MSA 2007 Ergebnisse der Zusatzauswertung zu den Schulen in privater Trägerschaft 1

Ähnliche Dokumente
MSA 2012: Erste Ergebnisse

MSA 2013: Erste Ergebnisse

Vergleichstabellen: Durchschnittliche Lösungsanteile und Zensuren. Hauptschulen (H) / Teilnahmeverpflichtete: Landeswerte Berlin

Mittlerer Schulabschluss 2010 in Berlin: Bericht zu den Ergebnisrückmeldungen der Schulen Wendt, Wolfgang; Hoth, Kathrin

MSA 2007 Berlin: Erster Bericht. zu den Ergebnisrückmeldungen der Schulen

Mittlerer Schulabschluss 2009 in Berlin: Bericht zu den Ergebnisrückmeldungen der Schulen Wendt, Wolfgang

MSA Bericht zu den Rückmeldungen aus den Schulen

Berufsbildungsreife im Jahrgang 9 Zentrale Ergebnisse der Integrierten Sekundar- und Gemeinschaftsschulen. in Berlin im Schuljahr 2017/18

BBR 2015: Zentrale Ergebnisse

Vergleichstabellen: Durchschnittliche Lösungsanteile und Zensuren. Privatschulen (Berufliche Schulen) / Teilnahmeverpflichtete: Landeswerte Berlin

BBR 2014: Zentrale Ergebnisse

MSA 2006 Berlin: Erster Bericht zu den Ergebnisrückmeldungen der Schulen. Astrid NEUMANN Wolfgang WENDT

Prüfungen 2015 im Jahrgang 10: Zentrale Ergebnisse

Prüfungen 2016 im Jahrgang 10: Zentrale Ergebnisse

vom 14. Dezember 2010 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 16. Dezember 2010) und Antwort

BBR 2016: Zentrale Ergebnisse

ebbr/msa 2017: Bezirkstabellen

DVA Beiträge zur Bildungsberichterstattung. Landesinstitut für Schulentwicklung. Qualitätsentwicklung und Evaluation

Vergleichsarbeiten in der Jahrgangsstufe 3. im Schuljahr 2009/2010. randenburg

VERA Ergebnisrückmeldung für Lehrkräfte. Klasse 8b. Mathematik Testheftversion II

VERA Ergebnisrückmeldung für Lehrkräfte. Klasse 8a. Mathematik Testheftversion II

ebbr/msa 2017: Bezirkstabellen

Orientierungsarbeiten Jahrgangsstufe 2 Schuljahr 2006/2007 DEUTSCH UND MATHEMATIK. Ergebnisse aus Berlin

Zentralabitur an Gymnasien und Gesamtschulen. Ergebnisse 2010

Isaac-Newton-Schule: BBR und Abschlussprüfungen 2015

Schulabschlüsse im Jahrgang 10 Zentrale Ergebnisse zur BBR, ebbr und zum MSA. in Berlin im Schuljahr 2017/18

Schulbezogene Rückmeldung

Prüfungen im Jahrgang 10 Zentrale Ergebnisse. in Berlin im Schuljahr 2016/17

IQB-Bildungstrend 2015

VERA Ergebnisrückmeldung für Lehrkräfte. Klasse 8b. Englisch Hörverstehen / Leseverstehen Testheftversion II

VERA Ergebnisrückmeldung für Lehrkräfte. Klasse 8c. Englisch Hörverstehen / Leseverstehen Testheftversion II

Prüfungen im Jahrgang 10 Zentrale Ergebnisse. im Schuljahr 2015/16

Schulministerium.nrw.de Zentrale Prüfungen am Ende der Klasse 10

VERA Ergebnisrückmeldung für Lehrkräfte. Klasse 8c. Deutsch Lesen Testheftversion II

Schulbezogene Rückmeldung

Erhebung und Auswertung von Zeugnisnoten (Punktzahlen) der doppelten Kursstufe des Gymnasiums (G8/G9) im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2010/11

Katharina Holder & Holger Gärtner

Landesbericht über die Prüfungen in der Jahrgangsstufe 10 im Schuljahr 2015/16 im Land Brandenburg

Teilnehmer am Religions- und Weltanschauungsunterricht, Berlin, Schuljahr 2005 / SchülerInnen, die am Reli+WA-Unterricht nicht teilnehmen

