Biowerkstoffe im Fokus: Überblick und aktuelle Herausforderungen

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Transkript:

Biowerkstoffe im Fokus: Überblick und aktuelle Herausforderungen Biowerkstoffe im Einsatz! Eine Webinarreihe der Forschernachwuchsgruppe an der Hochschule Hannover Teil 1 5. April 2016 Christian Schulz IfBB Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe www.ifbb-hannover.de

Agenda 1. Vorstellung der Forschernachwuchsgruppe am IfBB 2. Biokunststoffe im Allgemeinen 3. Zahlen und Fakten - Kunststoffe vs. Bio Kunststoffe 4. Trends - Statistiken für Biowerkstoffe 5. Flächennutzung - Rohstoffe 6. Kommunikation - Retten Biokunststoffe die Welt? 7. Materialeigenschaften von Biokunststoffen 8. Produktbeispiele - Office Bereich Seite 2

1. Das IfBB an der Hochschule Hannover Hochschule Hannover Aufgeteilt in 5 Fakultäten Fakultät II Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik Bioverfahrenstechnik am Standort Ahlem u.a. Studiengang Technologie nachwachsender Rohstoffe Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres seit 1999 an der Hochschule Foto: Ksenia Kuleshova IfBB Institut innerhalb der Hochschule Hannover Institutsleiter Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres Offizielle Gründung 2011 als Konsequenz stetig gewachsener Forschungsaktivitäten Seite 3

1. ForscherNachwuchsGruppe ForscherNachwuchsGruppe Systematische Identifizierung sowie praktische Umsetzung von Synergien im Bereich der Biopolymere, Biopolymerfasern und Naturfaserverbundwerkstoffe inklusive der Optimierung der zugehörigen Prozesstechnik und Verarbeitung zur anwendungsorientierten Weiterentwicklung und Marktetablierung neuartiger Bioverbundwerkstoffe Phase I: Laufzeit: 01.07.2012 30.06.2015 Phase II: Umsetzung in die Praxis! Laufzeit: 01.07.2015 30.06.2017 Projektträger: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.v. Seite 4

1. ForscherNachwuchsGruppe Phase I Modifizierung (Additive, Fasern, Füllstoffe, Stabilisatoren, Farben) Optimierung der Prozesstechnik Grundlagenforschung Qualitätssicherung Materialentwicklung für ausgewählte Industriezweige Erste Bauteilherstellung Seite 5

1. ForscherNachwuchsGruppe Phase II - Ziele Projektziele Wissenschaftliche Schnittstelle zwischen Materialherstellern, Anwendern, Verbrauchern Durchdringung von Produkten aus biobasierten Kunststoffen am deutschen Markt Anwendungsbezogenen Wissenstransfer biobasierten Kunststoffen am Markt etablieren Wirtschaftliche Abschätzung der Umsetzbarkeit Technische Realisierbarkeit Ökologische Abschätzung Gezielte, offene und transparente Produktkommunikation Seite 6

1. ForscherNachwuchsGruppe Phase II Arbeitspakete Werkzeugauslegung und -berechnung, Simulation, Bauteilherstellung Technische Umsetzung Auswahl der geeigneten Materialien (ggf. kleinere Rezepturanpassungen) Ermittlung relevanter Kenndaten für Biowerkstoffe für die Spritzgießsimulation Spritzgießsimulation ausgewählter Rezepturen Verifizierung der Simulationsdaten Gezielte Auslegung und Anpassung von Spritzgießwerkzeugen Rezyklierbarkeit der Biowerkstoffe Herstellung von Bauteilen unter Serienbedingungen in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Seite 7

1. ForscherNachwuchsGruppe Phase II Arbeitspakete Öffentlichkeitsarbeit und Technologietransfer Potenzialanalyse Optimierungspotenzial von biobasierten Kunststoffen hinsichtlich Materialauswahl, Verarbeitung und Produktkommunikation durch: Aufzeigen von Stärken, Schwächen, Chancen und Hemmnissen Dokumentation von Engpässen Informationsaustausch durch Workshops, Schulungen und Webinare Aktuelle Fragen rund um das Thema Biowerkstoffe, Verarbeitung und Spritzgießsimulation, industrieller Einsatz, Nachhaltigkeit sowie Kommunikationsstrategien Bereitstellung von Informationsmaterialien in Zusammenarbeit mit Projektpartnern Faltblätter, Info-Broschüren, Lastenhefte und Materialdatenblätter sowie Datensätze zur Spritzgießsimulation von Biowerkstoffen Seite 8

