Vorwort. Steyr, im Mai 1905 ÖSTERREICHISCHE WAFFENFABRIKS-GESELLSCHAFT

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Anleitung. zur. Kenntnis und Behandlung. der. Pistole. (Gültig auch für die Pistole 1"6/29.)

Transkript:

Vorwort. Wir haben die Ausübung der Patente, welche sich auf die Repetierpistole, System Mannlicher, beziehen, für nahezu sämtliche Kulturstaaten übernommen und erzeugen diese Waffe in allen ihren Teilen durchaus maschinell und mit einer derartigen Genauigkeit, daß die absolute Verwechselbarkeit aller die Pistole zusammensetzenden Einzelteile garantiert erscheint. In den letzten Jahren haben die automatischen Faustfeuerwaffen die früher allgemein gebräuchlichen Revolver mehr und mehr verdrängt, denn die automatischen Pistolen haben vor letzteren Waffen folgende Vorzüge: die vorteilhafte Schwerpunktlage; die handliche Ladeweise und Manipulation, und vor allem die wesentlich erhöhte ballistische Leistung und Treffähigkeit. Unter den verschiedenen Systemen automatischer Faustfeuerwaffen steht nun die Mannlicher Pistole an erster Stelle. Die anderen Modellen anhaftenden Übelstände, beispielweise der unzuverlässige Abschluß der Laufseele, ungenügende Führungen des Laufes oder Verschlusses, allzuhohe Beanspruchung der an der Automatik mitwirkenden Teile, das Vorkommen von Hülsenreißern und Gasentweichungen, leichtmögliche und schädliche Verschmutzung u.s.w. sind bei der Repetierpistole, System Mannlicher, vollkommen ausgeschlossen. Wir haben unserem Modell in den Mustern 1904 (8schüssig) und 1905 (10schüssig) die abschließende Vervollkommnung und die größte Kriegsbrauchbarkeit gegeben. Steyr, im Mai 1905 ÖSTERREICHISCHE WAFFENFABRIKS-GESELLSCHAFT

I. Allgemeine Merkmale der automatischen Repetierpistole, System Mannlicher, Modelle 1904 und 1905 Die Mannlicher - Pistole gehört zu jener Gruppe der automatischen Feuerwaffen, bei welchen der Lauf festgelagert und der Verschluß nicht starr verriegelt, sondern durch den Druck einer Feder gegen die hintere Lauföffnung gepreßt wird. Der Verschluß wird beim Schuß unmittelbar durch den Gasdruck geöffnet und durch die in seiner rahmenförmigen Verlängerung liegende Verschlußfeder sofort wieder geschlossen, wobei die oberste Patrone aus dem von dem hohlen Kolben gebildeten Magazin vorgeschoben wird. Eine eigenartige Einrichtung des Hammers, welcher beim Schuß als Stütze des Verschlusses dient, verhindert jede nachteilige Gasentweichung oder zu heftige Rückwirkung vollständig und macht eine Kuppelung zwischen Lauf und Verschluß überflüssig. Nach dem letzten Schuß wird der Verschluß durch den Zubringer in geöffneter Lage erhalten, so daß sofort wieder geladen werden kann. Beim Laden wird der Verschluß durch den Stellhebel geöffnet erhalten und erst durch den Druck auf den Hammerschweif ausgelöst, worauf die Pistole schussbereit ist. Bei leerem Magazin ist behufs Schließens vorher der Zubringer abwärts zu drücken. Das Magazin faßt 8 oder 10 Patronen, welche durch eine Drahtfeder mit Zubringerplatte gehoben werden. Das Füllen des Magazins erfolgt mittels Ladestreifens, in welchem die Patronen unverschiebbar festgehalten sind. Erst nach dem Aufsetzen des Ladestreifens werden die Patronen frei und lassen sich mit geringstmöglichem Kraftaufwande abschiegen. Es ist jedoch auch ebenso gut möglich, das Magazin mit einzelnen Patronen zu laden. Entleert wird das Magazin, indem man den Patronenhalter, welcher recht in der Mitte des Kolbens gelagert ist, bei geöffnetem Verschluß, an der gerippten fläche abwärts drückt und die Patronen mit der linken Hand auffängt. Das Schloß ist ein kräftig gebautes Hammerschloß, dessen Teile recht und links am Gehäuse angeordnet sind. Durch ein einmaliges anziehen des Züngels wird nur eine Patrone verfeuert. Der Abzug hat einen zweiten Druckpunkt; der erste Druckpunkt dient als Alarmsignal für den Schützen, dem es zwecks Zielens das Aviso gibt, daß im nächsten Augenblick der Schuß abgeht. Der Sicherungshebel ist rückwärts (rechts am Verschlusse) drehbar gelagert und verhindert in seiner unteren Stellung das Aufschlagen des Hammers auf den Zündstift. Umgestellt wird derselbe mit dem Daumen der rechten, die Pistole haltenden Hand. Die beiden Modelle unterscheiden sich lediglich dadurch, daß Modell 1904 zu Aufnahme von 8 Patronen, Modell 1905 zur Aufnahme von 10 Patronen eingerichtet ist. In allen sonstigen Beziehungen sind sich beide Modelle analog. Namentlich ist zu erwähnen, daß die Funktion, die Anzahl der Teile, das Kaliber, die Länge des gezogenen Teiles des Laufes, die Patrone, der Gasdruck und alle ballistischen Werte bei beiden Modellen ganz gleich sind. Zur Erläuterung folgt nachstehende Tabelle, welche sämtliche Dimensionen und Gewichte beider Modelle sowie der Munition angibt:

