Tätigkeitsbericht Stiftung BONO-Direkthilfe 2017

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Transkript:

Tätigkeitsbericht Stiftung BONO-Direkthilfe 2017

Inhaltsübersicht 1. Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution - Hintergrund der BONO-Direkthilfe Sklaverei heute: Zahlen und Fakten zum Menschenhandel weltweit 4 Tätigkeitsfelder der BONO-Direkthilfe 5 Übersicht BONO-Partnerorganisationen 5 Zusammen handeln. Zusammen helfen. 7 Ziele der Stiftung 7 2. Überblick: Rechtliche und wirtschaftliche Verhältnisse Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse 8 Wirtschaftliche Grundlagen 9 Steuerrechtliche Verhältnisse 9 3. Bericht des Vorstands Stiftungsentwicklung 10 Arbeit des Vorstands 11 Tätigkeitsfelder des Geschäftsführenden Vorstands 12 Projekte & Veranstaltungen 13 Öffentlichkeitsarbeit 15 4. Wirtschaftliche Entwicklung Spenden 17 Zustiftungen 17 Stiftungskapital 17 Aufwendungen 18 5. Jahresabschluss 2017 Rechnungslegung 19 Bestandteile des Jahresabschlusses 19 Prüfung des Jahresabschlusses 19 6. Impressum 20 2

Wie fühlt es sich an? Was mag in einer jungen Frau vorgehen, die einer Arbeitsvermittlerin folgend in ein Bordell verkauft, so lange geschlagen und misshandelt wird, bis jegliche Hoffnung in ihr erloschen und jeder Widerstand gebrochen ist, und die dann Tag für Tag Dutzende Male ihren Körper hergeben muss, um für wenige Euro ein ums andere Mal vergewaltigt zu werden? Asha*, 25 Jahre und Mutter eines zweijährigen Sohnes, wurde von der Rescue Foundation aus einem Bordell in Delhi gerettet. Nachdem Asha sich weigerte, Kunden zu empfangen, wurde sie brutal zusammengeschlagen und mit einer brennenden Zigarette gequält. * Name geändert 3

1. Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution - Hintergrund der BONO-Direkthilfe Menschenhandel ist ein globales Verbrechen, das jeden Kontinent und nahezu alle Länder dieser Welt betrifft und schockierende Ausmaße angenommen hat. Vor allem Frauen und Kinder sind Opfer der modernen Sklaverei, werden verkauft, ausgebeutet, sexuell missbraucht und landen oftmals in der Prostitution. Seit 2002 setzt sich die BONO-Direkthilfe als Verein erfolgreich dagegen ein. Bildung, Aufklärung und gezielte Kontrollen der Schlepperrouten verhindern Menschenhandel. Bereits verschleppte Frauen und Kinder werden durch Rettungsaktionen aus der Zwangsprostitution befreit. Unsere Partnerorganisationen nehmen diese Frauen und Kinder auf, betreuen sie medizinisch und psychologisch und ganz wichtig! bereiten sie durch Schul- und Berufsausbildung auf ein eigenständiges Leben vor. Um die Arbeit der BONO-Direkthilfe kontinuierlich ausbauen und langfristig absichern zu können, wurde 2014 die Stiftung BONO-Direkthilfe gegründet. Sklaverei heute: Zahlen und Fakten zum Menschenhandel weltweit Weltweit sind mehr als 21 Millionen Menschen Opfer der modernen Sklaverei, d.h. sie befinden sich in der Gewalt von Kriminellen, werden ausgebeutet und missbraucht. Rund ein Drittel davon sind Kinder. (Internationale Arbeitsorganisation, ILO). Seit Mitte der neunziger Jahre hat sich der weltweite Menschenhandel mehr als vervierfacht und gilt nach einer Untersuchung von Europol als das Verbrechen mit der höchsten Zuwachsrate. Die Gewinne aus dem Menschenhandel werden auf bis zu 150 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt. (Internationale Arbeitsorganisation, ILO). Das Geschäft mit der Handelsware Mensch gilt als drittwichtigste kriminelle Einkommensquelle nach dem Drogen- und Waffenhandel. 4

Tätigkeitsfelder der BONO-Direkthilfe Prävention gegen Menschenhandel Hilfe und Schutz für von Menschenhandel betroffene Frauen und Kinder Bildung und Stärkung von sozial benachteiligten Frauen, Kindern und ihren Familien Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland Übersicht BONO-Partnerorganisationen Maiti Nepal Kathmandu, Nepal www.maitinepal.org Maiti Nepal kämpft seit 1993 erfolgreich gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Tausende Frauen und Kinder werden jedes Jahr verkauft und zur Prostitution gezwungen. Maiti Nepal hilft ihnen: Mit Präventionsprogrammen werden Verschleppungen verhindert. Durch medizinische und psychosoziale Betreuung, Schul- und Berufsausbildungen erhalten gefährdete und betroffene Frauen und Kinder neue Perspektiven. Nepal Matri Griha Kathmandu, Nepal www.nepalmatrigriha.org Nepal Matri Griha setzt sich seit 2000 für benachteiligte Kinder ein. Kinder aus sozialschwachen Familien haben in Nepal oft keine Chance auf eine Schul- und Berufsausbildung. Kinder mit Behinderungen werden ausgegrenzt und selten angemessen versorgt. Nepal Matri Griha hilft rund 1.200 Kindern mit einer Sozialschule, Stipendien und einem Therapiezentrum. 5

