Konfirmationen 2008 Feier des Heiligen Abendmahls Mk 4, Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt Pfarrer HEIKO BLANK

Ähnliche Dokumente
Predigt in St. Marien Berlin 10. Februar 2019, 15 Uhr von Pfarrerin Heidrun Dörken

12. Sonntag im Jahreskreis - Lesejahr B (auch an anderen Sonntagen zu gebrauchen)

4. Sonntag nach Epiphanias von Pfarrer Matthias Wagner, Andreästraße 14, Waiblingen

Was bisher geschah... Markus 1,21+22 Markus 1,32-37

Durch Sturm und Wellen

Nr. 56 Juni / Juli 2013

Als Zeichen dafür, dass Gott bei uns ist, wollen wir wie bei jedem Kindergottesdienst unsere Kerze hier anzünden. >>> Kerze anzünden

4. Sonntag nach Epiphanias, , 10:30 Uhr Lutherstube Lindenthal

Wichtig bei Wind und Wellen Predigt über Markus 4,

Evangelische Kirchengemeinde Poppenweiler Gottesdienst am Markus 4,35-41 (Pfarrer Häcker)

Jona und der große Fisch

Einschulungsgottesdienst 2019 Sturmfest

Predigt (1.Joh 4,16-21): Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

Gottesdienst (April) Ostern - Emmaus Ostermontag - Lesejahr B

OSTERNACHT A ERSTE LESUNG. DIE ERSCHAFFUNG DER WELT (Genesis 1,1-2,2)

Predigt am , Kantatengottesdienst, Abschluss der Bibelwoche, Text: Mt 14,22-33

Kinder. Jugend. Gottesdienstgestaltung. Familie

Die Abwesenheit Gottes

"You'll never walk alone" Matthäus 28, 20 Predigt zur Konfirmation Nord Bad Münder 6. Juni 2010 Pastor Dietmar Adler

Kinder. Jugend. Gottesdienstgestaltung. Familie. Der Sturm auf dem See Familiengottesdienst in Raggal am 12. Sonntag im Jahreskreis 2015_B

Ralf Bürzele. Predigt zu Markus 4, n. Epiphanias, Liebe Gemeinde!

Ein Familiengottesdienst zur Speisung der Fünftausend

Ein Jahr lang haben wir über Themen gesprochen, die auf dem Schulhof wahrscheinlich nicht unbedingt zu den Pausengesprächen zählen:

Lichtfeier und Ostergottesdienst im April 2017

1 1 Der HERR sprach zu Jona, dem Sohn von Amittai: 2 Geh nach *Ninive, der großen Stadt, und kündige ihr mein Strafgericht an! Ich kann nicht länger

Pfingstsonntag, , Predigt zu Joh 14, , Pfarrer Dr. Wolfgang Leyk, Neustädter Universitäts- Kirche.

Sag mir: wie ist Gott? Gott hilf mir, ich brauche dich Ich habe Angst vor Krankheit, wer hilft mir?

Predigt Joh 2,1-11 St. Lukas, Liebe Gemeinde! Wenn Ihr, Konfirmandinnen und Konfirmanden, einen neuen Lehrer oder eine neue Lehrerin

Predigt am 27. Oktober 2013 zur Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Kirchenvorstandes über Lukas 19, 1-10

Sola fide Kontrolle scheint gut Vertrauen ist besser, Predigt in einem Gottesdienst mit Taufe,

Gottesdienst für September 2017 Die Arbeiter im Weinberg

Zur Erinnerung Predigt zu 1. Korinther 15,1-11 (Ostern 2016) Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Die Predigt greift eine Predigt von Pfarrer Johannes Beyerhaus vom auf.

Liebe Stifter und Stifterinnen, liebe Mitglieder des Stiftungsvorstandes,

Die Gnade. Und das Ziel ist eure Konfirmation am 8. April 2018.

