Auditbericht Gemeinde Stanz 2017

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Transkript:

www.e5-steiermark.at Auditbericht Gemeinde Stanz 2017

BEARBEITER DI Heide Rothwangl-Heber Email: heide.rothwangl@ea-stmk.at Web: www.e5-steiermark.at IMPRESSUM Energie Agentur Steiermark GmbH, Nikolaiplatz 4a/1, A-8020 Graz Tel: +43 (0)316 2697 00-0, Fax: DW-99 Mail: office@ea-stmk.at, Website: www.ea-stmk.at Graz, 13.10.2017

Seite 3 von 21 Inhaltsverzeichnis 1 GEMEINDEBESCHREIBUNG 4 1.1 Eckdaten Gemeinde Stanz 4 1.2 Allgemeine Beschreibung 4 2 ENERGIEPOLITISCHE KURZBESCHREIBUNG 6 2.1 Wichtige energiepolitische Aktivitäten der letzten Jahre (Auszug) 6 2.2 Energierelevante Gemeindestrukturen 8 2.3 Energiebilanzen und Kennzahlen (Auszug) 9 3 e5 IN DER GEMEINDE 10 4 ERGEBNIS DER e5-auditierung 2017 11 4.1 Übersicht zur Bewertung der Handlungsfelder 11 4.2 Hintergrund und Grundlegendes zur Bewertung 12 4.3 Energiepolitisches Profil Audit 2017 13 5 STÄRKEN UND POTENTIALE 14 5.1 Handlungsfeld 1: Entwicklungsplanung und Raumordnung 14 5.2 Handlungsfeld 2: Kommunale Gebäude und Anlagen 15 5.3 Handlungsfeld 3: Versorgung, Entsorgung 16 5.4 Handlungsfeld 4: Mobilität 17 5.5 Handlungsfeld 5: Interne Organisation 18 5.6 Handlungsfeld 6: Kommunikation, Kooperation 19 6 ANMERKUNGEN DER e5-kommission 20 6.1 Mitglieder der e5-kommission 20 6.2 Unterschriften der Auditverantwortlichen 21

1 Gemeindebeschreibung Seite 4 von 21 1.1 Eckdaten Gemeinde Stanz Bezirk: Bruck-Mürzzuschlag Bürgermeister: Friedrich Pichler (BI) Größe: 76,73 km² Einwohner: 1.829 (1.1.2017) Bevölkerungsdichte: 24 EW/km² Privathaushalte: 710 (2015) 1 Meereshöhe: 669 m E-Mail: office@stanz.at Internet: www.stanz.at 1.2 Allgemeine Beschreibung Stanz im Mürztal liegt in einem infrastrukturell sehr ausgedünnten Seitental des Mürztals im Bezirk Bruck- Mürzzuschlag nahe Kindberg, Kapfenberg und Bruck an der Mur. Die Gemeinde besteht aus mehreren Ortsteilen mit teils über 10 km langen Seitengräben. Erwähnt wurde Stanz erstmals 1150 urkundlich als Stawencz. Im Im 14. Jahrhundert gelangte Stanz in den Besitz der Stubenberger. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten die Hammerwerke Stanz große wirtschaftliche Bedeutung. 1848 kam es zur Befreiung des Bauernstandes. Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Überragende Bedeutung hatte die Forst- und Landwirtschaft gemeinsam mit der örtlichen eisenverarbeitenden Industrie. Mit der Schließung des letzten Hammerwerkes wurde Stanz zur Auspendlerund Abwanderungsgemeinde. Durch den sehr ländlichen Charakter konnte sich die Gemeinde in den letzten Jahren zu einem beliebten Wohnstandort mit einem intakten Vereinsleben entwickeln. Die Gemeinde profitiert von ihrer Nähe zu den Industriestandorten im Mur-/Mürztal und ihrer guten Lebensqualität und konnte sich so in den letzten Jahren zu einer Zuzugsgemeinde mit gleich bleibenden Einwohnerzahlen entwickeln. Das Ortszentrum Stanz umfasst neben dem Gemeindeamt auch die St. Katharina Kirche, die Volksschule und den Kindergarten. Weiters befindet sich der Malburger Naturbadeteich im Zentrum. Die Gemeinde setzt vermehrt auf sanften Tourismus und ist Teil der Mürztaler Streuobstregion. Die Mandatsverteilung im Gemeinderat lautet: SPÖ: 7 / BI: 6 / ÖVP: 2. Der Bürgermeister Friedrich Pichler wird vom BI (Bürgerinitiative) gestellt. 1 STATISTIK AUSTRIA, Abgestimmte Erwerbsstatistik 2015, Gebietsstand 2017