SOS Bahini Pokhara, Nepal www.sosbahini.org SOS Bahini engagiert sich seit 2005 für benachteiligte Mädchen in Nepal. Mädchen aus zerrütteten Familien sind besonders gefährdet, Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sowie kommerzieller sexueller Ausbeutung zu werden. SOS Bahini fördert diese Mädchen durch innovative und nachhaltige Programme. Rescue Foundation Mumbai, Indien www.rescuefoundation.net Die Rescue Foundation kämpft seit 1997 in Indien gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Tausende Mädchen und Frauen werden in den Rotlichtvierteln der indischen Großstädte unter unvorstellbaren Bedingungen zur Prostitution gezwungen. Über 5.000 betroffene Mädchen und Frauen wurden bei Rettungseinsätzen der Rescue Foundation befreit sowie medizinisch und psychologisch betreut. New Light Kolkata, Indien www.newlightindia.org New Light arbeitet seit 2000 in Indien für die Kinder von Frauen, die in der Prostitution leben. Die Kinder, die in den Rotlichtvierteln von Kolkata aufwachsen, müssen miterleben wie ihre Mütter ihrer Arbeit nachgehen und werden ausgegrenzt und stigmatisiert. New Light hilft ihnen und bietet unter anderem Kindertages- und nachtstätten für über 200 Kinder an, gibt ihnen Essen und ermöglicht ihnen eine Schulausbildung. Chaithanya Mahila Mandali Hyderabad, Indien www.chaithanyamahilamandali.jimdo.com CMM setzt sich seit 2001 für Frauen in der Prostitution und ihre Kinder ein. Die Gründerin Jayamma Bandari, die selbst von ihrem Ehemann zur Prostitution gezwungen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen, die das gleiche Schicksal erfahren, zu helfen. Mit ihren Programmen erreicht CMM über 3.200 schutzbedürftige und benachteiligte Kinder sowie über 3.900 Mädchen und Frauen, die in Hyderabad zur Prostitution gezwungen oder von der Prostitution leben müssen. Rights Jessore Jessore, Bangladesch www.rightsjessore.org Rights Jessore ist eine der ältesten Menschenrechtsorganisationen Bangladeschs und setzt sich vor allem für Kinder- und Frauenrechte ein. Mit Aufklärung in Dörfern und Schulen trägt die Organisation dazu bei, dass insbesondere Frauen und Kinder über ihre Rechte informiert und vor den Gefahren von Menschenhandel, Missbrauch und Gewalt bewahrt werden. Rights Jessore steht Gewaltopfern bei und unterstützt sie rechtlich bei der Strafverfolgung der Täter. 6

Zusammen handeln. Zusammen helfen. Das Motto der Stiftung ist ein passender Slogan für das Engagement von Stiftung und Verein, da hierin drei wichtige Ebenen der BONO-Direkthilfe zusammengefasst sind: 1. Der BONO-Direkthilfe e.v. handelt gemeinsam mit seinen Projektpartnern vor Ort. 2. Verein und Stiftung handeln gemeinsam. 3. Wir handeln gemeinsam mit allen Unterstützer/innen, Mitgliedern und Freund/innen der BONO-Direkthilfe, ohne die unser Engagement gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution nicht möglich wäre. Ziele der Stiftung Langfristige und nachhaltige Absicherung der Projekte unserer Partnerorganisationen und der Arbeit des BONO-Direkthilfe e.v. Absicherung der 100% Garantie des BONO-Direkthilfe e.v. Intensivierung des Engagements gegen Menschenhandel vor allem in den Bereichen von Prävention und Bildung Ausweitung der bestehenden Projektaktivitäten in Indien, Nepal und Bangladesch auf andere, ebenfalls vom Menschenhandel betroffene Länder Gezielte Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland zur Thematik Menschenhandel und kommerzielle sexuelle Ausbeutung 7

