Krankenpflegeschule der Kliniken Essen Mitte Henricistraße 92 45136 Essen Kurs 2008 / 2011 (Oberkurs) Kursleitung: Lernbereich 2: Ausbildungs- und Prüfungssituation von Pflegenden Teilbereich 6: Persönliche Gesunderhaltung Projektarbeit zur mündlichen Abschlussprüfung in der Gesundheits- und Krankenpflege am 22. September 2011 Möglichkeiten der persönlichen Gesunderhaltung in der beruflichen Pflege am Beispiel des betrieblichen Gesundheits- und Eingliederungsmanagements Name : Adresse : Abgabedatum : 1
Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 1 2. Vorwort 2 3. Definition 3-4 4. Hilflosigkeit und ihre Folgen 4-7 5. Praxisbeispiel und Transfer 7 10 6. Fazit und Ausblick 11 7. Literaturverzeichnis 12 8. Eigenständigkeitserklärung 13 2
1. Einleitung Mir ist das Thema Helfen, hilflos sein persönlich wichtig, da ich in meiner Ausbildungszeit damit Erfahrung machen musste. Durch den Verlust eines Arbeitskollegen, der während meiner Dienstzeit verstorben ist, bin ich mit dem Thema besonders tief konfrontiert worden. Ich fühlte mich in dieser Situation hilflos, weil mir klar war, dass die Situation für den Patienten nicht gut ausgehen konnte und ich nicht in der Lage war zu helfen. Im Nachhinein habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich die Situation hätte verändern können, wenn ich früher zur Schelle gegangen wäre. Durch viele Gespräche, mit Pflegedienstleitung, Schule und natürlich Kollegen, wurde mir klar gemacht, dass es nichts geändert hätte. Ich denke, dass dieses Thema jeden Berufstätigen in der Pflege betrifft, weil jeder in seinem Berufsleben mit Sterben oder anderen schwierigen Situationen in Berührung kommt. Dann ist es wichtig entsprechende Unterstützung zu erhalten um das Erlebte zu verarbeiten. 3
2. Vorwort Der folgende Text zum Thema Helfen, hilflos sein soll unter der Fragestellung persönlicher Gesunderhaltung in der Pflege, klären welche Möglichkeiten es für Pflegende gibt Stress zu bewältigen. Stress soll in diesem Zusammenhang in Verbindung mit Hilflosigkeit gebracht werden. Im Hauptteil werde ich zunächst Stellung zu zwei Definitionen von Hilflosigkeit nehmen, um dann auf Hilflosigkeit und ihre Folgen zu sprechen zu kommen. Hierzu soll der Begriff Stress definiert, Stressfaktoren genannt und das biopsychologische Stresskonzept nach Hans Selye erläutert werden. Auch auf Stressbewältigung soll eingegangen werden. Im Anschluss daran Versuche ich anhand eines Praxisbeispiels die Verbindung zwischen Theorie und Praxis herzustellen. Zunächst soll das Praxisbeispiel erklärt werden, um dann zu erläutern wie mit dem Problem umgegangen werden kann. Zum Thema Stressbewältigung soll auch eine kurze Erläuterung zum Thema Wiedereingliederungsmanagement erfolgen. Im anschließenden Fazit, möchte ich noch einmal zusammenfassen was ich heraus gearbeitet habe und in wie weit es umsetzbar ist im beruflichen Alltag. 4
3. Definition 3.1 Hilflosigkeit Das Gefühl und die Überzeugung mit eigenen Kräften eine Situation nicht bewältigen zu können, verknüpft mit der Angst, dass die Bewältigung auch von keinem anderen übernommen wird. Meiner Meinung nach ist dies eine zutreffende Definition, weil es sowohl für Pflegende als auch für Patienten schwierig ist mit Hilflosigkeit umzugehen beziehungsweise diese zu bewältigen. Pflegende können Patienten in Ihrer Hilflosigkeit beistehen und versuchen die Angst und Unwissenheit bezüglich Untersuchungen