18:00 19:00. octagon. Lutz Glandien Musik Video Peter Blau Lichtmalerei Malte Lüders Raumkonzept



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Transkript:

18:00 Vernissage zu Installation octagon Lutz Glandien Musik Video Peter Blau Lichtmalerei Malte Lüders Raumkonzept 19:00 Eröffnungskonzert mit einem Grußwort der Ministerin Frau Prof. Dr. Johanna Wanka 1 Das Gebäude des ehemaligen Rathauses in Potsdam arrangiert sich um die in der Mitte aufsteigende Rotunde. Diese geht über den Grundkörper hinaus und gewährt durch acht Fenster einen Rundumblick. Die Bestimmung des Raumes liegt in der Beobachtung der Stadt. Die Installation octagon formuliert die ursprüngliche Bestimmung neu. Die sichtgebenden und sichtnehmenden Architekturelemente Fenster und Wand werden in einer homogenen Fläche aufgelöst und erhalten neue Funktionen. Dort wo ehemals die Stadt observiert werden konnte, kann man nun medial veränderte Ausblicke im Wechsel mit Lichtmalerei sehen. Im Zusammenwirken mit der akustischen Interpretation des Ortes wird der extrovertierte Raum zu einem introvertierten. Eine artifizielle Modifizierung der Umwelt, um durch neue Ausblicke auf Potsdam andere Einblicke zu erhalten. [Lutz Glandien] Lutz Glandien, Peter Blau und Malte Lüders arbeiten eigentlich autark in ihren jeweiligen Metiers; der Komposition, der Lichtmalerei und der Architektur. Um ihren künstlerischen Horizont zu erweitern, strebten alle drei Künstler immer wieder nach interdisziplinärer Kooperation. So haben Blau und Glandien schon am Theater zusammen gearbeitet; Lüders und Glandien stellen seit über sieben Jahren Klanginstallationen aus. Der synergetische Effekt des Zusammenspiels von Form, Farbe und Klang war bei gemeinsamen Ausstellungen in der Kulturwirtschaft" zu Triepkendorf und der Akademie der Künste" zu Berlin zu sehen. Alex Nowitz Streichtrio Nr. I... und ich wollte immer das Lächeln malen, aber es ist mir niemals gelungen..." eine Hommage an Francis Bacon (2004) Das Streichtrio Nr. I ist aus einer Zusammenarbeit mit der Choreografin Marie-Josée Chartier (Toronto) als Auftragswerk für die Tanzproduktion Screaming Popes" der fabrik potsdam für Lisa Lammel und das Ensemble faktor 3 entstanden. Die Uraufführung fand am 8.9.2004 in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung statt. Inspirationsquelle und künstlerischer Ausgangspunkt sowohl der Choreografie als auch der Musik ist eine Serie von Papstbildern von Francis Bacon, der sich intensiv mit dem Portrait Innonzenz X." des Renaissancemalers Diego Velázquez auseinander setzte. Mich fasziniert an den Bildern Bacons zum einen seine wurfartige Maltechnik, die es ihm ermöglicht, eine Dimension der Zeit in seinen Bildern entstehen zu lassen, und zum anderen der unmittelbare Ausdruck von Archaischem, Ursprünglichem, Gewaltigem und Kräftigem, das er Momenten von Fragilität, Verletzbarkeit und Sehnsucht gegenüber stellt. Ich habe

UnitedBerlin Leitung Andreas Bräutigam Birgit Schmieder Oboe Erich Wagner Klarinette Andreas Bräutigam Violine Stephan Kalbe Violine Jean-Claude Velin Viola Jutta Geitmann-Hampe Viola Werner Klemm Violoncello Dirk Beiße Violoncello Matthias Bauer Kontrabass versucht, die expressive Kraft Bacons, die auf erstaun-liche Weise abstrakte Anteile mit figürlich, konkreten Gestaltungsele-menten verbindet, musikalisch einzufangen. Hinsichtlich der Realisierung dieses Vorhabens seien aus der Vielzahl vorhandener Aspekte nur zwei genannt: Das wohl augenfälligste' Beispiel hinsichtlich der musikalischen Umsetzung sind die Luftschläge" - wie ich sie nenne - in denen ich die musikalische Metapher zu Bacons Maltechnik herzustellen versuche: schwung- und kraftvolles Schlagen des Bogens in der Luft. Das verschiedentlich gespannte Bogenhaar der drei Streichinstrumente ergibt Sounds" unterschiedlicher Klangfärbung: es entstehen Dichotomien von hell/dunkel oder dünn/fleischig. Ein Motiv, das sehr eindrucksvoll in vielen der Triptychen von Francis Bacon zum Ausdruck kommt, ist das der Isolation des Individuums. Im Streichtrio sind es die drei einzelnen Stimmen, die fast autistische Züge tragen, wenn sie sich, scheinbar voneinander unbemerkt, nur in ihren eigenen definierten Räumen bewegen, z. B. in jenem Teil, in dem alle bei gleichzeitigem Trillern beständig durch den Tonraum auf- und abgleiten. Mittels eines verbindlichen Pulses sind die Instrumentalisten jedoch immer miteinander verbunden. Sie bewegen sich aufeinander zu und wieder voneinander weg. Dies mag vergleichbar sein mit dem Beziehungssystem, das sich zwischen den drei Einzelbildern eines Triptychons herstellt, die zwar örtlich voneinander getrennt, aber immer auch aufeinander verweisen und trotz der Eigenständlichkeit ein zusammengehöriges Ganzes bilden. [Alex Nowitz, Potsdam, Sept. 2004] Steffen Schellhase Musik für Streichtrio (1995/2004) Erstaufführung zu seiner musik schreibt der komponist nichts in worten, da er ja kein schriftsteller ist. er ist vielmehr der festen überzeugung, dass töne allzeit nur für sich "sprechen", so sie wohl gesetzt sind, was der verfasser hiermit für sich in anspruch nimmt. möge daher das opus dem geneigten zuhörer zum ohrenschmaus gereichen und ihm keinerlei unbehagen bereiten. [Steffen Schellhase] Helmut Zapf Trio für sieben Streicher (1990) 2 Das Stück entstand für das Ensemble Oriol 1990. Vorgabe war: die Verklärte Nacht"- Besetzung von Arnold Schönberg und eine Partitur zu schreiben, die ohne Dirigenten ausführbar ist. Wie durch die Aufstellung ersichtlich, sind die Instrumente in Gruppen gegliedert: va.vc. --- vl.cb.vl. --- vc. va. Dieses grosse Trio wird im Kern getragen durch das eigentliche Trio in der Mitte. Im Verlauf des Stückes wandeln sich die Trio-Konstellationen, verschiedene Trios bilden sich, so zum Beispiel vc.cb.vc. oder vl.vl.va. links und das ganze auch rechts, usw., so dass es immer auch um klangräum-