1. ForscherNachwuchsGruppe Phase II Arbeitspakete Ökonomische und ökologische Produktabschätzung Unternehmerische Umsetzung Erfassung der Werkstoffe und Prozesse (Zykluszeiten, Rohstoffpreise, Lebenszykluskostenbetrachtung, etc.) Erstellung einer Lebenszykluskostenbetrachtung Produktkommunikation Durchführung von Leitfadengesprächen und Gruppendiskussionen sowie weitere Analysen Handlungsempfehlungen für Umsetzung in die Praxis Zielgerichtete Kommunikationsstrategie Seite 9

1. ForscherNachwuchsGruppe Phase II - derzeitige Projektpartner simcon SUPPLYING SOLUTIONS Bildrechte der Logos liegen bei den jeweiligen Firmen. Seite 10

2. Fragen über Fragen Häufige Fragen zum Thema Biokunststoffe Was sind Biokunststoffe? Warum sollen die normalen Kunststoffe ersetzt werden? Trend, Verfügbarkeit, Preis? Kann man die Biokunststoffe essen? Müssen deswegen Kinder hungern? Retten Biokunststoffe die Welt? Können Biokunststoffe mit den normalen Kunststoffen mithalten? Was kann man aus Biokunststoffen machen? Seite 11

Agenda 1. Vorstellung der Forschernachwuchsgruppe am IfBB 2. Biokunststoffe im Allgemeinen 3. Zahlen und Fakten - Kunststoffe vs. Bio Kunststoffe 4. Trends - Statistiken für Biowerkstoffe 5. Flächennutzung - Rohstoffe 6. Kommunikation - Retten Biokunststoffe die Welt? 7. Materialeigenschaften von Biokunststoffen 8. Produktbeispiele - Office Bereich Seite 12

2. Biokunststoffe im Allgemeinen Was sind Biokunststoffe? Biokunststoffe Old Economy New Economy chemisch neuartig Drop-Ins Kautschuk Celluloseregenerate Celluloseacetate Sonstige (z.b. Linoleum) PLA PHA PEF Stärkeblends Bio-PA Bio-PE Bio-PET Bio-PP Seite 13

2. Biokunststoffe im Allgemeinen Was sind Biokunststoffe? Keine neuartige Werkstoffgruppe, sondern Eingruppierung in die Klasse und das Spektrum der Kunststoffe. Einteilung in: Abbaubare petro-basierte Biopolymere Abbaubare (überwiegend) biobasierte Biopolymere Nicht abbaubare, beständige biobasierte Biopolymere Vorteile von Biokunststoffen: Erneuerbare Rohstoffbasis Rohstofferzeugung für Biokunststoffe erfordert weniger Energie Neuartige Werkstoffeigenschaften in Gebrauch und Verwendung Vielfältige Entsorgungsmöglichkeiten (Stoffliches Recycling, Kompostierung, klimaneutrale energetische Verwertung) Seite 14

Agenda 1. Vorstellung der Forschernachwuchsgruppe am IfBB 2. Biokunststoffe im Allgemeinen 3. Zahlen und Fakten - Kunststoffe vs. Bio Kunststoffe 4. Trends - Statistiken für Biowerkstoffe 5. Flächennutzung - Rohstoffe 6. Kommunikation - Retten Biokunststoffe die Welt? 7. Materialeigenschaften von Biokunststoffen 8. Produktbeispiele - Office Bereich Seite 15

3. Zahlen und Fakten Warum sollen normale Kunststoffe ersetzt werden? Mittleres Wachstum von mehr als 350 %: 1,7 Mio. Tonnen 7,8 Mio. Tonnen Treiber: Biobasiert, nicht bioabbaubar (Bio-PE, Bio-PET 30 etc.): 60 % (2014) 80 % (2019) Bioabbaubaure (PLA, PHA, Stärke-Blends etc.) wachsen stetig: 0,7 Mio. t. (2014) 1,2 Mio. t. (2019) Verpackungen bleiben wichtigste Biokunststoffanwendung: 70 % (2014) 80 % (2019) Flächenbedarf verdoppelt sich, bleibt aber insgesamt gering: 0.68 mio. ha (2014) 1.4 mio. ha (2019) Seite 16

Market trends 2014 2019 New Economy bioplastics Mittleres Wachstum von mehr als 350 %: 1,7 Mio. Tonnen 7,8 Mio. Tonnen Treiber: Biobasiert, nicht bioabbaubar (Bio-PE, Bio-PET 30 etc.): 60 % (2014) 80 % (2019) Hochschule Hannover IfBB Institute for Bioplastics and Biocomposites www.ifbb-hannover.de Seite 14