zu nehmen. Patienten kommen meist mit einer Verdachtsdiagnose oder mit unklaren Beschwerden deren Ursache im Verlauf des Aufenthaltes geklärt werden muss. Patienten fühlen sich immer hilflos wenn Sie ins Krankenhaus kommen, da es für Sie eine fremde Situation darstellt, Sie nicht wissen was bezüglich Untersuchungen auf Sie zukommen und wie es in Zukunft für Sie weitergehen wird. Pflegende sind der erste Ansprechpartner für Patienten und müssen daher versuchen eine Vertrauensbasis aufzubauen damit der Patient sich in einem gewissen Rahmen wohlfühlt. Pflegende hingegen müssen mit ihrer Hilflosigkeit allein zurecht kommen. Sie sind oft zu gering besetzt und können sich nicht in dem Maße um Ihre Patienten kümmern wie Sie es gerne möchten und so macht sich Unzufriedenheit breit unter den Pflegenden. Dazu kommt, dass Pflegende in Situationen geraten in denen Sie nicht mehr helfen können und mit dieser Hilflosigkeit klar zu kommen ist oftmals schwierig. 3.2 Ohnmachtsgefühl Empfindungen einer überlegenen Macht ausgeliefert zu sein, [ ]. Gerade in den Institutionen die ohne Pflegende nicht funktionieren würden, ist nicht zu übersehen, welchen zivilisatorischen Fortschritt sie darstellen. Ein Krankenhaus als Organisation ist immer wach, kann immer reagieren, kann immer Krisensituationen bewältigen. Das muss organisiert werden. Zwar kann 5
das fast immer noch besser und für alle Beteiligten noch konstruktiver geschehen, doch ist es trotz aller Reibereien und Konflikte im Ablauf ein kleines Wunder, ein lebensrettendes, lebenserhaltendes System, das über jeden Einzelnen hinausgreift und für das weder allein dem Chefarzt noch allein dem Pflege- oder Verwaltungsdirektor zu danken ist, sondern allen, die darin arbeiten. Diese Definition befasst sich mehr mit den Pflegenden als mit den Patienten. Wie in dem Zitat genannt ist auf den Krankenhausalltag bezogen, der Tod die überlegene Macht, der man in manchen Fällen nichts mehr entgegen wirken kann. Ich denke, dass frisch Examinierten und Auszubildenden die Konfrontation mit sterbenden Menschen Angst macht und es sie überfordert. Es müssen nicht nur Extremsituationen sein die Überforderung hervorrufen sondern auch Situationen in denen man den Toten im Zimmer auffindet. Durch die Unterbesetzung und das zu bewältigende hohe Arbeitspensum sind die Pflegenden täglich Stress ausgeliefert, der auf unterschiedlichste Weise bewältigt wird, auf Stress, Stressbewältigungsstrategien und deren Folgen werde ich im Verlauf noch weiter eingehen. Bezugnehmend auf die oben genannte Definition von Ohnmachtsgefühlen, ist ein Krankenhaus eine komplexe Organisationsform in der jede einzelne Berufsgruppe maßgeblich zum Erfolg beiträgt, wenn jeder einzelne funktioniert. 4. Hilflosigkeit und ihre Folgen Ausgehend von der Annahme, dass Stress auch eine Form von Hilflosigkeit ist, soll im folgenden Kapitel näher auf das Thema Stress und mögliche Folgen eingegangen werden. Zunächst soll der Begriff Stress definiert werden. Des Weiteren werden Stressfaktoren und das biopsychologische Stresskonzept nach Hans Selye 6
