Einfluss der Beweidungsintensität auf die saisonale Dynamik der Grasnarbenstruktur einer Rinderstandweide

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Transkript:

Einfluss der Beweidungsintensität auf die saisonale Dynamik der Grasnarbenstruktur einer Rinderstandweide B. Tonn, D. Ebeling und J. Isselstein Georg-ugust-Universität Göttingen, Department für Nutzpflanzenwissenschaften, bteilung Graslandwissenschaft, von-siebold-str. 8, 7075 Göttingen btonn@uni-goettingen.de Einleitung und Problemstellung Weidetiere tragen durch Verbiss, Tritt und Nährstoffrückführung in Exkrementen zur Heterogenität von Grünlandflächen auf unterschiedlichen räumlichen Skalen bei (DLER et al., 00). uf Standweiden mit geringer Beweidungsintensität führt selektive Beweidung häufig zu einer mosaikartigen Struktur aus niedrigen und hohen Grasnarbenbereichen. Diese kann darauf zurückgeführt werden, dass Weidetiere bei geringem Fraßdruck bereits beweidete Teilflächen bevorzugt erneut verbeißen, da sich diese in einem jüngeren ufwuchsstadium befinden und eine höhere Verdaulichkeit aufweisen (DLER et al., 00). Dieser auch als Patch-Grazing bezeichnete Prozess führt zu räumlichen Mustern, die auch langfristig eine hohe Stabilität haben können (DUMONT et al., 0, TONN et al., 0). Die beiden funktionellen Bereiche (niedrig, häufig verbissen und hoch, selten verbissen) können sich in solchen Fällen auch hinsichtlich ihrer botanischen Zusammensetzung, ihrer Produktivität und ihres Nährstoffhaushaltes differenzieren (CORELL et al., 00; SHIN DEMIRBG et al., 008; WR- GE et al., 0; TONN et al., 0, EBELING et al., 0). Für das Verständnis der Prozesse und für die Bewertung der agronomischen und ökologischen Leistungen extensiver Weideflächen ist es daher wichtig, das Vorhandensein dieser funktionellen Teilbereiche explizit zu berücksichtigen. Vor diesem Hintergrund wurde in der vorliegenden Studie der Einfluss von Beweidungsintensität und saisonaler Dynamik auf die nteile niedriger und hoher Narbenbereiche in einem langjährigen Rinderstandweide-Versuch mit drei Beweidungsintensitäten untersucht. Eine objektive Unterscheidung hoher und niedriger Narbenbereiche im Feld ist allerdings nicht trivial, da sich de facto die Narbenhöhen dieser beiden funktionell unterschiedlichen Bereiche überlappen können (DU TOIT et al., 007). In der vorliegenden Studie wurde daher der nsatz gewählt, eine mittlere Narbenhöhenklasse einzuführen, die diesen Bereich abdeckt und funktionell nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Der Tatsache, dass die Narbenhöhen auch innerhalb der einzelnen Narbenhöhenklassen saisonalen Schwankungen unterliegen, wurde durch saisonale Variabilität der festgelegten Klassengrenzen Rechnung getragen. Es wurde erwartet, dass der nteil niedriger und hoher Narbenbereiche durch die Beweidungsintensität beeinflusst wird, aber innerhalb jeder Beweidungsintensität im Jahresverlauf relativ konstant ist. Material und Methoden Der als Standweide geführte Versuch befindet sich auf dem Versuchsgut Relliehausen, Niedersachsen (5 6 56 N, 9 0 E, 80 0 m NN, 8. C Jahresmitteltemperatur, 880 mm mittlerer Jahresniederschlag) und wird durch Fleckvieh-Mutterkühe ohne Kälber beweidet. Der Pflanzenbestand entspricht einem mäßig artenreichen Lolio-Cynosuretum. Seit Versuchsbeginn wurden weder Herbizide und Düngemittel ausgebracht noch Maßnahmen der Weidepflege durchgeführt. Die Versuchsanlage erfolgte im Jahr 00 als randomisierter Blockversuch mit drei Beweidungsvarianten und drei Wiederholungen. Jede der neun Parzellen hat eine Größe von ha. 77