Market trends 2014 2019 New Economy bioplastics Flächenbedarf verdoppelt sich, bleibt aber insgesamt gering: 0.68 mio. ha (2014) 1.4 mio. ha (2019) Hochschule Hannover IfBB Institute for Bioplastics and Biocomposites www.ifbb-hannover.de Seite 15

Market trends 2014 2019 New Economy bioplastics Flächenbedarf verdoppelt sich, bleibt aber insgesamt gering: 0.68 mio. ha (2014) 1.4 mio. ha (2019) Hochschule Hannover IfBB Institute for Bioplastics and Biocomposites www.ifbb-hannover.de Seite 16

Agenda 1. Vorstellung der Forschernachwuchsgruppe am IfBB 2. Biokunststoffe im Allgemeinen 3. Zahlen und Fakten - Kunststoffe vs. Bio Kunststoffe 4. Trends - Statistiken für Biowerkstoffe 5. Flächennutzung - Rohstoffe 6. Kommunikation - Retten Biokunststoffe die Welt? 7. Materialeigenschaften von Biokunststoffen 8. Produktbeispiele - Office Bereich Seite 17

4. Trends Statistiken Ist das Trend? Verfügbarkeit? Preis? Seite 18

Agenda 1. Vorstellung der Forschernachwuchsgruppe am IfBB 2. Biokunststoffe im Allgemeinen 3. Zahlen und Fakten - Kunststoffe vs. Bio Kunststoffe 4. Trends - Statistiken für Biowerkstoffe 5. Flächennutzung - Rohstoffe 6. Kommunikation - Retten Biokunststoffe die Welt? 7. Materialeigenschaften von Biokunststoffen 8. Produktbeispiele - Office Bereich Seite 19

5. Flächennutzung - Rohstoffe Kann man Biokunststoffe essen? Grafik: IfBB, Quelle: European Bioplastics, IfBB, Nova-Institut 2014 Seite 20

5. Flächennutzung Kann man Biokunststoffe essen? Nein, aber statt weggeworfener Lebensmittel könnte man auf gleicher Fläche Rohstoffe für Biokunststoffe herstellen! 5,7 Mio. 25% aller eingekauften Lebensmittel werden ungenutzt entsorgt* 6,6 Mio. Tonnen, ca. 80 kg pro Kopf Entspricht Fläche von 2,3 Mio. ha (Hessen = 2,1 Mio. ha) Auf dieser Fläche könnten Rohstoffe für 5,7 Mio. Tonnen Biokunststoffe angebaut werden. Derzeit bestehen weltweit lediglich Kapazitäten und max. Bedarf für 1,7 Mio. Tonnen Biokunststoffe. * * Studie WWF Deutschland 2012 Grafik: IfBB Seite 21

5. Flächennutzung Müssen Kinder wegen Biokunststoffen hungern? Grafiken: IfBB Quellen: European Bioplastics, FAO, IfBB, Nova-Institut 2013 2015 Seite 22

6. Biokunststoffe & Kommunikation Retten Biokunststoffe die Welt? auf Basis nachwachsender Rohstoffe besteht aus Naturmaterialien aus Zucker, Mais Baumsaft schont die Ressourcen 100 % Nature Ökokunststoff Holz-Kunststoff Biokunststoff biobasiert Bioplastik 100 % biologisch abbaubar Alternative zu Plastik kompostierbar 0 % PVC No Plastic schadstofffrei Environmentally safe nachhaltig Natureline, Raw Earth, Greenline Bildquellen Beispielprodukte: 4e solutions GmbH, Asean Corporation, BioFactur GmbH, Capventure BV, Clipart-Truhe modifiziert nach depositphotos.com, Emtec, fischerwerke GmbH & Co. KG, Haas Bürstenfabrik, IfBB, Matley Srl, Nowaste GmbH, Schüco International KG, PUMA Europe GmbH Seite 23

6. Biokunststoffe & Kommunikation Retten Biokunststoffe die Welt? Wie könnten Biokunststoffe besser vermarktet bzw. kommuniziert werden? Transparent Ehrlich (ggf. mit Label) Genormte Prüfmethoden: Bioabbaubarkeit (DIN EN 13432) C14 - Messungen (ASTM D6866-12) Nachwachsender Rohstoffanteil LCA / Lebenszyklusanalyse (DIN ISO 14040) Ökobilanz und Nachhaltigkeitsbewertung Quelle: European Bioplastics e. V. Quelle: Vinçotte Quelle: Vinçotte Quelle: Vinçotte Quelle: DINCERTCO Seite 24