"Der Gerechte wird aus Glauben leben." Galater 3:11

Matthäus 14, Jesus kommt seinen Freunden auf dem Wasser entgegen

Lebenstexte. für. Konfirmanden. und. für. das. ganze. Leben.

dürfen wir auch Fehler machen, Fallen und Zweifeln doch wenn wir dabei um Hilfe rufen und darauf vertrauen, dass wir in Gott Hilfe finden können,

"Der Gerechte wird aus Glauben leben." Galater 3:11

Konfirmiert - wozu? Du wirst nun bald konfirmiert - Was bedeutet das für Dich?

Lesung: Röm 10,9-17 (=Predigttext)

Zweiter Freitag: Freiheit und Hingabe. Wenn sich der freie Gott sich hingibt

ADLISWILER ADLIS PREDI WILER

Predigt für die Epiphaniaszeit (4.) Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne.

Phil. 1,3-11 Predigt zum 22.S.n.Trinitatis, in Landau und Crailsheim

Be a voice, not an echo! Predigt zu 1. Tim 3,7-12, Konfirmation Großeicholzheim 2018

Gottesdienst für April 2016 Der reiche Fischfang

Predigt am 14. Sonntag nach dem Trinitatisfest Am 28. August 2016 Textgrundlage: Römer 8,14-17

Offenbarung hat Folgen Predigt zu Mt 16,13-19 (Pfingsten 2015)

Predigt Bischof Axel Noack, Ev. Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, zum Abschlussgottesdienst Theologenkongress in Leipzig am

(039) Predigt: Lukas 11,5-13 (Rogate; III)

Bibel für Kinder zeigt: Jesus Beruhigt den Stürmischen See

CONNECTED IM ALLTAG VERBUNDEN MIT GOTT TEIL 2

Nehmt das Brot und esst davon und teilt es untereinander! Das ist mein Leib, für euch gegeben!

Gottesdienst für Januar 2012 (als Wortgottesdienst oder Hl. Messe) TAUFE DES HERRN oder Tauferneuerung (dann sind einige Änderungen notwendig)

FORM V: TRAUERGOTTESDIENST OHNE BESTATTUNG ÜBERSICHT

Vorstellungsgottesdienst der Erstkommunionkinder 2008/2009 Mit Jesus unterwegs

Predigt für Sonntag, den 03. August 2014, 7. Sonntag nach Trinitatis, Evangelische Kreuzkirche Wiesbaden

Wortgottesdienst für Februar 2012

Predigt über Markus 4,35-41 (Oberkaufungen, 4.So.v.d.Passionszeit, )

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Predigt für die Epiphaniaszeit (Letzter) Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne.

Sonntag, , FCG-München

Himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt, kennen Sie dieses Wechselbad des menschlichen Fühlens und Denkens auch?

Erstkommunionfeier. der Pfarrgemeinden. St. Ägidius und Herz Jesu

Predigt mit Jeremia 31, von Catharina Bluhm

TAUFE VON MARKUS ENGFER GreifBar plus 307 am 15. April 2012 LIED: IN CHRIST ALONE BEGRÜßUNG WARUM TAUFEN WIR: MT 28,16-20

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Predigt zum Sonntag Laetare über Johannes 6, 51 63

Predigt zum des drittletzten Sonntag im Kirchenjahr zum Evangelium (Lk. 17,20-24) das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Zwei Dinge passieren hier in diesen Versen, über die wir kurz nachdenken wollen.

Treffpunkt Pädagogik am 18. Oktober 2008

Gott schenkt mir Mut. Robert Augustin St. Michael

Und der Friede Gottes, der größer ist als all unsere Vernunft, bewahre deine Hoffnung, festige deinen Glauben und mach uns in der Liebe stark.