liche Symmetrien oder Asymmetrien geht, die das Stück von Anfang bis Ende durchwandern, ihm seine Entwicklung und Gesamtform entlocken Das Stück ist 7sätzig, wobei die einzelnen Sätze im Verlauf der Komposition mehr und mehr im attacca ineinander verschmelzen. [Helmut Zapf] Mit freundlicher Genehmigung des Verlages BOOSEY & HAWKES BOTE & BOCK GmbH & Co ANTON J. BENJAMIN GmbH Berlin 3 Sergej Prokofjew (1891-1953) Trapèze (1924) UA der Video-Realisation von Claudia Esslinger (USA) Trapèze - ein vergessenes Ballett von Sergej Prokofiev In den letzten Jahren hat die Kuratorin des Serge Prokofiev Archive" (London) Noëlle Mann in großartiger Kleinarbeit das Puzzle um das Ballett Trapèze von Prokofiev zusammengesetzt und es rechtzeitig zum 50. Todestag des Komponisten der Öffentlichkeit vorstellen können. Die durch Samuel Becker gearbeitete Rekonstruktion des Werkes wurde im vergangenen Jahr in Großbritannien und in den USA in konzertanten bzw. Ballett-Aufführungen präsentiert. Der Schöpfer der wohl bekanntesten und schönsten Ballettmusiken des 20. Jahrhunderts - genannt seien nur "Romeo und Julia" und "Cinderella" - hat hier ein Meisterwerk der Gattung vorgelegt, das seine späteren Erfolge in diesem Genre bereits ankündigt. Die Musik entstand 1924 als Auftrag des Romantischen Balletts" von Boris Romanov, eines seit 1921 in Berlin lebenden russischen Choreographen: Für eine Tournee durch deutsche und italienische Städte wurde ein Stück gesucht, das eine Zirkusgeschichte zur Grundlage haben und sich an die kleine instrumentale Besetzung des Tourneeorchesters" halten sollte - Oboe, Klarinette, Violine, Viola und Kontrabass. Durch verschiedene Umstände wie mangelnde Finanzen, Intrigen der Prima-Ballerina etc. kam es nicht zur geplanten Tournee 1924, sondern erst im folgendem Jahr. Da aber Prokofiev das für diesen Anlass geschriebene Werk nicht unbedingt an das Schicksal der ungesicherten Aufführung durch die Kompagnie knüpfen wollte, entschloss er sich in der Zwischenzeit zu einer konzertanten Fassung des Werks für eine anstehende Aufführung in Moskau. Diese Version hat als Quintett op. 39 bis heute überlebt; sie umfasst die Sätze 3-8 der vollständigen Ballettmusik Trapèze. Und genau die beiden im Ballett vorangestellten Teile waren seit den Aufführungen 1925 verschollen. Die Premiere des Werks fand am 6. November 1925 im Landestheater Gotha statt, Kritiker berichten in den Ausgaben des Gothaischen Tageblatt" vom 7. und 9. November 1925 von diesen Aufführungen. Nachdem im Februar 2004 in Berlin die Deutsche Erstaufführung der rekonstruierten Fassung von Trapèze konzertant durch das Ensemble UnitedBerlin stattfand, haben wir als Interpreten versucht, eine szenische Ergänzung zu diesem farbigen Werk Prokofievs zu finden - um der ursprünglichen Idee des Werks wieder näher zu kommen. Dabei stießen wir auf die Video-Künstlerin Claudia Esslinger, die wir durch unsere Aufführungen ihres 2002 mit der koreanischen Komponisten Yunkyung Lee fertiggestellten Videos "Texture Mapping" kennen-

