Wertschätzend selbst organisieren
Stefan Sauer Wertschätzend selbst organisieren Arbeitsvermögens- und anerkennungsbasierte Selbstorganisation bei Projektarbeit
Stefan Sauer München, Deutschland Die vorliegende Veröffentlichung wurde der philosophischen Fakultät mit Fachbereich Theologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 2016, unter dem Titel Wertschätzend selbst organisieren? Arbeitsvermögens- und anerkennungsbasierte Selbstorganisation am Beispiel agiler wie transnationaler Projektarbeit zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie vorgelegt. ISBN 978-3-658-15508-7 ISBN 978-3-658-15509-4 (ebook) DOI 10.1007/978-3-658-15509-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Strasse 46, 65189 Wiesbaden, Germany
Für Nina
Danksagung Der vorliegende Text entstammt meiner gleichnamigen Promotionsschrift und damit dem nicht zuletzt: sozialen Prozess der Promotion. Ein besonderer Dank gilt daher allen WegbegleiterInnen dieses Prozesses. Für die hervorragende Betreuung meines Vorhabens danke ich Rainer Trinczek und Sabine Pfeiffer. Für wichtige Impulse und gewinnbringende Diskussionen bedanke ich mich bei den KollegInnen des ISF München e.v., insbesondere bei Fritz Böhle, Annegret Bolte, Norbert Huchler, Judith Neumer, Stephanie Porschen-Hueck, Tobias Ritter und Petra Schütt. Für die großartige Unterstützung durch Lektorat, Gestaltung und Layout danke ich Frank Seiß und Karla Kempgens. Meine Dissertation entstand auf der Basis meiner Tätigkeit in den BMBF- und ESFgeförderten Forschungsprojekten Balance.Arbeit, Trust, Rakoon und Verred und das Dissertationsvorhaben selbst wurde gefördert durch ein zweijähriges Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung. Hierfür danke ich den VertreterInnen der Förderträger wie der Stiftung, den ProjektkollegInnen sowie den involvierten Unternehmen und bei diesen sowohl den Projektteams als auch den zahlreichen Interviewees. Außerdem bedanke ich mich bei den StipendiatInnen der Stiftung für spannende Tagungen, Workshops und ein gelungenes Stiftungsleben. Und schließlich danke ich Nina Bleibinger, FreundInnen und Bekannten für die selbstorganisiert Anerkennung wie Arbeitsvermögen vermittelnde gute Zeit neben der eigentlichen Promotion.
Inhalt 1 Unsicherheit, Informalität und Selbstorganisation (nicht zuletzt) in Forschung und Entwicklung... 15 1.1 Unwägbarkeiten und die zunehmende Bedeutung des Informellen... 17 1.2 Die zwei Ebenen der Selbstorganisation... 20 1.3 Projektarbeit in Forschung und Entwicklung... 23 1.3.1 Transnationalisierung... 26 1.3.2 Agilität... 27 1.4 Arbeitsvermögens- und anerkennungsbasierte Selbstorganisation ein Leitfaden... 31 2 Arbeit, Arbeitshandeln und Arbeitsvermögen... 33 2.1 Theoretische Vorüberlegungen: ein umfassender Arbeitsbegriff... 34 2.1.1 Das Bewusstsein der Arbeitenden... 35 2.1.2 Die Gesellschaftlichkeit der Arbeit... 37 2.1.3 Gegenständlichkeit und Sinnlichkeit des Arbeitsprozesses... 38 2.2 Planungsbezogen-objektivierendes und erfahrungsgeleitet-subjektivierendes Arbeitshandeln... 40 2.2.1 Vorgehen... 42 2.2.2 Beziehung zur Umwelt... 44 2.2.3 Denken... 46 2.2.4 Sinnliche Wahrnehmung... 48 2.3 Planungsbezogen-objektivierendes und erfahrungsgeleitet-subjektivierendes Kooperationshandeln... 50 2.3.1 Vorgehen... 51 2.3.2 Beziehungen... 53 2.3.3 Denken und Wissen... 55 2.3.4 Sinnliche Wahrnehmung und Darstellung... 57 2.4 Erfahrungswissen und Inkorporierung... 59 2.5 Arbeitsvermögen... 61 2.6 Analysedimension arbeitsvermögensbasierte Selbstorganisation... 65 3 Anerkennung... 71