2. Überblick: Rechtliche und wirtschaftliche Verhältnisse Gesellschaftsrechtliche Verhältnisse Bezeichnung Gründung Rechtsform Sitz Stiftung BONO-Direkthilfe Mit Urkunde vom 8. Dezember 2014 wurde die Stiftung durch die Bezirksregierung Köln anerkannt. Selbstständige Stiftung bürgerlichen Rechts Bergisch Gladbach Adresse Overather Straße 29 51429 Bergisch Gladbach Stiftungszweck Aufgaben Zweck der Stiftung ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung der Entwicklungszusammenarbeit, der Hilfe für Opfer von Straftaten sowie der Erziehung, Volks- und Berufsbildung. Daneben kann die Stiftung diese Zwecke auch unmittelbar selbst bzw. in Kooperation mit Partnerorganisationen verwirklichen. Unterstützung der Aufgaben des BONO-Direkthilfe e.v. im Kampf gegen Menschenhandel und kommerzielle sexuelle Ausbeutung, insbesondere durch Realisierung von Maßnahmen zur Prävention von Menschenhandel Befreiung betroffener Kinder und Frauen und ihre Rehabilitation Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit, Kampagnen, Informationsveranstaltungen und Workshops in den Herkunfts- und Zielländern des internationalen Menschenhandels Unterstützung der Schul- und Berufsausbildung für sozial benachteiligte Bevölkerungsschichten. Satzung Gültig in der Fassung vom 30. Oktober 2014. Geschäftsjahr Organe Vorstand Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Entsprechend den Empfehlungen der Bezirksregierung Köln zum Aufbau kleiner Stiftungen ist gemäß 7 der Satzung der Vorstand Leitungs- und Kontrollorgan der Stiftung. Der Vorstand führt die Geschäfte nach Maßgabe der Satzung. Der Vorstand wird geleitet durch den Vorsitzenden. Im Verhinderungsfall wird dieser durch den stellvertretenden Vorsitzenden vertreten. Der Vorstand besteht aus mindestens drei, höchstens fünf Personen. Dem Vorstand gehörten im Jahr 2017 folgende Mitglieder an: Michael Müller-Offermann, Vorsitzender Gereon Wagener, Stellvertretender Vorsitzender Bettina Limbach, Vorstandsmitglied Fatima Wallersheim, Vorstandsmitglied 8

Geschäftsführung Für die Ausübung der Geschäftsführung hat der Vorstand einen Geschäftsführenden Vorstand berufen, der die Stiftung nach außen vertritt und für die operativen Tätigkeiten sowohl der Stiftung BONO-Direkthilfe als auch des BONO-Direkthilfe e.v. verantwortlich ist. Die Geschäftsführung wird durch den Stellvertretenden Vorsitzenden ausgeübt. Wirtschaftliche Grundlagen Die Stiftung verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts Steuerbegünstigte Zwecke der Abgabenordnung (AO). Steuerrechtliche Verhältnisse Die Stiftung wird beim Finanzamt Bergisch Gladbach unter der Steuer-Nr.: 204/5824/0348 geführt. Gemäß des aktuellen Freistellungsbescheids vom 23.02.2017 ist die Stiftung BONO-Direkthilfe nach 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG und 3 Nr. 6 GewStG von der Körperschafts- und Gewerbesteuer befreit. Sie ist zur Ausstellung von Zuwendungsbestätigungen für Spenden zur Förderung der Entwicklungszusammenarbeit berechtigt. 9

3. Bericht des Vorstands Stiftungsentwicklung Die Stiftung BONO-Direkthilfe ist auch im dritten Jahr ihrer Geschäftstätigkeit langsam aber kontinuierlich gewachsen. Mit einem Spendenaufkommen von 136.698,34 EUR (Vorjahr: 81.212,00 EUR) und Zustiftungen in Höhe von 45.000,00 EUR (Vorjahr: 58.050,00 EUR) lag die finanzielle Entwicklung der Stiftung insbesondere im Spendenbereich deutlich über den Erwartungen. Besonders erfreulich hierbei ist, dass mit 69.126,70 EUR für projektbezogene Spenden eines der wichtigsten Ziele der Stiftung, die Projekte unserer Partnerorganisationen im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution zu unterstützen und abzusichern, erreicht werden konnte. Das kontinuierliche Wachstum der Stiftung basiert vor allem auf einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit und persönlichen Treffen mit potentiellen Unterstützer/innen sowohl im unternehmerischen Bereich als auch mit sozial engagierten Einzelpersonen. Hierdurch ist es gelungen, den Bekanntheitsgrad der Stiftung regional und überregional weiter zu erhöhen. Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die finanzielle Unterstützung einer Stiftung ein hohes Maß an Vertrauen voraussetzt, das zumeist nur in persönlichen Begegnungen und Gesprächen mit Menschen erzielt werden kann. Die in 2017 erfolgten Zustiftungen basierten allesamt auf persönlichen Treffen mit potentiellen Unterstützerinnen und Unterstützern. Kontinuierlich fortgeführt wurde die intensive und enge Zusammenarbeit zwischen der Stiftung BONO-Direkthilfe und dem BONO-Direkthilfe e.v., die in einer hohen Synergie und Effizienz im operativen Bereich sowie in der internen und externen Kommunikation beider Institutionen deutlich zum Ausdruck kommt. In diesem Zusammenhang erfolgt der Hinweis, dass nicht nur im Stiftungsbereich die Spenden gestiegen sind, sondern auch im Vereinsbereich, wo mit Spendeneinnahmen in Höhe von 626.287,30 EUR das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte erzielt wurde. Auch wenn hierfür in erster Linie Großspenden anderer Organisationen wie BILD hilft e.v. "Ein Herz für Kinder" und RED CHAIRity für den Bau des Schutzzentrums der Rescue Foundation in Delhi verantwortlich waren, so basiert die erfolgreiche Entwicklung des Vereins in erster Linie auf der umfassenden Unterstützung durch die Stiftung. Die beiden wichtigsten Faktoren für den Erfolg des Vereins sind zum einen die 100%-Garantie, d.h. die vollständige Weiterleitung sämtlicher Spenden des Vereins ohne jegliche Abzüge an die vom Menschenhandel betroffenen Frauen und Kinder in den Projektländern sowie für die Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland. Zum anderen ist es die gute Kommunikation der BONO-Direkthilfe, wie die Ergebnisse einer Umfrage im Februar/März 2018 zeigen, an der 139 von 230 Mitgliedern teilnahmen und wonach sich 98% gut oder sehr gut über die Aktivitäten der BONO-Direkthilfe informiert fühlen. Auch wenn die positive Entwicklung von Stiftung und Verein vordergründig oftmals zunächst nur auf monetärerer Ebene betrachtet wird, so liegt der bei weitem größte Verdienst beider Organisationen in der erfolgreichen Unterstützung der Projekte der Partnerorganisationen in Indien, Nepal und Bangladesch. So konnte die Rescue Foundation 2017 in Indien 170 Mädchen und junge Frauen aus der Zwangsprostitution in indischen Bordellen befreien, während im selben Zeitraum in Nepal 3.919 Mädchen und junge Frauen durch die erfolgreichen Präventionsprogramme von Maiti Nepal abgefangen und damit vor dem Schicksal der Verschleppung bewahrt werden konnten. 10