lernten. Für das heutige Konzert mit der vollständigen Fassung von "Trapèze" ist sie mit einer Video-Realisation beauftragt worden. [Andreas Bräutigam] Lothar Voigtländer aus missa electroacoustica" 22:00 Nacht der Performance ParT I Iris Sputh Tanz Veit-Lup Video Blazej Dowlasz Klangregie [1] attack (einst als maschine!" konzipiert) - ist ein monochrom-ratterndes Stück voll technischer Monotonie und stupider Besessenheit nach vorn oder nirgendwohin. Ein hämmernder Techno-Rhythmus, ein Sampling, eine Maschinenmusik erzwingt geradezu eine Entscheidung zwischen Auf-Geben und/ oder Sich-Behämmern-Lassen. Veit-Lup lieferte dazu ein geniales Maschinen-Train-Sampling per Video: mal im rhythmischen Kontext, mal im ironisierenden Auseinandertriften der rhythmischen Strukturen. [Lothar Voigtländer] Der Hochgeschwindigkeitsverschluss der Videokamera reißt scharfe Einzelbilder aus der Unschärfentiefe der Geschwindigkeit und setzt sie neu zusammen. Die Böschung rast. Die Landschaft gleitet. Die Gleisbettsteine brodeln und vibrieren auf der Stelle. Die Bahnschwellen durchlaufen langsam als vertikale Rasterlinien das Bild. Einzig die Schienen scheinen fast still zu stehen und halten als solide Strukturen das Bild zusammen. Und zu alldem schrubbt und schreddert gnadenlos Lothar Voigtländers Musikexpress. {Veit-Lup] [2} hara Aus der Arbeit mit Iris Sputh wuchs in langsamen Mutationen hara" eine eher schlichte (und sehr "einsame") Klangstudie, die sowohl in meiner Kammeroper als ein Stück persönlichen Versagens und der Resignation als auch in der "missa electroacoustica" eingesetzt wurde. (Guillevic schreibt dazu:...doch Sterben kann eine große Müdigkeit sein eines Abends und ein Geständnis.") Später entschloß ich mich, diese klare Einfachheit der Klangmodulation so stehen zu lassen als signifikanten Kontrast zu den komplexen elektroakustischen Arbeiten. [Lothar Voigtländer] 4 [3] masse und macht/lament Im Frühjahr/Sommer 2000 realisierte ich einen Kompositionsauftrag für das Festival in Bourges. Während der Arbeit überfiel" mich ein Stück Musik, welches den ästhetischen Prämissen und möglichen Klangspezifika dieses Genres in keiner Weise zu entsprechen schien. Es entstand die Komposition lamentatio" (lament). Die Klangfarbe ist dunkel eingetrübt und erinnert an alte Orchesteraufnahmen. Es ist da nichts als eine große Traurigkeit, die auch einen

Satz - eben eine lamentatio - aus einer elektronischen Messe darstellen könnte...dies war der der erste Anstoß, eine "missa electroacoustica" zu komponieren. Veit Lup schuf 2002 dazu das Video "Masse und Macht", welches eine ganz eigene Sichtweise der elektro-akustischen Komposition und deren Transposition in eine visuelle Collage eigentlich in ein neues bildnerisch-videotechnisches Gewand darstellt. [Lothar Voigtländer] Dokumentarsequenzen der ungeheuren Flucht- und Zwangsmassen, die das 20 Jh. als Spielball der Masse- und Machtverschiebungen durchzogen, wurden mit Bildmaterial der Lust- und Spaßmassen des ausgehenden Jh. verschnitten und videomalerisch abstrahiert....screenings in Mailand, Clermont-Ferrand, Bochum, Metz, Nancy, Berlin, Santiago, Annecy, Kobe, Tokyo, Ljubljana. [Veit-Lup] Frank Petzold Volkmar Förster Jazz und malerische Improvisationen ParT II Frank Petzold Piano Volkmar Förster live-painting In der Regel ist das Malen eines Bildes ein langer Prozess, der am Ende in stummer Zwiesprache mit dem Material passiert. Erfahrungen, Denkanstöße, Impulse gehen voraus, ehe die eigentliche Arbeit beginnt. Es ist dann ein meditativer Vorgang; Alleinsein ist Voraussetzung! In "Jazz und malerische Improvisation" wird der Versuch unternommen, musikalische Strukturen sofort in optische Werte umzusetzen. Das heißt, ich muss bereit sein, mich der Musik während des Konzertes ganz hinzugeben, den Mut besitzen, mich dem Medium Musik auszuliefern, meinen Gefühlsregungen zu folgen und spontan in Farbstrukturen umzusetzen. Die Übertragung auf den Bildträger wir dann optimal sein, wenn Seele und Körper durch die Musik in Schwingungen geraten. Im Gegensatz zur Malerei im Atelier spielt dabei die Motorik ein große Rolle. Mit der körperlichen Bewegung, erzeugt durch die malerische Bewältigung großer Flächen, kommt ein Element hinzu. Es entsteht ein szenischer Eindruck, der im Laufe des Konzertes auch bewusst inhaltlich genutzt wird. Die durch die Musik ausgelösten Emotionen - von verhaltener Harmonie bis zur Aggressivität - werden in Bewegungsfelder umgesetzt, die den malerischen Rhythmus wesentlich bestimmen. Die am Ende bemalte Fläche steht nicht als gültiges Ergebnis im Sinne eines Tafelbildes, sondern der musikalischen Folge wird mit Mitteln der Malerei und Szene nachgespürt. Dabei strebe ich im mehrfachen Sinne größtmögliche Nähe zu den Musikern an. [Volkmar Förster] 5

ParT III INÖK - Interessengemeinschaft Niederösterreichische Komponisten präsentiert die Künstler: mingo video-live-act Wilfried Satke live-electronics, gitarre, control light, video Richard Graf gitarre, live-electronics Georg Weidinger voc, live-electronics, piano Georg Weidinger: echoes of voices Richard Graf: Milchstraße Wilfried Satke: clustering echoes Georg Weidinger: piano and... Richard Graf: Zoog Wilfried Satke: Licht und Schatten 1 kollektiv: Wiener Melange Georg Weidinger: odyssee 2090 Wilfried Satke: Licht und Schatten 2 Richard Graf: SOS (Sounds of Seoul) Wilfried Satke: city lights Georg Weidinger: hallo! Änderungen vorbehalten. Eine interaktive Performance 6

