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Beate Blümel, Leiterin des Internationales Büros der Fachochschule Hannover Prof. Dr. Ing. Michael Hötter, Fakultät I der Fachhochschule Hannover Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Schrewe, Fakultät II der Fachhochschule Hannover Deutsch-Chinesische Ausbildungspartnerschaft zum gegenseitigen Nutzen Am Beispiel der Verzahnung von integrierten chinesisch-deutschen und deutsch-chinesischen Studiengängen Die deutliche Profilierung durch internationale Studienprogramme ist ein strategisches Ziel im Hochschulentwicklungsplan der der Fachhochschule Hannover (FHH). Ein erklärtes Anliegen ist es, den Absolventen über die fachliche Qualifikation hinaus den Erwerb der Schlüsselkompetenzen für einen Einsatz in einer zunehmend internationalen Wirtschafts- und Arbeitswelt zu vermitteln. 1 Anlass und Hintergrund Die ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten: I - Elektro- und Informationstechnik und II Maschinenbau und Bioverfahrenstechnik der FHH pflegen seit vielen Jahren eine lebendige Partnerschaft mit der Zhejiang University of Science and Technology (ZUST) - VRC, die nach einem gemeinsamen GTZ-Projekt in den neunzehnhundertneunziger Jahren zur Einführung von praxisorientierten Studiengängen um ein anwendungsorientiertes Hochschulausbildungs-modell zur Gestaltung einer Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe gewachsen ist. Die ZUST hat inzwischen ein ausgewiesenes Profil bei der Ausbildung von Ingenieuren in deutsch-chinesischen Studiengängen entwickelt. Nach einem zusammen mit der FHH konzipierten 2plus3-Modell : 2 Jahre Grundstudium an der ZUST und 3 Jahre Studium an deutschen Fachhochschulen, werden inzwischen jährlich 150 Studierende der Gaokao Kategorie 1 zum Studium mit deutsch-chinesischen Doppelabschluss aufgenommen und setzen nach Auswahl durch deutsche Fachkommissionen und bestandener Deutschprüfung ihr Studium in der zweiten Studienphase an Fachhochschulen in Niedersachsen, Sachsen, Bayern und Thüringen für die zweite Studienphase fort. 2 Das 2plus3-Programm Die Studierenden werden zunächst zwei Jahre lang sowohl fachlich als auch mit intensivem deutschem Sprachtraining in China ausgebildet, durchlaufen anschließend eine gründliche interkulturelle Informationsphase in Form einer Deutsch-Chinesischen-Sommerschule in Hangzhou und wechseln dann zur FHH, wo sie das Studium nach drei Jahren mit einem Bachelor-Abschluss beenden. Der Studienabschnitt in Hannover beginnt mit einem Einführungskurs im Summer Study Camp vor Vorlesungsbeginn des Wintersemesters und wird dann durch intensive Tutorenbetreuung während eines Übergangsjahres begleitet. Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums stellen ZUST und FHH den Absolventen einen deutschchinesischen Doppelabschluss aus. Die Ergebnisse dieses Studienmodells sind überaus positiv. Circa 80% der chinesischen Studierenden beenden ihr Studium innerhalb oder doch sehr nahe an der Regelstudienzeit. Es studieren zurzeit 234 chinesische Studierende an der FHH, davon 70% im 2plus3-Programm Studienprogramm in China 3+1 项目 之中国部分 2plus3 Hauptstudium an der FHH 2+3 项目 之汉科大部分 高年级专业课程学习 3+1 2plus3 2+3 Studium an der ZUST 2plus3-Programm 2+3 项目 之浙科院部分 Studium an der FHH -Programm 3+1 项目 之汉科大部分 3 Das -Programm Blümel; Hötter; Schrewe - FHH 1 / 6 29.01.2010