Die Höhepunkte des Engagements der BONO-Direkthilfe in 2017 waren zum einen die Vorbereitung, Organisation und Produktionsleitung des Dokumentarfilms Verschleppt. Verkauft. Gequält. Gerettet! von Harald Röder (Produzent) und Eckart Reichl (Regiekameramann), der im November 2017 in Deutschland erschienen ist und den grausamen Alltag von Mädchen zeigt, die in den Rotlichtvierteln Indiens zur Prostitution gezwungen werden sowie über den mutigen Einsatz unserer Partnerorganisation Rescue Foundation berichtet, die die Opfer aus der Zwangsprostitution befreit. Zum anderen wurde am 31.12.2017 nach zweijähriger Bauzeit das neue Schutzzentrums der Rescue Foundation in Delhi eröffnet, in dem 100 aus der Prostitution gerettete Mädchen und Frauen aufgenommen und betreut werden können. Mit Kosten in Höhe von 1,2 Mio. EUR, die die BONO-Direkthilfe in Kooperation mit anderen Partnerorganisationen finanziert hat, war dies das bisher größte Projekt in der Geschichte des BONO-Direkthilfe e.v.. Doch es sind nicht nur die Zahlen, die die Arbeit der BONO-Direkthilfe wertvoll machen, denn all unser Engagement hat sich bereits gelohnt, wenn nur ein einziges Mädchen vor Verschleppung bewahrt oder aus der Zwangsprostitution befreit werden kann. Arbeit des Vorstands Im Geschäftsjahr 2017 fanden fünf Vorstandssitzungen statt. Im Mittelpunkt standen dabei folgende Themen: Steigerung der Projektunterstützung und Förderung unserer Partnerorganisationen Entwicklung wirkungsvoller Instrumente zur Erhöhung von Spenden und Zustiftungen Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit zur Steigerung des Bekanntheitsgrads der Stiftung durch Informationsveranstaltungen und gezielte Medienarbeit Kontinuierliche Optimierung der operativen Tätigkeiten in Stiftung und Verein Verbesserung der Synergie zwischen Stiftung und Verein Gemäß 10, Abs. 5 der Stiftungssatzung wurden die Inhalte und Beschlüsse der Vorstandssitzungen schriftlich dokumentiert. Die Gesprächsprotokolle der Treffen am 09.03. / 11.05. / 21.06. / 10.10. und 04.12.2017 können bei Bedarf gerne eingesehen werden. Tätigkeitsfelder des Geschäftsführenden Vorstands a) Projektleitung und langfristige Absicherung der Partnerorganisationen Projektkoordination und Kommunikation mit den sieben Partnerorganisationen in den Projektländern Indien, Nepal und Bangladesch Begleitung und Beratung der Partnerorganisationen zur Verbesserung und Stärkung der Organisationsund Managementstrukturen Vorbereitung des Generationswechsels auf Leitungs- und Führungsebene Unterstützung bei Fundraisingaktivitäten der Partnerorganisationen zur mittel- und langfristigen Absicherung ihrer Projekte und Aktivitäten Kontrolle und Prüfung der Tätigkeits- und Finanzberichte der Partnerorganisationen b) Monitoring und Evaluation Durchführung regelmäßiger Projektbesuche zur Evaluation der Projekte: In 2017 fanden drei Projektreisen nach Indien und jeweils eine Projektreise nach Nepal und Bangladesch statt, bei denen sämtliche Partnerorganisationen der BONO-Direkthilfe besucht, der Erfolg der Projekte überprüft und die sachgemäße Verwendung der durch die BONO-Direkthilfe weitergeleiteten Spenden kontrolliert wurden. 11