Seite 5 von 21 Abbbildung 1: Geografische Lage Stanz (Quelle: GIS Steiermark) Abbildung 2: Blick auf Stanz Richtung Westen

2 Energiepolitische Kurzbeschreibung Seite 6 von 21 Im Zuge des im Jahr 2016 gestarteten Agenda-21-Prozesses wurde der Schwerpunkt auf eine Neuorientierung und Positionierung als nachhaltige Energiegemeinde gelegt, wodurch es zum Beitritt ins e5-programm kam. Die Auswertung eingebrachten Ideen und Vorschläge führte zur Formulierung langfristiger politischer Ziele: Die Gemeinde will Lebensqualität für alle Generationen mit ausgewogener Infrastruktur, sanften Alm- und Wandertourismus und will klima- und energiefreundlich sein. Sie will Nahversorger und Direktversorger erhalten und stärken, den Tourismus in Verbindung mit den bäuerlichen Betrieben fördern und vor allem die Jugend in Initiativen unterstützen und auf den Lebensraum Gemeinde aufmerksam machen. Die Gemeinde bekennt sich zum Konzept der Nachhaltigkeit und fördert den Erhalt ökologisch kulturlandschaftlich wertvoller Flächen, die Anwendung erneuerbarer Energie und nicht-motorisierten Verkehr innerhalb der Gemeinde. Fast alle kommunalen Anlagen sind an das Gasnetz angeschlossen, die Volksschule im Unterort wird von der Biomassenahwärme, die von der KELAG betrieben wird, versorgt. Die Abwasser- sowie die Abfallentsorgung erfolgt durch den AWV Mürzverband. Die Trinkwasserversorgung betreibt Gemeinde Stanz selbst, wobei es einen sehr hohen Anteil an Hausbrunnen gibt. Netzbetreiber des Stromnetzes sind die Stadtwerke Kindberg. Durch den hohen Grad an Auspendlern, die dünne Infrastruktur im Ort und den schlechten Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz hat der motorisierte Individualverkehr einen sehr hohen Anteil am Gesamtenergieverbrauch der Gemeinde. 2.1 Wichtige energiepolitische Aktivitäten der letzten Jahre (Auszug) 2013 Eröffnung Windpark Hochpürschtling/Windheimat 2014 Beschluss Örtliches Entwicklungskonzept mit energie- und klimapolitischen Zielen 2016 Start Agenda-21-Prozess Beitritt ins e5-programm Eröffnung Kost-nix-Laden 2017 Schwerpunkt Zu Fuß in die Schule Eröffnung der Dorfwerkstatt Planung Ortszentrum neu Beschluss Energieleitbild Inbetriebnahme der Stanzer Hupf-auf-Bankerl

Seite 7 von 21 Laufend seit e5 Beitritt 2016: Öffentlichkeitsarbeit über Nachhaltigkeit und klimabewusstes Handeln, Energiesparen und klimabewusste Mobilitätsformen Veranstaltungen am Autofreien Tag Veranstaltungen am Tag der Sonne Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen, Exkursionen, ERFA s Präsentation der Stanzer e5-aktivitäten durch den e5-teamleiter

Seite 8 von 21 2.2 Energierelevante Gemeindestrukturen Energierelevante politische Gremien (Gemeindeausschüsse/Kommissionen) Bauausschuss Umweltausschuss Schulausschuss Infrastrukturausschuss Ausschuss Stanz 2030 e5 Team mit politischen Vertretern Energie- und Wasserversorgung Elektrizitätsversorgung Wasserversorgung Gas Versorgung Biomassenahwärme Versorgung durch: Stadtwerke Kindberg Gemeinde Energie Steiermark KELAG Gemeindeeigene Bauten Anzahl: ges. 6 Gemeindeamt 1 Wirtschaftshof 1 Kindergarten und Volksschule mit Mehrzweckhalle 1 Badeteich 1 Sportanlage 1 Feuerwehrhaus 1 Gemeindeeigene Anlagen Straßenbeleuchtung (169 LED, 5 Objektbeleuchtung) Gemeindeeigene Fahrzeuge Anzahl: ges. 3 Traktor LKW Pritsche 1 1 1