Seit 005 wurden drei Beweidungsintensitäten verglichen, die über eine festgelegte Zielnarbenhöhe definiert sind: - moderate Beweidung (Zielnarbenhöhe 6 cm) - extensive Beweidung (Zielnarbenhöhe cm) - sehr extensive Beweidung (Zielnarbenhöhe 8 cm) Zur Einstellung der Zielnarbenhöhe wurde auf Grundlage regelmäßiger Narbenhöhenmessungen der Tierbesatz durch uf- oder btrieb von Tieren angepasst. Im Jahr 0 wurden von Mitte pril bis Ende September an insgesamt Terminen die komprimierten Narbenhöhen aller Parzellen mittels Rising-Plate-Meter (Durchmesser 0 cm; CSTLE, 976) bestimmt. Je Parzelle wurden 50 Messungen durchgeführt. Jeder Messpunkt wurde als eine von drei Narbenhöhenklassen (niedrig, mittel und hoch) klassifiziert. Die Klassengrenzen wurden für jeden Messtermin auf Grundlage der, %- und 66,7 %- Quantile der insgesamt 50 Narbenhöhenmessungen des Termins folgendermaßen festgelegt: - Narbenhöhe Messpunkt, %-Quantil niedrig -, %-Quantil < Narbenhöhe Messpunkt < 66,7 %-Quantil mittel - Narbenhöhe Messpunkt 66,7 %-Quantil hoch Der Einfluss der Beweidungsintensität und des Messzeitpunktes auf die nteile der einzelnen Narbenhöhenklassen wurden mittels gemischter Modelle geprüft. Feste Effekte waren Beweidungsintensität, Messzeitpunkt, deren Interaktion sowie der Blockeffekt; die Versuchsparzelle wurde als zufälliger Effekt aufgenommen. Zum Erzielen von Varianzhomogenität wurde die Varianzstruktur separat für jede Beweidungsintensität angepasst. Die nalyse wurde mit dem Package nlme (PINHEIRO et al., 0) der Software R (R CORE TEM, 0) durchgeführt. Für die Durchführung paarweiser Mittelwertvergleiche auf Basis der Least Significant Difference wurde das Package lsmeans (LENTH, 0) derselben Software genutzt. Um die Dynamik der Besatzdichten zu quantifizieren, wurde für jeden Zeitraum zwischen zwei Messterminen die mittlere Tierzahl je ha berechnet. Ergebnisse und Diskussion Die Beweidung begann am 0. pril (moderat) bzw. am. Mai (extensiv, sehr extensiv) und musste aufgrund trockener Witterung bereits Mitte Juli beendet werden. Lediglich in der moderaten Beweidung konnten die Tiere in der zweiten Septemberhälfte erneut aufgetrieben werden (bb. ). Insgesamt lag die Besatzleistung unter moderater Beweidung bei 69, unter extensiver Beweidung bei 5 und unter der sehr extensiven Beweidung bei 8 Tierweidetagen je ha. Mittlere Besatzdichte (Tiere je ha) - - - - - - - - - - - - - - - - - 5.. 9...5. 8.5...6. 8.7..7. 6.8..8..9. 6.9. 0.9. bbildung : Mittlere Besatzdichte in den Perioden zwischen zwei Messterminen der Narbenhöhen in bhängigkeit von der Beweidungsintensität (moderate, extensive und sehr extensive Beweidung). moderat extensiv sehr ext. 78

Sowohl die Klassengrenze zwischen niedrigen und mittleren Narbenbereichen als auch diejenige zwischen mittleren und hohen Narbenbereichen war innerhalb des Jahresverlaufs variabel (bb. ). Die untere Klassengrenze stieg von 5 cm zu Vegetationsbeginn bis Ende Mai auf 8.5 cm an. Von nfang ugust bis Ende September lag sie, trotz fehlenden Tierbesatzes, relativ konstant bei 5 cm. Die obere Klassengrenze nahm ebenfalls im Frühjahr bis Ende Mai von 7 auf 9,5 cm zu; ab Ende Juli bewegte sie sich, mit einer usnahme, zwischen und cm. Die größte Differenzierung der Grasnarbenstruktur, gemessen am bstand zwischen beiden Klassengrenzen, lag Ende Mai/nfang Juni vor. Für jede der drei Narbenhöhenklassen lag eine signifikante Interaktion zwischen Beweidungsintensität und Messtermin vor (Tab. ). Den stärksten Einfluss auf die Häufigkeit niedriger und hoher Narbenbereiche hatte jedoch die Beweidungsintensität. Der nteil hoher Narbenbereiche war bei moderater Beweidung mit -7 % an von Messterminen signifikant geringer als bei sehr extensiver Beweidung mit 5-70 % (bb. ). Im Gegensatz dazu war der unter moderater Beweidung der nteil niedriger Narbenbereiche (5-80 %) an von Terminen signifikant höher als unter sehr extensiver Beweidung (9- %). Im Vergleich dazu war die zeitliche Dynamik weniger ausgeprägt; je Narbenhöhenklasse und Beweidungsintensität wiesen maximal zwei Termine Werte auf, die sich von denen einer oder mehrerer anderer Termine unterschieden. Beim nteil mittlerer Narbenbereiche schließlich zeigten sich nur an einem Messtermin Unterschiede zwischen den Beweidungsintensitäten. komprimierte Narbenhöhe (cm) 0 5 0 5 0 5.. 9...5. 8.5...6. 8.7..7. 6.8..8..9. 6.9. 0.9. Klassengrenzen mittel - hoch niedrig - mittel bbildung : Zeitliche Entwicklung der Klassengrenzen zwischen niedrigen und mittleren bzw. mittleren und hohen Narbenbereichen. Tabelle : Einfluss von Beweidungsintensität und Messtermin auf die Häufigkeit der drei Narbenhöhenklassen "niedrig", "mittel" und "hoch" in den einzelnen Versuchsparzellen. Narbenhöhenklasse Effekt niedrig mittel hoch F p F p F p Beweidungsintensität (B) 8,7 0,08 0,09 0,97 5,7 0,00 Messtermin (T),69 0,008 5,5 < 0,000,9 0,00 BxT,7 0,0006,7 0,007,89 0,007 79