Enge Kooperation mit dem BONO-Projektmanager, verantwortlich für den Bau des neuen Schutzzentrums in Delhi c) Fundraising Erhöhung des Stiftungsvermögens durch Einwerbung von Zustiftungen Kontinuierlicher Ausbau des BONO-Patenschaftsfonds zur Absicherung der operativen Tätigkeit von Stiftung und Verein Einwerbung allgemeiner Spenden für Verein und Stiftung Im Geschäftsjahr 2017 fanden 28 Treffen mit potentiellen Unterstützer/innen und Zustifter/innen statt. d) Kooperation mit anderen Unterstützerorganisationen Ausbau des Netzwerks der Hilfe der BONO-Direkthilfe bestehend aus Unterstützerorganisationen in Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz. Aktuell umfasst unser Netzwerk der Hilfe 20 Organisationen, wie beispielsweise BILD hilft e.v. "Ein Herz für Kinder", Kindermissionswerk "Die Sternsinger", Net4Kids Aid Foundation (NL) und RED CHAIRity (AT) sowie einige regionale und überregionale Stiftungen in Deutschland. Kontinuierlicher Aufbau des Projektpools zur Absicherung der Finanzierung der wichtigsten Projekte der BONO-Partnerorganisationen, wie den Präventionsmaßnahmen gegen den Mädchen- und Frauenhandel von Maiti Nepal, den Rettungsoperationen der Rescue Foundation in Indien sowie der operativen Kosten der Rehabilitations- und Schutzzentren. So konnten beispielsweise beim Bau des neuen Schutzzentrums der Rescue Foundation in Delhi Projektunterstützungen in Höhe von 300.000,00 EUR durch das Kindermissionswerk "Die Sternsinger", 226.000,00 EUR von RED CHAIRity und 180.000,00 EUR von BILD hilft e.v. "Ein Herz für Kinder" erzielt werden. e) Aktionen & Veranstaltungen Inhaltliche und organisatorische Vorbereitung und Durchführung der folgenden Veranstaltungen: Organisation und Durchführung der Filmveranstaltungsreihe des Dokumentarfilms Verschleppt. Verkauft. Gequält. Gerettet im Beisein von Produzent, Regiekameramann und den beiden Hauptprotagonisten in Deutschland und der Schweiz. Informationsveranstaltungen über Menschenhandel in Indien, Nepal und Bangladesch sowie über die Arbeit unserer Projektpartner in Sozialclubs, Schulen und Jugendverbänden sowie anderen Unterstützerorganisationen, wie z.b. Lions Club Haltern am See, DPSG Stamm Widukind in Refrath, Kind ohne Eltern Walter-Breitenstein-Stiftung, etc. Jährliche Mitgliederversammlung des BONO-Direkthilfe e.v. Insgesamt führte die BONO-Direkthilfe im Verlaufe des Jahres 2017 19 Informations- und Filmveranstaltungen durch. f) Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation Planung, Vorbereitung und Erstellung der Publikationen der Stiftung BONO-Direkthilfe sowie des BONO- Direkthilfe e.v., wie z.b. des Jahresmagazins BONO bewegt (Jahresbericht des BONO-Direkthilfe e.v.), Veranstaltungsplakate und Dankkarten Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Medien, Politik und Justiz zu den Schwerpunktthemen Menschenhandel, Zwangsprostitution und sexuelle Ausbeutung von Kindern in enger Kooperation mit ECPAT Deutschland e. V. - Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung. Die internationale Kinderrechtsorganisation ECPAT (End Child Prostitution, Child Pornography And Trafficking of Children for Sexual Purposes) setzt sich mit ihrem Netzwerk aus 90 Gruppen in 82 Ländern gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern in der Prostitution, der Pornografie und im Kinderhandel ein und rückt den Kindesschutz als gesamtgesellschaftliche Verantwortung ins öffentliche Bewusstsein 12

Vorbereitung und Durchführung der Pressekonferenz mit der Stadt Bergisch Gladbach und Bürgermeister Lutz Urbach anlässlich des Besuches von Triveni Acharya (Leiterin der Rescue Foundation) und Ashok Rajgor (Leitender Ermittler) am 30.11.2017 Aktualisierung und Pflege der Webseiten von Verein und Stiftung sowie der BONO-Facebookseite Erstellung des Tätigkeitsberichts der Stiftung BONO-Direkthilfe g) Interne Aufgaben Kommunikation aller BONO-relevanten Informationen an Vorstandsmitglieder und Team BONO Vorbereitung und Durchführung der Vorstandssitzungen sowie Protokollführung Organisation und Durchführung des BONO-Strategietags mit Mitgliedern der Vorstände von Stiftung und Verein am 25.03.2017 h) Zeitaufwand Der Zeitaufwand für die Geschäftsführung der Stiftung sowie die Unterstützung der operativen Tätigkeiten von Stiftung und Verein betrug im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 2.547 Stunden. Mit 1.347 Stunden wurde damit mehr als die Hälfte der geleisteten Tätigkeit ehrenamtlich erbracht. Projekte & Veranstaltungen Dokumentarfilm Verschleppt. Verkauft. Gequält. Gerettet! Bei unseren Veranstaltungen stellen wir immer wieder fest, dass ein Großteil der Bevölkerung über das Ausmaß des Menschenhandels in Asien und speziell in Indien, Nepal und Bangladesch kaum oder gar nicht informiert ist und auch die Arbeit der BONO-Direkthilfe überregional noch wenig bekannt ist. Um die Thematik und unser Engagement einem möglichst breiten Publikum bekannt zu machen, entstand in Kooperation mit der Stiftung pro vita und der Rescue Foundation in Indien im August und September 2017 der eindrucksvolle Dokumentarfilm Verschleppt. Verkauft. Gequält. Gerettet!, der im November 2017 herauskam. Der Filmemacher Eckart Reichl zeigt den grausamen Alltag von Mädchen in den Rotlichtvierteln Indiens, die zur Prostitution gezwungen werden und berichtet über den mutigen Einsatz der Rescue Foundation, die Opfer aus der Zwangsprostitution befreit. Mit bei den Dreharbeiten waren Produzent Harald Röder, der mit seiner Stiftung pro vita diesen Film ermöglicht hat und Gereon Wagener, der für die Planung, Durchführung und Produktionsleitung verantwortlich war. Der Film soll anstoßen und bewegen und ist allen Frauen und Kindern gewidmet, die Tag für Tag in Bordellen missbraucht werden und verzweifelt auf ihre Rettung warten. Filmtournee in Deutschland + Schweiz Im November und Dezember 2017 wurde der Dokumentarfilm Verschleppt. Verkauft. Gequält. Gerettet! im Beisein der beiden Protagonisten Triveni Acharya (Präsidentin der Rescue 13