beschrieben werden. Im Anschluss daran möchte ich auf Folgen für die Gesundheit und auf Stressbewältigung eingehen. Zur Definition von Stress ist zu sagen, dass es ein Sammelbegriff für viele verschiedene Einzelphänomene ist. Der Körper versucht sich durch verschiedene Anpassungsmechanismen an die Umweltgegebenheiten anzupassen. Stress ist ein Zustand des Organismus, bei dem das Wohlbefinden durch innere oder äußere Bedrohung gefährdet wird und deshalb alle Kräfte konzentriert, um den Organismus vor Bedrohung zu schützen. Desweiteren muss man Stress in zwei Formen unterscheiden, in den positiven Eustress und den negativen Disstress. Es gibt fünf Formen von Stressoren die ich im Folgenden aufführen werde: 1. Äußere Stressoren wie zum Beispiel die Überflutung oder der Entzug von Sinnesreizen oder Informationen; Schmerzreize; Gefahrensituationen (Unfälle, Operationen, Kampfsituationen) 2. Der Entzug von Nahrung, Schlaf, Wasser, Bewegung (d.h. primäre Bedürfnisse werden nicht befriedigt) 3. Leistungsstressfaktoren wie zum Beispiel Überforderung durch Zeitdruck, Mehrfachbelastung, Ablenkung oder Mangel an ausreichender Erholungsmöglichkeit; Monotonie; Prüfungen; Versagen; Kritik 4. Soziale Stressoren zum Beispiel Isolation 5. Psychische oder psychosoziale Stressoren zum Beispiel Konflikte, Ungewissheit, fehlende Kontrolle und das Gefühl des Ausgeliefertseins Das biopsychologische Stresskonzept wurde von Hans Selye entwickelt und besagt, dass Stressoren unabhängig von Ihrer Qualität ein Syndrom körperlicher Anpassungsreaktionen auslöst, Dieses nennt man auch das Adaptationssyndrom, welches aus drei Phasen besteht. 1. Alarmreaktionen Sind physiologische Reaktionen wie zum Beispiel Blutzuckererhöhung zur Energiebereitstellung oder die Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin. 7
2. Widerstandsphase Der Widerstand gegenüber dem aktuellen Stressor ist erhöht d.h. der Körper konzentriert sich darauf und vernachlässigt währenddessen den Widerstand gegenüber anderen Stressoren. Zum Beispiel die Schwächung des Immunsystems während besonders stressigen Arbeitsphasen. 3. Erschöpfungsphase Je nach dem wie lange der Körper diesem Druck stand halten muss und die Grundverfassung des Einzelnen ist, kommt es zu psychosomatischen, psychischen oder psychosozialen Folgen. Geht man von dem Adaptationssyndrom aus, können mögliche Folgen für die Gesundheit zum Beispiel eine Beeinträchtigung der Infektabwehr sein wie sie zum Beispiel bei Personen mit hoher psychischer Belastung (Pflegepersonal) der Fall sein kann. Besonders bei chronischem Stress ist ein erhöhtes Auftreten von Magen-Darm-Erkrankungen; Bronchialasthma; Arthritis; Migräne; Spannungskopfschmerz und Allergien möglich. Die individuelle Stressbewältigung ist für die soziale Funktionstüchtigkeit und die Gesundheit wichtig, jeder Mensch hat seine eigene Art Stress abzubauen. Die Häufigkeit und Intensität von Stresserleben sind ebenfalls unterschiedlich. Auch die Forschung geht mittlerweile davon aus, dass die Persönlichkeit eines Menschen Auswirkungen darauf hat, welche Folgen Stress auf den Einzelnen hat. Es gibt positive und negative Stressbewältigungsversuche. Positiv wäre Ursachenforschung und bekämpfung, negativ das Unterlassen von Handlungen beziehungsweise Vermeidungsstrategien. Positive Faktoren für eine günstige Stressbewältigung sind ein intaktes soziales Stützsystem wie zum Beispiel Freunde und Familie, eine gute eigene Selbsteinschätzung und Optimismus. Bei nicht erfolgter Stressbewältigung, wäre eine mögliche Folge das Burnout- Syndrom. Die Hauptsymptome sind emotionale Erschöpfung, Depersonalisation und verminderte Leistungsfähigkeit. Mögliche 8
