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Christnacht Heilig Abend 24.12.2014 23.00 Uhr Ev.-Luth. Kirche Graupa Orgelvorspiel Begrüßung Tochter Zion Gebet EG 27, 1-4 Lob Gott, ihr Christen alle gleich Gemeinde / Orgel Lesung Lukas 2, 1-3 - Lektor Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. Wie soll ich dich empfangen Lesung Lukas 2, 4-7 - Lektor Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Es ist ein Ros entsprungen Lesung Lukas 2, 8-14 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Hört der Engel helle Lieder Lesung Lukas 2, 15-17 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. O Bethlehem, du kleine Stadt Lesung Lukas 2, 18-20 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. EG 46, 1-3 Stille Nacht Orgel / Gemeinde Gedanken zu Matth. 1, 18-21 Laßt alle eure Sorgen ziehn Gebet (mit EG 178.13) Vater Unser EG 35, 1-3 Nun singet und seid froh Segen Orgelnachspiel Nitzsche Orgel / Gemeinde Nitzsche Orgel

2 Begrüßung Zum Gottesdienst zur Christnacht begrüße ich Sie sehr herzlich. Einen langen Festtag, der für manchen noch als Arbeitstag begann, haben wir hinter uns und in der nächtlichen Kirche nähern wir uns noch einmal dem Geschehen von Weihnachten: Gott wird Mensch. Ist das eigentliche Weihnachtsfest nach Bescherung und gemeinsames Essen haben schon vorbei? Die familiäre Gemeinschaft hat wieder einmal festliche Stimmung verbreitet; vielleicht auch sind sonst gewohnte Auseinandersetzungen um des lieben Festtagsfriedens willen unterblieben. Aber ist das nun schon alles, was das»frohe Fest«zu bieten hat? Wo liegt der Schatz von Weihnachten, den wir finden können? Gott kommt zu uns. Dieses Geschehen ist eigentlich zu groß, zu gewaltig zu wunderbar, mit vielen Schnörkeln versehen, um es auf einmal zu begreifen zu verfassen. Und es ist zu alltäglich, zu unscheinbar, ohne alle Schnörkel, um es wirklich zu sehen. Gebet Gott, du kennst unsere Sehnsucht, du kennst unsere wunden Punkte, du kennst unsere Hoffnungen auch in diesem Jahr. Was geschehen ist, ist zu groß, als daß wir es jemals begreifen könnten, du bist zu klein geworden, als daß wir es je fassen könnten. Nimm uns mit hinein in deine Geschichte mit der Welt, stell uns vor die Krippe, mit allen, die dorthin kommen oder schon dort sind. Laß uns den Glanz sehen und das Licht, damit wir froh werden und dich entdecken in unserer Welt. Amen. 2

Predigt 3 Liebe Gemeinde, die Weihnachtsgeschichte nach Lukas, die wir in kleinen Abschnitten zwischen den stücken gehört haben, schmückt die Geburt Jesu mit vielen uns liebgewordenen Details aus: Engel, Hirten, Stall, Maria, die alle diese Worte in ihrem Herzen bewegt. Das Matthäusevangelium, der Bibeltext für die Christnacht, liefert dazu das Kontrastprogramm: Weihnachten ohne Schnörkel. Hören Sie selbst: Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist. Josef aber, ihr Mann, war fromm und wollte sie nicht in Schande bringen, gedachte aber, sie heimlich zu verlassen. Als er das noch bedachte, siehe, da erschien ihm der Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht (Jesaja 7,14):»Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns. Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Und er berührte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus. Hier geht es knapp zu. Kaum einmal die wichtigsten Fakten, die zur Geburt einer bedeutenden Persönlichkeit gehören, werden aufgeführt. Siebzehn Verse lang wird zuvor der Stammbaum Jesu in 42 Generationen von Abraham bis Josef aufgeführt. Dann hat der Autor für die Schilderung der Geburt Jesu eine paar dünne Zeilen übrig, die vor allem die verzwickte Position von Josef beleuchten. Erst danach treten die drei Weisen aus dem Morgenland auf. Man hätte sich vom Verfasser des Matthäusevangeliums etwas mehr Freude am Detail gewünscht. Aber hier kommt: Weihnachten ohne Schnörkel. Matthäus verhilft dem Mann in der Geschichte zu Ehre: Josef. Von Maria erfahren wir nur, dass sie schwanger ist und das bringt Josef in nicht unbeträchtliche Schwierigkeiten. Auf uneheliche Schwangerschaft stand für Maria ein Prozeß wegen Ehebruchs und damit der Tod. Sie heimlich zu verlassen, wäre in damaligen Verhältnissen noch die mildere Lösung für Maria gewesen. Doch Josef begegnet einem Engel. Der Engel erscheint, was die Sache im Fall des Josef noch weniger spektakulär macht, nur im Traum. Offenbar spielt der Auftritt keine Rolle, sondern die Botschaft. Der Engel sagt, worum es in dieser Geschichte wirklich geht: Maria wird einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von ihren Sünden retten. Diese Worte galt es dem richtigen Mann zu überbringen. Auftrag erfüllt. Damit der Plan auch in die Tat umgesetzt wird, braucht es tatsächlich den richtigen Mann. Und das ist in diesem Falle Josef. Einer, der nicht viel redet, sondern zuhört. Der dem Engel überhaupt eine Chance gibt, zu ihm zu sprechen. Einer, der einsichtig ist, der erst denkt und dann handelt. Einer, der auf das Wort Gottes vertraut, wenn er es hört, und der bereit ist, ein Risiko einzugehen. Und der die Größe hat, den Auftrag auszuführen. Josef tut genau das, was ihm der Bote Gottes aufgetragen hat. Als Josef erwacht, nimmt er seine Frau zu sich und gibt dem Sohn später den Namen Jesus. Auftrag erfüllt. Alles andere sind Schnörkel. Wird s Ihnen gerade ein bisschen ungemütlich? Sind wir jetzt alle wach? Schön. Dann reden wir mal darüber, worum es hier eigentlich geht. In dieser Nacht ist Jesus geboren, unser Retter. Deshalb ist diese Nacht heilig. Man nennt ihn seitdem auch Immanuel, Gott mit uns. Wo auch immer wir in dieser Heiligen Nacht stehen, der Immanuel ist geboren. Gott mit uns. Alle Tage bis an der Welt Ende, damit schließt das Matthäusevangelium. 3