3.1 Besondere Zielsetzungen des neuen Studiengangs Mit dem neuen Studiengang nach dem -Modell soll den deutschen Studierenden der Weg nach China geöffnet werden. Da die ingenieurwissenschaftlichen Fakultäten I und II der FHH traditionell eine sehr enge Kooperation pflegen, wurde auch bei dem -Modell ein gemeinsamer Weg beschritten. Ziel ist es, möglichst viele Synergien nutzen zu können und den Studierenden auch die Lehrangebote aus Fachgebieten der jeweils anderen Ingenieurfakultät anbieten zu können. Die angestrebte enge Zusammenarbeit bei dem -Modell wird bereits seit vielen Jahren bei den Studiengängen nach dem 2plus3-Modell erfolgreich praktiziert. Die Fakultät I hat bereits im Jahr 2009 mit einem Studiengang "Elektrotechnik mit Zusatzqualifikation Asien" begonnen und erhält Förderung im Rahmen des PRIMUS Programms des DAAD. Mit dem Studiengang werden Studierende aus verschiedenen elektrotechnischen Studiengängen der Fakultät I angesprochen. Die Abteilung Maschinenbau der Fakultät II bietet eine vergleichbare Zusatzqualifikation Maschinenbau mit Zusatzqualifikation Asien in Kombination mit den BA-Studiengängen "Maschinenbau", "Technische Datenverarbeitung im Maschinenbau", "Verfahrens- Energie- und Umwelttechnik" und "Wirtschaftingenieur Maschinenbau" an. Folgende Eckpunkte sind für den Studienverlauf vorgesehen: - Spätestens zum Ende des 3. Fachsemesters des grundständigen Bachelor-Studiums bewerben sich die Studierenden für eine Aufnahme in den Studiengang mit der Zusatzqualifikation. - Im 4. Fachsemester erwerben die Studierenden grundlegende Sprachkenntnisse in der Landessprache des Ziellandes. Sie nehmen an einem "Interkulturellen Projekt" teil, zu dem ein interkulturelles Trainingsprogramm, eine Zusatzausbildung für Tutoren und die Teilnahme an der Chinesisch- Deutschen Sommerschule zusammen mit den chinesischen Studierenden des 2plus3-Modells gehören. - Im 5. und 6. Semester betreuen die deutschen Studierenden die chinesischen 2plus3 Studierenden während ihres Übergangsjahres an der FHH. Zusätzlich erwerben sie Kompetenz in technischem Englisch indem sie englischsprachige Lehrveranstaltungen der FHH besuchen. Am Ende des 6. Fachsemester sollten die nach den Prüfungsordnungen der grundständigen Studiengänge erforderlichen Fachprüfungen abgeschlossen sein. - Im 7. und 8. Fachsemester wechseln die Studierenden von der FHH zur ZUST. Dort erwerben sie im 7. Fachsemester zusätzlich zu den 180 CP des jeweiligen Fachstudiums weitere 30 CP, die in englischen oder deutschen und chinesischen Lehrveranstaltungen der ZUST angeboten werden. - Im 8. Fachsemester sind die Studierenden im Rahmen der Betreuten Praxisphase in Unternehmen tätig, die in China ansässig sind, und erstellen anschließend ihre Bachelor-Arbeit. Das Kolloquium findet dann in der Regel nach ihrer Rückkehr in Deutschland an der FHH statt. Studienprogramm in China 3+1 项目 之中国部分 2plus3 Hauptstudium an der FHH 2+3 项目 之汉科大部分 高年级专业课程学习 3+1 2plus3 2+3 Studium an der ZUST 2plus3-Programm 2+3 项目 之浙科院部分 Studium an der FHH -Programm 3+1 项目 之汉科大部分 Blümel; Hötter; Schrewe - FHH 2 / 6 29.01.2010

Ein besonderes Anliegen des -Modells ist es, den Wünschen der deutschen Industrie nach einer verbesserten Ausstattung des Ingenieurnachwuchses mit interkultureller Kompetenz wie sie auch auf dieser Tagung von Industriemanagern formuliert wurden, nach folgenden Kriterien zu entsprechen: 1. Eine hochqualifizierte Fachausbildung gilt als absolut unerlässlich. 2. Neben fachlichem Können wird sprachliche Kompetenz mindestens in einer, besser in mehreren Fremdsprachen erwartet. Kommunikationsfähigkeit in Englisch ist nahezu unerlässlich. 3. Zusätzlich erfordert die zunehmende Internationalisierung von Industrie und Wirtschaft fundierte interkulturelle Kompetenz. Dem asiatischen Raum wird wegen enormer Wachstumsraten besondere Bedeutung beigemessen, insbesondere, weil für diesen geografischen Raum die Fachkräfte mit Landes- Kultur und Sprachkenntnissen Mangelware sind. Dem Punkt 1. der Forderungsliste soll im Rahmen des -Modells dadurch entsprochen werden, dass die rein fachlichen Anforderungen der jeweiligen Prüfungsordnungen der grundständigen Studiengänge erhalten bleiben. Im Hinblick auf die unter Punkt 2. genannten Erwartungen wurde der Erwerb von Grundlagenkenntnissen chinesischer Schrift und Sprache, sowie die Erweiterung und