Urban Audit-Workshop am 25.-26.November 2015 in Mannheim - Sachstand Merging-Projekt - Teil 2: Kleinräumige Gebietseinheiten im Vergleich Klaus Trutzel, Nürnberg
Inhalt Teil 1 Sachstand Merging-Projekt (Thomas Willmann) Teil 2 Kleinräumige Gebietseinheiten im Vergleich Ziel: Standardisierung städtevergleichender kleinräumiger Datensammlungen Standard Gebietsgröße Größenvergleich Urban Audit IRB - KOSTAT Auswirkung der Gebietsgrößen Perspektive
Ziel: Standardisierung städtevergleichender kleinräumiger Datensammlungen Städtevgl. klr. Daten sollen gebietliche Besonderheiten aufdecken. Vergleichen heißt immer auch, das Eine am Anderen zu messen. Eine kategoriale Gleichartigkeit der Vergleichsobjekte ist somit logische Grundbedingung für den Vergleich. Städtevgl. klr. Datensammlungen verlangen kategoriale Gleichartigkeit als Standard, weil sonst die vergleichende Messung misslingt. Beim Vergleich der Anteile von Teilgesamtheiten kommt es auf die vergleichbare Größe der zugrundeliegenden Gesamtheiten an. Wichtigster Standard für städtevgl. klr. Datensammlungen ist die vergleichbare Größe der gebietl. Bevölkerung als zugrundeliegende Gesamtheit.
Standard Gebietsgröße Beim bevölkerungsbezogenen Strukturvergleich misst man meist den Anteil der interessierenden Teilgesamtheit, z.b. Migranten, an der Gesamtheit der Bevölkerung im Stadtteil. Nur gleich große Gesamtheiten der Stadtteile machen die Anteilswerte der Teilgesamtheiten vergleichbar. Für bevölkerungsbezogene Gebietsvergleiche ist die gleiche Bevölkerungsgröße der wichtigste Standard.
Größenvergleich Urban Audit IRB KOSTAT Gegenstand des Vergleichs sind folgende Datensammlungen: die Sammlung der Daten der Sub-city Districts in Urban Audit der EU die Daten zur Innerstädtischen Raumbeobachtung IRB des BBSR die KOSTAT-Datensammlung Anzahl klr. Einheiten mit Angaben Bevölkerung mittlere Einheit (Median) Bevölkerung kleinste Einheit (Min.) Bevölkerung größte Einheit (Max.) Urban Audit IRB KOSTAT 724 2.918 9.145 26.000 6.000 1.600 4.800 0 0 85000 88000 88000
Größenverteilung der kleinräumigen Einheiten von Urban Audit, IRB, KOSTAT in % in Tsd. bis 0.5 0.5-1.0 1.0-2.5 2.5-5.0 5.0-7.5 7.5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50 u.m. Urban Audit 2011 0 5 10 15 20 in Tsd. bis 0.5 0.5-1.0 1.0-2.5 2.5-5.0 5.0-7.5 7.5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50 u.m. IRB 2013 0 5 10 15 20 in Tsd. bis 0.5 0.5-1.0 1.0-2.5 2.5-5.0 5.0-7.5 7.5-10 10-15 15-20 20-25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 50 u.m. KOSTAT 2013 0 5 10 15 20 25 30 35 Sehr kleine Gebietseinheiten werden untereinander deutlichere Strukturunterschiede aufweisen als große Gebietseinheiten, in denen sich kleinräumige Unterschiede eher ausgleichen.
Erlangen Weimar Duisburg Rostock Mannheim Chemnitz Göttingen Trier Mülheim a.d.ruhr Saarbrücken Potsdam Regensburg Stuttgart Augsburg Koblenz Nürnberg Berlin Essen Dortmund Köln Moers Karlsruhe Darmstadt Kiel Freiburg im Breisgau München Leipzig Halle an der Saale Düsseldorf Magdeburg Bremen Bochum Dresden Erfurt Hamburg Bielefeld Mainz Wiesbaden Hannover Frankfurt am Main Mönchengladbach Mittlere Einwohnerzahl kleinr. Einheiten im Vergleich Tausende 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 UA IRB KOSTAT
Auswirkungen der Gebietsgröße (Einwohnerzahl) Für die Versorgung mit sozialer Infrastruktur, die ÖPNV-Erschließung und auch für den Wohnungsmarkt ist der Anteil alter Menschen im Stadtteil von besonderer Bedeutung. Dieselben Städte wiesen bei klr. Einheiten > 1000 Einwohner folgende Verteilungen auf: Anteil der 65+jährigen in den Stadtteilen UA 2011 IRB 2013 KOSTA T 2014 <30 % 97,1 94,9 93,0 30-u.45 % 2,9 4,9 6,4 > 45 % 0,0 0,2 0,6 100 100 100
Anteil kleinr. Einh. mit einem Arbeitslosenanteil von... % an der 15 - u. 65jährigen Bev. 2011/2013*) 0 10 20 30 40 50 unter 2,5 % 2,5 - unter 5,0 % 5,0 - unter 7,5 % 7,5 - unter 10,0 % 10,0 - unter 12,5 % 12,5 - unter 15,0 % 15,0 unter 17,5 % 17,5 - unter 20,0 % 20 % und mehr in UA-Städten in IRB-Städten *) Städte mit Angaben im Urban Audit und bei IRB (nur klr. Einh. mit > 1000 Einw.)
Perspektive Die städtevergleichende kleinräumige Datensammlung verlangt annähernd gleiche Gebietsgrößen (Einwohnerzahlen) auf nicht zu hohem Niveau (<5.000> EWO). Die Städtestatistik sollte endlich ein solches gemeinsames standardisiertes Datenangebot in das Gesamtsystem der amtlichen Statistik einbringen.