relative Häufigkeit 0. 0. 0. 0. 0. 0. B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B B 5.. 9...5. 8.5...6. 8.7..7. 6.8..8..9. 6.9. 0.9. moderat extensiv sehr extensiv Narbenhöhenklasse niedrig mittel hoch bbildung : Häufigkeit dreier Narbenhöhenklassen (niedrig, mittel, hoch) unter drei Beweidungsintensitäten (moderat, extensiv, sehr extensiv) im Jahresverlauf. Unterschiedliche Buchstaben weisen auf signifikante Unterschiede (P<0,05) zwischen Beweidungsintensitäten innerhalb eines Termins und einer Narbenhöhenklasse hin. Schlussfolgerungen Die objektive bgrenzung niedriger, häufig entblätterter, und hoher, selten entblätterter Narbenbereiche auf extensiv beweideten Standweiden ist Voraussetzung für die Untersuchung der in diesen beiden funktionellen Bereichen stattfindenden Prozesse. Die Verwendung variabler Klassengrenzen und die Einführung einer mittleren, funktionell nicht zweifelsfrei zuzuordnenden Narbenhöhenklasse stellen einen pragmatischen nsatz dar, der als Basis weiterer Erhebungen dienen kann. Die Ergebnisse bestätigten die Hypothese, dass die Beweidungsintensität die Häufigkeit niedriger und hoher Narbenbereiche maßgeblich beeinflusst, während die zeitliche Dynamik eine geringere Rolle spielt. In Kombination mit Untersuchungen zum Effekt der Beweidungsintensität auf Ebene der einzelnen Narbenhöhenklassen (EBELING et al., 0) erlauben Sie, den Einfluss unterschiedlicher Beweidungsintensitäten auf agronomische und ökologische Parameter auf Parzellenebene unter Berücksichtigung der räumlichen Heterogenität zu quantifizieren. 80

Danksagung Die Untersuchungen wurden durch das DFG-Graduiertenkolleg 97 gefördert. Unser Dank gilt Barbara Hohlmann für die langjährige Betreuung des Versuchs und die Datenerfassung im Feld, sowie den Mitarbeitern des Versuchsgutes Relliehausen. Literatur DLER, P.B., RFF, D.. & LUENROTH, W.K. (00): The effect of grazing on the spatial heterogeneity of vegetation. Oecologia 8, 65-79. CSTLE, M.E. (976): simple disc instrument for estimating herbage yield. Journal of the British Grassland Society, 7-0. DU TOIT, J.C.O., DNCKWERTS, J.E. & ZCHRIS, P.J.K. (007): Method for discriminating objectively between patches and non-patches in a semiarid environment. Grassland Science 5, 6-67. DUMONT, B., ROSSIGNOL, N., LOUCOUGRY, G., CRRÈRE, P., CHDOEUF, J., FLEURNCE, G., BONIS,., FRRUGGI,., GUCHERND, S., GINNE, C., LOUULT, F., MRION, B., MESLÉRD, F. & YVERCOVSKI, N. (0): When does grazing generate stable vegetation patterns in temperate pastures? griculture, Ecosystems and Environment 5, 50-56. EBELING, D., TONN, B. & ISSELSTEIN, J. (0): Produktivität verschiedener Grasnarbenhöhenbereiche (Patches) auf extensiven Rinderstandweiden unter dem Einfluss von unterschiedlichen Beweidungsintensitäten. Mitteilungen der rbeitsgemeinschaft Grünland und Futterbau, dieser Band. LENTH, R.V. (0): lsmeans: Least-squares means. R package version.0-0. http://crn.rproject.org/package=lsmeans. PINHEIRO, J., BTES, D., DEBROY, S., SRKR, D. & THE R DEVELOPMENT CORE TEM (0): nlme: Linear and Nonlinear Mixed Effects Models. R package version,-0. R CORE TEM (0): R: language and environment for statistical computing. R Foundation for Statistical Computing, Vienna, ustria. URL: http://www.r-project.org/. SHIN DEMIRBG, N., RÖVER, K.-U., WRGE, N., HOFMNN, M. & ISSELSTEIN, J. (008): Herbage growth rates on heterogeneous swards as influenced by sward height classes. Grass and Forage Science, 6, 8. TONN, B., WIRSIG,., KYSER, M., WRGE-MÖNNIG, N. & ISSELSTEIN, J. (0): Patch-differentiation of vegetation and nutrient cycling in an extensive pasture system. Proceedings of the nd International Grassland Congress, 5.-9. September 0, Sydney, S. 9-9. WRGE, N., SHIN DEMIRBG, N., HOFMNN, N. & ISSELSTEIN, J. (0): Vegetation height of patch more important for phytodiversity than that of paddock. griculture, Ecosystems and Environment 55, -6. 8