Verbesserung der Englischkenntnisse durch Integration von englischsprachigen Lehrveranstaltungen sowohl in Deutschland als auch in China aufgenommen. Langfristig soll Studierenden in allen angebotenen Studiengängen der Ingenieurwissenschaften die Möglichkeit zum Erwerb einer Auslandszusatzqualifikation geboten werden. Wegen der großen Diversität der vorhandenen Studiengänge erscheint deshalb zunächst ein Erweiterungsmodell mit einer Zusatzqualifikation vorteilhafter als die Einrichtung eines neuen eigenständigen Studienganges. Es ist jedoch beabsichtigt, die endgültige Entscheidung in dieser Frage zum späteren Zeitpunkt zu treffen, wenn fundierte Erfahrungen mit dem -Modell gesammelt worden sind. Erfahrungen aus früheren Kooperationen mit ausländischen Hochschulen haben gezeigt, dass eine schrittweise Intensivierung bei der Entwicklung gemeinsamer Studiengänge vorteilhaft ist. 3.2 Struktur und Studienverlauf Studierende der BEng-Studiengänge, die die Zusatzqualifikation Asien erwerben möchten, bewerben sich im 3. Fachsemesters um die Aufnahme in das -Programm. Im 4. Fachsemester belegen siw einen Einführungskurs in die chinesische Sprache (Chinesisch I, 2CP). Sie nehmen ferner an einem interkulturellen Training, einer Tutorenausbildung und an der von der FHH und der ZUST gemeinsam organisierten Sommerschule in Hangzhou teil. Diese Sommerschule hat zum einen das Ziel, die chinesischen Studierenden des 2plus3-Modells vor ihrem Wechsel zur FHH mit den zukünftigen Tutoren und Professoren bekannt und vertraut zu machen und ihnen einen ersten Einblick in den Vorlesungs- und Laborbetrieb der deutschen Hochschule zu bieten, zum anderen sollen die später als Tutorinnen und Tutoren eingesetzten deutschen Studierenden des -Modells ihre neuen Kommilitonen kennen lernen und vor Beginn dieser Tätigkeit im Zielland mit chinesischer Kultur und Lebensweise bekannt gemacht werden. Im 5. und 6. Fachsemester betreuen die Studierenden des -Programms dann ihre chinesischen Kommilitoninnen und Kommilitonen als Tutoren. Das Aufgabenspektrum innerhalb des Tutorenprogramms reicht von der Unterstützung bei praktischen Wohn- und Alltagsfragen bis zur sprachlichen und fachlichen Hilfe bei Studienproblemen. Ein wichtiger Bestandteil sind regelmäßige Treffen der deutschen und chinesischen Studierenden untereinander, die private Kontakte einschließen können, sowie gemeinsame Treffen aller Studierenden mit den betreuenden Hochschullehrern. Die Studierenden des -Programms sollen in dieser Studienphase auch ein in englischer Sprache angebotenes Technisches Wahlpflichtmodul (4 CP) besuchen. Im 7. und 8. Fachsemester wechseln die Studierenden an die ZUST. Es wird erwartet, dass vor dem Wechsel ins Ausland alle Prüfungsleistungen des grundständigen Fachstudiums bis auf die Betreute Praxisphase, die Bachelor-Arbeit und das Kolloquium erfolgreich absolviert worden sind. Während des 7. Fachsemester in China erwerben die Studierenden insgesamt 30 CP durch chinesische Sprachkurse (8 CP), gemeinsame technische Projekte zusammen mit chinesischen Studierenden (2 CP), Projekte zum Interkulturellen Austausch Blümel; Hötter; Schrewe - FHH 3 / 6 29.01.2010

(2 CP), einer Lehrveranstaltung Einführung in die chinesische Kultur (2 CP) und weitere technische und wirtschaftswissenschaftliche Lehrveranstaltungen in englischer oder deutscher Sprache (16 CP) nach Wahl. Nach Fertigstellung der Bachelor-Arbeit kehren die Studierenden zur FHH zurück, präsentieren und verteidigen die Ergebnisse der Bachelor-Arbeit im Rahmen eines Kolloquiums und schließen damit ihr Studium ab. Da die Studierenden alle Fachprüfungen der grundständigen Bachelor-Studiengänge, mit Ausnahme der Betreute Praxisphase und der Bachelor-Arbeit an der FHH erwerben, entfallen besondere Vereinbarungen hinsichtlich einer Anerkennung von Prüfungsleistungen für den