Gesundheitsbericht Mundgesundheit von Kinder- und Jugendlichen im Kyffhäuserkreis

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Gesundheitsbericht Mundgesundheit von Kinder- und Jugendlichen im Kyffhäuserkreis Datenquelle: Auftraggeber: Autor : Schuljahresstatistik 206/207 - Zahnärztlicher Dienst Gesundheitsamt Landratsamt Kyffhäuserkreis Dr. Jana Andreeva Inhalt:. Einleitung.. 2 2. Methoden 2. Ergebnisse. 4 4. Diskussion. 7 5. Zusammenfassung 0 6. Abkürzungen 0 7. Quellen 8. Abbildungsverzeichnis 9. Impressum. 2

. Einleitung Die Gesundheitsberichterstattung ist eine wesentliche Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Sie dient u.a. der Beobachtung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung des Landkreises, der Evaluation und Koordinierung gesundheitspolitischer und präventiver Maßnahmen und der Motivation von Bevölkerung und Politik für gesundheitliche Problemlagen. Basis dieses Gesundheitsberichtes sind die Daten aus den zahnärztlichen Untersuchungen von Schuljahr 206/207 und die Leitlinien für den Zahnärztlichen Dienst des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Thüringen (204). Der Landkreis umfasst 0 Städte und Gemeinden. Kreisstadt ist die Berg- und Musikstadt Sondershausen mit 2.875 Einwohnern. Die größte Ost-West-Ausdehnung des Kreises beträgt 62 km. Seine Gesamtfläche umfasst.05 km². Die Bevölkerungszahl lag zum Stichtag.2.205 bei 77.0. (8.42 Männer und 8.678 Frauen). Davon waren 0.77 Kinder -und Jugendliche unter 8 Jahre. Der Ausländeranteil im Kyffhäuserkreis ist trotz verstärkter Zuwanderung weiterhin gering. Der Ausländeranteil betrug 2,4 % bei einer Gesamtzahl von.89 (205). In 5 Kindertageseinrichtungen werden 2.984 Kinder betreut und 4 Kinder durch Tagespflegepersonen. 22 Kinder haben einen Migrationshintergrund. Ein zunehmender Anteil in der Betreuung ist bei den -2 Jährigen zu verzeichnen. Die Anzahl ist von 20 Kindern im Jahr 206 auf 402 gestiegen. In den Schulen des Kreises lernen insgesamt 6.42 Schüler (6 Grundschulen: 2.87 ; 5 Regelschulen:.528 ; Gemeinschaftsschulen: 728 ; Gymnasien:.706 ; 2 Förderschulen: 26 ). Es gibt im Kyffhäuserkreis 7.806 Menschen mit Schwerbehinderung. Die größte Gruppe stellen die über 65 jährigen (.80) gefolgt von den 45-55- jährigen (950). In Wohnheimen für behinderte Menschen leben 25 Erwachsene und 20 Kinder. In den Werkstätten für Behinderte arbeiten 297 Menschen mit geistiger Behinderung und 7 mit psychischer Behinderung. In den Kindertageseinrichtungen werden 46 Kinder mit Behinderung und solche, die von Behinderung bedroht sind in 7 integrativen Einrichtungen betreut. 2 Kinder besuchen eine Regeleinrichtung und erhalten Einzelintegration. Im Kyffhäuserkreis nimmt die Anzahl pflegbedürftige Menschen zu. Während 206 noch 4.22 stationär oder ambulant betreut wurden, sind es 207 bereits 4.440 Menschen. Die Arbeitslosenquote im Kyffhäuserkreis nimmt weiter ab und liegt aktuell bei 8,2 %. In Thüringen insgesamt beträgt sie 5,8%. 2