2.3 Energiebilanzen und Kennzahlen (Auszug) Seite 9 von 21 Energieindikatoren Restmüllaufkommen PKW pro Einwohner 2 (31.12.2014) Stanz 41,91 kg/ew 0,63 PKW/EW Wärmeverbrauch der erfassten kommunalen Objekte (2016) Energieträger kwh/a % Gesamtverbrauch 294.482 100% Verbrauch Erneuerbar 180.600 61,3% Stromverbrauch der erfassten kommunalen Objekte und Anlagen (2015) kwh/a % Kommunale Gebäude 110.714 73,9% Straßenbeleuchtung 39.171 26,1% Gesamt 149.885 100% 1 Steiermarkstatistik

3 e5 in der Gemeinde Seite 10 von 21 Aufnahme in das e5-programm: 2016 1. Zertifizierung 2017: 51,7% e5-teamleiter: Bruno Stadlhofer e5-energiebeauftragte: Raimund Lebner e5-betreuer: DI Heide Rothwangl-Heber (Energie Agentur Steiermark GmbH) Auditor (national): Mag. Günther Sickl (Land Kärnten) Abbildung 3: Überreichung der e5-gemeindetafeln in Stanz 2016

4 Ergebnis der e5-auditierung 2017 Seite 11 von 21 4.1 Übersicht zur Bewertung der Handlungsfelder maximale Punkte mögliche Punkte für Stanz effektive Punkte Stanz % Umsetzung Stanz 1 Entwicklungsplanung, Raumordnung 1.1. Konzepte, Strategie 32 26 9,6 36,9% 1.2. Kommunale Entwicklungsplanung (Energie,Klima) 20 12 6,3 52,5% 1.3. Verpflichtung von Grundeigentümern 20 17 5,1 30,0% 1.4. Baubewilligung & Baukontrolle 12 7 1,7 24,3% Total 84 62 22,7 36,6% 2 Kommunale Gebäude, Anlagen 2.1. Energie- und Wassermanagement 26 22 13,2 60,0% 2.2. Zielwerte für Energie, Effizienz und Klimafolgen 40 40 22,2 55,4% 2.3. Besondere Massnahmen 10 10 5 50,0% Total 76 72 40,4 56,1% 3 Versorgung, Entsorgung 3.1. Firmenstrategie,Versorgungsstrategie 10 0 0 0,0% 3.2. Produkte, Tarife, Kundeninformation 18 0 0 0,0% 3.3. Lokale Energieproduktion auf Gde.egebiet 34 16 11,2 70,0% 3.4. Energieeffizienz - Wasserversorgung 8 2 1,1 55,0% 3.5. Energieeffizienz Abwasserreinigung 18 5,2 2,8 54,2% 3.6. Energie aus Abfall 16 2,6 2,5 96,9% Total 104 25,8 17,6 68,4% 4 Mobilität 4.1. Mobilität in der Verwaltung 8 5 0,6 12,0% 4.2. Verkehrsberuhigung und Parkieren 28 17 2 11,8% 4.3. Nicht motorisierte Mobilität 26 14 5 35,7% 4.4. Öffentlicher Verkehr 20 10 5,7 57,0% 4.5. Mobilitätsmarketing 14 14 3,1 22,1% Total 96 60 16,4 27,3% 5 Interne Organisation 5.1. Interne Strukturen 12 10 8 80,0% 5.2. Interne Prozesse 24 23 12,3 53,5% 5.3. Finanzen 8 8 6,4 80,0% Total 44 41 26,7 65,1% 6 Kommunikation, Kooperation 6.1. Kommunikation 8 8 6,4 80,0% 6.2. Kooperation und Kommunikation mit Behörden 16 14 6,6 47,1% 6.3. Kooperation/ Komm (Wirtschaft, Gewerbe, Ind.) 24 12 6,9 57,5% 6.4. Kooperation/Komm. (Einw., lokalen Multiplikatoren) 24 24 20,6 85,8% 6.5. Unterstützung privater Aktivitäten 24 24 13,1 54,6% Total 96 82 53,6 65,4% Gesamt 500 342,8 177,4 51,7%

