Jagd- und Fischereiverwaltung Wildschweinjagd im Kanton Thurgau Roman Kistler, Leiter Jagd- und Fischereiverwaltung des Kantons Thurgau Jagd im Kanton Thurgau Jagdsystem: Revierjagd seit 1930 Anzahl Reviere: 89 Pachtdauer: 8 Jahre Anzahl Pächter: 400 Mittlere Reviergrösse: 958 ha, davon 221 ha Wald Quelle: Tiefbauamt Thurgau Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 2 Seite 1
Vorgaben zur Wildschweinbejagung Munition: Schonzeit: Verwendung von : Verwendung von : 1. März 30. Juni (von 2003-2008 1. März 15. Juni bzw. 2009-2012 16. März 30. Juni gemäss Entscheid UVEK zur Schonzeitverkürzung) Abschussvorgaben: Kugel, Flintenlaufgeschoss, kein Schrot Generell für alle Jagdgesellschaften bewilligt Bewilligung auf Antrag möglich Keine Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 3 Wildschweinjagd im Kanton Thurgau Wildschwein-Statistik Kanton Thurgau 1945/46-2015/16: Abschuss, Fallwild, Schadensumme 900 500'000 Anzahl 800 700 600 500 400 300 200 Abschuss Fallwild Wildschaden (Fr.) 450'000 400'000 350'000 300'000 250'000 200'000 150'000 100'000 Schadensumme in Fr. 100 50'000 0 1945/46 1947/48 1949/50 1951/52 1953/54 1955/56 1957/58 1959/60 1961/62 1963/64 1965/66 1967/68 1969/70 1971/72 1973/74 1975/76 1977/78 1979/80 1981/82 1983/84 1985/86 1987/88 1989/90 1991/92 1993/94 1995/96 1997/98 1999/2000 2001/02 2003/04 2005/06 2007/08 2009/10 2011/12 2013/14 2015/16 Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 4 0 Seite 2
Abschüsse nach Ort, Zeit und Jagdmethode Abschuss (n) Wald Feld Tag Dämm. Nacht Ansitz Pirsch / Autopirsch Treibjagd 2003/2004 181 60 40 30 12 58 60 16 24 2004/2005 389 45 55 21 9 70 64 21 15 2005/2006 324 47 53 20 9 71 61 23 16 2006/2007 208 51 49 42 8 50 49 15 36 2007/2008 567 37 63 27 7 66 54 27 19 2008/2009 588 36 64 25 7 68 54 28 18 2009/2010 204 42 58 34 8 58 45 25 30 2010/2011 517 32 68 16 8 76 54 34 12 2011/2012 237 47 53 42 10 48 49 15 36 2012/2013 819 29 71 18 8 74 51 35 14 2013/2014 384 40 60 29 9 62 50 24 26 2014/2015 619 34 66 22 8 70 53 29 18 2015/2016 759 35 65 23 5 72 45 35 20 Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 5 Abschüsse nach Ort, Zeit und Jagdmethode: Veränderungen im Verlaufe der Zeit Abschuss (n) Wald Feld Tag Dämm. Nacht Ansitz Pirsch / Autopirsch Treibjagd 2003/2004 2006/2007 2007/2008 2015/2016 276 51 49 28 10 62 59 19 22 522 40 60 26 8 66 51 28 21 Zunahme der Abschüsse Verlagerung der Abschüsse ins Feld Tendenzielle Zunahme der Abschüsse in der Nacht Zunahme der Abschüsse mit Pirsch / Autopirsch Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 6 Seite 3
Einsatz von Nachtaufhellern im Kanton Thurgau (Anzahl Abschüsse) mit mit Ausnahmebewilligungen 2003/2004 181 126 55 0 69.6 % 30.4 % 0.0 % 13 2004/2005 389 264 122 3 67.9 % 31.4 % 0.8 % 15 2005/2006 324 178 137 9 54.9 % 42.3 % 2.8 % 17 2006/2007 208 126 76 6 60.6 % 36.5 % 2.9 % 18 2007/2008 567 269 277 21 47.4 % 48.9 % 3.7 % 18 2008/2009 588 353 207 28 60.0 % 35.2 % 4.8 % 24 2009/2010 204 132 57 15 64.7 % 27.9 % 7.4 % 33 2010/2011 517 233 208 76 45.1 % 40.2 % 14.7 % 22 2011/2012 237 155 48 34 65.4 % 20.3 % 14.3 % 31 2012/2013 819 405 235 179 49.5 % 28.7 % 21.9 % 53 2013/2014 384 157 99 128 40.9 % 25.8 % 33.3 % 78 2014/2015 619 267 149 203 43.1 % 24.1 % 32.8 % 96 2015/2016 759 273 166 320 36.0 % 21.9 % 42.2 % 120 Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 7 Einsatz von Nachtaufhellern im Kanton Thurgau: Veränderungen im Verlaufe der Zeit 2003/2004 2006/2007 (Anzahl Abschüsse) mit mit Ausnahmebewilligungen 276 174 98 4 63.0 % 35.5 % 1.5 % 16 2007/2008 2011/2012 423 228 160 35 53.9 % 37.8 % 8.3 % 26 2012/2013 2015/2016 645 276 162 207 42.8 % 25.1 % 32.1 % 87 Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 8 Seite 4
Entwicklung der Schäden 1'200 Durchschnittliche Schadensumme pro Wildschwein (Gesamtabgang) 1'000 800 Schadensumme in Fr. 600 400 200 0 1993/94 1994/95 1995/96 1996/97 1997/98 1998/99 1999/2000 2000/01 2001/02 2002/03 2003/04 2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 9 Fazit Wildschweinbestand und Wildschweinschäden nehmen tendenziell immer noch zu Jagdlicher Engriff ist zu gering und hat nur geringen regulatorischen Effekt Biologische Effekte (regelmässige Mastjahre, Ausbleiben von kalten Wintern) übersteuern jagdlichen Eingriff Intensive Wildschweinbejagung hängt häufig von Einzelpersonen ab Das Miliz-Jagdsystem stösst an Grenzen (zeitliche Belastung) Strukturelle Defizite (kleine Jagdreviere, geringer Waldanteil, grosse Landwirtschaftsfläche) erschweren Wildschweinbejagung Geringe Beteiligung der Jagdgesellschaften an Wildschweinschäden (15 %) ist nicht motivierend für intensivere Bejagung Abschüsse mit leisten einen nicht zu unterschätzenden Beitrag an Abschusserfolg Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 10 Seite 5
Optimierungspotential aus Sicht der Jagdverwaltung Behebung struktureller Defizite: Vergrösserung der Jagdreviere (im Rahmen der Jagdgesetzrevision in die Wege geleitet) Einsatz von mehr und besser ausgebildeten Jagdhunden Spezifische Drückjagden auf Wildschweine mit Hunden im Januar / Februar Erhöhung der Beteiligung der Jagdgesellschaften an Wildschweinschäden (findet keine politische Unterstützung) Koordinierte Ansitzjagden durch mehr Jagdpächter Workshop Wildschwein-Management in der Schweiz - wie weiter? 1. März 2017, Olten 11 Jagd- und Fischereiverwaltung Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit Seite 6