Handreichung zum. Portfolio Praxiselemente. im Bachelor- und Master- Lehramtsstudium



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Transkript:

Handreichung zum Praxiselemente im Bachelor- und Master- Lehramtsstudium in den Studiengängen der Lehrämter für Grundschule, Haupt- und Realschule, Gymnasium und Berufskolleg

Vorwort Die moderne Lehrerbildung setzt heutzutage an Ihrem berufsbiografischen Prozess an, der weit in das Berufsleben hineinreicht und zudem auf Ihren individuellen Persönlichkeiten und Fähigkeiten aufbaut. Je aktiver Sie bereits im Studium diesen berufsbiografischen Prozess gestalten, desto leichter wird Ihnen der Einstieg in den Vorbereitungsdienst und später in den Beruf fallen. Das Praxiselemente soll Sie bei diesem berufsbiografischen Prozess begleiten, indem es Ihnen Raum gibt, zu reflektieren, was Sie können, was Sie wollen und in welchen Bereichen Sie Ihre Fähigkeiten noch verbessern können oder müssen. Das ist, wenn es richtig genutzt wird, ein starkes Instrument, das Sie bei dieser wichtigen Persönlichkeits- und Kompetenzentwicklung begleitet und mit dem Sie Ihren ganz persönlichen roten Faden durch Ihre Lehrerausbildung ziehen können vom Eignungspraktikum bis zum Ende Ihres Vorbereitungsdienstes! Das Praxiselemente ist deswegen auch kein Leistungsportfolio, mit dem Sie nachweisen müssen, dass Sie bestimmte Kompetenzen bereits erworben haben, wie Sie das sonst beispielsweise in Klausuren oder Hausarbeiten immer wieder müssen. Es ist stattdessen als persönliches Dokumentations- und Reflexionsportfolio konzipiert. Das heißt, Sie müssen Ihre Reflexionsbögen nicht offenlegen, sobald Sie das jeweilige Praxiselement abgeschlossen haben. Sie sind allerdings dazu verpflichtet, dieses zu führen und müssen spätestens im Vorbereitungsdienst vorweisen können, dass Sie es sorgfältig geführt haben (vgl. 13 der Lehramtszugangsverordnung vom 18. Juni 2009).

Das Praxiselemente konkret Wie sieht nun aber das Praxiselemente aus? Welche Möglichkeiten sind damit verbunden? Und was können Sie tun, wenn Sie Fragen oder Probleme haben? Die nachfolgenden Abschnitte sollen Sie so konkret wie möglich bei Ihrer arbeit unterstützen und Ihnen in vielerlei Hinsicht Anregung zum sinnvollen Umgang mit dem geben. Sie finden hier Erklärungen zu folgenden Themenbereichen: - Aufbau des s, - Aufbau der Reflexionsbögen, - Möglichkeiten zur Einbindung des s in das Praktikum, - Schreibtipps zur arbeit, - Verzahnung von Praktikumsbericht und Reflexionsbögen, - Nutzung der ergebnisse: gewinnbringender studieren, - organisatorische Kurzinformationen (FAQs).

1. Aufbau des s Zum Teil sind mit dem Praxiselemente einige sehr spezifische Vorgaben verbunden. An anderen Stellen haben Sie dagegen viel Gestaltungsfreiraum, den Sie auch nutzen sollten. Nur so kann das zu Ihrem persönlichen roten Faden werden! Ihr muss aus zwei verschiedenen Teilen bestehen: a) Im Dokumententeil befinden sich die Nachweise über absolvierte Praktika und Zusatzqualifikationen, die Sie vor und während des Studiums erworben haben. Diesen Teil müssen Sie auf Verlangen vorzeigen. Die einlagen für den Dokumentationsteil erhalten Sie im Praktikumsamt. Hier bescheinigt Ihnen die Schule, der Dozent/die Dozentin und abschließend das Praktikumsamt das erfolgreiche Absolvieren Ihres jeweiligen Praktikums. b) Der Reflexionsteil enthält Ihre schriftlichen Reflexionen zu den einzelnen Praktika, die Sie anhand von Reflexionsbögen erstellen. Diese Reflexionsbögen bearbeiten Sie begleitend und nachbereitend zum jeweiligen Praxiselement. In diesem Teil des s sollen Sie zudem Unterrichtsskizzen, Unterrichtsmaterialien und sonstige Dokumentationen zu Ihren praktischen Erfahrungen im Berufsfeld Schule einfügen. Denkbar sind auch andere Arbeitsproben, auf denen Ihre Reflexionen aufbauen, wie beispielsweise bedeutsame Arbeitsergebnisse aus Ihrem Studium. Grundsätzlich können Sie diesen Teil also ganz nach Ihren Vorstellungen erweitern. Sie können hier ein umfassendes Bild Ihres gesamten Lernprozesses erstellen, der letztlich auch Teile Ihrer Lehrerpersönlichkeit darstellt. Wichtig: Die bearbeiteten Reflexionsbögen müssen Sie im Praktikumsamt vorweisen, bevor Ihnen die einlage im Dokumententeil abgestempelt werden kann. Sie werden hier aber nicht gelesen! Die Reflexionsbögen sind zum Download auf der Internetseite des ZLB erhältlich.