Verhaltensweisen sind negative Einstellung, Zurückgezogenheit, ein Gefühl der Sinnlosigkeit und die Hilflosigkeit. Das Krankheitsbild entwickelt sich langsam und ist das Ergebnis eines Prozesses bei dem Arbeitsbelastung, Stress und psychische Anpassung miteinander einhergehen. Auch die Persönlichkeit spielt hierbei wieder eine Rolle, da persönliche Stressoren wie zum Beispiel hohe Leistungserwartung oder starke Identifikation mit der Arbeit wichtige Auslöser sein können. Häufig betroffen sind Beratungs-, Pflege- und Betreuungsberufe. Mögliche Maßnahmen für den Heilungsprozess sind zum Beispiel die Stärkung individueller Ressourcen (Stressbewältigungsstrategien) und die Reduktion von Perfektionismus und unrealistischen Erwartungen. Die in diesem Kapitel beschriebenen Probleme sind eine Form von Hilflosigkeit oder können Hilflosigkeit hervorrufen, je nachdem wie stark die Symptome ausgeprägt sind. Deshalb ist es wichtig Auszubildende und frisch Examinierte über Stress und Stressbewältigungsstrategien aufzuklären und entsprechende Bewältigungsstrategien aufzuzeigen, um der Hilflosigkeit vorzubeugen. 5. Praxisbeispiel und Transfer Aus eigener Erfahrung weiß ich wie es ist, eine bekannte Person zu pflegen, die eine Diagnose, die möglicherweise mit dem Tod enden kann, bekommen hat. Als Pflegende/r weiß man nicht wie man mit dieser Person umgehen soll: Kann man sie duzen oder soll man sie siezen? Wie geht man mit den Angehörigen um, die man möglicherweise auch kennt? Dies waren Fragen die ich mir gestellt habe und keine Antwort darauf wusste, also habe ich nach Gefühl gehandelt. Dadurch, dass das Pflegepersonal keinerlei Aufklärung darüber erhielt, was mit dem Patienten passieren könnte, ging ich völlig unvorbereitet in dieses Zimmer. Dies war für mich ein großer Schockmoment und es war schwer für mich adäquat zu reagieren, da ich so etwas in meiner Ausbildungszeit noch nicht erlebt hatte. Darum war ich mir nicht im Klaren, dass es für den Patienten keine Rettung mehr gab. Ich denke wenn ich vorher 9
über das mögliche Geschehen informiert worden wäre, wäre ich mit einer anderen Erwartung in die Situation getreten. Das Ereignis wäre nicht weniger schrecklich gewesen, aber ich wäre möglicherweise vorbereiteter gewesen. Nachdem ich erfahren hatte, dass der Patient verstorben ist, habe ich mich hilflos gefühlt und hatte große Schuldgefühle. Dies war eine sehr schwere Zeit für mich und ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich etwas hätte anders machen können. Mithilfe vieler Gespräche wurde mir klar gemacht, dass ich nichts weiter hätte tun können. Diesen Vorfall werde ich nicht vergessen können zum einen, weil es eine Person war die ich kannte und zum andern, weil es ein einschneidendes Erlebnis war. Ich denke, der Umgang mit bekannten sterbenden Personen ist gerade für frisch Examinierte und Auszubildende schwierig, da ihnen häufig die Erfahrung fehlt, die sich langjährig Examinierte im Laufe der Zeit angeeignet haben. Mit bekannten Patienten umzugehen ist eine Sache, mit sterbenden bekannten Patienten umzugehen erfordert Kraft und psychische Stärke. Das kann man in der Schule nicht lernen, das sind Erfahrungen, die man sich mit der Zeit im Beruf aneignet. Ich finde die Vorbereitung darauf einen sterbenden bekannten Menschen zu pflegen ist eine wichtige Grundlage um eine solche Situation so gut wie möglich bewältigen zu können. Gerade neu Examinierte und Schüler/innen, die häufig noch sehr jung sind, ist Unterstützung und Hilfestellung