Optimiertes Glasfassadensystem mit integrierten Photobioreaktoren

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Transkript:

Pressemitteilung Bioenergiefassade 2.0 Optimiertes Glasfassadensystem mit integrierten Photobioreaktoren Berlin/Düsseldorf, Oktober 2018 Zur Messe Glasstec stellte das Forschungsteam FABIG ein Verbundprojekt der Technischen Universität Dresden, Arup Deutschland GmbH, SSC GmbH, Pazdera AG und ADCO Technik GmbH die neue Generation der Bioenergiefassade vor. Ästhetisch und technologisch weiterentwickelt, eröffnet sie neue Möglichkeiten der architektonischen Gestaltung. Das Funktionsprinzip ist weltweit einmalig: In den von einer Nährstofflösung durchströmten Glasfassadenelementen werden Mikroalgen kultiviert und so Wärme und Biomasse gewonnen. Mit dem BIQ-Haus in Hamburg war bereits 2013 bewiesen worden, dass dieses Fassaden- und Energiekonzept funktioniert. Das Pilotprojekt anlässlich der IBA hatte damals weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Schlanker, leichter, flexibler einsetzbar Während beim BIQ die Rahmen der Glaselemente noch geklemmt waren und die Bioreaktoren außenliegend realisiert wurden, sind die Glaselemente der Bioenergiefassade geklebt und die Reaktoren in die thermische Hülle eingebunden. Die gesamte Konstruktion wird dadurch schlanker, leichter und gestalterisch flexibler einsetzbar. Uns ging es nicht nur darum, die Bioenergiefassade technologisch zu optimieren, sondern auch den Gestaltungsspielraum für Architekten und Planer zu erweitern, erläutert Dr.-Ing. Jan Wurm, Leiter Research & Innovation bei Arup. Wir wollen die Bioenergiefassade als skalierbares Element zur Fassadengestaltung etablieren, um geschlossene Stoffkreisläufe auf Gebäude- und Stadtteilebene umzusetzen. Erweiterter Gestaltungsspielraum für Architekten Drei Fassadenelemente erweitern den Gestaltungsspielraum: Bei der transluzenten Variante ist die Grünfärbung des Bioreaktors von innen sichtbar, bei der opaken von außen. Das transparente Fassadenelement gewährleistet ungestörte Durchsicht. 1

Changierende Farben bei unterschiedlichem Lichteinfall sowie aufsteigende Gasblasen lassen die Glaselemente lebendig erscheinen. Die Bioenergiefassade verleiht Gebäuden einen hohen ästhetischen Wert, ist Jan Wurm überzeugt. Eine vierte Option ergibt sich durch die Montage der Glaselemente vor einer gedämmten Wand. Verbesserte Photobioreaktoren Der Zusatznutzen der Bioenergiefassade ergibt sich aus der Verknüpfung von Ästhetik mit biologischen und technischen Kreisläufen. Vereinfacht ausgedrückt, sind die Glaselemente der Bioenergiefassade Teile einer solarthermischen Anlage, mit der zusätzlich Mikroalgen zur Erzeugung von Biomasse und zur Absorption von CO 2 gezüchtet werden, erläutert Timo Sengewald, Energieexperte bei Arup. Mit einer thermischen Effizienz von 38 Prozent und einer Konversionseffizienz der Biomasse von 8 Prozent ist die Bioenergiefassade mit herkömmlichen solaren Systemen vergleichbar. Um die Bedingungen für das Algenwachstum in den Reaktoren zu verbessern und gleichzeitig den Aufbau der Glaselemente zu optimieren, wurden Computational-Fluid- Dynamics (CFD) Simulationen angewendet, die die Strömungs- und Mischungsvorgänge innerhalb der Bioreaktoren abbilden. Außerdem verbesserten die Entwickler die Ausbildung der Bioreaktoren und die Integration der haustechnischen Systemkomponenten in marktübliche Fassadensysteme. Durch Verklebung der Elemente konnte das Gesamtgewicht bei deutlich vergrößerten Maximalabmessungen wesentlich reduziert werden. Die Funktion und die Wirtschaftlichkeit der Anlage werden über ein Betreiberkonzept sichergestellt. Die geernteten Algen werden in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie verwendet. Die Bioenergiefassade wird als Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden und den Projektpartnern Arup Deutschland GmbH, SSC GmbH, Pazdera AG und ADCO Technik realisiert. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und soll im April 2019 mit der Erstellung eines Prototypen im Maßstab 1:1 abgeschlossen werden. ZML: 3 799 2

Drei Gestaltungsvarianten bieten Gestaltungsspielraum für Architekten. Bildvermerk: Arup Mehrschichtiger Aufbau des Fassadenelementes als Fassaden-Baukastensystem mit integriertem Photobioreaktor. Bildvermerk: Arup 3

Die Bioenergiefassade nutzt das Sonnenlicht, um Wärme und Biomasse zu produzieren. In der Effizienz ist sie mit etablierten solaren Systemen vergleichbar. Bildvermerk: Arup Auf der Glasstec 2018 in Düsseldorf wurden die verschiedenen Gestaltungsvarianten der Bioenergiefassade präsentiert. Bildvermerk: Technische Universität, Dresden 4

Mit dem BIQ-Haus in Hamburg wurde im Jahr 2013 bewiesen, dass das Fassaden- und Energiekonzept mit Photobioreaktoren funktioniert. Bildvermerk: Colt International/Arup/SSC Über Arup Arup ist ein weltweit tätiges, unabhängiges Planungs- und Beratungsbüro und die kreative Kraft hinter vielen der weltweit bedeutendsten Projekte der gebauten Umwelt. Internationale Bekanntheit erlangte das Unternehmen mit Beiträgen an Landmarks wie dem Opernhaus in Sydney oder dem Centre Pompidou in Paris. Mit 14.000 Planern, Ingenieuren und Beratern in 87 Büros in 34 Ländern bietet Arup innovative und nachhaltige Lösungen für unterschiedlichste Branchen und Märkte. In Deutschland liefert Arup mit 270 Experten an den Standorten Berlin, Frankfurt am Main und Düsseldorf maßgeschneiderte Lösungen zu allen Anforderungen - von der Fachplanung einer Spezialdisziplin bis zu komplexen, interdisziplinären Projekten. www.arup.com 5

Pressekontakt Cinthia Buchheister Unternehmenskommunikation t +49 30 885 91092 Cinthia.Buchheister@arup.com Arup Deutschland GmbH Joachimsthaler Straße 41 10623 Berlin t +49 30 885 910 0 f +49 30 885 910 10 www.arup.com 6