1.1 Aufbau der Reflexionsbögen im Orientierungspraktikum Perspektive Hier ist das Thema des Reflexions-bogens genannt. Sie bezieht sich auf den jeweiligen vom Ministerium vorgegebenen Standard für die Lehrerbildung im Orientierungspraktikum. Einführung In der Einführung erhalten Sie einige Hintergrundinformationen zum Thema des Bogens. Hier soll vor allem deutlich werden, welchen Bezug die Perspektive zu Ihrem Studium, Ihrem Praktikum und Ihrem späteren Beruf hat. Allgemeine Tipps Die hier angegebenen konkreten Tipps können Sie ganz individuell für die Umsetzung Ihrer Ideen nutzen oder aber eigene Wege entwickeln, die Ihnen sinnvoll und praktikabel erscheinen.

Mögliche Erwerbssituationen Hier finden Sie Beispielsprojekte oder Vorschläge für die Gestaltung Ihres Praktikums, die Ihnen bei der Auseinandersetzung mit der o.g. Perspektive hilfreich sein können. Erfolgs-Anzeiger Mit den aufgelisteten Indikatoren können Sie überprüfen, inwiefern Sie sich die o.g. Fähigkeit schon angeeignet haben. Hier sind auch andere Indikatoren denkbar. Sie können selbstverständlich auch eigene, passende Ideen verwirklichen! Reflexionsaufgaben Die hier angegebenen konkreten Fragestellungen sollten Sie für Ihre schreibende Reflexion nutzen. Sie können dazu frei entscheiden, wie viele Seiten Sie jedem Aspekt widmen und welche Unterlagen Sie zur Dokumentation anfügen möchten. Wichtig: Bearbeiten Sie die Fragen unbedingt auf gesonderten Blättern.

2. Möglichkeiten zu Einbindung des s in das Praktikum arbeit ist eines der wesentlichen Elemente der neuen Lehrerbildung. Sie soll einerseits dazu genutzt werden, Theorie und Praxis (inkl. Vorbereitungsdient) inhaltlich miteinander zu verzahnen. Andererseits soll sie selbstbestimmtes Lernen ermöglichen. Dazu ist es unbedingt erforderlich, dass, wenn Sie selbst das Ruder in die Hand nehmen wollen, Sie auch wissen, wo die Reise hin gehen soll. Die folgenden Seiten geben Ihnen daher einen Eindruck, wie Sie gewinnbringend mit dem umgehen könnten und wie es sich sinnvoll mit den einzelnen Phasen eines jeden Praxiselements verbinden lässt. 2.1 Das vor dem Praktikum: Die Reflexionsbögen können Ihnen helfen, Ihr Praktikum inhaltlich vorzubereiten. Bereits im Vorfeld kann es nützlich sein, Ausgangspunkte für die kommenden Wochen der Praxis zu finden, um diese sinnvoll zu gestalten. Die Reflexionsbögen und der Bilanzierungsbogen Ihres vorherigen Praktikums können Ihnen dazu wichtige Hinweise liefern. BSP (Auszug aus einem Bilanzierungsbogen zum Eignungspraktikum): 4. Welche Schlüsse kann ich aus der abschließenden Eignungsberatung ziehen? Ich sollte in Zukunft noch selbstbewusster auftreten. Ein mögliches Vorhaben für das anstehende Orientierungspraktikum könnte damit sein: Ich möchte eine eigene Unterrichtsstunde halten und dabei darauf achten, dass ich vor der Klasse selbstbewusster auftrete. Zum Beispiel möchte ich mich frei vor der Klasse bewegen und nicht am Pult festkleben. Ob mein Vorhaben gelungen ist, werde ich hinterher daran festmachen, welchen Eindruck meine Mentorin und mein Mitpraktikant hatten, die die Stunde beobachten werden und daran, was mir mein eigenes Bauchgefühl sagt.