Bachelor-Abschluss weitgehend. Die Betreute Praxisphase und die Bachelor-Arbeit sollen maßgeblich von Hochschullehrern der FHH in Kooperation mit Kollegen der ZUST betreut werden, so das auch hier keine anderen als die im 5 der BPO bereits vorgesehen Anerkennungsmaßnahmen erforderlich sind. Die Studienleistungen, die während des 7. Fachsemesters an der ZUST erworben werden, können die Studierende weitgehend frei aus dem englischsprachigen Angebot der ZUST zusammenstellen (siehe Tabelle 2). Die Studierenden haben insbesondere die Möglichkeit, Lehrangebote zu wählen, die im Hinblick auf eine spätere Bewerbung in einem konsekutiven Masterstudiengang vorteilhaft sind. Hinsichtlich der Auswahl der Lehrveranstaltungen und zur Klärung der Erfordernisse zur Anerkennung der an der ZUST erworbenen Credit Points soll im Bedarfsfall eine individuelle Beratung durch den Studiengangsverantwortlichen des betreffenden Masterstudiengangs in Anspruch genommen werden. Vor Beginn des Auslandaufenthalts sind hierzu die für eine spätere Anerkennung im Master-Studiengang erforderlichen Maßnahmen (Learning Agreement) zu vereinbaren. Die ZUST hat die Curricula den Erfordernissen des Studiums an einer deutschen Fachhochschule angepasst und um deutsch- und englischsprachige Module für das Fachstudium erweitert, die von den - Studierenden zusammen mit anderen ausländischen Studierender der ZUST belegt werden können. Studienverlauf Zweiter Studienabschnitt Studienabschnitt Semester CP Basis Zusätzliche Anforderungen zum Erwerb der Zusatzqualifikation Asien CP zusätzlich 1 2 3 Bewerbung für Zusatzqualifikation Chinesisch I 2 4 180 Interkulturelles Projekt 2 Teilnahme Sommerschule Hangzhou 5 Tutorentätigkeit für 2plus3.-Studierende 6 Technisches Fach in englischer Sprache 4 7 Besuch von englischsprachigen 30 Lehrveranstaltungen 8 30 Praxisphase und Bachelor-Arbeit in China Summe: 210 Summe der zusätzliche CP: 38 Erster Studienabschnitt Studienort FHH ZUST Blümel; Hötter; Schrewe - FHH 4 / 6 29.01.2010

学程安排 学习阶段 学期 基本学分 申请附加资质培训的额外要求 附加 学分 学习地点 第一阶段 第二阶段 1 2 3 申请 中文 I 2 180 4 跨文化培训项目 2 参加杭州暑期交流营 5 辅导 2+3 项目 中国学生 6 英语授课的技术课程 4 7 参加英语授课课程 30 8 30 实习 本科毕业设计 总计 : 210 附加学分总计 : 38 汉诺威应用科技大学 浙江科技学院 Neben fachlichen Lehrveranstaltungen sind Lehrveranstaltungen zur Vermittlung der chinesische Sprache und Kultur sowie interkulturelle Projekte ein wesentliches Lernziel des 7. Fachsemester (siehe Tabelle 3). Tabelle 2 Lehrveranstaltungsangebot der ZUST in englischer oder deutscher Sprache. Die Studierenden des -Models können Lehrveranstaltungen im Umfang von 16 CP auswählen. Lehrveranstaltung SWS CP Sprache Maschinenbau Mechanical Design 4 4 englisch Hydraulic and Pneumatic Transmission 3 3 englisch Microcomputer und Interfacing 2 2 englisch 3-D modeling technology 3 3 englisch Engineering Thermodynamics 2 2 englisch FEM 2 3 englisch Optimal Design of Machinery 2 3 englisch Advanced Manufacturing System 2 2 englisch Programmable Control Technology 2 3 englisch Sensor and Testing Technology 2 2 englisch CAD and CAM 4 4 englisch Automation Manufacturing System 2 2 englisch Elektrotechnik Embbedded Systems 2 2 englisch Fundamental of Intelligent Control 2 2 englisch Computer Network and Communication 2 2 englisch Mikrocomputer Principle and Interface Technology 3 3 englisch Virtual Instruments and Labview Language 2 2 englisch Elektrische Maschinen 5 5 englisch Elektrische Antriebe 3 3 deutsch Grundlagen der Elektrotechnik 4 4 deutsch Wirtschaftwissenschaften Microeconomics 3 4 englisch Macroeconomics 3 4 englisch Management 3 4 englisch Production and Operation Management 3 4 englisch Introduction to Marketing 3 4 englisch Blümel; Hötter; Schrewe - FHH 5 / 6 29.01.2010