Familiengottesdienst

Römer 14, 7-9 Predigt zum Ewigkeitssonntag, in Landau und Crailsheim

»Warum habt ihr solche Angst?«, fragte Jesus.»Habt ihr denn immer noch kein Vertrauen?«

Predigt zu Matthäus 14, von Catharina Bluhm

PREDIGT «MIT JESUS IM STURM»

1 JOHANNES 1:1 1 1 JOHANNES 2:2 1 JOHANNES. gesehen haben mit unsern Augen, das wir beschaut haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens

Gnade sei mit euch und Friede, von dem, der da ist, der da war und der da kommt. Amen.

Wort-Gottes-Feier auf der Geronto-Psychiatrischen Station in einem Seniorenstift Überblick

Predigt für die Trinitatiszeit (15.) Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne.

Version 8. Juli 2015 Völlige Freude 1. Völlige Freude durch Gehorsam und Bruderliebe

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt Predigt am

Predigt vom 11. März 2012 Michael Strässle

APOSTOLICUM DAS GLAUBE ICH. 12teilige Gottesdienstserie zum Apostolischen Glaubensbekenntnis vom 5. Februar April 2017

Jesaja 51, Korintherbrief 1, 8-11 Markusevangelium, Kapitel 4, Verse 35-41

Gottesdienst für Januar Sonntag im Jahreskreis Lesejahr A. Gebärdenlieder bitte selbst aussuchen und einbauen

Predigt Lesejahr C LK 5,1-11

Die Jünger im Boot fielen vor Jesus nieder und sagten: Du bist wirklich Gottes Sohn!

In Wirklichkeit war es anders

Predigt zum Thema "Aus der Stille leben" von Eckart Link. Im Rahmen der Predigtreihe: Glaube am Montag Den Sonntag in den Alltag bringen

Wortgottesdienst mit Totengedenken Entwurf für November 2014

Bibel für Kinder zeigt: Jona und der große Fisch

Gen 22,1-13 Abrahams schwerste Glaubensprobe 2. April Judika - Peterzell & Langenschiltach

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Eltern, Geschwister, Großeltern, etc.

Transkript:

Konfirmationen 2008 Feier des Heiligen Abendmahls Mk 4,35-41 - Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt Pfarrer HEIKO BLANK Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Amen. Liebe Festgemeinde, liebe Eltern und Paten, liebe Konfirmanden! Endlich ist es soweit. Endlich ist er da, der Tag eurer Konfirmation. In den letzten Wochen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Einladungen wurden verschickt, über Kleidermode und Sitzordnung diskutiert und sicher noch über so manch anderes auch. Es gab jedenfalls viel zu organisieren und zu besprechen. Der Tag der Konfirmation ist ein besonderer Tag - keine Frage. Heute steht ihr im Mittelpunkt. Es ist Euer Tag, und zwar mit allem, was sich heute ereignet: Der Gottesdienst, die Feier danach - all das soll für Euch zu etwas ganz Besonderem werden. Dafür haben viele gearbeitet, denen ihr am Herzen liegt. Der Tag der Konfirmation ist ein besonderer Tag - keine Frage. Denn mit dem heutigen Tag steht ihr an einen besonderen Schwelle. Es ist der Weg ins Erwachsenensein. Und wenn es auch noch ein paar Jahre dauern wird, bis es dann so weit ist - die Reise dorthin habt Ihr bereits angetreten. Nicht umsonst ist auf dem Programmheft, das Ihr, das Sie vor sich haben, ein Schiff abgedruckt. Ein ähnliches Schiff sehen wir hier an der Kanzel. Es ist kein Dampfer, keine Luxusjacht, kein riesiges Passagierschiff. Es ist ein kleines Segelboot. Es ist ein besonderes Boot. Denn es ist Euer Boot auf der Fahrt durch das Leben. Im Segel stehen Eure Namen, und aus den Bullaugen strahlen uns Eure Gesichter an. Sie blicken erwartungsvoll aufs Lebensmeer. Und Ihr habt die Fahrt aufgenommen. Liebe Festgemeinde! Im Neuen Testament gibt es eine Erzählung, in der uns auch von einer Fahrt über das Meer berichtet wird. Jesus und seine Jünger stehen am Ufer des Sees Genezareth, als Jesus spricht (35): Lasst uns hinüberfahren. Die Jünger steigen in das Boot. Aber dann passiert etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatten. Der Evangelist Markus berichtet es uns (Mk 4,35-41): (35) Und am Abend desselben Tages sprach er zu ihnen: Laßt uns hinüberfahren. (36) Und sie ließen das Volk gehen und nahmen ihn mit, wie er im Boot war, und es waren noch andere Boote bei ihm. (37) Und es erhob sich ein großer Windwirbel, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass das Boot schon voll wurde. (38) Und er war hinten im Boot und schlief auf einem Kissen. Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? (39) Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille. (40) Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben? (41) Sie aber fürchteten sich sehr