2. Material/ Methoden Zum Zahnärztlichen Dienst gehören eine Zahnärztin mit einer Arbeitszeit von zurzeit 0 Wochenstunden und eine Prophylaxe - Helferin (Ausbildung zur Stomatologischen Schwester für Zahn- und Mundhygiene) mit 40 Wochenstunden. Da ausreichend Patenschaften von niedergelassenen Kollegen mit Kindertageseinrichtungen bestehen, war die Unterstützung durch eine Prophylaxe - Helferin der LAG (Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege) bisher nicht notwendig. 4 Patenzahnärzte/ innen hatten mit 49 Kindertageseinrichtungen einen Vertrag geschlossen. 4 Einrichtungen werden vom Zahnärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes vollständig gruppenprophylaktisch betreut. Die aktuellen Daten vom Schuljahr 206/ 207 liegen dem Bericht zu Grunde. Vergleichsdaten auf die Gesamtpopulation Thüringen liegen für das Schuljahr noch nicht vor. Die Untersuchungen wurden in den jeweiligen Einrichtungen vor Ort durchgeführt und erfolgten nach den Vorgaben der Leitlinien für die Zahnärztlichen Dienste in Thüringen im Zeitraum.07.206-0.08.207. Für die Untersuchung wurde von der Kindertageseinrichtung oder der Schule ein entsprechender Raum zur Verfügung gestellt. Vor der Untersuchung putzten sich die Kinder die Zähne. Kinder ohne mitgebrachte Zahnbürste erhielten eine Einmalzahnbürste imprägniert mit Zahnpasta. Die Daten wurden auf einer Karteikarte erfasst und dann im Gesundheitsamt in Sondershausen mit Hilfe der Software Octoware der Firma Easy- soft in die Datenbank eingegeben. Die zahnärztlichen Untersuchungen wurden nicht in allen Altersgruppen flächendeckend durchgeführt, sondern erfolgten vorrangig für die bestimmte Gruppen. Diese sogenannten Kernzielgruppen sind in den Leitlinien für den Zahnärztlichen Dienst in Thüringen festgelegt und auch für bundesweite und internationale Erhebungen bedeutsam: -Jährige in Kindertageseinrichtungen 6-Jährige in Kindertagesstätten und Schulen 2- Jährige in Schulen 5- Jährige in Schulen Die Daten werden mit Hilfe einer speziellen Schnittstelle in der Software Octoware für Thüringen in aggregierter Form an das Landesverwaltungsamt übermittelt. Dabei handelt es sich um Rohdaten, die vor der Übersendung und der Zusammenfassung aller Thüringer Daten auf Plausibilität überprüft werden.

. Ergebnisse Insgesamt wurden von 0.286 gemeldeten Kinder- und Jugendlichen in den Kindertagesstätten und Schulen des Kyffhäuserkreises 4.580 zahnärztlich untersucht. Die Untersuchungsquote des Schuljahres 206/ 207 liegt bei 44,5%. Schwerpunkt der Auswertung dieser Untersuchungen sind die im Leitfaden für die Zahnärztlichen Dienste in Thüringen festgelegten, altersbezogenen Kernzielgruppen. Weiterhin wurden vor allem Zeitreihen abgebildet, um die Entwicklung im Kyffhäuserkreis darzustellen. Es handelt sich um den ersten ausführlichen Bericht zur Mundgesundheit in dieser Form. 5,4,7 2,9 2,6 8,7 8,2 Mundgesundheit Vergleich zu Thüringen gesamt Naturgesund % Saniert % Behandlungsbedürftig %, 0,7 2,4 6,8 47,4 52,5 8, 8,6,5 70,7 72,9 2, 8,4 9,8 0,9 56,6 58, Abbildung Vergleich der Mundgesundheit im Kyffhäuserkreis Schuljahr 206/207 zu Thüringen Schuljahr 205/206 - Jährige: In dieser Altersgruppe wurden 2 Kinder in den Kindertagesstätten untersucht, was einer Untersuchungsquote von 59 % entspricht. 8,7 % der Kinder wiesen naturgesunde Gebisse auf, 5,4 % waren behandlungsbedürftig und 2,9 % zahnärztlich saniert. Dabei hatten 8,7 % ein erhöhtes Kariesrisiko (dmf-t-wert 0.7) entsprechend den Kriterien der DAJ 2. DMF-T-Wert ist eine statistischer Gradmesser für die Schwere bzw. Auswirkung einer Karieserkrankung (sog. "Karieslast"). D=decayd=kariös; M=missing=fehlend; F=filled=mit einer Füllung versehen; T= tooth= Zahn. Für das Milchzahngebiss gilt, dass alle Indices klein geschrieben werden (z.b. dmf-t) 2 Für - Jährige besteht nach den Kriterien der DAJ (Deutsche Gesellschaft für Jugendzahnpflege) ein erhöhtes Kariesrisiko, wenn mindestens ein dmf-t-zahn festgestellt wird ( dmf-t>0) 4