Peter Blau Lichtmaler Volkmar Förster Claudia Esslinger USA Lutz Glandien Komponist 7 + geb. 1957 in Potsdam - Maler & Graphiker + ab 1993 Lichtmaler + Peter Blau arbeitet seit 1993 mit handgemalten Dias, die er mit mehreren Projektoren auf Bäume, Gebäude, Gemäuer projiziert + er verlässt mit seinem Werk die zweidimensionale Ebene, ohne den virtuellen Cyberspace bemühen zu müssen + durch seine Art, die Projektionen flächendeckend anzuordnen, macht er aus einer großen Veranstaltungshalle einen neuen Raum, oft ist auch der Betrachter selbst die Projektionsfläche. Seine Lichtbilder beleuchten Konzerte, Ballett Inszenierungen, Tänzer, Schauspieler, Feuerspucker, Stelzenläufer, Hörspielräume, Traumabende und Partylocations. + geb. 1939 in Chemnitz + 1964-68 Studium an der PH Dresden (Fachrichtung Kunsterziehung/ Deutsch) + 1968-69 tätig als Lehrer + 1969-70 Theatermaler in Zittau + 1970-75 Studium an der Hochschule für Bildenden Künste Dresden + 1976 Aufnahme in den Verband Bildender Künstler der DDR + 1981-90 freischaffend + 1985 Übersiedlung nach Eschenbach/Vogtland + 1991-94 Bühnenbildner am "neuen theater" Halle + ab 1994 Aufbau der Akademie LandArt in Eschenbach; Dürchführung von Pleinairs und Kursen zur bildenden Kunst + 1999 Eröffnung der Galerie LandArt; Mitglied im Chemnitzer Künstlerbund und im Bundesverband Bildender Künstler und Künstlerinnen + Professor of Art am Kenyon College in den Bereichen Video und Digital Imaging + in ihren Arbeiten reflektiert sie u.a. psychologische und sozio-kulturelle Themen wie das Wesen von Macht und Autorität, die subjektive Eingebundenheit unseres Daseins in die Hierachien von Familie, Religion, Gesellschaft and Sexualität + ihr Œuvre verdeutlicht zwei Dinge, die wir ihrer Auffassung nach am meisten fürchten: unser inneres Selbst und die uns bedrohende Technologie + mit eindringlichen metaphorischen Bildern weist sie auf die Verwundbarkeit und Zerbrechlichkeit der "Rüstungen" unserer Seelen und deren Verwurzelung in der Genesis des menschlichen Tierseins + ihr Schaffen wurde mit vier "Ohio Arts Council Fellowships" und einem "New Forms Regional Grant" gewürdigt + neben einem Aufenthalt in Dresden im Rahmen eines Künstler-Austausch-Programms ermöglichte ein Professional Development Grant vom Ohio Arts Council ihren Aufenthalt in Südkorea während der Produktion von "Texture Mapping" + geb. 1954 in Oebisfelde + ab 1977 Kompositionsstudium an der Hochschule für Musik Berlin "Hanns Eisler" und in der Meisterklasse für Komposition an der Akademie der Künste Berlin bei Georg Katzer + ab 1983 überwiegend Werke für Soloinstrumente und Ensembles (Solo- CD, 1995 WERGO) + zahlreiche Werke für den Tubisten Michael Vogt + Kompositionspreise und Stipendien in Frankreich, Schweden, Japan und Deutschland + nach 1989 vorwiegend Elektroakustische Musik und Werke für Solisten und Elektronik (Scenes From No Marriage, CDs RéR London) + Zusammenarbeit mit Chris Cutler (Domestic Stories, CD RéR London 1993) + seit Mitte der 90er Jahre Verflechtung von Mitteln und Gesten verschiedener Genres + Musik zu Videoprojekten und Klanginstallationen, Kompositionen für Film, Theater und Tanztheater. Zusammenarbeit mit der Tanzcompagnie Rubato + Aktuelle CDs: The

5th Elephant und Lost in Rooms (2001/2003 RéR London) http://www.lutzglandien.com Richard Graf 8 + geboren in Wiener Neustadt + 1986-92: Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien: Instrumentalpädagogik und Konzertfach Gitarre bei Prof. Walter Würdinger + 1990 Staatliche Lehrbefähigung (DA "Die E-Gitarre im Instrumentalunterricht") + seit 1990 tätig an der Wiener Staatsoper, Volksoper und am Wiener Burgtheater + 1993 Diplom IGP/II mit akadem. Grad "Magister artium" + staatliche Förder- und Arbeitsstipendien + 1993/94 Postgraduate-Studium Jazz-Theorie, Arrangement, Filmmusik und Jazzgitarre am Berklee College of Music in Boston/USA (mit freundl. Unterstützung der austro mechana/ske); Abschluss "Summa Cum Laude" + vielfältige Konzerttätigkeit in den USA, Asien, Australien und Europa; Arbeit als Studiomusiker und Arrangeur + 1995 Lehrauftrag an der University of Southern California/Los Angeles für Studio/Jazz Guitar und Sight Reading + seit 1995 Dozent zahlreicher Workshops (Gitarre, Theorie, Arrangement, Komposition,...) + seit 1996 freischaffender Komponist, Arrangeur, Produzent, Gitarrist und Autor + Arbeiten im Bereich Multimedia/Computermusik + 1997 Vertreter Österreichs beim Computermusikfestival exstatic in Melbourne, Australien + Juli 2001 Kompositionsauftrag des Göttinger Symphonie-Orchesters + Oktober 2001 Einladung zum Festival Musica Danubiana in Slowenien + November 2001: Einladung der Korean Electro Acoustic Music Society zum Computer Music Festival 2001 in Seoul + 2002 Gründung des Richard Graf Trios mit Jon Sass und Richard Filz + Uraufführung von "Differences" in Göttingen + Auftragskomposition des Wiener Glasharmonika Duos + CD "auf der flucht" + mit der Computerkomposition "digital blues" internationalen Erfolg (Musica Danubiana, Computermusikfestival Korea) + 2003 Einladung zum Internationalen Künstlersymposium "Nine Dragon Heads" + Auftragskomposition für das Weber Trio Wien + CD-Neuerscheinung "reine gegenwart" des Wr. Glasharmonika Duos (ORF-Produktion) mit "Sekunden zur Ewigkeit" (Richard Graf) + Auftragskomposition für Vienna Five + Neue Publikationen: beat it LATIN + Vielzahl an nationalen und internationalen Preisen und Auszeichnungen (u.a. Kulturpreis des Landes Niederösterreich für Musik) + mehrere Kompositionsstipendien (u.a. Wiener Symphoniker, Bundeskanzleramt) + Vielzahl an weiteren Auftragskompositionen: Kammermusik, Chormusik, Computermusik, Musik für Theater, Kompositionen und Arrangements für Rundfunk und Fernsehen; zahlreiche Jazz-Kompositionen und Arrangements. (u.a. für die Geräuschkünstler, Mnozil Brass, das Göttinger Symphonie Orchester, die Vienna Flautists) + Vorstandsmitglied der Interessengemeinschaft NÖ Komponisten - INÖK, + Mitglied im Österreichischen Komponistenbund (ÖKB) sowie in der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgenössische Musik (ÖGZM) + Vielzahl an Publikationen + "ein Vollprofi und sicherlich eine lohnende Entdeckung für Freunde von Gitarrenmusik im Grenzbereich von Jazz und Neuer Musik...mit einem wunderbaren großen Ton... und spieltechnisch dabei über jeden Zweifel erhaben." Akustik Gitarre, 1/98 http://www.jazzharmony.net, http://www.inoek.at