Foundation) und Ashok Rajgor (Leitender Ermittler) sowie teilweise auch von Produzent Harald Röder und Regiekameramann Eckart Reichl an acht verschiedenen Orten in Deutschland und der Schweiz aufgeführt. Die Planung, Organisation und Durchführung der Filmveranstaltungsreihe erfolgte durch die BONO-Direkthilfe. Aufgrund der Intensität und Authentizität sowie der zahlreichen Interviews mit betroffenen Frauen hat der Film viele Menschen berührt und motiviert, die Arbeit der Rescue Foundation zu unterstützen. Die Rückmeldungen zu dem Film waren äußerst positiv und so soll der Film nun über Fernsehanstalten und Bewerbungen bei Dokumentarfilmfestivals möglichst noch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Informationsveranstaltungen über Menschenhandel und Zwangsprostitution Ein Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit der BONO-Direkthilfe liegt auf Informationsveranstaltungen in Sozialclubs (Rotarier, Lions Club, Kiwanis, Soroptimisten, etc.), in Firmen, Kirchen und Gemeinden sowie Schulen und Jugendverbänden. Gerade junge Menschen sind eine wichtige Zielgruppe, um sie für Eine- Welt-Themen zu sensibilisieren und mit ihnen gemeinsam konkrete Möglichkeiten und Wege zu entwickeln, sich zu engagieren. Folgeauflage der Sonderausgabe des Buchs Radhika Das Buch beschreibt die Lebensgeschichte von Radhika Puyal, einer jungen Frau bei Maiti Nepal, die gleich zweifach Opfer des Organ- und Menschenhandels wurde. Das beeindruckende Buch, das die Stiftung BONO-Direkthilfe bereits im August 2015 mit Zustimmung der Autorin Sharon Hendry und dem Heyne Verlag in München zum ersten Mal herausgegeben hatte, wurde nachdem sämtliche Exemplare vergriffen waren, im Juli 2017 noch einmal nachgedruckt. Das Buch ist nicht käuflich zu erwerben, sondern gegen eine Mindestspende in Höhe von 15,00 EUR erhältlich. Dank der Übernahmegarantie der Kosten zum Druck des Buches durch die Stiftung BONO-Direkthilfe wird garantiert, dass jede Buchspende an den BONO-Direkthilfe e.v. zu 100% an Maiti Nepal weitergeleitet wird. Unterstützung des BONO-Direkthilfe e.v. Neben der langfristigen und nachhaltigen Absicherung der Projekte unserer Partnerorganisationen sowie des Engagements der BONO-Direkthilfe ist eine der Hauptaufgaben der Stiftung die Unterstützung der operativen Arbeit des BONO- Direkthilfe e.v., insbesondere in den Bereichen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising, Projektleitung und Projektförderung sowie die Kooperation mit Unterstützerorganisationen in Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz. Um eine kontinuierliche und qualitativ zuverlässige Vereinsarbeit zu garantieren und den ehrenamtlich tätigen Vereinsvorstand zu entlasten, unterstützt der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung maßgeblich die operativen Tätigkeiten des BONO-Direkthilfe e.v. in den aufgeführten Bereichen. Eine weitere wichtige Aufgabe der Stiftung ist die Absicherung der 100%-Garantie des BONO-Direkthilfe e.v., mit der jeder Spenderin und jedem Spender seit Gründung des 100%-Garantie des BONO-Direkthilfe e.v. 100,00 Spende = 100,00 für Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit gegen Menschenhandel 0 % Verwaltungskosten 14