99/992 992/99 99/994 994/995 995/996 996/997 997/998 998/999 999/2004 2000/200 200/2002 2002/200 200/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/200 200/20 20/202 202/20 20/204 204/205 205/206 206/207 6-Jährige: Von 60 gemeldeten untersuchte der ZÄD 454 (75,%) Kinder. Zu dieser Altersgruppe gehören Vorschüler in den Kindertagesseinrichtungen, aber auch Erstklässler. Ein naturgesundes Gebiss wurde bei 47,4 % (Abb.2) und ein saniertes Gebiss bei 2,4 % festgestellt. In,% der Fälle bestand eine Behandlungsnotwendigkeit. Der dmf-t- Wert betrug 2,. Zur Kariesrisikogruppe zählten 6, % der 6-Jährigen. Prozentualer Anteil naturgesunder Milchgebisse bei 6- Jährigen 60 50 40 0 20 0 0 48 48 48 47 45 44 45 44 44 4 4 42 42 40 8 9 5 6 7 2 28 27 2 2 20 Abbildung 2 prozentualer Anteil naturgesunder Milchgebisse bei 6-Jährigen im Kyffhäuserkreis (seit 994/995); vorherige Zahlen aus dem Kreis Artern 2-Jährige: Eine Untersuchungsquote von 2,5 % ergibt sich aus einer Anzahl von 5 untersuchten Schülern von 644 gemeldeten. Der DMFT -Wert betrug 0,8 (Abb.). Damit hatten 2- Jährige Schüler und Schülerinnen durchschnittlich weniger als einen kariösen, fehlenden oder gefüllten Zahn. Die Einzelkomponenten des DMF hatten folgende Werte: DT= 0,; MT=0,06 und FT=0,6. Der Füllungsanteil am DMFT ist damit der höchste. Der Trend zeigt einen über die Schuljahre stetig abnehmenden DMFT-Wert (Abb.4). Die Werte liegen trendmäßig leicht über den Durchschnittswerten für ganz Thüringen (Abb.4). Der Sanierungsgrad 4 lag bei 7 %. Durchschnittlich hatte jeder Schüler 0, versiegelte Zähne 5. Der Vergleich des Kariesbefalls in den verschiedenen Schultypen zeigt abnehmende Unterschiede. Für 6-Jährige besteht nach den Kriterien der DAJ ein Risiko, wenn beim Kind eine individueller dmf-t/ DMF- T>5 oder mindestens ein D Zahn festgestellt wird 4 Der Sanierungsgrad entspricht dem prozentualen Anteil der gefüllten und der extrahierten Zähne am Gesamt DMFT- Wert 5 Wenn mindestens 2/ der Fissur eines Molaren versiegelt ist, wird dieser als versiegelt erfasst. 5

99/992 992/99 99/994 994/955 995/996 996/997 997/998 998/999 999/2000 2000/200 200/2002 2002/200 200/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/200 200/20 20/202 202/20 20/204 204/205 205/206 206/207 99/992 992/99 99/994 994/955 995/996 996/997 997/998 998/999 999/2000 2000/200 200/2002 2002/200 200/2004 2004/2005 2005/2006 2006/2007 2007/2008 2008/2009 2009/200 200/20 20/202 202/20 20/204 204/205 205/206 206/207,5 2,5 2,5 0,5 0 2,9 2,5 2,4 2, 2, Kariesbefall DMF-T -Index / 2-Jährige,7,7,7,6,6,5,,,2,5,2,5,2 0,6 0,8 0,7 0,6 0,8 Abbildung Kariesbefall im Verlauf von 26 Schuljahren im bleibenden Gebiss bei 2-Jährigen Schülern im Kyffhäuserkreis,5 2,5 2,5 0,5 0 Vergleich / DMF-T- Index/ 2-Jährige Kyffhäuserkreis Thüringen Abbildung 4 Kariesbefall im Vergleich Thüringen (gesamt) und Kyffhäuserkreis 6

99/992 992/99 99/994 994/995 995/996 996/997 997/998 998/999 999/2000 2000/200 200/2002 2002/200 200/2004 2004/2005 2005/2006 20/204 204/205 205/206 206/207 DMFT,5 2,5 Kariesbefall bei 2- Jährigen im Schulvergleich 2,5 0,5 0 Förderzentrum Regelschule Gymnasium 2007/2008,2, 0,5 206/207,4 0,6 0,4 Abbildung 5 Vergleich des Kariesbefalls in den verschiedenen Schultypen 5-Jährige: Seit 204 sind die 5- jährigen Kernzielgruppe laut der Leitlinie für die Zahnärztlichen Dienste in Thüringen. Von 62 gemeldeten Schülern wurden 29 untersucht. Der DMF-T- Wert lag bei, und der SiC Index bei,5. Die Einzelkomponenten des DMF-T- Wert betrugen: DT= 0,2; MT= 0, und FT=0,8. In dieser Altersgruppe wiesen 56 % aller Schüler ein naturgesundes Gebiss auf. Im Durchschnitt hatte jeder Schüler dieser Altersgruppe 0,5 versiegelte Zähne. 6 Kariesbefall DMF-T 5-jährige 5 4 2 0 5,4 5,5 5, 4,6 4,4 4,2,8,8,8,4,4,2,2 2,7,9,2, Abbildung 6 Kariesbefall bei den 5-Jährigen im Kyffhäuserkreis; Unterbrechung der Untersuchungen 2006-20 7