Malte Lüders Architekt mingo Alex Nowitz 9 + geb. 1966 in Hamburg + 1988 freie Mitarbeit als Designer bei "Peter Schmidt + Veit Mahlmann, verantwortlich für die Gestaltung und Entwicklung von Displays, Parfumflakons sowie von Messeständen und Ladeneinrichtungen + 1991 Architekturstudium an der Hochschule der Künste Berlin, dessen Abschluss 1999 in einer Arbeit über die Möglichkeit der Besiedelung des Mars bestand und für den Max-Taut-Preis nominiert wurde + studienbegleitend ergab sich die Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Artgenossen, ein Zusammenschluss von Filmemachern, Malern, Schauspielern, Tänzern, Musikern und Architekten, deren Ziel es war, ihre Arbeiten auf gemeinsamen Happenings in Korrespondenz treten zu lassen (u.a. Fremdkörper, Entwurf für eine fliegende Galerie, Galerie Querhaus 1993, Galerie Acud 1994) + 1996 Gemeinschaftsprojekt Akademieschiff; für die 300-Jahr-Feier der Akademie der Künste Berlin wurde eine schwimmende pneumatische Struktur entwickelt, die mit einer Komposition aus Licht, Geräuschen, Bildern und Zitaten auf den Gewässern in und um Berlin zu erleben war + seit Studienbeginn freie Mitarbeit in verschiedenen Architekturbüros, u.a. für Stephan Braunfels an den Bundestagsgebäuden in Berlin, wo er 2000 als Diplomingenieur eine Anstellung fand + seit 2001 selbständig tätig im Bereich Architekturdarstellung + Karin Heide alias mingo geb. 1968 in Graz + lebt in Wien + 1994-96 Schnittstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, Abteilung Film & Fernsehen + seit 1997 Arbeit als freiberufliche Cutterin, Video- und Grafikdesignerin und als VJ + seit 2000 Softwareschulungen und Seminare in den Bereichen Videopostproduction, Grafikanimation, Streaming Video, DVD und Desktop Publishing + Lectures und Workshops, u.a. v-stream21" videostreaming festival (Kunstuniversität Linz, Tabakmuseum) 2000; Ars Electronica 2001 (Take over Campus, Kunstuniversität Linz); steirscher herbst 2002 Dilettanten" (VJ-Workshop in Zusammenarbeit mit Studenten der FH Joanneum) + seit 1997 enge Zusammenarbeit als VJ mit verschiedenen Musikern aus dem elektronischen Umfeld, MIDI-gesteuerte Live-Videoshows im In- und Ausland + seit 2003 ist sie Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Joanneum in Graz (Informationsdesign und Industrialdesign) im Bereich Digital, Video und Compositing + aktuelle Live-Video-Projekte: "KONSORTEN ", Fabrique Records, vienna, www.fabrique.at, visuals by mingo; "MUM LIVE" Showcase www.kleinrecords.com, visuals by mingo; "QUINTESSENZ / BIGBROTHERAWARDS / NGO" im Bereich Datenschutz VideoGrossprojekt http://www.fh-joanneum.at, email: kasperlpost@chello.at + geb. 1968 in Buch am Erlbach bei Landshut (Niederbayern) + Musikstudium in München, Berlin, Potsdam (D) und Potsdam (USA) + 2000 Hochschulabschluss als Diplom-Musikpädagoge ("mit Auszeichnung") an der Universität Potsdam + er erhielt Aufenthaltsstipendien (Schloss Wiepersdorf/ Land Brandenburg, Künstlerhaus Lukas) und Arbeitsstipendien (Stiftung KulturFonds, Konrad-Adenauer-Stipendium) + er spielte in experimentellen Rock- und Jazzbands, wie z.b. "VolVox" aus Landshut (1987-95) oder in Improvisationsformationen wie "No Doctor" aus Berlin (1993-98) + als Stimmvirtuose und Pfeifkünstler Auftritte in Europa, den USA und in Russland + im Zentrum seines