6. Biokunststoffe & Kommunikation Exkurs Ökobilanz Betriebsbilanz cradle-togate Bauteilproduktion Betriebsbilanz gate-to-gate OUTPUT (Emissionen, Abfall ) INPUT (Rohstoffe, Energie ) Entsorgung/ Verwertung Rohstoffförderung Gebrauchsphase Lebenszyklusbilanz oder Produktbilanz cradle-to-grave Quelle: Modifiziert nach Volkswagen AG Seite 25

6. Biokunststoffe & Kommunikation Exkurs Ökobilanz Erste qualitative Bewertung zeigt Vor- und Nachteile je nach betrachteter Wirkungskategorie: Eine pauschale Aussage ist nicht möglich und eine produktspezifische Betrachtung über den gesamten Lebensweg notwendig. Trends in der Forschung Verbesserung der Datenqualität und quantität zur ökologischen Bewertung von Biokunststoffen Methodikentwicklung für die derzeit kritischen Aspekte bei der ökologischen Bewertung (Allokationsmethoden, Land use etc.) Gewichtung der unterschiedlichen Wirkungskategorien zu einem Gesamtwert, um Aussage über ökologischen Vorteil oder Nachteil an Nichtexperten kommunizieren zu können. Seite 26

Agenda 1. Vorstellung der Forschernachwuchsgruppe am IfBB 2. Biokunststoffe im Allgemeinen 3. Zahlen und Fakten - Kunststoffe vs. Bio Kunststoffe 4. Trends - Statistiken für Biowerkstoffe 5. Flächennutzung - Rohstoffe 6. Kommunikation - Retten Biokunststoffe die Welt? 7. Materialeigenschaften von Biokunststoffen 8. Produktbeispiele - Office Bereich Seite 27

7. Materialeigenschaften - Biokunststoffe Können Biokunststoffe mit den normalen Kunststoffen mithalten? Schlagzähigkeit [kj/m -2 ] 140 120 100 80 60 40 20 0 Schlagzähigkeit vs. Wärmeformbeständigkeit 40 60 80 100 120 140 160 HDT-B [ C] PLA HD 130x HD 115x IS120 ABS I ABS II ABS III GP-PS PP Seite 28

Agenda 1. Vorstellung der Forschernachwuchsgruppe am IfBB 2. Biokunststoffe im Allgemeinen 3. Zahlen und Fakten - Kunststoffe vs. Bio Kunststoffe 4. Trends - Statistiken für Biowerkstoffe 5. Flächennutzung - Rohstoffe 6. Kommunikation - Retten Biokunststoffe die Welt? 7. Materialeigenschaften von Biokunststoffen 8. Produktbeispiele - Office Bereich Seite 29

8. Produktbeispiele Office Bereich Was kann man aus Biokunststoffen machen? Oskar Lehmann GmbH & Co. KG Ricoh Deutschland GmbHf Senator GmbH Nager IT e. V. und viele weitere Produkte finden Sie hier: gmöbius+ruppert KG NaKu e.u. Novus Dahle GmbH & Co. KG http://datenbank.fnr.de/ Seite 30

ForscherNachwuchsGruppe Webinarreihe - Biowerkstoffe im Einsatz! Biowerkstoffe im Einsatz Mai 2017 Biokunststoffe Heute (Webinarreihe) Verarbeitung und Spritzgießsimulation Juni 2016 Kommunikation Nachhaltigkeit September 2016 Ende 2016 Seite 31

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit sagt das Team der FNG Andrea Siebert-Raths Daniela Jahn Jessica Rutz Christian Schulz Jacek Lecinski Felix Schweer Miriam Jaspersen Leitung Simulation und Verarbeitung Potenzialanalyse Öffentlichkeitsarbeit Koordination und Materialentwicklung Mechanische Prüfungen Kommunikation Seite 32

Kontakt Ansprechpartner der FNG 2 Andrea Siebert-Raths, 22 30 andrea.siebert-raths@hs-hannover.de Daniela Jahn, 22 61 daniela.jahn@hs-hannover.de Jessica Rutz, 22 63 jessica.rutz@hs-hannover.de Jacek Lecinski, 22 79 jacek.lecinski@hs-hannover.de Christian Schulz, 22 67 christian.schulz@hs-hannover.de Felix Schweer, 22 57 felix.schweer@hs-hannover.de Hochschule Hannover Fakultät II IfBB Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe Heisterbergallee 12 30453 Hannover Tel 0 5 11 / 9296 22 68 Fax 0 5 11 / 9296 99 22 68 Mail info@ifbb-hannover.de Internet http://fng.ifbb-hannover.de/ Miriam Jaspersen, - 2668 miriam.jaspersen@hs-hannover.de Hochschule Hannover Fakultät III Expo Plaza 12 30539 Hannover Seite 33