4.2 Hintergrund und Grundlegendes zur Bewertung Seite 12 von 21 Der e5-maßnahmenkatalog ist das zentrale Arbeitsinstrument des e5-programms. Er dient als Hilfsmittel zur Standortbestimmung, als Checkliste für die Planung zukünftiger Aktivitäten und als Maßstab für die externe Kommissionierung und Auszeichnung. Durch die Verwendung des e5-maßnahmenkatalogs als einheitlicher Maßstab werden die Leistungen der Gemeinden (= der Grad der Umsetzung der möglichen Maßnahmen in einer Gemeinde) vergleichbar gemacht. Der Katalog besteht aus sechs Handlungsfeldern, in denen die Gemeinde energiepolitisch aktiv werden kann: Entwicklungsplanung und Raumordnung Kommunale Gebäude und Anlagen Energieversorgung und Infrastruktur Mobilität Struktur und Organisation Kommunikation und Koordination Für jede Maßnahme in den sechs Handlungsfeldern wird zuerst geprüft, ob sie für die zu bewertende Gemeinde von Relevanz ist. Das Prinzip der Bewertung ist es, die Möglichkeiten einer Gemeinde aufzuzeigen und anschließend in Relation dazu den Grad der Umsetzung zu bewerten. Im besten Fall erreicht die Gemeinde in der Maßnahme 100%, d.h. sie hat ihre Möglichkeiten in diesen Maßnahmen zu diesem Zeitpunkt vollständig ausgeschöpft. Anmerkung zu den möglichen Punkten: Aufgrund der Einschränkung von Handlungsmöglichkeiten einer Gemeinde im Bereich der Energieversorgung kann die theoretisch erreichbare Punktezahl in der Höhe von 500 Punkten in den meisten Fällen nicht erreicht werden. Auch wurden aufgrund der Einwohnerzahl in einigen Bereichen Abwertungen vorgenommen. Der Umsetzungsgrad bezieht sich daher auf die Anzahl der möglichen Punkte. 4.2.1 Anzahl mögliche und erreichte Punkte der Gemeinde Stanz Mögliche Punkte 342,8 Erreichte Punkte 177,4 Umsetzungsgrad 51,7% Auszeichnung

4.3 Energiepolitisches Profil Audit 2017 HF1 - Entwicklungsplanung, Raumordnung 100% Seite 13 von 21 75% HF6 - Kommunikation Kooperation 50% 25% 54% 31% HF2 - Kommunale Gebäude, Anlagen 78% 0% HF5 - Interne Organisation 67% 52% 53% HF3 - Versorgung, Entsorgung HF4 - Mobilität Abbildung 4: Grafische Darstellung des energiepolitischen Profils der Gemeinde Stanz (Audit 2017) Im aktuellen energiepolitischen Profil der Stanz zeigt sich schon ein sehr homogenes Bild. Einzig der Bereich Entwicklungsplanung, Raumordnung mit 31% Umsetzung bietet fürs nächste Audit noch viel Potential. Das Handlungsfeld 2 Kommunale Gebäude, Anlagen ist mit 78% jener Bereich mit dem höchsten Umsetzungsgrad. Die Sanierung der Volksschule auf Niedrigstenergiehausstandard und der effiziente Umgang mit Energie in allen Gebäuden und Anlagen kommen hier zum Tragen. Im Handlungsfeld 5 Interne Organisation konnten schon 67% Umsetzung erreich werden. Dies ist vor allem auf das sehr engagierte e5-team zurückzuführen, dessen Ideen sowohl durch den Gemeindevorstand als auch durch die Gemeindeverwaltung nach Möglichkeit umgesetzt und mit großer Überzeugung mitgetragen werden. Der Bereich Kommunikation, Kooperation, als dritt stärkstes Handlungsfeld, schneidet mit 54% Umsetzung sehr gut ab. Netzwerke werden von der Gemeinde schon sehr gut genutzt, die Gemeinde bemüht sich Bürgerinnen und Bürger aktiv am Entwicklungsprozess teilhaben zu lassen. Die Handlungsfelder Versorgung, Entsorgung und Mobilität liegen gemeinsam mit Handlungsfeld 6 fast gleich auf. Größtes Potential hat der Bereich Entwicklungsplanung, Raumordnung.