4. Diskussion Die Mundgesundheit der Kinder und Jugendlichen im Kyffhäuserkreis verbessert sich seit 992 in allen Altersgruppen, aber in unterschiedlichem Umfang. In der Gruppe der - Jährigen wiesen nur 8,7 % der Kinder im Kyffhäuserkreis ein naturgesundes Gebiss auf. Es gibt eine Vielzahl von Ansätzen zur Verbesserung. Seit November 202 wird in den Entbindungskliniken Sangerhausen und Sondershausen der Zahnärztliche Kinderpass zusammen mit dem gelben Untersuchungsheft ausgegeben. Trotz regelmäßiger Nachfragen in den Kliniken durch den zahnärztlichen Dienst erhalten einige Mütter keinen Kinderpass. Auch wurden die Eltern bei den Vorsorgeuntersuchungen durch den Zahnärztlichen Dienst gebeten, den Kinderpass am Tag der Untersuchung mitzugeben, um diese einzutragen. Der Rücklauf ist gering. Die Zusammenarbeit mit den Hebammen erweist sich als schwierig. Bisher wurden zwar in größeren Abständen Materialien und Mundhygieneartikel für das Hebammenteam bereitgestellt, aber die Zusammenarbeit hat deutliche Reserven. Die Umsetzung des Programms der Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege Thüringen für Kinder unter Jahren soll zu einer Verbesserung der Mundgesundheit in dieser Altersgruppe beitragen. Zwar hat sich die Mundgesundheit der 6-jährigen seit den 990-er Jahren ebenfalls verbessert, aber seit 2002 stagniert diese positive Entwicklung im Kyffhäuserkreis als auch in Thüringen. Der Anteil naturgesunder Milchgebisse im Kyffhäuserkreis (Abb.2) schwankt seit 2002 um die 45 % und liegt damit unter dem Durchschnitt für Thüringen. Die Bundeszahnärztekammer hat als Mundgesundheitsziel für Deutschland formuliert, dass 80% der 6-Jährigen ein naturgesundes Gebiss aufweisen sollten. Ein möglicher Grund für die abweichende Entwicklung der Mundgesundheit in den verschiedenen Altersgruppen könnte in den unterschiedlichen Programmen zur Individual -und Gruppenprophylaxe vor und nach dem 6. Lebensjahr liegen. Im Mai dieses Jahres haben die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung und die Bundeszahnärztekammer gemeinsam einen Ratgeber erstellt, der Vorschläge zur Vermeidung der frühkindlichen Karies in der Zahnarztpraxis enthält. Weiterhin sollen die Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen über die Früherkennungsuntersuchungen auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten überprüft und um weitere Früherkennungsuntersuchungen und Prophylaxe - Maßnahmen für Kinder unter 6 Jahren und vor dem 0. Lebensmonat ergänzt werden. Während die vorgenannten Initiativen mehr die Individualprophylaxe betreffen, bedarf es auch im Bereich der Gruppenprophylaxe der Erarbeitung von effektiven Programmen, die einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Inwieweit bundesweite und regionale Vorhaben zu einer Veränderung der jetzigen Situation beitragen, wird die Zukunft zeigen. 8

