ANTWORT AUF ANFRAGE A 464. Nummer: A 464 Protokoll-Nr.: 106 27.01.2014 / Bildungs- und Kulturdepartement



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Regierungsrat Luzern, 27. Januar 2014 ANTWORT AUF ANFRAGE A 464 Nummer: A 464 Protokoll-Nr.: 106 Eröffnet: 27.01.2014 / Bildungs- und Kulturdepartement Geschäftsfelder Anfrage Freitag Charly und Mit. über den Entscheid des Konkordatsrates A der 464 Fachhochschule Zentralschweiz zur Realisierung des neuen Departementes Informatik im Kanton Zug (Textmarke: Vorstossnummer // abgefüllt wird: Vorstossnummer ) 27.01.2014 (Textmarke: Eröffnungsdatum // abgefüllt wird: Eröffnungsdatum) A. Wortlaut der Anfrage Anfrage Freitag Charly und Mit. über den Entscheid des Konkordatsrates der Fachhochschule Der Zentralschweiz Planungsbericht zur zur Realisierung Hochschulentwicklung des neuen Departementes des Kantons Luzern Informatik vom im 24. Kanton Januar Zug 2012 (Textmarke: Geschaeftstitel // abgefüllt wird: Geschäftstitel ) sprach sich dafür aus, eine Angebotserweiterung im Fachbereich Informatik an der Hochschule Luzern und Kulturdepartement zu prüfen. Die Prüfung wurde vorgenommen. In den letzten Monaten gab es Bildungs- (Textmarke: verschiedene Departement Stimmen // abgefüllt wird: Departement) aus Politik, Wirtschaft und Bildung die sich bei der Frage des Standorts für den Kanton Luzern stark achten. Die Luzerner Regierung äusserte sich zur Standortfrage in SBKuerzel den beiden // abgefüllt wird: Medienmitteilungen Kürzel von Sachbearbeiter auf Geschäft) vom: (Textmarke: - 09.12.2013 - Regierungsrat will Departement Informatik im Kanton Luzern (Textmarke: - 29.11.2013 SBVornameName -// Erfolgreiche abgefüllt wird: Vorname Fertigstellung Name von Sachbearbeiter des auf Geschäft) BBZ Sursee 2001RR.2014-0075 (Textmarke: Letzter Laufnummer Satz 1 // Abschnitt: abgefüllt wird: Geschäftslaufnummer. dass sich ) der Regierungsrat bei der Standortfrage eines möglichen Departementes Informatik der Hochschule Luzern für den Kanton Luzern und speziell 2001KR.737 (Textmarke: für Sursee Signatur einsetzen // abgefüllt wird: Signatur werde. ) Sitzungsfelder Ebenfalls äusserte sich der Regierungsrat in der dringlichen Anfrage 451 von Gianmarco 106 Helfenstein vom 9.12.2013 bei Frage 1. mit der Aussage Nach eingehender Erwägung der (Textmarke: Ausgangslage Beschlussnummer und // abgefüllt der Vor- wird: Beschlussnummer) und Nachteile hat er sich zudem dafür entschieden, sich für den 27. Kanton Januar Luzern 2014 als Standortkanton des neuen Departements Informatik einzusetzen." Nach (Textmarke: dieser Sitzungsdatum eindeutigen // abgefüllt Ausgangslage wird: Sitzungsdatum MMMM) erfolgte am 19. Dezember 2013 die Sitzungen des Konkordatsrates, welcher die Schaffung eines Departements Informatik der Fachhochschule mit offen (Textmarke: Standort Sitzungsbemerkung Zug beschloss. // abgefüllt wird: Aufgrund Sitzungsbemerkung der + eindeutigen (Versandatum) ) Haltung, wie auch des Engagements der / einzelnen Protokoll lnteressensgruppen Nr. 106 von Regierungsrat, Wirtschaft über Bildung und der möglichen (Textmarke: Standorte Beschlussnummer2 des Departementes // abgefüllt wird: / Protokoll Informatik Nr. + Beschlussnummer) im Kanton Luzern war der Entscheid überraschend. Aufgrund dieser Ausgangslage besteht Klärungsbedarf. Deshalb bitten wir um die dringliche Beantwortung folgender Fragen: 1. Wie beurteilt die Luzerner Regierung den gefällten Entscheid des Konkordatsrates? 