und sprachen untereinander: Wer ist der? Auch Wind und Meer sind ihm gehorsam! Liebe Konfirmanden! Für Euch beginnt die Ausfahrt in das eigene Leben. Der elterliche Hafen wird verlassen, und der Abschied wird Euren Eltern und allen, denen Ihr ans Herz gewachsen seid, nicht leicht fallen. Aber Euch drängt es zu neuen Ufern. Immer wieder habe ich Euren Lebenshunger, Euren Drang und Eure Lust aufs Leben im Konfirmandenunterricht gespürt. Und manchmal war er nur schwer zu bändigen... Aber wer den Kinderschuhen entwächst, will irgendwann selbst auf große Fahrt gehen und sich nicht mehr, oder wenigstens nicht mehr so oft, von uns Erwachsenen sagen lassen, wohin man steuern soll oder muss oder kann. Alle seid ihr im Aufbruch - heute als Konfirmanden in der Kirche. Und als junge Erwachsene ins Leben. Was wird euch erwarten auf eurer Lebensreise? Natürlich hofft ihr auf eine gute Zukunft. Lebendig soll sie sein, abwechslungsreich und bunt. Wir wünschen es Euch von Herzen. Es ist gut, dass Ihr für euer Leben lebendige Träume und bunte Hoffnungen habt. Im Konfirmandenunterricht haben wir immer wieder einmal davon geredet. Wir Erwachsenen hatten sie genauso in Eurem Alter. Sie gehören zum Leben dazu. Aber zum Leben gehört auch das, was wir eben gehört haben: Auf Eurer Fahrt über das Meer des Lebens kann und wird es Stürme geben. Nicht immer spiegelt sich die Sonne ruhig und verspielt auf glatter See. Nicht immer erreicht man sein Ziel gerade, ohne Umwege, unbehelligt von allem. Immer wieder werdet Ihr so manche Klippen umschiffen müssen. Immer wieder werdet Ihr darauf zu achten haben, dass Euer Lebensboot nicht auf einer Sandbank aufläuft und manövrierunfähig wird. Und in orkanartigen Turbulenzen werdet Ihr Eure ganze Kraft brauchen, dass Euer Lebensboot nicht kentert. Zum Leben gehört auch, dass es ungemütlich werden kann. Dass Euer Lebensschiff wie das Boot der Jünger ins Schlingern gerät. Und so manche von Euch haben es schon hautnah bei sich selbst oder bei einem Menschen, der Euch sehr nahesteht, erlebt: dass unser Lebensboot auf der Fahrt über das Meer des Lebens bisweilen hart, sehr hart am Wind liegt... Liebe Konfirmanden, liebe Festgemeinde! Auch die Crew der Jünger Jesu will zu neuen Ufern aufbrechen, als Jesus sagt (35): Lasst uns hinüberfahren. Ganz zuversichtlich startet sie, diese Schiffscrew. Was sollten sie auch befürchten? Schließlich waren manche von ihnen erfahrene Seeleute. Da, plötzlich kommt Sturm auf. Der See Genezareth ist berüchtigt dafür, dass das Wetter innerhalb kürzester Zeit umschlagen kann. Eben noch kräuselt sich das Wasser verspielt im Wind, und plötzlich rasen von den Bergen ringsum orkanartige Winde hinab und wühlen und reißen das Wasser wild durcheinander. - 2 -