Die 2-Jährigen Schulkinder haben durchschnittlich weniger als einen gefüllten, kariösen bzw. wegen Karies extrahierten Zahn. Damit ist das Gesundheitsziel der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) bereits für das Jahr 2020 erreicht. Die Schwankungen in den Jahren 2008 und 200 (Abb.) sind dadurch begründet, dass in diesen beiden Schuljahren ausschließlich 2-Jährige in Förderschulen und Regelschulen untersucht wurden. Im Vergleich liegt der DMF-T-Wert von 0,8 im Kyffhäuserkreis nur gering über den Werten für Thüringen für 204 (DMF-T- Wert 0,5) und der aktuellen DMS V 6 (DMF-T- Wert 0,5). Die Unterschiede im Kariesbefall zwischen den verschiedenen Schularten werden immer geringer (Abb.5). Die Auswertung ergab folgende Ergebnisse: In Förderschulen hatten 2-Jährige durchschnittlich einen DMF-T-Wert von,4; in Regelschulen 0,6 und in Gymnasien 0,4. Im Schuljahr 2007/2008 waren es noch,2 DMFT-Wert in Förderschulen,, in Regelschulen und 0,5 in Gymnasien. Daraus lässt sich eine Abnahme der Polarisierung der Karies in dieser Altersgruppe vermuten. Der DMF-T-Wert läuft mit 0, bei den 2- jährigen Gymnasiasten (Abb.5) gegen Null und hat damit eine geringe Aussagekraft. Mit einem Kariesdiagnosesystem wie dem ICDAS (International Caries Detection und Assessment System-II) 7 könnte die Karies bereits vor der Kavitation in ihren initialen Stadien erfasst werden. Das würde eine differenziertere Diagnostik und entsprechende präventive bzw. behandelnde Maßnahmen ermöglichen. Auch die 5-Jährigen haben sich von einem DMFT von 5,5 im Jahr 992 auf einen DMFT von,4 verbessert. Mit der Erstellung des Leitfadens für die Zahnärztlichen Dienste in Thüringen (204) wurden die 5-Jährigen als zusätzliche Kernzielgruppe definiert. In kieferorthopädischer Behandlung befinden sich bei den 2- jährigen 2 % und bei den 5- jährigen 5%. Die Therapie mit festsitzenden Apparaturen ist mit einer Reihe von Risiken für die Mundgesundheit verbunden. Abnehmende Motivation und Compliance in der Pubertät führen in einigen Fällen zu mangelhafter Mundhygiene. In beiden Altersgruppen zeigen die Maßnahmen der Individual- und Gruppenprophylaxe und die Verwendung von fluoridhaltiger Zahnpasta (000-500 ppm) deutliche Auswirkungen auf eine verbesserte Mundgesundheit. Die Erhebung personenbezogener, soziodemographischer und verhaltensbezogener Parameter würde zielgerichtete und effiziente gruppenprophylaktische Maßnahmen ermöglichen. Insbesondere die Verknüpfung mit Daten aus den Einschulungsuntersuchungen könnte Aufschluss über den Zusammenhang von Mundgesundheit mit anderen Gesundheitsfaktoren geben. Dabei sind die besonderen 6 Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) führt seit 989 bundesweit repräsentative Studien zur Mundgesundheit durch. Die Ergebnisse der fünften Deutschen Mundgesundheitsstudie DMS V wurden im August 206 veröffentlicht. 7 Das Kariesdiagnosesystem ICDAS-II bestimmt Stadien (6 verschiedene Codes) von kariösen Veränderungen an Kau- und Glattflächen der Zähne, an Wurzeloberflächen sowie an Restaurationen. 9

Anforderungen das Datenschutzes und der Ethik zu beachten. Eine Übermittlung der Daten an das Landessverwaltungsamt als anonymisierte Einzeldatensätze, nicht als aggregierte Daten, würde eine statistische Auswertung der Rohdaten ermöglichen 5. Zusammenfassung Der Mundgesundheitsbericht des Kyffhäuserkreises für das Schuljahr 206/ 207 zeigt einerseits die Erfolge der Prävention für die Mundgesundheit der Kinder und Jugendlichen andererseits verdeutlicht er die Schwachstellen. Insbesondere die Probleme im Milchgebiss erfordern neben den zahnärztlichen Maßnahmen einen umfassenden gesundheitsfördernden Ansatz. Dazu ist die Kommunikation und Zusammenarbeit aller an der Erziehung und Fürsorge der Kinder Beteiligten erforderlich. Vor dem Hintergrund einer immer stärker an Evidenz und Qualität ausgerichteten Prävention und Gesundheitsförderung ist die Gesundheitsberichterstattung in den kommenden Jahren die wichtigste Grundlage, um die zahnmedizinische Prophylaxe zu analysieren und für die Zukunft weiterzuentwickeln. Ziel ist eine Erhöhung der Effizienz der Gruppenprophylaxe und der sinnvolle Einsatz von finanziellen und personellen Ressourcen. Die zahnmedizinische Prophylaxe muss in die festgelegten Gesundheitsziele der Landesrahmenvereinbarung zum Präventionsgesetz eingebettet werden. Nur ein ganzheitlicher Ansatz in der Prävention kann in den Teilgebieten zum Erfolg führen. Ein guter Ansatz sind die Beschlüsse der 90. Gesundheitsministerkonferenz im Juni 207: Hierbei sollte denjenigen Konzepten Vorrang eingeräumt werden, die bereits vorhandene Strukturen wie die der zahnmedizinische Gruppenprophylaxe gem. 2 SGB V oder Institutionen nutzen, um möglichst viele Kinder und Jugendliche zu erreichen; darüber hinaus bieten sich regionale Schwerpunktsetzungen an sowie die Orientierung an Lebensläufen, um Präventionsketten insbesondere für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche aufzubauen. (Beschlüsse der 90. GMK (207) TOP:.5 Gesundheit von Kindern und Jugendlichen) 0

