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Transkript:

Version: 001.000 Copyright: 1991 Adobe Systems Incorporated. All Rights Reserved. Berthold Garamond is a trademark of H. Berthold AG. Font-ID: 6497 Geschichte/History Druckbeispiele Printing examples Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: So bald der Mensch die Gegenstände um sich her gewahr wird, be trachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irr tümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegen stände der Natur an sich selbst und in ihren Verhältnissen unter ein ander zu beobachten strebt; denn sie vermissen bald den Maßstab, der ihnen zur Hilfe kam, wenn sie als Menschen die Dinge in be zug auf sich betrachteten. Es fehlt ihnen der Maßstab des Gefallens und Missfallens, des Anziehens und Abstoßens, des Nutzens und Schadens; diesem sollen sie ganz entsagen, sie sollen als gleichgültige und gleichsam göttliche Wesen suchen und untersu- Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: So bald der Mensch die Gegen stände um sich her gewahr wird, betrachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irr tümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegenstände der Natur an sich selbst und in ihren 10/13,5/0 7/9/+10 Schnittvarianten Designvariations 4 Regular Small Caps, Expert Italic Expert, Oldstyle Figures, Swash Medium Small Caps, Expert Medium Italic Expert, OldstyleFigures, Bold Expert, Oldstyle Figures Bold Italic Expert, Oldstyle Figures Condensed Small Caps, Expert Medium Condensed Expert, Oldstyle Figures Grundfiguren Basic forms Regular Italic

ABCDEFGHIJKLMNOPQ RSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz 1234567890 1234567890 äiæœfiflßäæœ@& $.,:;-!?()[]¾ Hamburgefonts Grundfiguren Basic forms 36 4 Regular 20 Regular

Version: 001.000 Copyright: 1991 Adobe Systems Incorporated. All Rights Reserved. Berthold Garamond is a trademark of H. Berthold AG. Font-ID: 6497 Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: So bald der Mensch die Gegenstände um sich her gewahr wird, be trachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irr tümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegen stände der Natur an sich selbst und in ihren Verhältnissen unter ein ander zu beobachten strebt; denn sie vermissen bald den Maßstab, der ihnen zur Hilfe kam, wenn sie als Menschen die Dinge in be zug auf sich betrachteten. Es fehlt ihnen der Maßstab des Gefallens und Missfallens, des Anziehens und Abstoßens, des Nutzens und Schadens; diesem sollen sie ganz entsagen, sie sollen als gleichgültige und gleichsam göttliche Wesen suchen und untersuchen, was ist, und nicht, was behagt. So soll den echten Botaniker weder die Schönheit noch die Nutzbarkeit der Pflanzen rühren, er soll ihre Bildung, ihr Der Versuch als Vermittler von Objekt und Subjekt: So bald der Mensch die Gegen stände um sich her gewahr wird, betrachtet er sie in bezug auf sich selbst, und mit Recht. Denn es hängt sein ganzes Schicksal davon ab, ob sie ihm gefallen oder missfallen, ob sie ihn anziehen oder abstoßen, ob sie ihm nutzen oder schaden. Diese ganz natürliche Art, die Sachen an zusehen und zu beurteilen, scheint so leicht zu sein, als sie notwendig ist, und doch ist der Mensch dabei tausend Irr tümern ausgesetzt, die ihn oft beschämen und ihm das Leben verbittern. Ein weit schwereres Tagewerk übernehmen die jenigen, deren lebhafter Trieb nach Kenntnis die Gegenstände der Natur an sich selbst und in ihren Verhältnissen untereinander zu beobachten strebt; denn sie vermissen bald den Maß- 10/13,5/0 7/9 /+10 Schnittvarianten Designvariations Regular Small Caps, Expert 4 Italic Expert, Oldstyle Figures, Swash Medium Small Caps, Expert Medium Italic Expert, Oldstyle Figures, Bold Expert, Oldstyle Figures Bold Italic Expert, Oldstyle Figures Condensed Small Caps, Expert Medium Condensed Expert, Oldstyle Figures

ABCDEFGHIJKLMNOPQ RSTUVWXYZ abcdefghijklmnopqrstuvwxyz 1234567890 1234567890 äiæœfiflßäæœ@& $.,:;-!?()[]¾ Hamburgefonts Grundfiguren Basic forms 36 4 Italic 20 Italic