Seite 14 von 21 5 Stärken und Potentiale 5.1 Handlungsfeld 1: Entwicklungsplanung und Raumordnung Nr. Umsetzungsqualität Maßnahme Max. Mögl. Effektiv Entwicklungsplanung und Raumordnung GESAMT 84 62 39,6% Stärken (Auszug): Energieleitbild mit Zielen 20-20-20 Örtliches Entwicklungskonzept mit energie- und klimapolitischen Zielen Auswertung der Folgen des Klimawandels Abfallkonzept Potentiale (Auszug): Energie- und CO 2-Bilanz für gesamtes Gemeindegebiet Abgabe Bauherrenmappe an Bauwerber Energieausweis als Optimierungstool im Bauverfahren einsetzen

5.2 Handlungsfeld 2: Kommunale Gebäude und Anlagen Seite 15 von 21 Nr. Umsetzungsqualität Maßnahme Max. Mögl. Effektiv Kommunale Gebäude und Anlagen GESAMT 76 72 56,1% Stärken (Auszug): Energiebuchhaltung (EBO Energiebuchhaltung Online) seit 2016 zertifizierter Ökostrom der Stadtwerke Kindberg zur Versorgung aller gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen Umstellung der öffentlichen Straßenbeleuchtung auf LED effizienter Umgang mit Energie Sanierung Volksschule im Niedrigstenergiehausstandard Potentiale (Auszug): Grundsatzbeschluss für ökologisches und energieeffizientes Bauen und Sanieren Bau- und Sanierungsvorhaben mit hohen Energieeffizienzstandards und verringerten CO 2-Emissionen umsetzen vermehrter Einsatz erneuerbarer Energieträger zur Beheizung

5.3 Handlungsfeld 3: Versorgung, Entsorgung Seite 16 von 21 Nr. Umsetzungsqualität Maßnahme Max. Mögl. Effektiv Versorgung, Entsorgung GESAMT 104 31,4 80,6% Stärken (Auszug): Ressourcensicherheit im Bereich Biomasse durch große Waldflächen am Gemeindegebiet Eigenkompostierung von am gesamten Gemeindegebiet anfallenden Grünschnitt Potentiale (Auszug): Errichtung Trinkwasserkraftwerk Revitalisierung Kleinwasserkraftwerk genaue Analyse der Wasserversorgung hinsichtlich Leckagen Maßnahmen zum effizienten Umgang mit Wasser umsetzen

5.4 Handlungsfeld 4: Mobilität Seite 17 von 21 Nr. Umsetzungsqualität Maßnahme Max. Mögl. Effektiv Mobilität GESAMT 96 60 27,3% Stärken (Auszug): Schulwegplan E-Bike Verleih durch die Gemeinde Essen auf Rädern durch lokale Wirtshäuser Organisation Gemeinde Dienstreiseregelung Treibstoffbuchhaltung für alle gemeindeeigenen Fahrzeuge gut ausgebautes Netz an Wanderwegen, z.b. Stanzer Sonnenweg, Wirte-Wander-Wege etc. Potentiale (Auszug): Angebot Mikro-ÖV schaffen flächendeckend Tempo 30 im Ortszentrum und in Siedlungsgebieten Ausbau Rad- und Fußwegenetz Car-Sharing für die Bevölkerung inkl. Nutzungsmöglichkeit als Dienstauto für Gemeindefahrten

