Institut für Meteorologie und Klimaforschung der TH Karlsruhe Winterstürme mit hohem Schadenpotenzial über Baden-Württemberg in einem veränderten Klima Ralph Lux, Michael Kunz, Christoph Kottmeier 15. Oktober 07 Forschungsvorhaben Herausforderung Klimawandel
Wintersturm 64% 1% 5% Erdbeben Winterschäden, Frost Unwetter, Gewittersturm, sonstige Stürme 2% % 8% Überschwemmung Hagel Durch Naturkatastrophen verursachte, versicherte Schäden in Deutschland 1970-1998. Quelle: Münchener Rückversicherung (1999) Zeitliche Entwicklung der Anzahl von Winterstürmen in Baden-Württemberg (nach Steller und Hofherr, 03)
Inhalt Datengrundlage: ECHAM5/ REMO Klimasimulationen Methoden Auswertungen / Ergebnisse Auswahl von Extremereignissen Bewertung der verwendeten Datenbasis Änderungen extremer Sturmereignisse von Prognose- zu Kontrollzeitraum Zusammenfassung und Ausblick
Datengrundlage ECHAM5/ REMO Klimasimulationen Betrachtetes Emissionsszenario: A1B Betrachtete Zeiträume: 1971-00 (C) sowie 21- (A1B) Quelle: DKRZ
Datengrundlage ECHAM5/ REMO Klimasimulationen Betrachtetes Emissionsszenario: A1B Betrachtete Zeiträume: 1971-00 (C) sowie 21- (A1B) Dynamisches Downscaling von ECHAM5 (GCM) durch das regionale Modell REMO REMO: Gitterauflösung: 0.088 ECHAM5: Gitterauflösung: 1.85 75 N 1000 N 985 45 N 10 15 W 10 0 15 E E Mittlerer Wind und Isobaren für ein Sturmereignis im Bereich Baden- Württemberg. Die Orographie hat dabei deutlich sichtbaren Einfluss
Methoden Statistische Beschreibung von Windgeschwindigkeiten 0.07 Messdaten Fit (ML) Wahrscheinlichkeitsdichte 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 99% 1% 0.01 0 0 5 10 15 25 35 Windgeschwindigkeit Untersuchung der Klimatologie anhand statistischer Parameter -Anpassen von Verteilungskurven an die Daten (Weibull-VT) Untersuchung von Extremereignissen -Perzentile -Extremwertstatistik
Methoden Statistische Beschreibung von Windgeschwindigkeiten 0.07 Messdaten Fit (ML) Wahrscheinlichkeitsdichte 0.06 0.05 0.04 0.03 0.02 0.01 0 0 5 10 15 25 35 Windgeschwindigkeit Wahrscheinlichkeitsdichte 4 3 2 1 x 10-4 Messdaten Fit (ML) Untersuchung von Extremereignissen 0 32 32.5 33 33.5 34 34.5 Windgeschwindigkeit
Methoden Statistische Beschreibung von Windgeschwindigkeiten Anwendung von Extremwertstatistik zur Beschreibung von Sturmereignissen: Generalised Pareto Distribution (GPD) GPD: Stärkste Sturmereignisse in einem Zeitraum (z.b. in Jahren). Es werden nur diejenigen Ereignisse betrachtet, welche einen Grenzwert überschreiten ( Peaks over threshold ). f(v) 0.00 0.10 0. 0. 25 35 V in Dabei ist auf die Unabhängigkeit der Ereignisse zu achten (gesucht sind die größten Windgeschwindigkeiten aus unterschiedlichen Sturmereignissen).
Methoden Identifikation von Sturmereignissen für die REMO- Episoden Suchen von unabhängigen Sturmereignissen Sturmereignis i Method of Independent Storms (MIS): t>48 h (Palutikov (1999)) v [] Sturmereignis i+1 Maßgeblich: Spitzenwindgeschwindigkeit eines Sturmereignisses Verwendung von stündlichen Windwerten (Böen) t [h]
Ergebnisse Auswahl von Extremereignissen für die REMO-Episoden Häufigkeit und Intensität der so detektierten stärksten Stürme 1,2 Zeitraum C (1971-00) normierter Indexwert 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 1,2 1975 1980 1985 1990 1995 00 Zeitpunkt Zeitraum A1B (21-) normierter Indexwert 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 25 35 45 Zeitpunkt Aktuell: Nachsimulieren dieser Sturmereignisse durch das MPI Hamburg
Ergebnisse Bewertung der REMO-Simulationen Gegenüberstellung von REMO und Messungen anhand der en der Windgeschwindigkeit Vergleich von Windmessungen an ausgewählten SYNOP- Bodenstationen mit den REMO Ergebnissen im -Jährigen Kontrollzeitraum C Gegenüberstellung der Eintrittswahrscheinlichkeit von Starkwindereignissen
Ergebnisse Bewertung der REMO-Simulationen Feldberg Freiburg Freudenstadt Klippeneck Konstanz Laupheim Mannheim Stuttgart Stötten Ulm Öringen
Ergebnisse Änderungen extremer Sturmereignisse von Prognosezu Kontrollzeitraum Änderungen der Windrichtungen: Differenzierung nach unterschiedlichen Regionen
Ergebnisse Änderungen extremer Sturmereignisse von Prognosezu Kontrollzeitraum Datengrundlage: Kompletter Datensatz der REMO-Simulation 10 0-10 10 0 90 1 1 180 210 2 270 0 3 3 0-10 10 0 90 1 1 180 210 2 270 0 3 3 0-10 0 90 1 1 180 210 2 270 0 3 3 relative Änderung der Windrichtung in % in -Klas sen eingeteilt
Ergebnisse Änderungen extremer Sturmereignisse von Prognosezu Kontrollzeitraum Datengrundlage: Nur die 100 stärksten Ereignisse berücksichtigt 0-0 - 0-0 90 1 1 180 210 2 270 0 3 3 0 90 1 1 180 210 2 270 0 3 3 0 90 1 1 180 210 2 270 0 3 3 relative Änderung der Windrichtung in % in -Klas sen eingeteilt
Ausblick Änderungen extremer Sturmereignisse von Prognosezu Kontrollzeitraum Aktuell: Arbeiten mit einem Zyklonenerkennungsprogramm nach Murray und Simmonds (1991). Datengrundlage: ECHAM5 Änderung von Zyklonenzugbahnen Gezählte Zyklonenbahnen im Zeitraum C Relative Änderung der Zugbahnen in % (A1B-C)/C
Ausblick Validierung der Ergebnisse der Zyklonenerkennung mit vergleichbaren Untersuchungen Anpassung des Zyklonensuchalgorithmus mit Hinblick auf regionale Betrachtungen und Auswertung hinsichtlich der Änderung bei extremen Ereignissen Hochauflösende Szenarienrechnungen in enger Abstimmung mit den Projektpartnern (bessere Berücksichtigung der Orografie und Berechnung der Böenfaktoren) Untersuchung der Variabilität unterschiedlicher Klimamodelle und Reanalysen: Ensemble-Betrachtungen
Zusammenfassung Auswahl der stärksten Ereignisse als Grundlage für hochauflösende Simulationen Vergleich der en der Windgeschwindigkeiten von REMO- Daten und Messwerten eine zufrieden stellende Übereinstimmung Im Mittel leichte Intensivierung extremer Ereignisse mit regionalen Unterschieden