Schaffens steht immer die menschliche Stimme. Sie ist Ausgangspunkt sowohl seiner Improvisationen als auch seiner Kompositionen + vorrangig schreibt Alex Nowitz Kammermusik, darüber hinaus Musiken für Sprech-, Musik- und Tanztheater + er lebt derzeit in Potsdam + Auswahl von Werken: "bericht über malmö" für Stimme solo, Text: E. Jandl (1998); "Unruhe ist in den Gräsern" für Streichquartett n. e. Gedicht von Thomas Bernhard - gewidmet dem Persius Ensemble (1999/2000); "Der Vergnügungsvogel (1. Fassung) für Fl./A.Fl., Klv., Pfeifst. (2002); "Alles wird gut" (aus: "Die Bestmannoper") für Gesangsensemble (7) u. Kamm.-Orch.Libretto: Ralph Hammerthaler (2002) - UA: Kammeroper Schloss Rheinsberg 2004; "Musik für neun Instrumente" für Nonett - Auftrag: Kammerakademie Potsdam (2003); "Screaming Popes", Musik für Tanz, Stimme sowie vier Männerstimmen, Bassklar, CD-Zuspielung, Streichtrio, Perk. und Klav. - UA: in der fabrik/potsdam (2004); des Weiteren Stücke für Klavier, Tonband, Lieder, Musik für Theater und Tanz, u.v.m. Frank Petzold Wilfried Satke 10 + geb. 1951 in Zwickau + 1968-74 Studium an der Hochschule für Musik Dresden in den Fächern Komposition, Dirigieren, Klavier + danach Chordirektor und Kapellmeister in Stendal und Magdeburg + 1979-82 Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste bei Rainer Kunad + seit 1980 freiberuflich als Komponist und Pianist tätig + 1990-94 Vorsitzender des BVNM e.v. + 1994 bis 2001 Leiter der Schauspielmusik am Staatstheater Cottbus + seit 2001 Dozent für Tonsatz/Gehörbildung und Jazzklavier an der Fachhochschule Lausitz + schreibt vorwiegend Musik im Grenzbereich zwischen so genannter U- und E-Musik sowohl für Theater und Orchester (zwei Opern, eine Sinfonie), als auch für Jazz-Ensembles (Präludien und Fuge für Big-band) + als Pianist spielte er im Bereich der improvisierten Musik und häufig als musikalischer Partner der Chanson- Sängerin Gina Pietsch + in den neunziger Jahren wandte er sich verstärkt dem Bebop und Fusionjazz zu und setzte sich intensiv mit dem Werk von Thelonious Monk auseinander + geb. 1955 in Mödling/ Österreich + erste autodidaktische Gitarrestudien und Kompositionsversuche mit 15 Jahren + 1973 Matura + 1974-83 Uni Wien: Biologie, TU Wien: Darstellende Geometrie + 1976-83 Konservatorium Wien: Gitarre (Robert Brojer, Robert Wolff) + seit 1979 Gitarrist, solistisch sowie in Ensembles + ab 1980 Konservatorium Wien: Komposition (Kurt Schwertsik, Reinhold Portisch) + seit 1983 Instrumentallehrer in Mödling und Baden (PädAk) + 1983-86 MHS Wien: Gitarre (Robert Wolff) Diplom 1986 + Diplom mit Auszeichnung 1992 + seit 1989 Studium außereuropäischer Musikformen + 1993-95 Dozent bei der Sommerakademie in Iassy/RO + aktuelle Projekte: m-oceans (solo); Am Strom (Wilfried Satke mit dem Cone Quartet); crozz over (Wilfried Satke, Bow Jangl + Preise & Wettbewerbe: 1982 und 1983 Anerkennungspreis des Landes NÖ, 1984 Förderungspreis des Landes NÖ, 1987 Staatsstipendium für Komposition der Republik Österreich + Konzerte: Austrian Drums And Mallet Corporation; Österreichische Kammersymphoniker; Studio Percussion Graz; Musica Dolce Wien; Quatuor de Versailles; Blockflötenensemble Wien; Cone Quartet u.a. + Aufträge: Österreichische Kammersymphoniker; Ambitus Quatuor de Versailles; Musica Dolce Wien; Blockflöten-

