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Transkript:

1 Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter beim Jubiläumsgottesdienst von Domdekan i. R. Dr. Gerhard Gruber, Pfarrer Georg Rieger und Pfarrvikar Bernhard Bienlein am 08. Juli 2018 Zu den Zwölf Aposteln in München Das Evangelium (Mt 14,13-31) führt uns heute in eine ausweglose Lage. Jesus hat in einer einsamen Gegend lange gepredigt. Am Abend hatten die Leute Hunger, 5000 Leute. Woher das Brot für so viele Menschen nehmen? In dieser einsamen Gegend ist kein Brot zu finden. Und da sagt Jesus zu den Jüngern: Gebt ihr ihnen zu essen! (Mt 14,16). Sie haben selbst fast nichts für sich, nur fünf Brote und zwei Fische. Doch was ist das für so viele? Jesus lässt sich die fünf Brote und die zwei Fische bringen, nimmt sie, blickt zum Himmel auf, spricht den Lobpreis, bricht die Brote und gibt sie den Jüngern. Die geben sie den Leuten; in ihren Händen vervielfacht sich das Brot. Alle werden satt. Zwölf Körbe voll bleiben übrig. Was ist da geschehen? Woher kommt das Brot? Wie soll man das verstehen? Jesus hat ein Wunder gewirkt und damit ein Zeichen gegeben. Mit diesem Zeichen weist er hin auf ein anderes Brot, das nicht von dieser Erde stammt, sondern vom Himmel kommt. Am nächsten Tag sagt Jesus in Kapharnaum was das für ein Brot ist und woher es kommt: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist (Joh 6,41). Jesus selbst ist das Brot. 1

2 Dieses Wunder enthält noch ein zweites Zeichen. Das betrifft die Jünger. Ihnen gibt Jesus die Weisung: Gebt ihr ihnen zu essen! Das heißt: das Brot, das er selbst ist, sollen sie den Menschen reichen. Gebt ihr ihnen zu essen! Dieser Auftrag Jesu gilt auch unseren Jubilaren. Sie sollen den Menschen Jesus geben. Dazu wurden sie zu Priestern geweiht. Jesus müssen sie geben. Alles andere ist zu wenig. Er ist das lebendige Brot vom Himmel, aus Gottes Hand gegeben. Dieses Brot, Jesus in Person, wird ihnen gegeben, damit sie es den Menschen reichen, auf dass sie leben, und zwar ewig leben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben (Joh 6,51), sagt der Herr. Schon mit der Verkündigung der Frohen Botschaft geben sie den Menschen Jesus. Er hat uns gesagt, wie sehr Gott uns liebt. Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat (Joh 3,16). Das ist die Mitte, der Kern der Botschaft Jesu, die sie verkünden sollen. Doch mit dieser ihrer Botschaft bringen sie Jesus selbst zu den Menschen. Denn in ihrem Wort ist Jesus zu vernehmen. Wer euch hört, hört mich (Lk 10,16), sagt der Herr. Nicht interessante Predigten schulden sie den Menschen, sondern Jesu Botschaft, und das ist Gottes Wort, mit dem Gott uns zu sich ruft. In ihrem Menschenwort soll Gottes Wort vernommen werden. Wir hören viele interessante Dinge; aber nichts ist so wichtig und so kostbar wie Gottes Wort. Es bringt Licht in unser Leben, ja schenkt sogar 2

Leben. Das sagte Jesus den Jüngern: Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und sind Leben (Joh 6,63). 3 Als Boten Jesu haben sie darum nicht ihre eigenen Ideen zum Besten zu geben, sondern so zu reden, dass darin Jesus vernommen wird. So sprechen kann aber nur, wer selbst auf Jesus hört und sein Wort in sein gläubiges Herz aufnimmt. Bei ihrer Verkündigung ist Jesus dabei. Denn ohne ihn geht nichts. Verbunden mit Jesus erfüllt der Priester seinen Auftrag: Gebt ihr ihnen zu essen! So reicht er den Menschen mit der Frohen Botschaft Jesus, als Brot des Lebens (Joh 5,34). Der Höhepunkt des priesterlichen Dienstes ist die Feier der Eucharistie. Darin spricht der Priester in Jesu Auftrag, was Jesus beim Abendmahl gesagt und getan hat: Nehmet hin und esst! Das ist mein Leib. Nehmet hin und trinkt! Das ist mein Blut! Im Wort des Priesters wird Jesu Wort hörbar, der das Brot in seinen Leib und den Wein in sein Blut verwandelt. Nicht der Priester verwandelt, das tut der Herr. Wie bei der Brotvermehrung sich das Brot unter der Hand unter der Hand der Jünger vermehrt hat, so verwandelt der Herr in der Messe unter seiner Hand das Brot in seinen Leib und den Wein in sein Blut. Durch den Dienst des Priesters wird nur hörbar, was Jesus sagt und tut. Dann reicht er uns den Leib des Herrn. Auch damit tut er, was Jesus beim Abendmahl getan hat. Der Herr sprach: Nehmet hin und esset, und gab seinen Leib den Jüngern. Das geschieht bei der heiligen Kommunion. Hier erfüllt sich das Wort Jesu an die Jünger in höchster Weise: Gebt ihr ihnen zu essen! 3