5.5 Handlungsfeld 5: Interne Organisation Seite 18 von 21 Nr. Umsetzungsqualität Maßnahme Max. Mögl. Effektiv Interne Organisation GESAMT 44 44 90,7% Stärken (Auszug): hohes Engagement der gesamten Gemeindeverwaltung und des e5-teams für Energie und Klimaschutz regelmäßige e5-teamsitzungen und Teilnahme an e5-fortbildungsveranstaltungen Potentiale (Auszug): Einführen eines Anerkennungssystems für Eigeninitiative bzw. für effizientesten oder klimaschonendsten Mitarbeiter Gemeinderatsbeschluss die Kriterien des Österreichischen Aktionsplans für nachhaltige öffentliche Beschaffung anzuwenden und nur noch nachhaltige Produkte und Dienstleistungen zu beschaffen

5.6 Handlungsfeld 6: Kommunikation, Kooperation Seite 19 von 21 Nr. Umsetzungsqualität Maßnahme Max. Mögl. Effektiv Interne Organisation GESAMT 96 82 65,4% Stärken (Auszug): klare Kommunikation der Energiepolitik durch die Gemeinde alle Feste werden bewusst unter nachhaltigen Gesichtspunkten abgehalten Vermarktung regionaler Produkte Agenda-21-Prozess Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen Definition von Energie- und Klimaschutzzielen in Tourismusprojekten Potentiale (Auszug): Zusammenarbeit mit Energie- und Mobilitätsberatungsstellen oder Service selbst anbieten Definition von Energie- und Klimaschutzzielen in der Wirtschaftsförderung

6 Anmerkungen der e5-kommission Seite 20 von 21 Die Kommission gratuliert der Gemeinde Stanz im Mürztal herzlich zur Erreichung des dritten e. Mit der Gemeinde Stanz ins Mürztal kommt eine überaus engagierte Gemeinde mit einem gut besetzen Team unter Teamleiter Bruno Stadlhofer und dem Bürgermeister Friedrich Pichler ins e5-programm. Die vielen Projektideen aus dem Agenda 21 Prozess konnten gut ins e5-programm integriert und teilweise schon hervorragend umgesetzt werden. Die Gemeinde ist am besten Weg zu einer e5-vorzeigegemeinde zu werden. Die Projekte im Bereich der Mobilität, die Mikro-ÖV-Lösung und stündliche Busverbindung nach Kindberg, sollten weiter verfolgt und umgesetzt werden. Ein Leuchtturmprojekt kann die Neugestaltung des Ortszentrums mit Wohneinheiten und Nahversorger werden. Hier sollten hohe Standards im Bau und bei der Energieeffizienz unbedingt eingehalten werden, eine Zertifizierung nach dem klima:aktiv-standard wäre anzustreben. Das Thema Mobilität ist auch hier mitzudenken, eine Verkehrsberuhigung der Ortsdurchfahrt wird von der Kommission unterstützt. Die Kommission empfiehlt bei zukünftigen Projekten zum Thema Klimawandelanpassung auf regionaler Ebene möglichst koordiniert und in enger Absprache mit dem Land Steiermark vorzugehen. Für die Umsetzung der geplanten Projekte empfiehlt die Kommission die vielen Förderprogramme von klima:aktiv auf Eignung zu prüfen. Die e5-kommission gratuliert zum Ergebnis der Auditierung und wünscht weiterhin viel Erfolg bei der kommunalen Arbeit! 6.1 Mitglieder der e5-kommission Mag. Günther Sickl, Land Kärnten (Auditor) DI Dr. Peter Gspaltl, Büro Landesrat Anton Lang Mag. Simon Koiner, Büro Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer Mag. Bernhard Preiner, Büro LH Stv. Michael Schickhofer Mag. Andrea Gössinger-Wieser, Klimaschutzkoordinatorin Land Steiermark Mag. Friedrich Hofer, Klimabündnis Steiermark Mag. (FH) Michael Leitgeb, Städtebund Steiermark Dr. Karin Wielinger, Gemeindebund Steiermark Mag. (FH) Martin Nagler, A17 Landesplanung und Regionalentwicklung, Land Steiermark

6.2 Unterschriften der Auditverantwortlichen Seite 21 von 21 Günther Sickl, Auditor Land Kärnten Wolfgang Jilek, Geschäftsführer Energieagentur Steiermark Alfred König, Projektkoordinator Energieagentur Steiermark