Wellen schlagen ins Boot und die Jünger geraten in Panik - selbst die erfahrenen Seeleute und Fischer unter ihnen. Der Sturm wird immer heftiger, die Jünger fürchten sich mehr und mehr. Es fehlt nicht viel, und sie versinken. Ihnen steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals. Sie beginnen zu rufen. Und sie schreien. Da besinnen sie sich und schauen sich nach Jesus um. (37) Und er war hinten im Schiff und schlief auf dem Kopfkissen. So heißt es ziemlich nüchtern. Jesus greift nicht ein. Er lässt Wind und Wellen gewähren. In Zeiten der Bedrohung, der Angst ist das schwer zu verstehen. Auch die Jünger begreifen das nicht. (37) Und sie weckten ihn auf und sprachen zu ihm: Meister, fragst du nichts danach, dass wir umkommen? Sie fragen vorwurfsvoll. Da schwingt handfester Ärger mit und bittere Enttäuschung. Wie kann der nur schlafen, jetzt, wo es uns an den Kragen geht? Liebe Festgemeinde, liebe Konfirmanden! In der Erfahrung der Jünger spiegelt sich eine Erfahrung wider, die viele Menschen machen. Der Glaube macht solche Erfahrungen mit Gott. Auch in unserem Leben scheint es manchmal so, als Gott schlafen würde. Als wäre Er gar nicht da. Als wären wir allein und ohne Hilfe. Es gibt vieles, das nicht gut ist in der Welt und in unserem Leben. Das wisst Ihr schon. So viel Leid, so viele Stürme bedrohen uns. Und immer wieder sehen wir das nicht nur im Fernsehen, sondern müssen es am eigenen Leib erfahren. Auf dem Sofa den Untergang der Titanic mit Chips und Popcorn anzuschauen ist anders, als mit seinem kleinen Lebensboot auf einer stürmischen See von Ängsten, von Sorgen und Problemen zu bestehen... Da liegt die Frage nahe, die sich viele stellen: Schläft Gott? Warum wacht Er nicht auf und ändert etwas? Viele Menschen geben sich auf diese Frage ihre eigene Antwort: Trotzig oder enttäuscht oder frustriert werfen ihren Glauben einfach über Bord und segeln fortan ohne Gott durch ihr Leben. Den Preis dafür nennt unsere Geschichte ganz nüchtern: Angst. Wer ohne Gott, wer ohne Vertrauen auf Ihn segelt, den packt die Angst bei jedem starken Seegang. Der kann nicht gelassen bleiben, wenn tobender Wind ihm entgegen kommt. Spätestens dann, wenn der letzte und dunkelste Sturm unser Lebensboot in die Tiefe reißen will... Der Evangelist Markus führt uns die Jünger Jesu als Menschen ohne Gott vor Augen. Sie sind Angstmenschen, jedenfalls keine Optimisten. Ihre Religion war die Sicherheit. Sie verließen sich auf die Technik, auf den, wie es schien, robusten Bau ihres Schiffes, auf ihre eigene Kunst und ihr eigenes Können. Ja, sie hielten selbst Jesus für eine Art Sicherheitsmaschine. Sie hatten geglaubt, Jesus würde sie vor aller Gefahr wie ein Automat beschützen. Dass es Stürme geben könnte, haben sie nicht gedacht. Wie geht es weiter auf ihrer Fahrt zum anderen Ufer? Für die Jünger vergeht in den Minuten des Sturmes eine kleine Ewigkeit. In Zeiten der Gefahr werden Sekunden zu Stunden. Aber Jesus lässt sie nicht versinken. In panischer Angst wecken sie Ihn auf, bedrängen Ihn in ihrer Todesnot, ihnen zu helfen. - 3 -