6. Abkürzungen DMFT Decayd Missing Filling Tooth DMS ICDAS IDZ LAG ppm SIC TLS Deutsche Mundgesundheitsstudie International Caries Detection Assessment System Institut Deutscher Zahnärzte Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege e.v. parts per million Significant Caries Index Thüringer Landesamt für Statistik 7. Quellen Amt für Ausländer -und Flüchtlingswesen ( 207); Landratsamt Kyffhäuserkreis. Bundesverband der Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen Düsseldorf (20) Empfehlungen zur standardisierten Gesundheitsberichterstattung für die Zahnärztlichen Dienste im Öffentlichen Gesundheitsdienst. Gesundheitsministerkonferenz unter: https://www.gmkonline.de/beschluesse.html (abgerufen am 27.07.207) Iffland S, (204) Bericht zur Mundgesundheit von Kindern in Thüringen für das Schuljahr 202/20. Jobcenter; Landratsamt Kyffhäuserkreis Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung, Bundeszahnärztekammer ( 206) Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege Thüringen e.v. (206) Evaluation der Gruppenprophylaxe in Thüringen unter: http://www.jugendzahnpflege-th.de/lzkth2/cms_de.nsf/lagjth/evaluierung.htm.(abgerufen am 25.07.207) Thüringer Landesamt für Statistik unter: http://www.statistik.thueringen.de/datenbank/default2.asp.(abgerufen am 25.07.207). Thüringer Landesverwaltungsamt, Schuljahresstatistik der Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienste in Thüringen unter http://www.thueringen.de/th/tlvwa/gesundheit/oeffentlicher_gesundheitsdienst/index.as px.(abgerufen am 25.07.207). Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (204). Leitfaden für die Zahnärztlichen Dienste im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Thüringen Thüringer Online Strukturatlas unter: https://statistikportal.thueringen.de/thonsa/ssdstart.php.(abgerufen am 25.07.207). Sozialamt und Jugendamt; Landratsamt Kyffhäuserkreis; Jugendhilfeplan- Kindertagesbetreuungs- Bedarfsplanung ( 207) unter: http://www.kyffhaeuser.de/kyf/tl_files/download/hinweise_und_merkblaetter/kita/kita- Bedarfsplanung.pdf (abgerufen am 25.07.207).

8. Abbildungsverzeichnis Abbildung Vergleich der Mundgesundheit im Kyffhäuserkreis Schuljahr 206/207 zu Thüringen Schuljahr 205/206... 4 Abbildung 2 prozentualer Anteil naturgesunder Milchgebisse bei 6-Jährigen im Kyffhäuserkreis (seit 994/995); vorherige Zahlen aus dem Kreis Artern... 5 Abbildung Kariesbefall im Verlauf von 26 Schuljahren im bleibenden Gebiss bei 2- Jährigen Schülern im Kyffhäuserkreis... 6 Abbildung 4 Kariesbefall im Vergleich Thüringen (gesamt) und Kyffhäuserkreis... 6 Abbildung 5 Vergleich des Kariesbefalls in den verschiedenen Schultypen... 7 Abbildung 6 Kariesbefall bei den 5-Jährigen im Kyffhäuserkreis; Unterbrechung der Untersuchungen 2006-20... 7 9. Impressum Herausgeber: Landratsamt/ Gesundheitsamt Kyffhäuserkreis Erscheinungsjahr: August 207 Autor: Dr. Jana Andreeva Ansprechpartner: Dr. Jana Andreeva Zahnärztlicher Dienst /Gesundheitsamt Kyffhäuserkreis Edmund- Königstr. 7, 99706 Sondershausen Telefon 062/ 74 485, Telefax 062/ 74 472, Mail j.andreeva@kyffhaeuser.de 2