2. Wie sieht das weitere Vorgehen nach dem nun vorliegend Entscheid aus? Ergreift die Luzerner Regierung weitere Aktionen nachdem in der Klausur im Dezember 2013 beschlossen wurde sich für den Standort des Departements Informatik im Kanton Luzern einzusetzen? 3. Die bereits durchgeführten Lehrgänge im Bereich Informatik werden ebenfalls in das neue Departement Informatik nach Zug transferiert. Wie beurteilt die Luzerner Regierung den Verlust dieses Angebotes? 4. Der Kanton Luzern verfügt über diverse Betriebe im Informatikbereich. Diese haben sich im Rahmen der Standortdiskussion engagiert und aufgezeigt, dass qualifizierte Fachkräf- 2001KR.737 / A-464-Antwort-RR-FreitagCharly-def Seite 1 von 5

te und eine unmittelbare Nähe zum Ausbildungsangebot wesentliche Argumente für die Standortwahl sind. Wie geht die Regierung mit dieser Ausgangslage um? Werden Massnahmen ergriffen um diese Standortnachteile auszugleichen? 5. Wie sieht die weitere Entwicklung der Hochschule aus? Ist mit einer weiteren Verteilung des Angebots zu rechnen? 6. Was hat zum Entscheid für den Standort Zug geführt? Wie klar war dieser für die Konkordatskantone? Weshalb wurde dieser direkt an der Sitzung vom 19.12.2013 gefällt? 7. Ist abgeklärt worden, wie viele IT-Arbeitsplätze bei IT-Firmen und wie viele bei Dienstleistern jeweils in den Kantonen Zug und Luzern vorhanden sind und wo unter diesem Standpunkt ein Departement Informatik mehr Wirkung generiert? 8. Die Wirtschaftsförderung des Kantons Luzern hat zum Ziel, den eigenständigen Wirtschaftsstandort Luzern zu stärken. Wie sind Aussagen des Regierungsrates in Bezug auf das Departement Informatik "Ausrichtung nach Zürich" zu verstehen? 9. Ändert sich die Strategie der Luzerner Regierung in Bezug auf die Fachhochschule Zentralschweiz und deren weiterer Entwicklung? 10. Welche Auswirkungen hat der Entscheid des Konkordatsrates auf die Immobilienstrategie des Kantons Luzern im Bereich der Hochschule? Wir danken der Luzerner Regierung für die Beantwortung der Fragen. Freitag Charly Burkard Ruedi Pfäffli-Oswald Angela Schmid-Ambauen Rosy Leuenberger Erich Schurtenberger Helen Meier-Schöpfer Hildegard Durrer Guido Gloor Daniel Odoni Romy Hofer Andreas Bucher Peter Zimmermann Marcel Helfenstein Gianmarco Frey-Neuenschwander Heidi Hunkeler Yvonne Meier Patrick Lorenz Priska Hartmann Armin B. Antwort Regierungsrat Der Regierungsrat will Luzern seit Jahren als Bildungsstandort stärken, was auch in der Kantonsstrategie und dem Legislaturprogramm zum Ausdruck kommt. Bei der Fortführung und insbesondere der Schaffung neuer Angebote im Bereich der Berufsbildung und bei den Hochschulen nehmen wir die Bedürfnisse der Wirtschaft und der Gesellschaft ernst. In diesem Sinn haben wir erkannt, dass in der Wirtschaft ein sehr grosser Bedarf an Fachleuten in der Informatik vorhanden ist. Sowohl die Regierung als auch insbesondere der Bildungsdirektor haben explizit auch im Jahr 2013 mehrmals darauf hingewiesen. Der Bedarf nach gut ausgebildeten Informatikfachleuten gibt es sowohl im tertiären Bereich (zum Beispiel mit einem neuen Departement Informatik) wie auch im Bereich der Berufsbildung (wo die Fachmittelschule Informatik auf Grund der fehlenden finanziellen Mittel bisher nicht eröffnet werden konnte). Wir anerkennen, die Fachhochschule Zentralschweiz - der Name sagt es - ist eine Institution, die von allen sechs Zentralschweizer Kantonen getragen wird. Die Zusammenarbeit unter den Kantonen im Konkordatsrat funktioniert gut und konstruktiv. Es ist nachvollziehbar, dass die anderen Zentralschweizer Kantone auch ihren Anspruch einlösen wollen, in dem nicht alle Departemente der Fachhochschule Zentralschweiz im Kanton Luzern angesiedelt werden. Der Kanton Luzern musste in den letzten Jahren gegen den Widerstand der anderen fünf Zentralschweizer Kantone beim Budget der Hochschule regelmässig Kürzungen verlangen. Diese Ausgangslage hat die Position des Kantons Luzern in diesem Geschäft erschwert. 2001KR.737 / A-464-Antwort-RR-FreitagCharly-def Seite 2 von 5

