Rettungsschwimmer im Einsatz an Nord- und Ostsee Eine Untersuchung der Anforderungen bei Lebensrettungen im Wasserrettungsdienst an der Küste Roman Siegel DLRG Bezirk Leipzig e.v. Ausbilder S/RS, EH, WRD, BF A/B roman.siegel@dlrg-leipzig.de
Rahmen Masterarbeit an der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig baut auf eine 2013 eingereichte Bachelorarbeit mit dem Thema Rettungsfähigkeit auf
Todesfälle durch Ertrinken Abb. 1. Todesfälle durch Ertrinken in Deutschland laut Statistik der DLRG für die Jahre 2010 bis 2015, geordnet nach Orten.
Fragestellungen Genügen der Nachweis der Einsatzfähigkeit und die Grundvoraussetzungen als Mindestqualifikationen für Rettungsschwimmer im ZWRD-K? Welche Besonderheiten sind bei der Erstellung einer einheitlichen Einsatzprotokollvorlage für den ZWRD-K zu berücksichtigen?
Abb. 2. Zugangsvoraussetzungen für die Teilnahme am ZWRD-K.
Definition Lebensrettung im WRD Grundannahme Eine Lebensrettung stellt die vielseitigste und anspruchsvollste Herausforderung im WRD dar, weshalb die damit verbundenen Anforderungen als Qualifikationsmaßstab für Rettungsschwimmer dienen müssen.
Definition Lebensrettung im WRD Jeder Einsatz (unabhängig vom Erfolg) gilt als potenzielle Lebensrettung, wenn: ein Notarzt eingesetzt wurde und der Zustand des Betroffenen laut NACA-Score den Schweregraden IV bis VI zuzuordnen ist, oder kein Eingriff von außen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Tod des Betroffenen geführt hätte [ ]
Datenlage Tab. 1. Verfügbare Einsatzprotokolle und Wachtagebücher im ZWRD-K für die Jahre 2013 bis 2015.
Clusteranalyse Abb. 3. Organigramm zur Clusteranalyse der Lebensrettungen aus dem Wasser.
Ergebnisse 109 erfolgreiche Einsätze im Wasser (99 / 10) 14 erfolgreiche Einsätze an Land (13 / 1) 160 Menschen gerettet 15 erfolglose Einsätze im Wasser (14 / 1) 2 erfolglose Einsätze an Land (2 / 0) 19 Menschen verstorben
Auslöser der Notfallsituationen Ergebnisse (Ostsee) Buhnen/ bauliche Hindernisse 27 Strömung und Brandung 7 Abtreiben durch Landwind 4 andere 6 0 5 10 15 20 25 30 35 Einsatzanzahl [N] Abb. 4. Auslöser für Notfallsituationen an der Ostsee, die den schwimmerischen Einsatz der Wachgänger mit und ohne Hilfsmittel erforderten.
Auslöser der Notfallsituationen Ergebnisse (Ostsee) defektes Wassersportgerät 8 erschöpfter Surfer 6 Abtreiben durch Landwind 6 andere 4 0 5 10 15 20 25 30 35 Einsatzanzahl [N] Abb. 5. Auslöser für Notfallsituationen an der Ostsee, die den Einsatz von Motorrettungsbooten der DLRG erforderten.
Art des medizinischen Notfalls Ergebnisse (Ostsee) Bewusstlosigkeit 5 V.a. Herzinfarkt 2 Fieberkrampf 2 andere Notfälle 4 0 5 10 15 20 25 30 35 Anzahl [N] Abb. 6. Art der medizinischen Notfälle bei Lebensrettungen an Land (Ostsee).
Auslöser der Notfallsituationen Ergebnisse (Nordsee) Strömung und Brandung 7 Flut 2 andere 2 0 5 10 15 20 25 30 35 Einsatzanzahl [N] Abb. 7. Auslöser für die Notfallsituationen bei erfolgreichen Lebensrettungen an der Nordsee.
Praktische Implikationen DRSA Silber Mindestumfang der Ausbildung in Theorie und Praxis obligatorische Inhalte der Praxis Umgang mit Rettungshilfsmitteln und Grundausrüstung als fester Praxisbestandteil Themenblock Erschöpfung und Ertrinken erkennen
Praktische Implikationen Nachweis der Einsatzfähigkeit Gurtretter oder Rettungsboje bei der kombinierten Übung im jeweiligen Wachgebiet (Revierart) zu erbringen Anteil der einsatzfähigen Wachgänger pro Wasserrettungsstation
Praktische Implikationen HLW (Nachweis der Einsatzfähigkeit) separate Prüfungsleistung über 15 Minuten Zweihelfermethode mit Beatmungsbeutel und Maske
Praktische Implikationen Einsatzdokumentation einheitliche digitale Protokollvorlage Definition Lebensrettung Verwendung von Rettungshilfsmitteln und Grundausrüstung Wetterbedingungen, Brandung, Flaggensignale
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