2.2 Das im Praktikum: Während Ihres Praktikums sollten Sie die Reflexionsbögen immer wieder zur Hand nehmen und überprüfen, ob Sie bereits geeignete Erfahrungen gemacht haben und wenn ja, welche. Dazu können Sie Ihr Praktikum in einigen Teilen gezielt so gestalten, dass Sie sich anschließend gut mit der jeweiligen standardbezogenen Perspektive auseinandersetzen können. Eine ganze Reihe von Situationen lassen sich nämlich bewusst herbeiführen, wobei die in den Bögen aufgelisteten Erwerbssituationen als Anregungen dienen sollen. Nutzen Sie hier auch die Möglichkeit, mit Ihrem Mentor/Ihrer Mentorin das und die damit verbundenen Erwerbssituationen zu besprechen und fordern Sie ggf. Hilfestellung ein. Die Themen der Reflexionsbögen können Ihnen auch umgekehrt dabei helfen, von Anfang an Beobachtungsschwerpunkte zu setzen oder einfach nur die Flut der Informationen in verschiedene Bereiche zu teilen. Die einzelnen Themen der bögen erheben jedoch ganz bewusst keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern stellen nur eine Auswahl von vielen möglichen Problemstellungen im jeweiligen Praxiselement dar. Falls Sie das Bedürfnis haben, die jeweiligen Bögen um eigene Ideen zu erweitern oder einer hier nicht aufgeführten Forschungsfrage intensiv nachzugehen, haben Sie dazu natürlich die Möglichkeit! Vielleicht können Sie hier auch einem Thema nachgehen, dass Sie im Rahmen einer Hausarbeit, eines Referates oder einer mündlichen Prüfung vertiefen möchten. Verwirklichen lässt sich eine individuelle Fragestellung als Erweiterung Ihres s oder aber als vertiefende Fragestellung in Ihrem Praktikumsbericht. Das kann darüber hinaus auch sehr nützlich für Gespräche während Ihres Praktikums sein. Sprechen Sie, wann immer Sie die Möglichkeit haben, mit Ihrem Mentor/Ihrer Mentorin oder einem Fachlehrer/einer Fachlehrerin über Ihre Erlebnisse und über Möglichkeiten, einzelne Bereiche zu vertiefen.

2.3 Das nach dem Praktikum: Das Praxiselemente ist ein Dokumentations- und Reflexionsportfolio. Seine Funktion besteht also auch darin, Ihnen in der Zeit nach dem Praktikum Raum und Anregung zu geben, Ihre Erfahrung zu überdenken und neu einzuordnen. Mit etwas Abstand zu Ihren Erlebnissen können Sie nun damit beginnen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, einzelne Erlebnisse zu vergleichen und zu überlegen, was Sie persönlich dazugelernt haben. Um Ihnen die Möglichkeit zu geben, Ihren Entwicklungsstand so ehrlich wie möglich einzuschätzen, ist das per Gesetz kein Leistungsportfolio. Das heißt, das ist als Schutzraum konzipiert und niemand darf ohne Ihr Einverständnis darin lesen, um Ihre Fähigkeiten zu bewerten etc. Es ist für Sie also nur von Vorteil, wenn Sie mutig auch Bereiche klar und präzise formulieren, in denen Sie noch Schwierigkeiten oder Beratungsbedarf sehen. 2.4 Nach dem Praktikum ist vor dem Praktikum: Das im Gespräch. Das Praxiselemente ist nicht dazu gedacht, dass Sie im stillen Kämmerlein arbeiten, Ihre berufsbezogene Entwicklung also ganz aus eigener Kraft stemmen. Da Sie im Laufe Ihres berufsbiografischen Prozesses immer wieder neu über Ihr theoretisches Wissen (der Fächer, der allgemeinen und der Fachdidaktik, der Bildungswissenschaften), Ihr schulpraktisches Handlungswissen und Ihre persönliche Überzeugungen nachdenken sollen, ist es empfehlenswert, viele verschiedene Gespräche zu führen. Das kann eine wichtige Grundlage sein, um in diesen Dialog mit anderen Menschen zu treten. Von Expertenseite können Sie möglicherweise ganz überraschende Anregungen und Ideen für Ihre Weiterentwicklung und ganze konkrete Antworten auf die Fragen erhalten, die Sie im Rahmen Ihrer arbeit gerade beschäftigen. Es lohnt sich auch persönlicher gefärbte Einschätzungen von Ihnen nahestehenden Personen einzufordern wie beispielsweise Eltern, Freunden oder Kommilitonen.