4 Geschichte/History Claude Garamond(t) (um 1490 1561), Günter Gerhard Lange (1921 2008), 1972 Den Hintergrund für das schriftkünstlerische Schaffen Claude Garamonds bildet vor allem die Pariser Druckszene des frühen 16.Jahrhunderts u. a. mit dem Verlagshaus Estienne und dem Universalgelehrten Geofroy Tory (1480 1533). Die Estiennes, Verleger, Buchhändler und Drucker, begannen ihre Tätigkeit etwa 1502 (Henri I, 130 Ausgaben), sie verblasste etwa um 1631. Zu Garamonds Zeit führte Robert I (um 1499 1559) den Verlag.»Er war der humanistische und gelehrte Drucker im wahrsten Sinne des Wortes [und] veröffentlichte etwa 420 Ausgaben in Paris von 1526 bis 1550 und 90 von 1551 bis 1559 in Genf.«1 (s. a. >>17) 2 Mit Schriften Claude Garamonds verlegte er»klassische lateinische und griechische Autoren, zahlreiche Ausgaben und Übersetzungen der Bibel und [hatte] ein eigenes umfangreiches lexikalisches Werk«(Latein/ Französisch, Griechisch/Französisch).»Die schöne 1532 publizierte Folio-Bibel von Robert Estienne, die Ihn gewiß drei oder vier Jahre Arbeit gekostet hat, stellt die Type wohl in ihrer schönsten Anwendung dar.«4 Geofroy Tory (1480 1533), wie Estienne ein universell gebildeter Renaissance-Mensch, der in Italien und in Paris studiert hatte, war ebenfalls Drucker und Buchhändler, aber einer seiner Schwerpunkte scheint neben der Literatur und Philosophie, die er lehrte, auch die ästhetische Praxis gewesen zu sein, denn er zeichnete und übte die damaligen Bildwiedergabetechniken aus. In seinem Buch Champ Fleury (1549) 3 setzt er sich u. a. mit den Proportionen der Großbuchstaben auseinander. Diese Pariser Szene schaute nach Venedig, und hier vor allem auf die Verlagsproduktion von Aldus Manutius (1449 1515), der mit Hilfe einer gelehrten Redaktion vor allem klassische griechische und römische Literatur in handlichen Formaten in größeren Auflagen herausgebracht hatte. Diese Bücher, gesetzt in den Schriften Francesco da Bolognas (genannt Griffo) (um 1450 1518), waren nicht nur inhaltlich begehrenswert und wurden weit verbreitet, sondern waren auch, was die Schrift anbelangt, vorbildlich.»[aldus Manutius ] Texte waren als zuverlässig bekannt, daher wurden sie in alle europäischen Druckzentren exportiert und dort kopiert, desgleichen seine Typen.«4 Die Antiqua Francesco da Bolognas wie sie sich in den Büchern Hypnerotomachia Poliphili (>>15) 5 und De Aetna (>>14) 6 zeigt beeindruckte die fanzösischen Schriftkünstler. Und so schufen Antoine Augerau (1485 1534), Claude Garamond, Robert Granjon (1513 um 1590) Jean Jannon (1580 1658) u.a. im Laufe des 16. Jahrhunderts Repliken der Antiqua Griffos, die ihrerseits wiederum vorbildlich wurden. Dass die Schriften dieser Zeit allgemeinhin»garamond(t)«genannt wurden, obwohl sie im Detail große Unterschiede aufweisen, ist zum Teil mit der Tatsache erklärbar, dass dieser Schriftyp zur normalen Leseschrift schlechthin geworden war. Zur Geschichte Garamonds und der Garamond-Schriften siehe auch Stempel Garamond und Adobe Garamond Max Caflisch (1916 2004) stellt von den in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts hinzugekommenen Garamond-Repliken neben der Adobe Garamond»die von Günter Gerhard Lange mit Sorgfalt betreute Garamond der Firma Berthold, deren Antiqua den von Claude Garamont geschaffenen Typen zuneigt«, 7 besonders heraus. Unter G.G. Lange, dem langjähriger künstlerischer Leiter der H. Berthold AG, dem die Leseschriften ein besonderes Anliegen waren, entstanden neben der Garamond, u. a. namhafte Repliken bekannter Vorbilder wie >Caslon Book, >Baskerville Book, >Walbaum Standard und >Bodoni Old Face. Die vorliegende digitalisierte Form ist aus dem Jahre 1991 (Adobe Systems) und stammt aus der Berthold Type Collection. Eine genaue Übersicht der digitalisierten derzeitigen Garamond(t)-Varianten fehlt zur Zeit noch, eine vorläufige findet sich in den Einführungsseiten Leseschriften. 8 (H.Andree, Oktober 2013) 1, 3 Lexikon des gesamten Buchwesens, Stuttgart 4 Stanley Morison, Typenformen der Vergangenheit und Neuzeit, Hellerau, 1928, S.14ff 2,5,6 www.leseschriften de. >schriftgeschichtliche Beispiele 7 Max Caflisch, Schriftanalysen, St.Gallen 2003, S.96, S.11 8 www.leseschriften.de >Auswahlkriterien >Ergänzungen

4 Druckbeispiele Printing examples In prämiierten Büchern der Stiftung Buchkunst der Jahrgänge 1996 2005: Bayerische Staatsgemäldesammlungen München (Hrsg.), Gisela Goldberg, Bruno Heimberg, Martin Schawe, u.a., Albrecht Dürer Die Gemälde der Alten Pinakothek, Umschau Braus Verlag, Heidelberg, 1998, Offset, (Garamond BQ regular; Thesis Sans 3 light) Ernst Strebel, Das Kursbuch eines Fahrtenschreibers, Limmat Verlag, Zürich, 2000, Offset, (Berthold Garamond 10,5 pt, ZAB 13 pt) Uwe Tellkamp, Der Eisvogel, Rowohlt Verlag, Reinbek, 2005, Offset 1farbig, (Berthold Garamond, 9,9/14 pt, ZAB 5 mm)