10 Wertschätzend selbst organisieren? 3.1 Sozialphilosophische Vorüberlegungen: der Kampf um Anerkennung... 73 3.2 Sozialpsychologische Fundierung und Referenzen der Anerkennung... 75 3.2.1 Anerkennung, Intersubjektivität und Identität... 76 3.2.2 Anerkennung und Moral... 79 3.2.3 Anerkennung, Macht und das Problem der Reputation... 81 3.3 Modi der Anerkennung... 84 3.3.1 Liebe... 86 3.3.2 Recht... 87 3.3.3 Wertschätzung... 89 3.3.4 Nichtanerkennung und Missachtung... 94 3.4 Anerkennung und Arbeit Gesellschaftliche Dimensionen... 97 3.4.1 Anerkennung der Erwerbsarbeit und deren Herausforderungen... 98 3.4.2 Anerkennung nichterwerbsweltlicher Arbeit... 103 3.5 Anerkennung in Organisationen... 104 3.5.1 Anerkennung als (impliziter) Gehalt organisationaler Strukturen... 105 3.5.2 Anerkennung in intersubjektiven Beziehungen... 107 3.5.3 Die Auswirkungen der Subjektivierung von Arbeit... 110 3.6 Analysedimension anerkennungsbasierte Selbstorganisation... 113 4 Arbeitsvermögens- und anerkennungsbasierte Selbstorganisation Analysekonzept und Methodik... 119 4.1 Wechselwirkungen der Analysedimensionen Anerkennung und Arbeitsvermögen... 121 4.1.1 Die ebenenspezifische Abhängigkeit des Arbeitsvermögens von Anerkennung... 123 4.1.2 Die ebenenspezifische Abhängigkeit der Anerkennung von Arbeitsvermögen... 126
Inhalt 11 4.2 Das Analysekonzept arbeitsvermögens- und anerkennungsbasierter Selbstorganisation... 128 4.2.1 Strukturelle Ebene der arbeitsvermögensund anerkennungsbasierten Selbstorganisation... 129 4.2.2 Interaktionistische Ebene der arbeitsvermögensund anerkennungsbasierten Selbstorganisation... 131 4.2.3 Subjektivierende Ebene der arbeitsvermögensund anerkennungsbasierten Selbstorganisation... 133 4.3 Die Anwendung des Analysekonzepts: Arbeitsvermögensund anerkennungsbasierte Selbstorganisation mit Blick auf die empirischen Fallbeispiele... 135 4.3.1 Strukturelle Ebene... 136 4.3.2 Interaktionistische Ebene... 138 4.3.3 Subjektivierende Ebene... 140 4.4 Das methodische Vorgehen... 142 4.4.1 Fallstudienforschung: Ausrichtung und Design der Untersuchung... 142 4.4.2 Forschungspraxis und Zuständigkeiten... 145 4.4.3 Erhebungsmethoden... 147 4.4.4 Auswertungsmethoden... 156 5 Fallstudie Auto GmbH... 163 5.1 Schlaglichter auf die Auto GmbH... 163 5.2 Transnationalisierte Forschung und Entwicklung bei der Auto GmbH. 166 5.2.1 Erste Gehversuche im Rahmen transnationalen Kooperierens... 166 5.2.2 Systematischer Ausbau transnationaler Kooperation im Rahmen von Entwicklungsprojekten... 167 5.2.3 Projektabwicklung im Rahmen transnationaler Entwicklungsteams: Organisation und Organisieren... 169 5.3 Arbeitsvermögens- und anerkennungsbasierte Selbstorganisation in der Forschung und Entwicklung der Auto GmbH... 173 5.3.1 Strukturelle Ebene... 173 5.3.2 Interaktionistische Ebene... 184 5.3.3 Subjektivierende Ebene... 196 5.4 Fazit... 201
12 Wertschätzend selbst organisieren? 6 Fallstudie Softwareimplement AG... 205 6.1 Schlaglichter auf die Softwareimplement AG... 205 6.2 Forschung und Entwicklung bei der Softwareimplement AG... 208 6.2.1 Agilisierung der Entwicklung... 208 6.2.2 Agilität und Customer Centricity... 213 6.3 Arbeitsvermögens- und anerkennungsbasierte Selbstorganisation in der Forschung und Entwicklung der Softwareimplement AG... 216 6.3.1 Strukturelle Ebene... 217 6.3.2 Interaktionistische Ebene... 231 6.3.3 Subjektivierende Ebene... 252 6.4 Fazit... 261 7 Reflexion und Ausblick... 265 8 Literaturverzeichnis... 271
Abbildungen Abbildung 1: Idealtypischer Scrum-Prozess... 25 Abbildung 2: Strukturelle Ebene... 124 Abbildung 3: Interaktionistische Ebene... 126 Abbildung 4: Subjektivierende Ebene... 128 Abbildung 5: Forschungspraxis und Zuständigkeiten... 141 Abbildung 6: V-Modell-Standard in der Softwareentwicklung... 159