Berlin Schuljahr 2010/2011. SchülerInnen, die nicht am Religions- u. Weltanschauungsunterricht teilnehmen 48,58 51,42

Abitur Berlin Ergebnisbericht. Sophie Jaß, Katharina Holder & Daja Preuße

Ergebnisbericht. Vergleichsarbeit Deutsch 3. Schuljahrgang. Schuljahr 2004/2005. Klasse 3 A Grundschule Fischbeck

Ergebnisbericht Kompetenztest 2012/2013 Mathematik, Klasse 3

Jahrgangsstufe : Übersicht Land Berlin und Bezirke. PiF Herkunftssprache

Institut für Bildungsevaluation Assoziiertes Institut der Universität Zürich. Check P Ergebnisrückmeldung für die Kantone

Landesbericht über die Prüfungen in der Jahrgangsstufe 10 im Schuljahr 2013/14 im Land Brandenburg

1.029 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler aus 13 Berliner Gemeinschaftsschulen hatten im März/April 2013 an der dritten Lernstandserhebung im Rahmen

Abitur Berlin Ergebnisbericht. Melissa Eiben & Daja Preuße

MSA 2006 Berlin: Zweiter Bericht

Landes-Eltern-Vereinigung

Abiturergebnisse. Schulbericht

Evaluation der zentralen schriftlichen Prüfungen des ersten allgemeinbildenden Schulabschlusses und des mittleren Schulabschlusses

BOXPLOT 1. Begründung. Boxplot A B C

Privatschulen in Deutschland

Die erhobenen Daten werden zunächst in einer Urliste angeschrieben. Daraus ermittelt man:

Die erhobenen Daten werden zunächst in einer Urliste angeschrieben. Daraus ermittelt man:

Zentralabitur Berlin 2011: Ergebnisbericht Heinig, Elisa; Emmrich, Rico; Harych, Peter

Institut für Bildungsevaluation Assoziiertes Institut der Universität Zürich. Check P Ergebnisrückmeldung für die Kantone

Teilnehmer am Religions- und Weltanschauungsunterricht, Berlin, Schuljahr 2007/2008. SchülerInnen, die am Reli+WA-Unterricht nicht teilnehmen

Kennzahlen der Schülerschaft. Sonderausgabe 3/16. Newsletter Schulamt des Fürstentums Liechtenstein. schuleheute

Prüfungen 2014 im Jahrgang 10: Erste Ergebnisse

BBR 2017: Bezirkstabellen

Bericht zur Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Abschlussprüfungen. in der Jahrgangsstufe 10 im Schuljahr 2005/06

Landesbericht Südtirol 2016

Zentralabitur Berlin 2009

Ergebnisbericht. Vergleichsarbeit Mathematik 3. Schuljahrgang. Schuljahr 2005/2006. Klasse 3 B Grundschule Fischbeck

Ergebnisbericht. Bericht zu den Ergebnisrückmeldungen der Schulen. Wolfgang Wendt. Institut für Schulqualität der Länder Berlin und Brandenburg e.v.

MSA 2006/Zentrale Ergebnisse: Vergleichstabellen/Lösungsanteile [%]

Vergleichsarbeit Chemie Schuljahrgang 8 im Schuljahr 2007/2008 Ergebnisse im Überblick

Jahrgangsstufe : Übersicht Land Berlin und Bezirke. PiF Herkunfts-sprache BBR/ MSA+ MSA ebbr/

Projektgruppe VERA am zepf. Landesbericht. Italienisch als Zweitsprache. Ergebnisse der Kompetenztests in den 4. Klassen der Grundschulen

Mathematik-Wettbewerb 2012/ Runde Statistische Auswertung

Schulbezogene Rückmeldung

Analyseblatt für Rückmeldemoderatorinnen und -moderatoren

Vergleichsarbeiten in der achten Jahrgangsstufe in Niedersachsen Lerngruppenbezogene Rückmeldung der Testergebnisse 2015

Musterlösung zur Übungsklausur Statistik

4. wie hoch der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Gymnasialempfehlung in der Vergangenheit an diesen beiden Gemeinschaftsschulen war;

Landesweite Ergebnisse der Zentralen Prüfungen am Ende der Klasse 10 (ZP10)

benötigen. Die Zeit wird dabei in Minuten angegeben und in einem Boxplot-Diagramm veranschaulicht.