Dimensionen und Gewichte der automatischen Repetierpistole, Modelle 1904 und 1905, und der zugehörigen Munition. Modell 1904, 8 schüssig. Modell 1905, 10 schüssig. Nr. 1. Länge der ganzen Pistole................. 242 Millimeter 245 Millimeter 2. Totale Höhe der Pistole................... 135 148 3. Totale Breite der Pistole.................. 32 33.5 4. Gewicht der Pistole...................... 880 Gramm 920 Gramm 5. Gewicht der geladenen Pistole............. 950 1006 6. Anzahl der Teile........................ 40 Stück 40 Stück 7. Kaliber (zwischen den Feldern)............. 7.65 Millimeter 7.65 Millimeter 8. Länge der Visierlinie..................... 193.4 139.4 9. des Laufes........................160 160 10. (in Kalibern)............. 20.9 X Kaliber 20.9 X Kaliber 11. gezogenen Teiles des Laufes.. 140.4 Millimeter 140.4 Millimeter 12. ( in Kalibern).... 18.35 X Kalibern 18.35 X Kalibern 13. Zahl der Züge............................. 4 4 14. Tiefe............................. 0.15 Millimeter 0.15 Millimeter 15. Breite............................. 3.5 3.5 16. der Felder........................... 2.33 2.33 17. Richtung der Züge von links nach rechts........ - 18. Drallänge............................... 250 250 19. (in Kalibern).................... 32.6 X Kaliber 32.6 X Kaliber 20. Drallwinkel.............................. 5 29 28 5 29 28 21. Länge der Patrone......................... 28.5 Millimeter 28.5 Millimeter 22. Gewicht.......................... 8.6 Gramm 8.6 Gramm 23. des Geschosses.................... 5.6 5.6 24. der Pulverladung (rauchlos)........... 0.24 0.24 25. Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses....... 300 Meter 300 Meter 26. Maximal Gasdruck......................... 982 Atmosphären 982 Atmosphären 27. Mittlerer......................... 975 975 28. Mittlere vertikale Streuung auf 50 Schritt........130 Millimeter 130 Millimeter 29. horizontale......... 71 71 30. Eindringungstiefe auf 10 Meter in Tannenholz....175 175