Zu Frage 1: Wie beurteilt die Luzerner Regierung den gefällten Entscheid des Konkordatsrates? Wir sind über den Entscheid des Konkordatsrates der Fachhochschule Zentralschweiz, das neue Departement Informatik im Kanton Zug anstatt in Luzern anzusiedeln, enttäuscht, respektieren ihn aber. Unser Rat hatte sich, seit Beginn der Diskussion über das Departement Informatik im Konkordatsrat, mehrfach, erstmals im Juni 2012 und zuletzt anlässlich seiner Klausur vom 5./6. Dezember 2013 mit dem Thema auseinandergesetzt. Unser Rat hat sich klar für einen Standort im Kanton Luzern und auch für die nötigen Infrastrukturinvestitionen sowie für den erhöhten jährlichen Grundbeitrag ausgesprochen, da wir vom daraus entstehenden langfristigen Nutzen und Gewinn für unseren Kanton überzeugt waren. Auch sahen wir darin den Vorteil, dass die räumliche Nähe zu den weiteren Departementen der HSLU beibehalten würde. Als Vertreter des Kantons Luzern im Konkordatsrat hat der Bildungs- und Kulturdirektor die Argumente zu Gunsten des Standortes Kanton Luzern in Absprache mit der Gesamtregierung deutlich vorgebracht. Wir müssen jedoch auch der Tatsache Rechnung tragen, dass die Fachhochschule keine Luzerner, sondern eine Zentralschweizer Hochschule ist, die von allen sechs Zentralschweizer Kantonen getragen und mitfinanziert wird. Die fünf anderen Zentralschweizer Kantone leisten unabhängig von ihren Studierenden einen Grundbeitrag in Höhe von rund 7 Mio. Franken im Jahr 2014. Dazu kommen Beiträge für ihre Studierenden von rund 14 Mio. Franken. Es ist daher verständlich, dass auch diese Kantone Interesse daran haben und Anspruch erheben, Angebote der HSLU auf ihrem Kantonsgebiet zu führen. Mit der Ansiedlung eines Departements in einem anderen Konkordatskanton können die Zentralschweizer Abstützung und Verankerung gestärkt und damit die entsprechenden Mittel gesichert werden. Zu Frage 2: Wie sieht das weitere Vorgehen nach dem nun vorliegenden Entscheid aus? Ergreift die Luzerner Regierung weitere Aktionen nachdem in der Klausur im Dezember 2013 beschlossen wurde sich für den Standort des Departements Informatik im Kanton Luzern einzusetzen? Wir respektieren den Entscheid des Konkordatsrates. Unser Rat sieht daher davon ab, dem Konkordatsrat ein Rückkommen zu beantragen. Zu Frage 3: Die bereits durchgeführten Lehrgänge im Bereich Informatik werden ebenfalls in das neue Departement Informatik nach Zug transferiert. Wie beurteilt die Luzerner Regierung den Verlust dieses Angebotes? Die heute an der HSLU-T&A und HSLU-W unterrichteten Studiengänge Informatik bzw. Wirtschaftsinformatik werden zusammengelegt und neu im Departement Informatik angeboten werden. Dort, wo inhaltliche Verflechtungen mit technischen Studiengängen bestehen, werden voraussichtlich auch weiterhin Lehrveranstaltungen in Horw stattfinden. Zusätzlich werden weitere neue Studienangebote, insbesondere auch Weiterbildungsangebote, am Departement Informatik hinzukommen, was die Attraktivität der Hochschule Luzern insgesamt weiter stärkt. Zu Frage 4: Der Kanton Luzern verfügt über diverse Betriebe im Informatikbereich. Diese haben sich im Rahmen der Standortdiskussion engagiert und aufgezeigt, dass qualifizierte Fachkräfte und eine unmittelbare Nähe zum Ausbildungsangebot wesentliche Argumente für die Standortwahl sind. Wie geht die Regierung mit dieser Ausgangslage um? Werden Massnahmen ergriffen um diese Standortnachteile auszugleichen? 2001KR.737 / A-464-Antwort-RR-FreitagCharly-def Seite 3 von 5