F Übergänge in der Bildungsbiografie aus der Perspektive von Migration und sozialer Lage Abbildungen und Tabellen

Die Entwicklung der Privatschulen in Baden-Württemberg

Bergedorfer Screening zur Sprach- und Lesekompetenz

Statistische Tests (Signifikanztests)

Ergebnisse der Schulstatistik für die allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2011/2012

Statistik K urs SS 2004

Erreichen von Bildungsstandards und Zusammensetzung der Schülerschaft:

Landesweite Ergebnisse der Zentralen Prüfungen am Ende der Klasse 10 (ZP10)

Klasse 10 ÜBERPRÜFUNGEN, MSA UND ZEUGNISSE Gymnasium Heidberg Arne Glücklich

LV: Höhere und Angewandte Mathematik Teil: Statistik (Teil: Numerik&Simulation: Prof. Günter)

Abiturergebnisse. Landesbericht

Klasse 10 ÜBERPRÜFUNGEN, MSA UND ZEUGNISSE Gymnasium Heidberg Jacob Vilaumi

Transkript:

071002 MSA 2007 Ergebnisse der Zusatzauswertung zu den Schulen in privater Trägerschaft 1 Datenbasis Aufgrund der Datenlage (Fallzahlen, Zuordnungsprobleme zum Teilnahmestatus etc.) werden Schüler/innen aus dem beruflichen und dem Sonderschulbereich im gesamten Papier nicht berücksichtigt. Tabelle 1 enthält neben den Schülerzahlen, wie sie zu Beginn des Schuljahres der Senatsverwaltung gemeldet werden, die Fallzahlen aus der Online-Eingabe und, um einen ersten Ergebniseindruck zu vermitteln, die globalen MSA-Bestehensquoten. Tabelle 1: Globale Fallzahlen und MSA-Bestehensquote. Privatschule (P) 2007 2006 (a) SenBWF "Oktober" 1.469 1.517 (b) Stammdaten 1.234 1.098 (c) MSA-Werten 893 903 (d) MSA bestanden Absolutzahl und Anteil von (a) 807 55% 751 50% Privatschule (P) 2007 1.469 1.234 (c) MSA-Werten 893 (d) MSA bestanden Absolutzahl und Anteil von (c) 807 90% Freiwillige Verpflichtete 85 1.149 58 835 33 57% 774 93% Zwischen den Fallzahlen der Oktoberstatistik und den Fallzahlen aus der Online-Eingabe besteht eine Differenz. Diese betrifft weniger die Eingabe der Stammdaten, also jenes Merkmalskranzes, der für alle teilnehmenden Schüler/innen vor der eigentlichen Ergebniseingabe anzulegen ist, sondern die nachgelagerten Daten. Die meisten Privatschulen haben demnach ihre Basisangaben über das ISQ-Portal gemacht, aber nicht in allen Fällen die fachspezifischen und Gesamtwerte eingetragen. Zu beachten ist, dass die Werte aus der Spalte (d) Untergrenzen sind, da bei vermehrter Eingabe die absolute Häufigkeit von MSA-Absolventen größer wäre. 1 Statt der korrekten, aber etwas umständlichen Benennung Schulen in privater Trägerschaft wird im vorliegenden Papier abkürzend die gängige Bezeichnung Privatschulen verwendet.