ensemble Wien + eigene Stilbeschreibung 2002: "Konstanter Faktor ist die Bewegung, der Wille zum Wandel. (Poly-) Modale Strukturen können sowohl tonal, als auch atonal klingen, und die Gegenüberstellung von Tonalität und Atonalität macht beide erst so richtig interessant. Spiel- und andere Körperbewegungen (ob hörbar oder stumm) sind Teil der Musik, werden einkalkuliert und bis zur rhythmischen Pantomime ausgebaut. Die Musik-Kulturen, die ausserhalb und unabhängig von Europa entstanden, sind viel zu kostbar und interessant, als dass sie ignoriert werden könnten. Die Verwendung mathematischer und systematischer Methoden führte ab 1999 konsequent zu computergestützter algorithmischer Komposition. Kompositorisches Vorbild bleibt dabei das Universum, das aufgrund ganz weniger Axiome einen reichen, stimmigen Kosmos hervorzubringen vermag." + Pressestimme 1: "Satkes»modele modal«für die aparte Besetzung von Flöte, Harfe und Orgel schwelgt in raffiniert ausgehörten Harmonien und verströmt betörenden modalen Duft nach Olivier Messiaen, ohne von dem charismatischen Klangmagier ganz abhängig zu werden." Edwin Baumgartner (über "modele modal") in Wiener Zeitung, Februar 1993 + Pressestimme 2: "Einen Schritt weiter geht Wilfried Satke [...] mit seiner»reduktion«. Die Gitarrenklänge wandeln sich zu Geräuschen und verstummen, die Spieler führen die Gedanken in pantomimischer Bewegung zu Ende." Robert Wolf (über Reduktion) in Salzburger Volkszeitung, Januar 1994 http://www.t0.or.at/~satke, email: wilfried@satke.ws Steffen Schellhase Iris Sputh 11 er wurde im lenz des jahres 1969 zu magdeburg geboren und genießt seither die musik. er beschloss eines wunderschönen tages, zunächst das geigenspiel zu erlernen, war jedoch bald davon überzeugt, dass ein späteres musikalisches berufsleben ohne schlagzeug kein rechtes sei: also begann er, darüber hinaus das pianoforte zu traktieren. nach dem beginn dieser exercitien gingen noch einige monde ins land bis er seine erste komposition verfertigen sollte; er ward zunächst unterwiesen in der kunst des fabulierens mit vielerlei tönen von den maestri hans j. wenzel, gerd domhardt und thomas müller. später suchte er sein diesbezügliches vermögen bei den maestri paul-heinz dittrich, jürgen ganzer und hans-peter jannoch zu vervollkommnen, gewann irgendwann den eindruck, dass die studienzeit ein leblang währen würde, wenn er nur stetiges bemühen an den tag legen wollte. so beendete er seine studien an den diversen konservatorien und verdingt sich seit nunmehr zehn jahren als tagelöhner dergestalt, als er wissbegierige auf ihrem musikalischen pfad durch die welt begleitet. gleichwohl verfasst er weiterhin unablässig musik, rief unlängst die brevis musikoffizin ins leben, die seine werke herausgibt. und nun sitzt er mit dem geschätzten publikum in diesem raume und freut sich mit ihm auf das in bälde beginnende konzert. Steffen Schellhase im Oktober 2004 + studierte an der Palucca-Schule in Dresden und war Tänzerin an der Semperoper + seit 1989 ist sie freischaffende Tänzerin und Choreografin + zahlreiche Choreografien am Staatsschauspiel Dresden + über fünf Jahre regelmäßige Zusammenarbeit mit bildenden Künstlerinnen der Dresdener Sezession + 1993 Gründung des ExisTanzTeam + 1995-98 Solistin bei Arila Siegert am Anhaltischen Theater in Dessau +

Stipendium der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg für Regie/ Choreografie + seit mehreren Jahren Mitwirkung als Tänzerin und Choreografin bei der Langen Nacht der elektronischen Klänge in Berlin + seit 2000 Mitglied der Künstlergruppe Kryptonale + Arbeiten als Schauspielerin am Liz-Theater Berlin + Regieaufträge an der Musikakademie Rheinsberg + Choreografien für Musiktheater und Schauspiel, Improvisationsabende mit verschiedenen Künstlern + Auswahl an Arbeiten: - Solo: HARA Performance, Musik: Lothar Voigtländer; AL SPINDEL 13 Ballettperformance hängend auf Spitzenschuh; DIE SCHRAUBEN, DIE DIE WELT ZUSAMMEN HALTEN Tanzperformance, Musik: Hanna Hartman - Regie:...; ZERBROCHENE BILDER Szenische Musik von Paul Heinz Dittrich nach Texten von Heiner Müller, Edgar Allan Poe und Paul Celan; VISAGES Kammer-szenario von Lothar Voigtländer nach Texten von Eugène Guillevic - Lichtinstallation WIPP-LOUNGE im Großen Wasserspeicher, Berlin-Prenzlauer Berg http://www.spielkunst-berlin.de/sitesputh.htm UnitedBerlin Ensemble für neue Musik Veit-Lup + 1989 wurde das Ensemble durch Andreas Bräutigam gegründet - Sinnbild der wiedergewonnenen Verbindung von Musik und Musikern in der lange geteilten Stadt + UnitedBerlin ist nicht nur im musikalischen, sondern auch im internationalen Sinne grenzüberschreitend: Gastkonzerte zu Festivals neuer Musik in Albanien, Brasilien, Israel, Polen, Russland, Spanien, Südkorea, Ungarn und in der Schweiz begleiten die Arbeit in Berlin + zuletzt trat UnitedBerlin im Januar 2004 mit einem Porträt von Toshio Hosokawa in Genua und Turin auf + ob Heimspiel oder Gastspiel - das Ensemble präsentiert integrale Aufführungen im Bereich der neuesten Musik sowie der etablierten Ensembleliteratur, von Schönberg und Webern bis zu Nono und Cage + zahlreiche Konzertprogramme sind in enger Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Komponisten entstanden, u.a. mit Lutz Glandien, Vinko Globokar, Wolfgang Rihm, Mauricio Kagel, Christian Wolff, Toshio Hosokawa, Helmut Lachenmann, György Kurtág und Helmut Zapf + ein besonderes Merkmal von UnitedBerlin ist die spartenübergreifende Arbeit + Einspielung mehrerer CDs, die unter internationaler Beachtung veröffentlicht wurden, so schrieb z. B. The "New York Times" über eine der letzten CDs mit Werken von Luigi Nono: "There have been a lot of Nono releases since the composer's death in 1990. This is one of the best." http://www.unitedberlin.de + geb. 1960 + Studium diverser Geisteswissenschaften (Neuere Deutsche Literatur, Politikwissenschaft, Philosophie) in Freiburg, Wien, Coleraine und Bildende Kunst in Belfast + seit 1991 Videokunstproduktionen (Konzertvideos, Videobühnen, Installationen, Videos für Tanz- und Neue Musikstücke, Dokumentationen) + Konzertvideos zur Musik von Michael Beil, Dietrich Buxtehude, John Cage, Lutz Glandien, Bernhard Günter, Boris D Hegenbart, Georg Katzer, Gerhard Stäbler, Ray Kaczynski, Lothar Voigtländer, Bert Wrede, Helmut Zapf. 12

