Elektrische Schaltungen, Energie und elektrische Leistung

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Transkript:

Übung 16 Elektrizität Elektrische Schaltungen, Energie und elektrische Leistung Lernziele - das Systemdiagramm eines vorgegebenen Gerätes zeichnen können. - den Zusammenhang zwischen dem elektrischen Ladungsstrom, der elektrischen Spannung und der elektrischen Prozessleistung in konkreten Problemstellungen anwenden können. - die elektrischen Grundgesetze (Knotenregel, Maschenregel, Widerstandsgesetz) zur nalyse von elektrischen Schaltungen anwenden können. ufgaben 1. Eine Glühlampe ist mit 230 V / 75 W beschriftet. Dies bedeutet, dass die elektrische Prozessleistung in der Glühlampe 75 W beträgt, wenn man an die Glühlampe die Spannung 230 V anlegt. a) Skizzieren Sie das Systemdiagramm der Glühlampe. b) estimmen Sie den elektrischen Ladungsstrom durch die Glühlampe bei einer angelegten elektrischen Spannung von 230 V. c) Nehmen wir nun an, die an die Glühlampe angelegte Spannung werde auf 115 V halbiert. eurteilen Sie mit schlüssiger egründung, ob dadurch auch i) der elektrische Ladungsstrom durch die Glühlampe halbiert wird. ii) die elektrische Prozessleistung in der Glühlampe halbiert wird. Hinweis: earbeiten Sie diese ufgabe allgemein algebraisch, d.h. ohne erücksichtigung von konkreten Zahlenwerten. d) estimmen Sie die nzahl Glühlampen, die man parallel an eine Spannung von 230 V schalten kann, ohne dass der elektrische Ladungsstrom den Wert von 13 überschreitet. (Das Stromnetz im Haushalt ist mit 13-mpère-Sicherungen gesichert.) - Stellen Sie zuerst mit Hilfe der elektrischen Grundgesetze ein Gleichungssystem auf, in welchem die gesuchte nzahl Glühlampen als Unbekannte vorkommt. - Lösen Sie das Gleichungssystem allgemein algebraisch, d.h. ohne Verwendung von konkreten Zahlenwerten. 2. etrachten Sie eine beliebige Schaltung mehrerer elektrischer "Verbraucher" (Glühlampen, elektrische Geräte, usw.). Die gesamte Schaltung sei an der Spannung U angeschlossen, und es fliesse vor und hinter der Schaltung der elektrische Ladungsstrom : 1 U 1 2 U 2... U 9.2.2005 p_tbm04_u16.pdf 1/5

Stellen Sie sich nun vor, Sie müssten die Summe aller elektrischer Prozessleistungen P el1, P el2,... in den einzelnen "Verbrauchern" bestimmen. Die elektrische Prozessleistung in einem einzelnen "Verbraucher" ist das Produkt der über dem "Verbraucher" liegenden Spannung und dem durch den "Verbraucher" fliessenden elektrischen Ladungsstrom. Für die Summe aller elektrischer Prozessleistungen gilt daher P el,tot = P el1 + P el2 +... = U 1 1 + U 2 2 +... a) egründen Sie, dass man zur estimmung der Summe aller elektrischer Prozessleistungen die einzelnen Leistungen P el1, P el2 gar nicht kennen bzw. bestimmen muss, sondern dass man einfach das Produkt von "Gesamtspannung" U und "Gesamtstrom" bilden darf: P el,tot = U b) egründen Sie, warum wohl in dieser ufgabe das Wort "Verbraucher" immer zwischen nführungs- und Schlusszeichen steht. 3. Sie möchten gerne mit Glühlampen mit den Nenndaten 4 V / 0.1, welche Sie am Netz von 230 V anschliessen, eine Gartenfestbeleuchtung basteln. Zur Diskussion steht entweder eine Serieschaltung oder eine Parallelschaltung aller Glühlampen. a) eurteilen Sie mit schlüssiger egründung, in welcher Schaltung Sie die Glühlampen ans Netz anschliessen müssen. b) Wieviele Glühlampen brauchen Sie dazu? c) egründen Sie, warum in Ihrer Schaltung - die Spannung über einer einzelnen Lampe etwas weniger gross ist als die Nennspannung 4 V. - der elektrische Ladungsstrom durch die Lampen etwas weniger gross ist als der Nennstrom 0.1. d) estimmen Sie die in allen Glühlampen insgesamt umgesetzte elektrische Prozessleistung. Hinweise: - enützen Sie die Erkenntnisse aus der ufgabe 2. - Nehmen Sie näherungsweise an, dass die Widerstände der Glühlampen konstant sind. - earbeiten Sie die ufgabe wieder allgemein algebraisch (wie die ufgabe 1). e) Die ufgabe d) würde wesentlich vereinfacht, wenn man näherungsweise annehmen könnte, dass die Spannung über einer einzelnen Glühlampe 4 V und der elektrische Ladungsstrom durch alle Glühlampen 0.1 beträgt. eurteilen Sie mit schlüssiger egründung, ob diese Näherung verantwortbar ist oder nicht. 4. Jemand hat im usland ein teures Elektronikgerät für eine Netzspannung von 110 V eingekauft. Das Gerät erbringt bei ordnungsgemässem etrieb (an 110 V) eine bestimmte Leistung. Nach dem Import in die Schweiz (Netzspannung 230 V) möchte die Person das Gerät weiter betreiben. Es soll dieselbe Leistung wie im Herkunftsland erbringen. eurteilen Sie mit schlüssiger egründung, mit welcher einfachen Massnahme der etrieb des Gerätes in der Schweiz gewährleistet werden kann. Es genügt, wenn Sie die Massnahme und deren egründung angeben. Rechnungen mit konkreten Zahlenwerten sind nicht verlangt. 5. ufgabenbuch: 2.96, 2.98 - earbeiten Sie die ufgaben allgemein algebraisch. 9.2.2005 p_tbm04_u16.pdf 2/5