4 Alles andere sind Schnörkel. Die kann man schön finden oder überflüssig. Man darf sie nur nicht mit dem verwechseln, worum es hier geht. Ein kleiner Schlenker sei noch erlaubt hin zu Josef. Josef nimmt Maria zu sich und gibt dem Kind nach der Geburt seinen Namen Jesus Gott rettet. Nach jüdischem Recht adoptiert er damit dieses Kind und stellt es damit hinein in seine bedeutungsschwere Herkunft, die bis auf Abraham zurückgeht. Adoption ist ein grundlegender Vorgang in jedem Leben. Auch leibliche Eltern müssen ihr Kind annehmen, seine Eigenarten akzeptieren und ihm an der eigenen Herkunftsgeschichte Anteil geben. Adoptionen vollziehen wir in mancher Weise ganz ohne Notar. Freunde, Lehrer, Meister vollziehen Adoptionen. Sie nehmen und geben wechselseitigen Anteil an Traditionen, an Verheißungen und Herkunftsbrüchen. Immer wieder wird jede und jeder von uns adoptiert wird als Schüler erwählt, wird in eine Gefolgschaft gerufen, wird in eine Lern- oder Lehrpartnerschaft gestellt. Gott nimmt uns an als Söhne und Töchter, stellt uns hinein in die Geschichte seiner Liebe zu uns Menschen. Wo ist mein Platz in der Familie Gottes? Vergessen Sie den Schnickschnack. Kümmern Sie sich um das, worum es hier wirklich geht, um den, um den es hier geht. Vielleicht geht Ihnen jetzt ganz Unterschiedliches durch Kopf und Herz. Was Ihnen heilig ist an der Heiligen Nacht. Die Schnörkel, derer sie überdrüssig sind. Und die anderen Schnörkel, die ihnen lieb sind und es sein dürfen, weil Sie Ihnen den Blick auf das Wesentliche nicht verstellen. Beschäftigt Sie die Frage danach, was Ihnen persönlich die Geburt Jesu bedeutet? Möglicherweise sind Sie mit der Einsicht konfrontiert, dass sie das im Moment gar nicht genau sagen können. Und Sie bemerken ein Stück Wehmut darüber, dass es so ist. Vielleicht regt sich gar eine Sehnsucht in Ihnen, dass sich das ändern möge. Wie auch immer, das, worum es heute Nacht geht, bewegt Ihr Herz und Ihren Verstand. Auftrag erfüllt. Amen. 4

5 Fürbittgebet 2014 dessen Eltern keinen Raum in der Herberge fanden - für alle, die heimatlos sind, geboren in einem Stall - für alle, die in Armut leben, abgelehnt als fremd in dieser Welt - für alle, die verloren und einsam sind, dem Herodes nach dem Leben trachtete - für alle, die in Gefahr leben und verfolgt werden, geflohen nach Ägypten - für alle, die ihre Heimat verlassen mussten, Du Kind von Bethlehem - in dir gefiel es dem Ewigen, unter uns gegenwärtig zu sein. Wir bitten dich: Hilf uns, in einem jeden Menschen das Ebenbild Gottes zu entdecken und Gott die Ehre zu geben. Vater Unser Entlassung Möge Gott neu in dir zur Welt kommen. Möge Gottes Gegenwart dein Leben hell machen. Möge wir Kraft zuwachsen selbst mehr und mehr Mensch zu werden. So segne Dich der dreieinige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen 5