MSA 2007 Zusatzauswertung Privatschulen Seite - 2 - Die Zahlen der Tabelle 1 werfen die Frage nach einer systematischen Selbstselektion auf; ein daraus entstehender möglicher Bias wird in den nachstehenden Tabellen hinsichtlich verschiedener Aspekte zu quantifizieren versucht. In der Schulnummer steht verbirgt sich hinter dem P für Privatschulen ein ganzes Spektrum verschiedener Schularten, die zuweilen unter ein und demselben Dach versammelt sind. Das bedeutet, dass nicht jede P-Schule immer eindeutig einer Schulart zuordbar ist, sondern die Zuordnung muss auf Klassenebene erfolgen, d.h. es ist von jeder am MSA teilnehmenden Klasse festzustellen, von welchem Schultyp sie ist. Die in Tabelle 2 nach Schulart differenzierten Fallzahlen mussten somit für die Privatschulen auf Klassenebene ermittelt werden. Bezogen auf die Schulstatistik liegen zu 61% der Privatschüler/innen (893 von 1469) gültige Werte für das MSA-Gesamtergebnis vor; vgl. Tabelle 1. Tabelle 2 zeigt, dass der entsprechende Anteil bei den öffentlichen Schulen 83% beträgt (23024 von 27887). Tabelle 2: Fallzahlen differenziert nach Schulart. Gruppe der Teilnahmeverpflichteten und der Freiwilligen zusammengefasst. MSA 2007 Privatschulen (a) SenBWF "Oktober" 1.469 (b) Stammdaten 1.234 (c) MSA-Werten 893 T H Öffentliche Schulen 370 25% 77 5% 402 27% 620 42% 27.887 258 21% 51 4% 383 31% 542 44% 23.925 226 25% 51 6% 234 26% 382 43% 23.024 T H 8.7 31% 2.883 10% 5.738 21% 10.659 38% 6.944 29% 1.229 5% 5.347 22% 10.405 44% 6.655 29% 1.156 5% 5.247 23% 9.966 43% Führt die Nichteingabe zu einer anderen Zusammensetzung nach Schulart? Privatschulen: Ein Vergleich der Spalten (a) und (c) zeigt, dass dies nicht der Fall ist. Die Werte fehlen entsprechend den Anteilen an den Schularten. Öffentliche Schulen: Hier sind zwei deutliche Abweichungen zu beobachten. Gemessen an den Zahlen der Oktoberstatistik sind die Hauptschulen unter- und die Gymnasien überrepräsentiert. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass gerade für den Typus Hauptschule die Zahlen vom Anfang des Schuljahres wenig stabil sind. Dies lässt sich ebenfalls für die Fallzahlen zum Kursniveau A der Gesamtschulen vermuten, die zwar insgesamt nur einen Teil der Gesamtschüler/innen darstellen, deren überproportionaler Abgang von der Schule im Laufe des Jahres den geringfügigen ückgang von 31% auf 29% verursacht haben dürfte. (Überlegungen zur Grundgesamtheit finden sich im Anhangsabschnitt A1 des ersten Berichtes zum MSA 2007.)

MSA 2007 Zusatzauswertung Privatschulen Seite - 3 - Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Populationen der öffentlichen und der Privatschulen nicht nur in der Zusammensetzung nach Schulart unterscheiden. Tabelle 3 geht anhand des vorliegenden Datenmaterials dieser Frage nach. Tabelle 3: Zusammensetzung der Population der Privat- und öffentlichen Schulen. Basis: Online-Eingaben # ; Schüler/innen mit Stammdaten. dh: deutscher, ndh: nichtdeutscher, th: türkischer, ah: anderer Herkunftssprache. MSA 2007 Öffentliche Schulen Privatschulen gesamt 23.925 1.234 Freiwillige Teilnahmeverpflichtete 3.126 13% 20.799 87% 85 7% 1.149 93% Jungen Mädchen 11.810 49% 12.115 51% 8 49% 628 51% dh ndh dh th ah 18.863 79% 5.062 21% 18.863 79% 2.170 9% 2.892 12% 1.074 87% 1 13% 1.074 87% 5 0% 155 13% In der Zusammensetzung nach Geschlecht gibt es zwischen den beiden Schülerpopulationen keinen Unterschied. Deutliche Unterschiede jedoch gibt es hinsichtlich des Teilnahmestatus freiwillig/verpflichtet und hinsichtlich der Herkunftssprache. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Auffächerung der Gruppe von Schüler/innen nichtdeutscher Herkunftssprache, zeigt sie doch, dass die Gruppe in den öffentlichen und den Privatschulen völlig anders zusammengesetzt ist. Die Gruppe der Schüler/innen türkischer Herkunftssprache, die im Durchschnitt i.a. die schlechtesten Ergebnisse erzielen, ist in der Schülerschaft der Privatschulen fast überhaupt nicht vertreten. Die Differenzen stehen im Einklang mit der gängigen Annahme einer günstigeren Zusammensetzung der Schülerschaft in den Privatschulen gegenüber den öffentlichen Schulen: Das zu zahlende Schulgeld führt zu einer sozialen Selektivität. Der Effekt wird noch dadurch verstärkt, dass i.d.. die Nachfrage an Plätzen das Angebot übersteigt. # Aufgrund der Datenlage werden Schüler/innen aus dem beruflichen und dem Sonderschulbereich nicht berücksichtigt.