Tabelle 3 Lehrveranstaltungen der ZUST zur Vermittlung der chinesischen Sprache, Kultur und interkulturellen Kompetenz. Diese Lehrveranstaltungen sind für die Studierenden des - Modells verbindlich. Lehrveranstaltung SWS CP Sprache Comprehensive Chinese Language 6 8 chinesisch/englisch Chinese Culture 3 3 chinesisch/englisch Interkultureller Austausch 2 2 chinesisch/deutsch Technisches Projekt 2 2 chinesisch/deutsch Die Veranstaltungen Chinese Culture und Comprehensive Chinese Language sollen die Kenntnisse über die Kultur des Gastlandes vertiefen und die sprachliche Kompetenz erweitern. Ein Seminar mit dem Titel Interkultureller Austausch soll verschiedene Themen in Form von Präsentationen und Diskussionen behandeln. Im Technischen Projekt unterstützen die Studierenden Gastlehrveranstaltungen ausländischer Dozenten. Der Arbeitsaufwand entspricht mit 24 SWS und 30 CP der durchschnittlichen Belastung eines Semesters. Auf diese Weise lässt sich bei erfolgreicher Durchführung der ersten und zweiten Projektphase ein neuer Studiengang mit insgesamt 240 CP problemlos aufbauen. Im 8. Semester führen die Studierenden ihre Praxisphase und anschließend ihre Abschlussarbeit durch. Diese Tätigkeiten werden entweder in einer chinesischen Firma, einem deutschen Unternehmen in der Umgebung der ZUST oder an der ZUST durchgeführt. 3.3 Fachlicher und interkultureller Gewinn des Curriculums Die Vorteile des dargestellten Curriculums im Vergleich zu einem vergleichbaren nationalen Studiengang sind: Die Studierenden werden schrittweise an ihre Aufgaben herangeführt. Sie lernen an den deutschen Hochschulen zunächst Grundkenntnisse der chinesischen Sprache und werden intensiv auf ihre Aufgaben als Tutoren vorbereitet. Ein wesentlicher Teil der Ausbildung erfolgt durch ein Lernen von Studierenden für Studierende. Ausgangsbasis ist dabei ein intensives Kennenlernen und ein intensiver Austausch von deutschen und chinesischen Studierenden. Die Studierenden lernen sich in zwei Rollen kennen: als Tutoren, die helfen, unterstützen und die deutsche Kultur vermitteln und als Ausländer, die sich mit einer ihnen fremden Kultur auseinandersetzen müssen und dabei Unterstützung benötigen. Das Projekt ist ergebnisorientiert aufgebaut. In jeder der drei Phasen fließen Erkenntnisse und Problemlösungen der vorangegangenen Phase ein. Das Ziel der Einführung eines vierjährigen BA- Studiengangs wird nicht in einem Schritt sondern in drei Schritten realisiert. Nach den Erfahrungen der beteiligten Hochschulen erhöht dieses Vorgehen die Erfolgsaussichten des Projekts erheblich. Die Zusammenarbeit chinesischer und deutscher Studierender ist praxis- und projektorientiert und unterstützt damit die Profilbildung der beteiligten Hochschulen. Die Betreute Praxisphase und die Bachelor-Arbeit sollen in Unternehmen durchgeführt werden, die in China ansässig sind. Da die Chinesischkenntnisse der Studierenden trotz des Sprachtrainings kaum ausreichen dürften, um in einem ausschließlich chinesisch sprechenden Unternehmen sinnvoll tätig werden zu können, sollen vorzugsweise international operierende Unternehmen ausgewählt werden. Hangzhou ist Hauptstadt der boomenden Provinz Zhejiang und liegt nur ca. 150 km von der Wirtschaftmetropole Shanghai entfernt. Deshalb sind ausreichend Möglichkeiten gegeben, einen Arbeitsplatz für Praxisphase und Bachelor-Arbeit in einem geeigneten Unternehmen finden zu können. Die in Frage kommenden Unternehmen besitzen normalerweise eine internationale Personalzusammensetzung, die eine Kommunikation in englischer Sprache erfordert. Für die Studierenden stellt die Möglichkeit, in einem solchen Umfeld Erfahrungen sammeln zu können, eine außerordentliche Bereicherung für ihr späteres Berufsleben dar. Aus diesem Grunde wird die Zusatzqualifikation nach dem -Modell die Bewerbungschancen der Studierenden in international operierenden Unternehmen, insbesondere in solchen, die im asiatischen Raum tätig sind, erheblich verbessern. Blümel; Hötter; Schrewe - FHH 6 / 6 29.01.2010