II. Vorzüge der Mannlicher Pistole. 1. Die Waffe weist größte Einfachheit bei Handhabung und Behandlung auf. 2. Die Anzahl der Teile ist eine sehr geringe. 3. Der Mechanismus ist leicht zugänglich und übersichtlich angeordnet, beansprucht sehr wenig Raum und Gewicht und ermöglicht vor allem ein einfaches, bequemes und rasches Zerlegen und Zusammensetzen ohne jede Anwendung von Werkzeugen. 4. Das Gewicht ist möglichst reduziert, die Schwerpunktlage ist entsprechend und der Kolben ist besonders zweckmäßig gestaltet. 5. Die Funktionierung ist die denkbar sicherste; Klemmungen der Patronen, Störungen am Verschlußmechanismus oder in der Automatik überhaupt sind ganz ausgeschlossen. 6. Bei dem Kaliber von 7.65 mm, 5.6 g Geschoßgewicht und 300 m Mündungsgeschwindigkeit besitzt das Geschoß auf 100 m Abstand noch 220 m Geschwindigkeit, leistet daher 14 mkg Arbeit und entspricht somit den Anforderungen des Nahkampfes auf das höchste. 7. Die Feuergeschwindigkeit beträgt 80 Schuß in der Minute einschließlich der achtmaligen Erneuerung der Magazinfüllung. III. Beschreibung der einzelnen Teile. Sämtliche metallischen Teile der Pistole sind aus bestem Waffenstahl erzeugt. Die Kolbenschalen sind aus Nußbaumholz hergestellt. Die Bennennung ist folgende: 1. Patronenzieherschraube 11. Hammer 2. Korn 12. Hammerstift 3. Gehäuse (Tafel I) 13. Abzugstange 4. Verschlußstück 14. Schloßfeder 5. Verschlußfeder 15. Druckstange 6. Verschlußfederhülse 16. Züngel 7. Zündstift 17. Sicherung 8. Zündstiftfeder 18. Sicherungsfeder 9. Patronenzieher 19. Sicherungsschraube 10. Patronenzieherschraube 20. Schlagfeder 21. Verschlußstellhebel 31. Grenzstollen 22. Patronenhalter 32. Grenzstollenschraube 23. Patronenhalterfeder 33. Schloßdeckel 24. Patronenhalterstift 34. Schloßdeckelhalter 25. Zubringer 35. Schloßdeckelhalter-Stift 26. Zubringerfeder 36. Schloßdeckelhalter-Feder 27. Gehäusedeckel 37. Griffschale, links 28. Gehäusedeckelhalter 38. Griffschale, rechts 29. Gehäusedeckelfeder 39. Schraube, links 30. Gehäusedeckelschraube 40. Schraube, rechts (Tafel III VI.)

Der Lauf 1 ist massiv gestaltet und hat am rückwärtigen Ende einen Gewindeteil zum Einschrauben in das Muttergewinde des Gehäuses. Auf seiner oberen Fläche trägt der Lauf eine Schiene, in deren vorderes Ende das Korn 2 eingeschoben ist. An der unteren Seite des Laufes befindet sich eine mit einer Längsrinne versehene Leiste. Der Lauf bildet mit der Schiene und Leiste ein Stück. Die Laufseele enthält den gezogenen Teil, an den sich rückwärts das Patronenlager anschließt. Das Gehäuse 3 ist mit dem Kolben samt Kolbennase und dem Abzugbügel aus einem Stück erzeugt. Am Gehäuse befinden sich vorn unter dem Laufe die Bohrung für die Verschlußfeder, an der Rückwand die Auswerferwarze und am oberen Rande zu beiden Seiten die Führungsleisten für die Führungsrinnen des Verschlusses. Der das Magazin enthaltende Kolben bildet einen kreisbogenartig gekrümmten, oben und unten offenen Kasten. In demselben lagern die Patronen stets unter gleichen Neigungswinkeln zu den Wandungen des Magazins. Das Verschlußstück 4 besteht aus dem Verschlußkolben und den den letzteren nach vorn überragenden beiden Seitenwangen. Dieselben bilden mit dem vorderen Querstück einen geschlossenen Rahmen, übernehmen beim Rück und Vorgehen des Verschlusses dessen Führung und besitzen hiezu Führungsnuten. Der Quersteg des Rahmens besitzt an seiner Innenseite einen Zapfen, auf welchem die Verschlußfeder 5, beziehungsweise die Verschlußfederhülse 6 aufgeschoben wird. In dem rechtsseitigen Verschlußrande befinden sich zwei Rasten für die Nase des Stellhebels 21, in dem linksseitigen Verschlußrande eine Nut für die Druckstange. Am rückwärtigen Ende des Verschlusses befinden sich: Eine abgeschrägte Stützfläche, gegen welche sich beim Abfeuern eine Schrägung des Hammers lehnt, um das Rückgehen des Verschlusses bremsen zu helfen; ferner der doppelwandige Griff, das Visier, schließlich auf der rechten Seite die Ausnehmungen für den Sicherungshebel nebst Feder und Schraube 17-19. Der Verschlußkolben, die Seitenwangen, der Quersteg, die Stützfläche für den Hammer, der Griff und das Visier sind aus einem Stück erzeugt. Über dem vorderen Teile des Verschlußstückes erheben sich zwei zum Aufsetzen des Ladestreifens dienende Nuten. Das Rückgehen des Verschlusses während der Aktion der Pistole wird durch den Grenzstollen 31 begrenzt. In der Zentralbohrung des Verschlußkolbens liegt der Zündstift 7, dessen hinters Ende beim Abfeuern vom Hammer getroffen wird, so daß die Spitze in das Zündhütchen der Patrone eindringt. In seiner Ruhelage wird der Zündstift durch die seinen Schaft umgebende Zündstiftfeder 8 nach rückwärts gedrückt. Der in dem oberen Teile des Verschlußkolbens eingelegte Patronenzieher 9 greift mit seiner vorderen Kralle in die Rille der im Laufe befindlichen Patrone ein und zieht nach Abgabe des Schusses die leere Hülse beim Öffnen des Verschlusses heraus. Zur Befestigung des Patronenziehers dient die Patronenzieherschraube 10. Der Patronenzieher verhindert ferner durch Eingreifen in eine Aussparung des Zündstiftes ein etwaiges allzustarkes Vor oder Rückschnellen des letzteren. Der Hammer 11 besitzt den Hammerschweif, die Schlagfläche und die Stützfläche, welch letztere zur Bremsung des Verschlusses dient. Die beiden Seitenwände des Hammers umfassen das Auge am Gehäuse und sind mit demselben durch den Hammerstift 12 verbunden. Die linke Hammerwand besitzt die Spannrast, die rechte einen hackenförmigen Vorsprung, auf welchen das schnabelartige Ende des unteren Schenkels der Schlagfeder 20 drückt und derart den Hammer betätigt. Das Züngel 16 ruht mit seinem Drehzapfen im Gehäuse und enthält links ein Lager für den Zapfen der Druckstange 15, welche zum Abziehen des Züngels nach rückwärts geschoben wird.