4 In der Feier der Eucharistie reicht der Priester den Gläubigen Jesus zur Speise als das Brot des Lebens, das uns der Vater schenkt. Mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel (Joh 6,32), sagt der Herr. In der hl. Kommunion empfangen wir Jesus als das große Geschenk unseres himmlischen Vaters. Das geschieht durch den Dienst des Priesters, auch wenn Kommunionhelfer dabei behilflich sind. Denn die eucharistische Gabe kommt vom Altar, aus der Hand des Priesters. Uns Jesus zu schenken, dazu werden die Priester geweiht; nein, nicht zu schenken, sondern nur zu überbringen. Das Geschenk kommt vom Vater. Er schenkt uns Jesus, seinen Sohn. Er schenkt ihn uns durch den Dienst des Priesters. Und wie empfangen wir dieses göttliche Geschenk? Bei der heiligen Kommunion reicht es nicht, die Hand hinzuhalten und die Hostie entgegenzunehmen. Das Herz müssen wir hinhalten und Jesus im Glauben aufnehmen. Der Priester zeigt uns die Hostie und spricht: Der Leib Christi. Und wir antworten: Amen. Das ist nicht ein Ja und Amen, wie wir es oft gedankenlos sagen. Dieses Amen ist ein Glaubensbekenntnis: Amen, ich glaube; ich glaube, dass mir in dieser Hostie Jesus leibhaft geschenkt wird als Geschenk Gottes, das Vaters. Dieses Glaubensbekenntnis ist zugleich ein Bekenntnis unserer Liebe. Der Vater schenkt uns seinen Sohn aus Liebe; Jesus schenkt sich uns aus Liebe. Und Liebe nimmt man entgegen, indem man wieder liebt. Liebe wird durch Liebe angenommen. So ist das auch beim Empfang der hl. Kommunion. Das Amen, das wir sprechen, ist darum auch ein Bekenntnis unserer Liebe zum Herrn: Du schenkst dich mir, und ich schenke mich dir. 4

5 So gehen wir zur hl. Kommunion: Mit einem durch den Glauben geöffneten Herzen, um uns von Gott beschenken zu lassen. Glauben heißt: uns für Gott öffnen, uns von ihm mit sich selbst beschenken lassen, seine Liebe hereinströmen lassen in unser Leben und seine Liebe mit unserer Liebe beantworten. Liebe Jubilare! Bei der Priesterweihe hat Jesus wie einst zu den Jüngern auch zu Euch gesagt: Gebt ihr ihnen zu essen! 65 und 25 Jahre habt Ihr Jesus zu den Menschen getragen, im Wort und im Sakrament. In der Verkündigung und in der Feier der Sakramente, vor allem der Eucharistie, ist Jesus selbst durch Euren Dienst zu den Menschen gekommen, um sich ihnen zu schenken. In der Priesterweihe wurde Euch diese große und schöne und für die Kirche lebenswichtige Aufgabe anvertraut. Dafür gilt es heute zu danken. Unseren Dank legen wir nun in die Hände unseres Hohenpriesters Jesus Christus. Denn er hat Euch berufen und war stets bei Euch. Wie viele er durch Euch beschenkt hat, weiß nur er selbst. Ihn bitten wir, dass er unseren Dank vor den Vater trage. Denn der Vater ist es, der uns das wahre Brot vom Himmel gibt, Jesus Christus, unseren Heiland und Erlöser, in dem uns das Leben in Fülle zuteil wird. Und auch Euch, liebe Jubilare, danken wir, dass Ihr seit Eurer Priesterweihe treu und selbstlos Euren Dienst getan und den Menschen das Schönste überbracht habt, was es gibt: Die Liebe Gottes in Jesus Christus, unseren Herrn. Amen. 5