Neben der Diskussion um den Standort gehen die positiven Aspekte des Entscheids leider vergessen. Die FHZ baut als erste Fachhochschule der Schweiz ein eigenes Departement Informatik auf. Dies wird eine wichtige Massnahme gegen den bestehenden Fachkräftemangel im Bereich Informatik sein. Von der Ausbildung dieser Fachkräfte wird die ganze Region profitieren - auch die im Bereich Informatik tätigen Firmen im Kanton Luzern. Die Anzahl der IT-Firmen auf dem Kantonsgebiet war einer der Gründe, weshalb sich unser Rat für einen Standort des Departements Informatik im Kanton Luzern stark gemacht hat. Wir sind aber der Meinung, dass trotz des Entscheides, das neue Departement im Kanton Zug anzusiedeln, dem Kanton Luzern keine unmittelbaren Standortnachteile erwachsen. Der Ausbau der Fachhochschule wirkt für die ganze Region positiv und die Distanz zwischen Luzern und Zug ist gering. Ein Departement Informatik in Zug liegt immer noch im Einzugsgebiet von Luzerner IT-Firmen. Wir erachten es daher nicht als nötig, Massnahmen zu ergreifen. Unser Rat setzt sich für die Weiterentwicklung und Stärkung der Hochschule Luzern in allen Bereichen ein. Den Möglichkeiten sind allerdings nicht zuletzt auch finanzielle Grenzen gesetzt. Zu Frage 5: Wie sieht die weitere Entwicklung der Hochschule aus? Ist mit einer weiteren Verteilung des Angebots zu rechnen? Durch die Zusammenführung der Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik in einem neuen Departement wird die räumliche Infrastruktur der HSLU-T&A und der HSLU-W entlastet, jedoch insbesondere das Departement Technik und Architektur nicht substantiell. Die erfreulich gewachsene und weiter wachsende Zahl der Studierenden in Horw erfordert neben der Sanierung der Gebäudehülle auch einen erheblichen Ausbau der Infrastruktur, um die weitere Entwicklung des Departements zu ermöglichen. Eine weitere Verteilung des Angebots der HSLU ist nicht vorgesehen. Zu Frage 6: Was hat zum Entscheid für den Standort Zug geführt? Wie klar war dieser für die Konkordatskantone? Weshalb wurde dieser direkt an der Sitzung vom 19.12.2013 gefällt? Der Konkordatsrat ist der Ansicht, dass der Kanton Zug gesamthaft das grösste Potenzial als Standort für ein neues Departement Informatik bietet. Dabei orientierte er sich an der vom Fachhochschulrat in Auftrag gegebenen Markt- und Potenzialanalyse, quantitativen und qualitativen Befragungen von Bachelor- und Weiterbildungsstudierenden, externen Experten sowie Beiräten der HSLU, Vertretern von Verbänden sowie von Unternehmen. Der Konkordatsrat führt folgende Gründe an für seine Wahl des Kantons Zug (siehe auch Medienmitteilung des Konkordatsrates vom 20. Dezember 2013): Die Präsenz von relevanten Dienstleistungsunternehmen ist im Kanton Zug im Vergleich mit den anderen Standorten, die zur Diskussion standen, überdurchschnittlich hoch. Das Institut für Finanzdienstleistungen IFZ der HSLU-W ist bereits in Zug angesiedelt. Die Verankerung der HSLU in der Zentralschweiz wird verbessert, indem die Departemente nicht nur im Kanton Luzern angesiedelt sind, sondern sich auch auf andere Trägerkantone verteilen. Die verkehrstechnische Anbindung ist gut. Die geografische Lage und räumliche Nähe zu Zürich sind vorteilhaft. Der Entscheid für den Kanton Zug fiel nach eingehender Diskussion, und war terminlich durch mehrere vorbereitende Diskussionen über die Planung des neuen Angebots seit langem vorbereitet. 2001KR.737 / A-464-Antwort-RR-FreitagCharly-def Seite 4 von 5