Vereins garantiert wird, dass jede Spende in vollem Umfang und ohne Abzug von Verwaltungs- oder sonstigen Kosten für die Projekte der Partnerorganisationen sowie die Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland verwendet wird. Mit einer Unterstützungszahlung der Stiftung in Höhe von 10.000,00 EUR konnte die 100%-Garantie des BONO- Direkthilfe e.v. auch im Geschäftsjahr 2017 erneut erreicht werden. Öffentlichkeitsarbeit Das zentrale Anliegen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit ist die Bekanntheit der BONO-Direkthilfe, d.h. von Stiftung und Verein, zu steigern, das Vertrauen der Unterstützerinnen und Unterstützer zu erhalten und neue Förderer zu gewinnen. Die zuvor beschriebenen Projekte und Veranstaltungen sind daher ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit für Verein und Stiftung. Publikationen Aufgrund des bewusst gewählten ähnlichen Erscheinungsbilds beider Organisationen im Rahmen der übergeordneten Corporate-Identity-Strategie ist sowohl die Hervorhebung der Gemeinsamkeiten als auch der spezifischen Unterschiede beider Körperschaften von entscheidender Bedeutung. Wichtig hierbei ist insbesondere, dass Stiftung und Verein nicht als konkurrierend, sondern sich gegenseitig ergänzend und unterstützend dargestellt und wahrgenommen werden. Die aktuellen Publikationen der Stiftung BONO-Direkthilfe sind: Stiftungsbroschüre Stiftungsflyer Im Vereinsbereich sind es: Vereinsflyer Jahresmagazin 2017 15

Not for sale: Fotoprojekt gegen Menschenhandel Menschenhandel ist weltweit ein Problem. Deutschland ist hiervon primär als Zielland betroffen. Die Fotoreihe "Not for sale" der Menschenfotografin Lena Reiner in Kooperation mit der Stiftung BONO-Direkthilfe bezieht diesen Umstand mit ein und zeigt Mädchen in Deutschland, die sich im Alter der Betroffenen auf Opferseite befinden. Die Bilder sollen zum Nachdenken anregen, Bezug herstellen, Beziehung ermöglichen, Verdrängung unmöglich werden lassen. Bewusst schlicht ist das Motiv gestaltet. Die wichtigste Vorgabe: Der direkte Blick in die Kamera. Der Blick? Wütend, traurig, trotzig, verletzt - jedes Mädchen empfindet in Hinblick auf die Thematik anders. Was sie eint? Das darf so nicht bleiben! Der Auftakt der Fotoreihe der Menschenfotografin Lena Reiner fand am 18.07.2017 an der St. Elisabeth- Realschule in Friedrichshafen statt. 21 Mädchen erklärten sich bereit und konnten ihre Eltern von der Wichtigkeit für die Zustimmung überzeugen. Weitere Schulen werden gesucht. Fotokampagne: Gemeinsam gegen Missbrauch! Nicht verstecken, verbergen und ausweichen, sondern offenbaren, darstellen und aufmerksam machen. Das ist das Ziel der beeindruckenden BONO-Fotokampagne der mexikanischen Fotografin Andrea Gonzales mit Mädchen und jungen Frauen der Rescue Foundation, die selber Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution geworden sind. Tief berührt sagt sie: Die Fotos zeigen die unglaubliche Kraft, die aus den natürlichen Gesichtern dieser von Qualen gezeichneten Mädchen spricht. Wir finden alle Arten von Missbrauch und Gewalt in der Kampagne: emotionale, körperliche, seelische und sexuelle Gewalt, wie Vergewaltigungen, Massenvergewaltigungen und Sexsklaverei, aber auch häusliche Gewalt, Arbeitsausbeutung und Kinderheirat. Was die Mädchen in ihren Augen zeigen, war genug, um mein Herz zu fangen. 16

4. Wirtschaftliche Entwicklung Spenden Bei Treffen mit bestehenden und potentiellen Unterstützerinnen und Unterstützern, Mitgliedern des Vereins und Unternehmen stellt sich immer wieder heraus, dass die charakteristischen Unterschiede zwischen Spenden und Zustiftungen oftmals nur unzureichend bekannt sind und mitunter beides auch verwechselt wird. Während Zustiftungen in das Stiftungsvermögen die Leistungsfähigkeit der Stiftung langfristig stärken, unterstützen Spenden die konkrete Stiftungsarbeit und sind zeitnah von der Stiftung für ihre satzungsmäßigen Zwecke zu verwenden. Vor dem Hintergrund des seit Jahren anhaltenden geringen Zinsniveaus auf Kapitalanlagen und des noch vergleichsweise geringen Stiftungskapitals sind zuverlässige und regelmäßige Spendeneinnahmen für die Absicherung der operativen Tätigkeit der Stiftung BONO-Direkthilfe von entscheidender Bedeutung. Daher ist es besonders erfreulich, dass sich das Spendenaufkommen von 81.212,00 EUR im Vorjahr um 55.486,34 EUR auf 136.698,34 EUR erhöht hat, eine Steigerung von 68,3 Prozent. Erstmals gingen in 2017 mit 69.126,70 EUR auch größere Spenden für die Projekte unserer Partnerorganisationen bei der Stiftung ein, die vollständig und umgehend an den BONO-Direkthilfe e.v. weitergeleitet wurden. Damit konnte ein ganz wesentliches Ziel der Stiftung, die Unterstützung und Absicherung der Projekte unserer Partnerorganisationen im Kampf gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution, umgesetzt werden. Zustiftungen Neben den Spenden sind auch Zustiftungen in Höhe von 45.000,00 EUR erfolgt, womit das Stiftungskapital seit Gründung der Stiftung auf insgesamt 153.050,00 EUR angestiegen ist. In diesem Betrag ist der Stiftungsfonds, der die Bezeichnung Georgia und Helmut Friedrich Bildungsfonds Nepal trägt und dessen Erträge für Bildungsmaßnahmen von Frauen und Kindern in den Partnerorganisationen der BONO-Direkthilfe in Nepal verwendet werden, bereits enthalten. Im Bezug auf das Gründungskapital von 50.000,00 EUR zu Beginn der Stiftung konnte das Stiftungsvermögen damit in den ersten drei Jahren der Stiftungstätigkeit verdreifacht werden. Anlage des Stiftungskapitals Das Stiftungskapital wurde unter ethischen Aspekten, langfristig ausgerichtet und breit diversifiziert angelegt, d.h. über verschiedene Anlageklassen verteilt. Aktuell wird in folgende Assetklassen investiert: Mikrofinanz Aktien Unternehmensanleihen Staatsanleihen Immobilien Gerade auch im Bereich der Mikrokredite wurde nicht nur aus ethischen, sondern auch aus sozialen Gesichtspunkten investiert. Durch die breite Streuung des Anlagebetrags, der sogenannten "Markowitz-Methode", wird das Risiko reduziert und der Ertrag gesteigert. Ebenso wird Wert darauf gelegt, dass die jeweiligen Fonds die ordentlichen Erträge (Zinserträge der Anleihen und Dividenden bei Aktien) mindestens einmal im Jahr ausschütten, um zur Erfüllung des Stiftungszweckes zur Verfügung zu stehen. 17