Und Er? Er hilft: (39) Und er stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig und verstumme! Und der Wind legte sich, und es entstand eine große Stille. Liebe Konfirmanden! Das Evangelium von der Stillung des Sturmes verspricht es heute Dir LE- NA, REBECCA, NINA, JAKOB, JOACHIM, KAI, FRANZISKA, JONAS und CHRISTIAN: Rechnet bei Eurer Fahrt über das Meer des Lebens mit Gott! Er ist mit an Bord, auch, wenn Er mal schläft. Schreibt Ihn nicht ab, wenn es mal stürmt. Auch wenn Er mit im Boot ist, wird Euer Lebensschiff immer wieder mal heftig geschüttelt und gerüttelt. Und es wird Zeiten geben, an denen das aufgeschäumte Lebensmeer einen wilden Tanz mit ihm spielt. Das ist der Realismus der Heiligen Schrift. Aber Euer Boot kann nicht mehr kentern. Nie mehr. Denn es hat einen festen Anker, der es nicht hinaustreiben lässt in die chaotischen Weiten, die das Meer des Lebens in sich birgt. Ein Anker wird in der Regel nicht gesehen, wenn er einem Schiff Halt gibt. Und doch ist er da. Jeder weiß, wie er aussieht. So wie der Anker, der auch Euch Halt gibt und geben will. Es ist die Heilige Taufe, die Ihr vor Jahren empfangen habt. An Eurer Taufe ist Euer Name mit dem Namen Jesus Christus unlösbar vertäut worden. Heute, an Eurer Konfirmation, sagt Ihr zu Eurer Taufe Ja!. Und damit bekennt Ihr: Mein Lebensschiff treibt nicht haltlos über das Meer des Lebens. Davon bin ich überzeugt. Es hat einen Anker, der mir zeigt: Jesus Christus ist mit an Bord. Ankerkreuz zeigen, Jonas legt in auf den Taufstein legen lassen. Die Welt, liebe Konfirmanden, ist kein Disneyland, wo es nur um s Spaßhaben geht. Das wisst Ihr schon. Und Gott braucht Menschen, die auch in der Not und bei Sturm ihren Posten nicht verlassen. Solche Menschen braucht auch die Kirche dringend, solche Menschen braucht auch unsere Gemeinde dringend in ihrer Mannschaft. Leute, die das Boot verlassen, nur weil man beim Segeln mit dem Kirchenschiff mittun und mitbezahlen muss, gibt es schon genug. Leute, die ihr Fähnlein in den Wind hängen, weil es anstrengend ist, klar Schiff zu machen und Positionen auch offen und nicht hintenherum zu beziehen, gibt es schon genug. Lasst euch deshalb nicht von jedem Gegenwind einschüchtern. Laßt Euch Eure Träume nicht kleinreden. Seid auf der Seite derer, die ein bißchen mehr hoffen als der Rest. Seid auf der Seite derer, die fest darauf vertrauen: Gott sitzt bei mir im Lebensboot. Bei glattem Meer, und erst Recht bei Wind und Wetter. Auch, wenn ich davon nichts merke. Gott ist dabei. Er wird uns noch durch viele Wellen hindurchtragen - bis unser Lebensboot eines Tages am anderen Ufer anlegt. Wimpel mit Denksprüchen holen und erklären... Er hat es uns versprochen. Und Er verspricht es heute wieder Dir LENA, REBECCA, NINA, JA- KOB, JOACHIM, KAI, FRANZISKA, JONAS und CHRISTIAN sichtbar aufs Neue (Mt 28,20): Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende! - 4 -

Deshalb (1Tim 6,12) kämpfe den guten Kampf des Glaubens; ergreife das ewige Leben, wozu du berufen bist und bekennen wirst das gute Bekenntnis vor vielen Zeugen! Amen. - 5 -