6. Gegeben sind drei Schaltungen I, II, III mit den Glühlampen,, C: I C II III n allen drei Schaltungen ist die gleiche Spannung angelegt. Vergleichen Sie die Helligkeit der Glühlampe in den drei Schaltungen I, II, III. Sie sollen also mit egründung beurteilen, in welcher Schaltung die Glühlampe am hellsten und in welcher sie am wenigsten hell leuchtet, oder ob in zwei oder allenfalls in allen drei Schaltungen die Glühlampe gleich hell leuchtet. Hinweis: Je grösser der elektrische Ladungsstrom durch eine Glühlampe ist, desto heller leuchtet die Lampe. 7. Gegeben sind zwei Glühlampen mit der ufschrift 100 V / 0.5 (Typ ) und eine Glühlampe mit der ufschrift 200 V / 0.2 (Typ ). Die Glühlampenaufschrift gibt den Normstrom an, wenn die entsprechende Spannung angelegt wird. Die Glühlampen können 10% über den Normstrom überlastet werden, ohne dass sie Schaden leiden. Sie möchten mit allen drei Glühlampen möglichst viel Licht machen, d.h. die Gesamtleistung aller drei Glühlampen soll maximiert werden. Vier Schaltungsvorschläge stehen zur Diskussion. Jede dieser Schaltungen wird mit der Spannung von 200 V betrieben: Schaltung I Schaltung II Schaltung III Schaltung IV a) estimmen Sie die Widerstände der beiden Glühlampentypen. b) Welche der Schaltungen sind für die gegebene Situation untauglich? Warum? c) Welche von den tauglichen Schaltungen wird die maximale Leistung erbringen? Warum? 9.2.2005 p_tbm04_u16.pdf 3/5

Lösungen 1. a) GLÜHLMPE P el P th Wärmestrom P... Lichtstrom ϕ 1 ϕ 2 b) P el = U = P el U = 75 W 230 V = 0.33 c) i) R = U ii) Der elektrische Ladungsstrom würde bei halbierter Spannung U dann halbiert, wenn man den elektrischen Widerstand R der Glühlampe als konstant annehmen könnte. Dies ist jedoch nur näherungsweise der Fall. R = U P el = U --------------- d) tot - n 1 = 0 U 0 - U 1 = 0 P el1 = U 1 1 ------------------ n = U 0 tot P el1 P el = U2 R Unter der nnahme eines näherungsweise konstanten elektrischen Widerstandes R sinkt die elektrische Prozessleistung P el bei einer Halbierung der Spannung U auf einen Viertel. = 230 V 13 75 W = 39.9 39 Glühlampen 2. a)... b) In den einzelnen "Verbrauchern" wird nicht Energie "verbraucht" sondern "umgesetzt". 3. a) Serieschaltung b) U 0 - n U 1 = 0 n = U 0 = 230 V = 57.5 58 Glühlampen U 1 4 V c) Die nzahl der Glühlampen ist 58 und nicht 57.5. d) (siehe Seite 5) 9.2.2005 p_tbm04_u16.pdf 4/5

d) P el = U U 0 - U = 0 e)... R tot = U R tot = n R 1 R 1 = U N N ------------------ P el = N U 0 2 n U N = 0.1 (230 V)2 = 23 W 58 4 V 4. Man muss einen Zusatz-Widerstand in Serie schalten. 5. siehe ufgabenbuch 6. Helligkeit von in Schaltung II < Helligkeit von in Schaltung I < Helligkeit von in Schaltung III 7. a) R = U = 100 V = 0.20 kω 0.5 R = U = 200 V = 1.0 kω 0.2 b) Schaltung II Über den Glühlampen liegt die volle Spannung von 200 V, so dass durch sie ein elektrischer Ladungsstrom von 1 fliessen würde. Dies liegt aber deutlich über der 10%-Überlast-Toleranz. c) Schaltung III Es muss diejenige Schaltung sein mit dem kleinsten Ersatzwiderstand. Je kleiner der Widerstand nämlich ist, desto höher ist bei gleichbleibender angelegter Spannung (200 V) der elektrische Ladungsstrom und damit die Leistung. Die Schaltung I hat den grössten Ersatzwiderstand, denn die Glühlampen sind in Serie geschaltet. Die Schaltung II kommt nicht in Frage (siehe b)). Es müssen also die Ersatzwidersände R III und R IV der Schaltungen III und IV verglichen werden.... R III = R R 1 + R = 0.37 kω + R R IV = R 2 + R = 1.1 kω Die Schaltung III ist also die Schaltung mit dem geringsten Ersatzwiderstand. 9.2.2005 p_tbm04_u16.pdf 5/5