3. Tipps zur arbeit arbeit ist gezieltes Nachdenken über bestimmte Handlungen und Erlebnisse. Die Arbeit am Reflexionsteil Ihres s können Sie sich dazu in verschiedene Phasen unterteilen, die gleichzeitig ablaufen oder sich immer wieder gegenseitig abwechseln können. Sammeln: Während des Praktikums sollten Sie nützliche Erfahrungen und Beobachtungen notieren. Dazu können Sie ein Praktikumstagebuch verwenden. Die tabellarisch aufgeführten Erwerbssituationen und Indikatoren auf den Reflexionsbögen können Sie dazu nutzen, sich einen Überblick über relevante Situationen zu verschaffen und daran anknüpfend auch eigene Vorhaben zu konzipieren oder Erfahrungen zu notieren, die dort nicht aufgeführt sind. Auswählen: Zum jeweiligen thematischen Schwerpunkt des Reflexionsbogens sollen Sie einige Beobachtungen/Erfahrungen aus Ihrer Sammlung auswählen, die Ihnen wichtig erscheinen und über die Sie gezielter nachdenken wollen. Mit etwas zeitlichem Abstand zu Ihrem Praktikum lässt sich diese Auswahl manchmal noch genauer eingrenzen. Hier lohnt es sich, Ihre Fragestellung von Anfang an in Worte zu fassen und sie ggf. im Verlauf Ihrer Überlegungen zu präzisieren oder umzuformulieren. Dokumentieren: Die Beispiele, die Sie heranziehen wollen, sollen Sie so knapp und präzise wie möglich beschreiben. Das hat den Sinn, dass Sie sich die einzelnen Situationen wieder ins Gedächtnis rufen und andererseits für potentielle Leser Ihre Überlegungen anschaulich und nachvollziehbar werden. Dazu sollen Sie auch geeignetes Anschauungsmaterial auswählen und zur Dokumentation aufbereiten. Analysieren & Interpretieren: Das Kernstück Ihrer schriftlichen Arbeit ist die Deutung Ihrer Dokumentation im Hinblick auf die vorher formulierte Fragestellung. Hier sollen Sie klären, welche Bedeutung das Erlebte für Sie persönlich hatte und was Sie bzgl. der formulierten standardbezogenen Perspektive dazugelernt haben. Besonders wichtig ist hier, dass Sie einen Zusammenhang zu Ihren Vorerfahrungen herstellen und an die nächste Phase anknüpfen, nämlich an das

Planen: Fast alle Reflexionsbögen geben Ihnen ausdrücklich Anregung, darüber nachzudenken, an welchen Stellen Sie sich noch weiterentwickeln müssen, wie Sie also Ihren weiteren Kompetenzaufbau bewusst selbst gestalten können. Diese Überlegungen können Ihnen hilfreiche Anknüpfungspunkte für das nächste Praktikum und Ihr weiteres Studium geben. Präsentieren: Wie bereits erwähnt, lebt arbeit durch die Vielzahl an Gesprächen, die sich über die Inhalte eines s führen lassen. Nutzen Sie also die Gelegenheit, Ihre Arbeitsergebnisse in Beratungsgespräche einfließen zu lassen und sie vorab Ihrem Gesprächspartner zur Verfügung zu stellen! Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Teile Ihres s zusätzlich als e online zu präsentieren. Mit dem Programm Mahara, einer kostenlosen open source software (www.mahara.org), können Sie Ihre Gedanken, Überlegungen, Fragen, Arbeitsergebnisse, Videos, Bilder und sonstiges online veröffentlichen, mit anderen Nutzern diskutieren und sich austauschen. 4. Praktikumsbericht zum Orientierungspraktikum: Am besten im Dialog mit dem Reflexionsbögen und Praktikumsbericht sind inhaltlich miteinander verzahnt. Es ist daher zu empfehlen, beide Dokumente gleichzeitig zu verfassen. Am besten bearbeiten Sie beides in einem dialogischen Schreibprozess. Das heißt, dass Sie während des Schreibens immer auch überlegen, inwiefern sich Änderungen, neue Ideen u. ä. auch für Inhalte des anderen Dokumentes verwenden lassen. Diese Änderungen sollten Sie sich dort dann direkt vermerken und anschließend weiterentwickeln.