MSA 2007 Zusatzauswertung Privatschulen Seite - 4 - Ergebnisse im MSA 2007 Tabelle 4 widmet sich den Ergebnissen in den einzelnen Prüfungskomponenten des MSA. Tabelle 4: Ergebnisse in den Prüfungskomponenten differenziert nach Schulart. Angegeben werden Mittelwerte: Bei den Fächern Mittelwerte der Lösungsanteile (Anteil erreichter Punkte bezogen auf die maximal mögliche Punjktzahl), bei der Prüfung in besonderer Form Mittelwerte der Prüfungsnote. Basis: Online- Eingaben; nur Teilnahmeverpflichtete. MSA 2007 Deutsch Englisch Mathematik PiF Öffentliche Schulen T H Privatschulen T H 73% 59% 71% 84% 80% 58% 74% 88% 75% 54% 71% 86% 79% 58% 76% 89% 58% 37% 56% 74% 65% 38% 59% 81% 2,2 2,8 2,5 1,9 1,8 2,4 2,1 1,7 An den Privatschulen werden die besseren Leistungen erzielt. Die Unterschiede sind teilweise nicht groß, aber durchgängig bei allen Schularten und allen Fächern vorhanden. Wesentlich für die Differenzen dürfte die unterschiedliche Zusammensetzung der beiden Schülerpopulationen sein, wie sie in den Tabellen 2 und 3 sich andeutet. 2 Ein weiterer wesentlicher Gesichstpunkt liegt im Unterschied zwischen statistischer und inhaltlicher Bedeutsamkeit begründet: Zwar sind angesichts großer Fallzahlen viele der auftretenden Differenzen statistisch signifikant 3, aber sie sind deshalb nicht zwangsläufig inhaltlich bedeutsam. Die maximalen Punktzahlen für die Prüfungsfächer Deutsch, Englisch und Mathematik betragen 125, 75 und 65 Punkte. Ein Prozentpunkt Lösungsanteil entspricht demnach 1,25 Lösungspunkte in Deutsch, 0,75 in Englisch und 0,65 in Mathematik. Übersetzen wir beispielhaft die gymnasialen Ergebnisse aus Tabelle 4 in Punkte, so ergibt sich Deutsch Englisch Mathematik öff 84% : 105 Punkte 86% : 65 Punkte 74% : 48 Punkte priv 88% : 110 89% : 67 81% : 53 Punkte 2 3 Im Einklang mit der anzunehmenden größeren Homogenität der Privatschulpopulation verglichen mit der Schülerschaft öffentlicher Schulen steht die größere Homogenität bei den Leistungsergebnissen. Durchweg ergeben sich nicht nur höhere Mittelwerte, sondern auch kleinere Standardabweichungen; hier nicht im Einzelnen dokumentiert, siehe aber die Abbildungen weiter unten. Die darüber hinaus existierende Problematik, dass mit wachsender Zahl statistischer Mittelwertvergleiche die Wahrscheinlichkeit falsch signifikanter Prüfergebnisse steigt, wird hier nicht diskutiert.

Deutsch/Gesamtwert: Erreichte Punktzahl in Prozent MSA 2007 Zusatzauswertung Privatschulen Seite - 5 - Dies bedeutet, dass die mittleren Leistungsniveaus in den MSA-Arbeiten sich nur um einige wenige Aufgaben, die gelöst oder nicht gelöst wurden, unterscheiden. Abbildung 1 versucht daher, über das mittlere Leistungsniveau hinaus die Verteilung der Leistungswerte darzustellen. Die Datenlage erlaubt nur einen sinnvollen Vergleich für die eal- und die Gymnasialschüler/innen, denn für die Privatschulen lässt sich nicht zwischen den Kursniveaus im Hauptund Gesamtschulbereich differenzieren. Abbildung 1a: 100 Deutsch/Teilnahmeverpflichtete. Verteilung der durchschnittlichen Lösungsanteile differenziert nach ausgewählten Schularten. Dargestellt werden Boxplots. Bestehensgrenze: % Lösungsanteil. 90 80 70 50 40 30 20 10 0 n=5285 n=10008 n=262 n=490 Oeffentlich: Oeffentlich: Privat: Privat: Schulart (P-Schulen: Zuordnung auf Klassenebene) Abbildung 1 zeigt nacheinander für die drei Fächer die Heterogenität der Leistungen innerhalb und zwischen den Schularten auf. Dargestellt werden sog. Boxplots, die durch drei Charakteristika ausgezeichnet sind: - Median: In der Mitte jeder Box markiert ein Strich den Median. Der Median ist der Wert, der die jeweilige Gruppe in zwei gleich große Hälften teilt. Beispiel: Der Median der öffentlichen ealschulen beträgt 73%; eine Hälfte der ealschüler/innen (also rund 2640) hat die Deutschaufgaben zu mindestens 73% gelöst, die andere Hälfte hat Lösungsanteile von 73% und darunter.