im Umgang mit dem Patientenklientel von großer Bedeutung. Es ist wichtig, wenn so eine Situation auf Station auftritt, dass man mit dem gesamten Team spricht und auch die Schüler/innen anspricht und für ihre Fragen und Ängste offen ist. Desweiteren muss besprochen werden wie man mit dem Patienten umgehen kann, damit frisch Examinierte und Auszubildende einen gewissen Leitfaden haben. Ich denke jedoch, dass es keine festen Umgangsformeln gibt mit sterbenden Bekannten umzugehen, aber durch die möglichen Erfahrungen der älteren Pflegenden kann man sich untereinander austauschen. Ich denke, dass es auch für das gesamte Team hilfreich sein könnte, denn auch für erfahrene Pfleger/innen ist es eine nicht alltägliche Situation. Weiterhin sollten Ärzte das Pflegeteam über mögliche Folgen einer Erkrankung aufklären, wie zum Beispiel den plötzlich eintreffenden Tod des Patienten. Damit sich die 10
Schwestern und Pfleger auf eine Situation vorbereiten können und mit den Schülern und frisch Examinierten zusammensetzen, um mit Ihnen über die möglichen Folgen sprechen zu können. In diesen Gesprächen sollte man Ihnen auch ganz klar sagen, dass wenn Sie feststellen, dass sie mit der Situation überfordert sind oder sich unwohl fühlen, sie sich raus ziehen dürfen und auch müssen. Das ist keinerlei Ausdruck für Schwäche und auch das muss den frisch Examinierten und Auszubildenden klar gemacht werden. Ein Patient merkt es wenn man sich unwohl fühlt und Patienten, die man kennt merken es noch besser. Sollte der Fall eintreten, dass der Patient verstirbt und das ein Pflegender in die eben beschriebene Situation kommt, muss man ihn begleiten, Gespräche anbieten möglicherweise auch mit geschultem Personal. Man sollte den betreffenden Pflegenden mögliche Anlaufstellen aufzeigen, wenn sie nicht mit Mitarbeitern sprechen wollen. Grundsätzlich ist es wichtig, dass der Betroffene im Voraus darüber aufgeklärt wurde, wie er in der Situation reagieren kann allerdings muss jeder für sich entscheiden was für ihn das Beste ist. Stellen Mitarbeiter der Station fest, dass der Betroffene sich häufig krank meldet, sich sozial zurück zieht, sich aus pflegerischen Tätigkeiten zurückzieht oder sich anderweitig sein Verhalten ändern sollte, muss dies dem Arbeitgeber gemeldet werden um entsprechende Schritte einleiten zu können. Der erste Schritt allerdings sollte sein, dass man mit dem Betroffenen persönlich das Gespräch sucht. Sollte sich an der Situation nichts ändern, kann der Arbeitgeber gegebenenfalls Schritte wie das Wiedereingliederungsmanagement einleiten. Die rechtliche Grundlage hierzu ist: 84 Abs. 2 Sozialgesetzbuch (SGB) IX: Sind Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, klärt der Arbeitgeber mit der zuständigen Interessenvertretung im Sinne des 93, bei schwerbehinderten Menschen außerdem mit der Schwerbehindertenvertretung, 11
mit Zustimmung und Beteiligung der betroffenen Person die Möglichkeiten, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst überwunden werden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit vorgebeugt und der Arbeitsplatz erhalten werden kann (betriebliches Eingliederungsmanagement).... Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) bietet dem Mitarbeiter die Möglichkeit sein Problem und die Hilflosigkeit zu überwinden und wieder in den Arbeitsalltag einzusteigen. Da ein Mitarbeiter der sich häufig und über lange Zeit krank meldet ein hoher Kostenfaktor für den Betrieb ist kann ein erfolgreiches BEM diese Kosten wieder senken und die Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter erhöhen. Deshalb ist wichtig frisch Examinierten und Auszubildenden entsprechendes Werkzeug an die Hand zu geben, wie sie mit Stress und Hilflosigkeit umgehen können, damit BEM vielleicht gar nicht erst greifen muss. Desweiteren könnte man auf somatischen Stationen, sowie es auf der Psychiatrie üblich ist, sogenannte Supervisionen einführen. Dort wird in regelmäßigen Abständen über bewegende Ereignisse im Arbeitsalltag der Mitarbeiter gesprochen. In diesen Gesprächen kann man gemeinsam Stressbewältigungsstrategien entwickeln. Außerdem merkt man, dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist. Die regelmäßigen Treffen sind für den Gruppenzusammenhalt wichtig und können das Arbeitsklima verbessern. 12
6. Fazit und Ausblick Zusammenfassend ist zu sagen, dass Körper, Geist und Seele so wie es das holistische Menschenbild sagt, zusammenhängen. Das heißt, ist eine der Komponenten angeschlagen hat dies automatisch Auswirkungen auf die anderen. Dies kann man besonders gut anhand des Adaptationssyndroms erkennen wie es in Kapitel 4 beschrieben wird, da psychischer Stress immer auch Auswirkung auf die körperliche Gesundheit hat. Stress geht immer mit dem Gefühl der Hilflosigkeit einher, da man sich einer Situation hilflos ausgeliefert fühlt und alleine keinen Ausweg findet. In dem Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege, versucht man den Patienten klar zu machen, dass sie Körper, Geist und Seele in Einklang bringen müssen um zu genesen. Die Pflegenden stellen dies für sich häufig an letzte Stelle und reagieren meist erst wenn es schon fast zu spät ist und ihr Körper resigniert. Darum ist es wichtig, dass man von Anfang an Pflegende auf ihren Beruf vorbereitet und ihnen mögliche Stressbewältigungsstrategien vermittelt. Aber auch die Pflegenden selbst, müssen sich ihre Auszeiten einräumen und auf ihre körperliche und seelische Gesundheit achten, um ihren anspruchsvollen Beruf erfolgreich und möglichst lang ausüben zu können. Der Gesetzgeber hat den Betrieben in Form von BEM ein Werkzeug an die Hand gegeben um Arbeitnehmern die Möglichkeit zu bieten, wenn ihre Stressbewältigungsstrategien nicht mehr greifen, wieder in ihren Beruf zurück zu kehren. Ich denke, dass es eine wichtige Angelegenheit ist, weil man gegenüber den Patienten eine große Verantwortung hat aber auch sich selbst gegenüber und das vergessen viele Pflegende im Arbeitsalltag. Meiner Meinung nach ist es zwar schwierig allen Mitarbeitern gerecht zu werden, aber wenn alle zusammen arbeiten und auf einander acht geben ist es umsetzbar. 13
Literaturverzeichnis Der Brockhaus Psychologie; Fühlen, Denken und Verhalten verstehen; 2 vollständige überarbeitete Auflage; Mannheim, Leipzig; F.A. Brockhaus, Mannheim Schmidbauer, Wolfgang; Helfersyndrom und Burnout-Syndrom; 1. Auflage; Jena; Urban & Fischer Verlag München; 2002 Broschüre BEM ZB Info 14
Eigenständigkeitserklärung Ich versichere, das ich die vorgelegte Projektarbeit eigenständig und ohne fremde Hilfe verfasst, keine anderen als die angegebenen Quellen verwendet und die den benutzten Quellen entnommenen Passagen als solche kenntlich gemacht habe. Diese Projektarbeit ist in dieser oder einer ähnlichen Form in keinem anderen Kurs vorgelegt worden. Unterschrift: Essen, den: 15