Detailliertere Informationen zu Strategie, Zielen und Anlageprodukten sind den Anlagerichtlinien zu entnehmen, die auf unserer Website veröffentlicht sind: https://www.stiftung-bono-direkthilfe.org/wp-content/uploads/anlagerichtlinien_stiftung-bono-direkthilfe.pdf Die Erträge aus den Wertpapieren des konservativen und nachhaltigen Anlageportfolios der Stiftung lagen bei 2.223,97 EUR und fielen damit fast doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Wir danken allen ZustifterIinnen und Spender/innen ganz herzlich für ihre wertvolle Unterstützung! Aufwendungen Die betrieblichen Aufwendungen der Stiftung betrugen im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 144.060,76 EUR und setzten sich wie folgt zusammen: 81.126,70 EUR für Projektkosten (Unterstützung der Partnerorganisationen sowie des BONO-Direkthilfe e.v. zur Absicherung der 100%-Garantie) 60.095,20 EUR für Fremdarbeiten und Honorare 928,91 EUR für sonstige betriebliche Aufwendungen (Mitgliedsbeitrag im Bundesverband Deutscher Stiftungen und Gebühren für die Software der Finanz- und Stiftungsverwaltung) und 1.909,95 EUR für Abschluss- und Prüfungskosten. Der offizielle Jahresabschluss der Stiftung BONO-Direkthilfe wird durch die AUDACIA Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH in Köln erstellt. Weitere Infos hierzu im folgenden Kapitel. 18

5. Jahresabschluss 2017 Rechnungslegung Der Vorstand hat der AUDACIA Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH, Köln, den Auftrag erteilt, den Jahresabschluss 2017 zu erstellen. Der Auftrag beinhaltet vereinbarungsgemäß, den Jahresabschluss entsprechend den gesetzlichen Anforderungen zu erstellen, darüber zu berichten und eine Bescheinigung zum Jahresabschluss zu erteilen. Bestandteile des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss besteht neben Ausführungen zur Auftragsannahme und Auftragsdurchführung, Grundlagen des Jahresabschlusses, den rechtlichen und wirtschaftlichen Grundlagen sowie der Erstellungsbescheinigung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus folgenden Bestandteilen: I Bilanz zum 31. Dezember 2017 II Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 III Kontennachweise. Prüfung des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss 2017 wurde durch den Schatzmeister der Stiftung und den Vorstand eingehend geprüft und für in Ordnung befunden. Er wurde vom Stiftungsvorstand am 15.05.2018 genehmigt. Hinweis: Der von der AUDACIA Wirtschaftsprüfungsgesellschaft GmbH erstellte Jahresabschluss 2017 der Stiftung BONO-Direkthilfe kann bei Bedarf gerne angefordert werden. 19

6. Impressum Herausgeber Stiftung BONO-Direkthilfe Overather Straße 29 51429 Bergisch Gladbach Telefon: 02204 / 9199404 Mobil: 0163 / 9665739 Telefax: 02204 / 9199405 stiftung@bono-direkthilfe.org www.stiftung-bono-direkthilfe.org Ansprechpartner Michael Müller-Offermann Vorsitzender des Vorstands michael.mueller-offermann@bono-direkthilfe.org Gereon Wagener Geschäftsführender Vorstand gereon.wagener@bono-direkthilfe.org Stiftungskonto Stiftung BONO-Direkthilfe Pax-Bank IBAN: DE68 3706 0193 0032 1020 18 BIC-Code: GENODED1PAX 20