MSA 2007 Zusatzauswertung Privatschulen Seite - 6 - Abbildung 1b: Englisch/Teilnahmeverpflichtete. Verteilung der durchschnittlichen Lösungsanteile differenziert nach ausgewählten Schularten. Dargestellt werden Boxplots. Bestehensgrenze: % Lösungsanteil. 100 90 EN/schriftliche Pruefung: Erreichte Punktzahl in Prozent 80 70 50 40 30 20 10 0 n=5209 n=9127 n=285 n=433 Oeffentlich: Oeffentlich: Privat: Privat: Schulart (P-Schulen: Zuordnung auf Klassenebene) - Die "Whiskers": Die Enden in T-Form zeigen die Werte an, die maximal und minimal in der jeweiligen Gruppe erreicht worden sind (bis auf Extremfälle, die ausgeschlossen werden). Beispiel: Der höchste Lösungsanteil, der bei den öffentlichen ealschulen erreicht wird, beträgt 98%, der kleinste 44%. - Die Box selber markiert den Leistungsbereich, in dem die Mittelgruppe liegt. Beispiel: Im Bereich von 65%% bis 79% Lösungsanteil liegt die mittlere Hälfte der ealschüler/innen. Von dieser Mittelgruppe die untere Hälfte (also ein Viertel der Gesamtgruppe) liegt unterhalb des Medians bis zum unteren and der Box, die andere Hälfte der Hälfte (also wiederum ein Viertel) liegt oberhalb des Medians bis zum oberen and der Box. Die Abbildungen 1 dokumentieren dreierlei: - Deutliche Unterschiede zwischen den Schularten, - nicht unerhebliche Überlappungen - sowie die großen Unterschiede innerhalb der Schularten selber.

Mathematik/Gesamtwert: Erreichte Punktzahl in Prozent MSA 2007 Zusatzauswertung Privatschulen Seite - 7 - Abbildung 1c: Mathematik/Teilnahmeverpflichtete. Verteilung der durchschnittlichen Lösungsanteile differenziert nach ausgewählten Schularten. Dargestellt werden Boxplots. Bestehensgrenze: 50% Lösungsanteil. 100 90 80 70 50 50 40 30 20 10 0 n=5282 n=9968 n=258 n=411 Oeffentlich: Oeffentlich: Privat: Privat: Schulart (P-Schulen: Zuordnung auf Klassenebene) Da die Schüler/innen nichtdeutscher Herkunftssprache in ungleichen Anteilen bei den öffentlichen und privaten Schulen vertreten sind, sollen abschließend die Bestehensquoten des MSA differenziert nach Herkunftssprache und Schulart dargestellt werden. Grundlage sind aufgrund der Fallzahlen wiederum nur die ealschulen und Gymnasien.

MSA 2007 Zusatzauswertung Privatschulen Seite - 8 - Tabelle 5: MSA-Gesamtergebnisse differenziert nach Schulart und Herkunftssprache. Angegeben werden die durchschnittlichen Bestehensquoten. Basis: Online- Eingaben; nur ealschulen und Gymnasien. MSA 2007 Prüfungsteil Jahrgangsteil MSA gesamt Öffentliche Schulen dh N = 3.930 th N = 688 ah N = 629 dh N = 8.413 th N = 598 ah N = 955 87% 70% 79% 95% 98% 91% 83% 88% 97% 92% 95% 82% 65% 75% 97% 90% 95% Privatschulen dh N = 183 th N = 2 ah N = 49 dh N = 341 th N = 0 ah N = 41 97% 88% 95% 94% 98% 93% 84% 98%