Hiedurch betätigt wieder die Druckstange den unteren Arm der mit einem Zapfen ins Gehäuse eingelassenen Abzugstange 13 und löst deren rückwärtige Nase aus der Spannrast des Hammers. Ein zweiter Druckpunkt beim Abzug wird hier dadurch ermöglicht, daß sich die Druckstange unmittelbar bevor der Hammer nach vorn schlägt noch mit ihrer unteren Schrägung gegen eine entsprechende Schrägfläche des Gehäuses anlegt. Nach dem Abfeuern des Schusses veranlasst die dreiarmige Schloßfeder 14 das Vorwärtsschwingen des Züngels und der Druckstange und das Einfallen der Abzugstange. An der rechten Schloßwand des Gehäuses ist der Patronenhalter 22 eingelassen, der mit seinem oberen, nach innen gekrümmten Ende soweit in das Magazin hineinragt, daß er ein Heraustreten der Patronen nach oben verhütet. In seiner Sperrstellung wird der Patronenhalter mittels des Stiftes und der Feder zum Patronenhalter 23 und 24 festgelegt. In dem Kolbenmagazin befindet sich der rahmenförmige Zubringer 25, der an den Kolbenwandungen Führung hat und an seinem Heraustreten nach oben durch einen Anschlag des Gehäuses verhindert wird. Von unten wird er durch die Zubringerfeder 26 stets nach aufwärts gedrückt. Die untere Öffnung des Magazins wird durch den Gehäusedeckel 27 samt Halter, Feder und Schraube 28, 29 und 30 abgeschlossen. Die an beiden Seiten des Gehäuses angebrachten offen lagernden Schloßteile und die Verschlußfeder wird durch den Schloßdeckel 33 verdeckt, welcher durch den Schloßdeckelhalter 34 samt Stift und Feder 35 und 36 an der Vorderseite des Abzugbügels befestigt ist. IV. Zerlegen, Zusammensetzen und Reinigen der Waffe. Behufs Zerlegens der Waffe wird mittels Druckes auf den Schloßdeckelhalter der durch den Schloßdeckelhalter festgehaltene Schloßdeckel ausgelöst und nach vorne abgezogen, die Schlagfeder herausgenommen und mit derselben die Verschlußfeder entfernt, worauf der Verschluß nach oben abgenommen und alle Teile zerlegt werden. Patronenzieher, Zündstift und Sicherung werden nur ausnahmsweise (mittels Schraubenziehers) zerlegt. Das Zusammensetzen erfolgt in entgegengesetzter Reihenfolge. Behufs Reinigung der Waffe nach dem Schießen wird die Laufseele gründlich ausgewischt, die äußeren Flächen des Laufes und des Verschlusses - hauptsächlich die Stoßfläche - sorgsam gereinigt, das Magazin nach Öffnen des Kolbendeckels gut durchgeputzt und der Zubringer sowie die Schloßteile nach dem Reinigen, soviel erforderlich, eingefettet.

TAFEL I

Einzelteile der automatischen Repetierpistole System Mannlicher. TAFEL II

TAFEL II

TAFEL II

TAFEL III

TAFEL IV

TAFEL V

TAFEL VI