotype $ und 9 Paratypen: Bolivia, Yungas, Incachaca, 2100 m, 20.11.1959, ZISCHKA; 1 Paratype: ebendort, 11. X. 1957; 2 Paratypen : ebendort, 12. X. 1957; 1 Paratype: ebendort, 15. X. 1957. Alle diese sind in der Sammlung der Bayerischen Staatsammlung in München aufbewahrt. 3 Paratypen: Bolivia, Yungas, Incachaca, 2100 m, 20. I I. 1959, ZISCHKA;, 1 Paratype: Bolivia, Dept. Santa Cruz, 500 m, 4. X I I. 1960, ZISCHKA; 1 Paratype: Bolivia andina, Samaipata, 1800 m, 25. I I. 59, ZISCHKA. Die letzten 5 Paratypen befinden sich in der Sammlung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums in Budapest. f Die neue A r t gehört in die Gruppe von A. vervex BURMEISTER, die A r t e n dieser Gruppe sind äusserlich einander sehr ähnlich, besonders die Weibchen k ö n n e n kaum auseinan dergehalten. Gewisse äusserliche S t ü t z p u n k t e sind i n meiner Monographie (Folia Ent. Hung., N. S., 1977, 30: 23) angegeben. Die M ä n n c h e n k ö n n e n auf G r u n d der Parameren leicht determiniert werden. Megasoma cedrosum HARDY Megasoma cedrosum HARDY, Canad. Ent., 1972, 104: 765-777, figs. Megasoma lenezyi CARTWRIGHT, The Coleopt. Bull., 1976, 30: 85-90, figs., syn. nov. Als ich die Gattung Megasoma K I R B Y für meine Monographie der Dynastinae revidiert habe, bat ich Kollegen H A R D Y u m die Zusendung der Typen der von ihm beschriebenen Arten. Ich erhielt diese und so konnte ich seine k l e i n e n " Megasoma-Arten richtig beurteilen. Ich verglich alle mit den Diagnosen und mit der Bestimmungstabelle des Autors und musste feststellen, dass Kollegen H A R D Y bei der Zusammenstellung seiner Tabelle ein Fehler unter laufen ist: er stellte (Canad. Ent., 1972, 104: 765-777) sein M. cedrosa n.sp." in die Gruppe der kahlen A r t e n ( U p p e r surface glabrous"), schreibt aber in der Diagnose der A r t ganz richtig: L o n g pubescence present on posterior lateral prothoracic areas" und L o n g pubescence present on lateral areas" bei den Flügeldecken; auch das Pygidium: covered by a long pubescence". Alle diese Eigenschaften sind auf der Oberseite der Holotype und auch der Allotype exakt anzutreffen. Somit gehört die A r t in die Gruppe der b e h a a r t e n " Arten, in die Verwandtschaft von M. thersites L E C O N T E, wie ich sie schon in meiner Monographie der

Dynastinae (Dynastini II, Acta Zool. Acad. Sei. Hung., 1977, 23: 39 und 40) in meiner Tabelle eingereiht habe. Als später CARTWRIGHT sein M. lenezyi beschrieb (The Coleopt. Bull., 1976, 30: 85-90), übernahm er leider den Fehler von HARDY in seiner Bestimmungstabelle und in der Annahme, dass M. cedrosum kahl ist, verglich er die vermutliche neue Art nicht mit M. cedrosum. Ich erhielt vor einigen Monaten von Kollegen DECHAMBRE (Paris) ein Männchen, das als M. lenezyi bestimmt war. Das Exemplar stimmt mit der Diagnose des M. lenezyi CARTWRIGHT vollkommen überein und in allen spezifischen Merkmalen auch mit M. cedrosum HARDY, dessen Holotype ein unreifes Exemplar ist und wie auch die Allotype stark beschädigt, tot gefunden wurde. M. cedrosum HARDY und M. lenezyi CARTWRIGHT (Typen und auch mein Examplar) stammen gleichfalls aus Baja California. Ich bat Kollegen CARTWRIGHT, seine Art einzuziehen, mein Brief blieb leider unbeantwortet, so bin ich gezwungen, die Synonymisierung selber vorzunehmen. Anschrift des Verfassers : DR. SEBŐ ENDRŐDI Zoologische Abteilung Ungarisches Naturwissenschaftliches Museum Budapest VIII, Baross utca 13 H-1088