Wartha-Herleshausen-Gerstungen-Obersuhl-Bahnstrecke Hier ein paar Bilder aus dem Gebiet meiner damaligen Grenzer-Zeit. Aufgenommen am 07.-08.August 2010 auf der Durchfahrt von und nach Frankfurt. Die Silhouette der ehemaligen Grenzübergangsstelle (Güst) Wartha bei Eisenach an der Autobahn A4 Richtung Frankfurt. Nach einem Vertrag über Verkehrsverbesserungen zwischen der BRD und DDR, wurde ein 7,8 km langes Autobahnteil, die Kontrollstelle und eine Großbrücke 800m lang und 90m hoch, über das Werratal gebaut. Am 15.12.1984 nahm die GÜST Wartha/DDR ihren Betrieb auf. Zu meiner damaligen Dienstzeit 1981/82 habe ich von der Ortschaft Lauchhöden aus, den Bau der Brücke mit beobachten können. Den ersten eigenen Kontakt mit den PKE-Angehörigen an dieser Stelle, habe ich bei einer Besuchsreise zur Weihnachtszeit gehabt. Am 21.12.1989 bin ich mit Trabant und Familie, in einer noch immer sehr Ernsten Kontrolle abgefertigt worden. Nach zwei mal Westberlin, ist dieser Grenzübertritt für mich sehr emotional verlaufen. Welcher Aufwand wurde hier betrieben, was für Einrichtungen zur Sicherung bei Durchbrüchen sind zu erkennen und wie groß ist die Anlage bis zur eigentlichen Grenzlinie. Für jemanden mit etwas Kenntnissen der Materie, eine interessante Fahrt durch dieses Gebiet. Leider war die Autobahnstrecke bis nach Gerstungen zu dieser Zeit noch nicht möglich. Es gab also noch viel zu tun, um das letzte Stück Autobahnstrecke auf ehemaligen DDR-Gebiet bis nach Obersuhl zu vervollständigen. Die anschließenden 10 km Strecke, gehörten zu meinem ehemaligen Grenzabschnitt. Eine Fahrtrichtung war Komplett befahrbar, an dessen Rand der Grenzsignalzaun (GSZ) und zwei Meter Spurensicherungsstreifen entlang führte. Natürlich ist es für die Grenztruppenfahrzeuge eine Art Rennstrecke gewesen.
Hier geht es über die Beschriebene Werratalbrücke, nach der GÜST.
Genau an dieser Stelle verlief die Grenzlinie, die aber später in Wommen nochmals auf DDR-Gebiet führte. Die Strecke bis Obersuhl ist auf Landstraßen umfahren worden.
Entlang am Gerstunger Forst. Die Abfahrt nach Gerstungen, im Hintergrund die Abraum Halde von Heringen.
Brücke Richelsdorf, ist von 1944-90 mit sieben Pfeilern, die heute noch unter der Autobahn zu sehen sind, niemals fertig gebaut worden. Beim Blick nach rechts, ist der Fuldaer Berg zu sehen. Grenzlinie angedeutet.
Die Brücke von unten, zu sehen auch noch einer der Alten Pfeiler. Nach links geht die Autobahnauffahrt in Richtung Eisenach. 2.Bild ist die Auffahrt.
Das Bild aus einem Museum zeigt die Stelle vor 1989. Hier in Obersuhl, ist an der Historischer Stelle des Ehemaligen Eisenbahnübergangs von Eisenach nach Bebra, vieles im Original zu sehen.
Der Grenzturm BT9 wurde 1982 errichtet, zu meiner Zeit war da nur ein Bunker. Der Grenzzaun GZ1 steht noch fast im Original an gleicher Stelle.
Gute Hinweistafeln sind auch zu finden. Auch ein Grenzwanderweg geht hier lang.
Ohne Worte!
Sehr Interessant ist die Dokumentation der Stelle im Wandel der Jahre.
Der Holzturm der 70er Jahre. Die Strecke nach Wommen wurde in Früheren Jahren unterbrochen. Die DDR führte die Interzonenstrecke über Oberellen-Förtha nach Eisenach.
Der Betonbunker ist mir noch bekannt.
Nach dem überschreiten der Grenze bei Obersuhl, ist zwische Großensee und Hönebach noch ein 1,5 km langes Teilstück was durch DDR-Gebiet führte. Danach ging es für immer auf Bundesgebiet. Für die Grenztruppen nicht leicht zu überschauen, bei drei offenen Gassen. Wobei von Gerstungen nach Dankmarshausen auch noch eine Kali-Bahnstrecke unmittelbar am Grenzzaun verlief.
Panzersperren oder Spanische Reiter standen an dieser Stelle auch. Der Kfz.-Sperrgraben
Reste vom Kolonnenweg Der im Original Restaurierte Turm
Die letzten Häuser von Obersuhl, die ehemalige Grenze verläuft genau an dem seit zwanzig Jahren gewachsenen Birkenwald entlang.
Selbst alte BGS-Grenzpfähle sind noch an Ort und Stelle. Die Grenze verlief unmittelbar am letzten Haus entlang. Ein schöner Postenpunkt um das treiben der Leute auf der anderen Seite zu beobachten.
In den Anfagsjahren, ging der Grenzverlauf noch über die halbe Straße. Durch Gebietsaustausch konnte man später die ganze Breite nutzen. Einen knappen Meter hinterm Haus verlief die Grenze. Ob es einen Schwatz über den Gartenzaun gegeben hat?
Hier noch Bilder von der Rückfahrt, die durch das Gelände der ehemaligen GÜST Wartha ging.
Leider habe ich keine Ahnung welche Gebäude was für Funktionen hatten. Die Dresdner sind aber auch überall. Der Fensterschmuck könnte noch aus DDR-Zeit stammen.
Alte Poller sind auch noch vorhanden. Ein Wachturm zur ehemaligen Geländeüberwachung. Leider rings um abgesperrt.
Die Ausreisespur in den Goldenen Westen Wie am Anfang geschrieben, muß ich mit Trabi und Familie hier auch im Dezember 89 lang gefahren sein.
Keine Kontrolle mehr, nur noch Freie fahrt für Freie Bürger!!! Nach nur 6 Jahren der Nutzung, trotzdem eine gute Sache.
Das ende der Anlage, in Richtung Autobahn. Leider gab es jetzt eine Dusche. Sieht auch nach Made in GDR aus!
Ob es die letzte Schranke vor der Grenze war? Außer die Pfiffis
Welche Einheit der Grenztruppen hat hier ihren Dienst geschoben? Oder war es als Zeitvertreib für lange Wartezeiten gedacht?