Lothar Voigtländer Georg Weidinger 13 + geb. 1943 + Ausbildung und Jugend im Dresdner Kreuzchor + Studium Dirigieren (Reuter) und Komposition (Geißler) an der HfM Leipzig + 1970-73 Akademie der Künste Berlin; Meisterschüler bei Günter Kochan + lebt seit 1973 freischaffend als Komponist in Berlin + 1984 Gründung und Vizepräsident der Gesellschaft für elektroakustische Musik" + 7 Jahre Leiter einer Kompositionsklasse bei den Geraer Ferienkursen + 1992 Gastprofessur an der Universität Paris VIII. + 1990-96 Vorsitzender des Komponistenverbandes Berlin; danach Mitglied des Bundesvorstandes des Deutschen Komponistenverbandes + stellvertretender Vorsitzender des Werkausschuss der GEMA + Professur für Komposition an der Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" in Dresden + zahlreiche internationale Preise + Arbeiten in internat. Studios u.a. Bourges, Zürich, Basel, Hilversum + Studienaufenthalt in Freiburg (WDR), Budapest, Bratislava + Begründer div. Konzertreihen, insbes. der "Langen Nacht der elektronischen Klänge" + Frankreich - Grand Prix 1996 + mehrfacher Preisträger beim Internat. Festival in Bourges + zahlreiche nationale und internationale CDs + neben dem umfangreichen kammermusikalischen und elektroakustischen Schaffen zieht sich durch die Jahre eine kontinuierliche Linie der Zusammenarbeit mit Malern, bildenden Künstlern und Choreographen in multimedialen Projekten + in letzter Zeit wendet sich L.V. auch szenischen Kammermusiken zu - von der open-air Performance "VOICI- Feuerklang!" - bis hin zur Form der Kammeroper ("VISAGES" 2002 - Schloss Rheinsberg ) + darüber hinaus entstanden 3 Sinfonien, Orchestermusiken, Oratorien, Orchesterlieder, div. Hörspiele und div. multimediale Performances + geb. 1968 in Wien + studierte Psychologie und Medizin an der Universität Wien (Doktorat 1995, Diplom für Trad. Chin. Medizin und Akupunktur 2003), klassisches Klavier und Komposition am Konservatorium der Stadt Wien, Computermusik und Elektronische Medien an der Universität für Musik Wien (Abschlussarbeit über Xenakis und die Stochastische Musik) + in den letzten Jahren feierte er vor allem durch seine Kompositionen für Klavier, Ensemble, Gesang und Elektroakustik Erfolge + als erster Österreicher Gewinner des Internationalen Kompositionswettbewerbes "Luigi Russolo", Varese, Italien (1996 und 1998) + mehrere CD-Produktionen als Pianist (bei "Extraplatte" sowie im eigenen Label "klaviermusik.at") + seit 1991 konzertiert er regelmäßig als Pianist mit eigenen Werken sowie mit Werken des Jazz, der Klassik und der experimentellen Musik + lebt in Wien als freischaffender Künstler und Arzt mit eigener Praxis + "Improvisation ist für mich genauso wichtig wie Komposition; nur die Kombination der beiden bringt mich voran (...) Ich möchte meine Musik in keine Kategorie pressen müssen. Ich hoffe, sie spricht für sich selbst. [Georg Weidinger] + Pressestimmen: " ausgereifter Musiker " (jazz zeit 2001), " marvellous interpreter " (Tamas Ungvary), " the experimental Keith Jarrett " (Adelhard Roidinger), " world music in musical and technical perfection " (Francis Pirsel about "obsessive piano part one" ) "ein 'live-spieler', entfaltet seine ganze Virtuosität und seine Klangwelten erst so richtig, wenn er auf der Bühne ist!" (extraplatte) email: georgweidinger@yahoo.fr, mail@klaviermusik.at

Helmut Zapf + geb. 1956 in Rauschengesees (Thüringen) + als Kind und Jugendlicher Klavier- und Orgelunterricht beim damaligen Gemeindepfarrer Gerhard Voltz + 1974-79 Studium der Kirchenmusik an den Kirchenmusikschulen in Eisenach und Halle, Orgel bei Gottfried Preller und Hans-Günter Wauer, Kontrapunkt und Tonsatz bei Johannes Petzold + 1976-88 Teilnahme an den Geraer Ferienkursen für zeitgenössische Musik, besonders an den Kursen von Paul-Heinz Dittrich und Lothar Voigtländer + 1979 Hochzeit mit Karin Armbrecht, Geburt der Tochter Susanne + 1983 Geburt der Tochter Johanna + 1979-82 Kantor in Eisenberg (Thüringen) + 1982-1986 Meisterschüler bei Prof. Georg Katzer an der Akademie der Künste der DDR in Ostberlin + 1987 Umzug nach Zepernick (bei Berlin), überwiegend freiberuflich als Komponist tätig + Seitdem auch Lehrbeauftragter an der Musikhochschule Hanns Eisler für Tonsatz und Gehörbildung + seit 1990 Lehrauftrag an der Musikschule Kreuzberg für TS/GB und Komposition + 1993 Gründung des Ensembles JungeMusikBerlin + seit 1994 künstlerische Leitung des Förderkurses "Jugend komponiert" an der Musikakademie Rheinsberg. http://www.helmutzapf.com 14 Dank an die Universität Potsdam, die FH Potsdam sowie das Hans-Otto-Theater Potsdam für Ihre Unterstützung