4.1 Das in Ihrem Bericht Im vertiefenden Teil Ihres Praktikumsberichtes gehen Sie einer selbstgewählten Fragestellung nach, zu der Sie bestimmte Erfahrungen beschreiben, vergleichen und bewerten. Diese Fragestellung sollen Sie zuvor genauer darstellen, indem Sie einerseits klären: - warum Sie die Fragestellung gewählt haben, - wie Sie im Praktikum vorgegangen sind, um die Frage später beantworten zu können (Methoden), - in welchem Zusammenhang Ihre Frage mit einer der vier Themen der Reflexionsbögen steht. Diesen Bezug können Sie natürlich nur sinnvoll herstellen, wenn Sie sich bereits mit den einzelnen Perspektiven der Bögen auseinandergesetzt haben. Es bietet sich also an, vor dem Erstellen des Praktikumsberichtes Ihre Gedanken zu den einzelnen Perspektiven zu skizzieren und im Ansatz zu formulieren. 4.2 Der Bericht im Im wird umgekehrt der Inhalt Ihres Berichtes thematisiert. Hier sollen Sie kurz seinen Inhalt wiedergeben und auch den Bezug zu einer der standardbezogenen Perspektiven darstellen. Die Hauptaufgabe dieses Reflexionsbogens besteht dann anschließend darin, zu überlegen und zu klären, was Sie im Hinblick auf die jeweilige Perspektive dazugelernt haben. Es ist daher zu empfehlen, den Bericht in groben Zügen fertig zu stellen und anschließend den letzten Reflexionsbogen zu bearbeiten.

5. Ergebnisse des s nutzen: Gewinnbringender studieren! Im Laufe Ihrer arbeit werden sich viele interessante Fragen ergeben haben. Diese sollen Sie für Ihr weiteres Studium nutzen. Sie können sie beispielsweise verwenden, um die Auswahl von Studieninhalten selbstbestimmter zu gestalten, etwa im Rahmen von: - Seminaren, - Referatsthemen, - Hausarbeitsthemen, - Prüfungsthemen, Auch an erziehungswissenschaftlichen und fachdidaktische Seminardiskussionen können Sie so aktiver teilnehmen. Denn Fallbeispiele, die Sie im festgehalten haben, können Sie hier neu zur Diskussion stellen oder fachliche Diskussionen durch Praxisbeispiele erweitern oder neu bewerten. Möglicherweise haben Sie aber auch an bestimmten Stellen Wissenslücken eingekreist und können die Inhalte aus verwandten Lehrveranstaltungen mit Ihren eigenen Praxiserfahrungen im Zusammenhang sehen und so gezielter für Ihr zukünftiges Berufsfeld nutzen. Ebenso lassen sich auf Grundlage des s gezielt zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten auswählen, wie beispielsweise in Form von: - Seminaren zur Zusatzqualifikation an der Universität Siegen (Sportzertifikat, KOSI-Angebote, Sprachtrainings, Kommunikationstrainings etc.) - Berufs-Beratungsangebote im Rahmen des LINUS-Programms, - Konzeption weiterer, individueller Praktika, - Teilnahme an anderen selbstgewählten Veranstaltungen.

6. Organisatorische Kurzinformationen (FAQs) Wo bekomme ich die Bögen? Die einlage für Ihren Dokumententeil, auf der Ihnen das absolvierte Praktikum bestätigt wird, erhalten Sie im Praktikumsbüro. Die Reflexionsbögen stehen Ihnen auf der Internetseite des ZLB zum Download zur Verfügung. Bis wann brauche ich die Reflexionsbögen? Sie sollten die unbearbeiteten Vorlagen bereits zur Vorbereitungssitzung des Begleitseminars mitbringen, da dort u.u. die Inhalte der einzelnen Bögen genauer besprochen werden. Bis wann muss ich meine Reflexionsbögen bearbeitet haben? Die bearbeiteten Reflexionsbögen müssen Sie im Praktikumsbüro vorweisen, bevor Ihnen die einlage im Dokumententeil abgestempelt werden kann. Hier wird allerdings nur kontrolliert, dass Sie das geführt haben. Ihre Bearbeitung wird nicht gelesen. Abgabetermine zu Bericht und können Sie der Internetseite des ZLB entnehmen. Bei wem muss ich die Reflexionsbögen abgeben? Den letzten Bogen Praktikumsbericht müssen Sie, sofern Ihr Dozent/Ihre Dozentin dies ankündigt, zusammen mit dem Bericht bei ihm einreichen. Die anderen Reflexionsbögen müssen Sie nicht einreichen, sondern bewahren sie in Ihrem auf. Sie sollten jedoch unbedingt die Möglichkeit nutzen, Ihren Dozenten/Ihre Dozentin um eine Rückmeldung zu bitten oder sie im Rahmen eines Berufs-Beratungsgesprächs Ihrem Gesprächspartner/Ihrer Gesprächspartnerin vorab zur Verfügung zu stellen und sie im Gespräch zu thematisieren.

Impressum Herausgeber: Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung/Bereich Praxis Universität Siegen Adolf-Reichwein-Straße 2 57068 Siegen Stand: November 2015