Zu Frage 7: Ist abgeklärt worden, wie viele IT-Arbeitsplätze bei IT-Firmen und wie viele bei Dienstleistern jeweils in den Kantonen Zug und Luzern vorhanden sind und wo unter diesem Standpunkt ein Departement Informatik mehr Wirkung generiert? Im Rahmen der vom Fachhochschulrat in Auftrag gegebenen Marktanalyse "Departement Informatik" vom 27.11.2013 von econcept wurden die unterschiedlichen Standorte, die für ein Informatik-Departement in Frage kommen, sorgfältig geprüft und anhand ihres Marktpotenzials beurteilt. Dabei wurden das Marktpotenzial Bachelor-Studium (potenzielle Studierende im Departement Informatik je nach Standort), das Marktpotenzial Weiterbildung (Anzahl Beschäftigte relevanter Branchen im Einzugsgebiet der Standorte, gewichtet nach der Reisezeit für jeden möglichen Standort des neuen Departements Informatik) und das Marktpotenzial für anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung sowie für Dienstleistungen untersucht. In Betracht gezogen wurden die Standorte Zug, Sursee, Rotkreuz und Horw. Der Bericht kommt zum Schluss, dass die Nähe zu den grossen Zubringergebieten den Standort Zug in den Vordergrund rücken lässt. Zu Frage 8: Die Wirtschaftsförderung des Kantons Luzern hat zum Ziel, den eigenständigen Wirtschaftsstandort Luzern zu stärken. Wie sind Aussagen des Regierungsrates in Bezug auf das Departement Informatik "Ausrichtung nach Zürich" zu verstehen? Die Aussage "Ausrichtung nach Zürich" ist keine Aussage unseres Rates, sondern ein Zitat aus der Marktanalyse, die vom Fachhochschulrat in Auftrag gegeben wurde. Die Formulierung bezieht sich auf das Einzugsgebiet der Studierenden. Das in der Schweiz einmalige Angebot am neuen Departement Informatik soll nicht nur für Studierende aus der Zentralschweiz attraktiv sein, sondern auch Studierende aus anderen Kantonen, insbesondere dem Raum Zürich, anziehen. Zu Frage 9: Ändert sich die Strategie der Luzerner Regierung in Bezug auf die Fachhochschule Zentralschweiz und deren weiterer Entwicklung? Nein, an der aktuellen Strategie für die Entwicklung der FHZ wird festgehalten. Die Strategie der Fachhochschule Zentralschweiz wird jedoch nicht von der Luzerner Regierung, sondern durch die zuständigen Konkordats- und Hochschulorgane festgelegt. Zu Frage 10: Welche Auswirkungen hat der Entscheid des Konkordatsrates auf die Immobilienstrategie des Kantons Luzern im Bereich der Hochschule? Der Kanton Zug war von Anfang an Teil der Immobilienstrategie für die Hochschule Luzern. Der Bericht Teilportfolio Tertiäre Bildung zur Immobilienstrategie des Kantons Luzern wird derzeit aufgrund der Standortentscheide für die Departemente Informatik sowie Design & Kunst überarbeitet. Die Zusammenlegung der Informatikbereiche an der HSLU-T&A und der HSLU-W in ein neues Departement führt an beiden bestehenden Departementen zu einer Entlastung der Infrastruktur. Auch dieser neue Entwicklungsspielraum wirkt sich auf die Immobilienstrategie aus. Das Potential des Standortes Horw wird nun mit einer Masterplanstudie ermittelt. Es wird zu klären sein, ob die Landreserven neben einer Nutzung durch das wachsende Departement Technik & Architektur auch für zum Beispiel die Pädagogische Hochschule geeignet sein könnten. 2001KR.737 / A-464-Antwort-RR-FreitagCharly-def Seite 5 von 5