Abfussmodellierung an der deutschen Mosel

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Transkript:

Ein Überblick über die Geschichte der Abfussmodellierung an der deutschen Mosel durch die Bundesanstalt für Gewässerkunde Marcus Hatz Referat M2 Wasserhaushalt, Vorhersagen, Prognosen Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz Bild: Die Mosel am deutschen Eck in Koblenz (18.11.2018) Hoch- und Niedrigwasserereignisse der Mosel CHARTA-Veranstaltung, Metz (F), 23.11.2018

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) Ministerien des Bundes (BMVI, BMU) Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz Auftrag Grundlagen Wissenschaftliche Institutionen des Bundes (BfG, BAW) Kooperation Länder EU International Grundlagen Auftrag Auftrag Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung 3 Fachabteilungen der BfG: Abteilung G: Qualitative Gewässerkunde Abteilung M: Quantitative Gewässerkunde Abteilung U: Ökologie Referat M2 in Abteilung M: Wasserhaushalt, Vorhersagen, Prognosen 4 Aufgabengebiete: Wasserbewirtschaftung Flussgebietsmodellierung Vorhersage Fließgewässermodellierung 2

Ausgewählte Projekte und Modelle der BfG an der Mosel seit 1990 Bis 1964: Ausbau der deutschen Mosel zur Großschifffahrtsstraße Hochwasser 1983 Hochwasser 1993: Höchstes Ereignis seit Beginn der regelmäßigen Wasserstandsaufzeichnung 1999: Aktionsplan Hochwasser Mosel 2007: EU- HWRM-RL SYNHP-Modell (Speichermodell) 1990: Erstellung eines mathematischen Modells zur Simulation von Hochwasserabläufen in der Mosel für Zustände vor und nach Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße. BfG-Bericht 549 1996: Untersuchungen zur Wirkung denkbarer Rückhaltemaßnahmen an der französischen Obermosel auf den Hochwasserablauf in der Mosel. DGM, 40. Jahrgang, Heft 2, 1996 1994: Auswirkungen des Moselausbaus zur Großschifffahrtsstraße auf den Hochwasserablauf in der Mosel. Wasserwirtschaft 84 (1994)/5 3

Hochwasser 1993: Auswirkungen des Moselausbaus auf den Hochwasserablauf? (1994) Quelle: http://www.pegeldeutschland.de/hwschiffe1.jpg Gestrandete Schiffe bei Detzem (Hochwasser 1993) 4

Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße (1958 1964) Blick auf die Mosel im Bereich der heutigen Staustufe Lehmen, vor Moselausbau, 1957 5

Höhe [m+nn] Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße (1958 1964) Kennzahlen des Ausbaus: 12 Staustufen auf 240 km, mittlere Stauhaltungslänge 20 km, mittlere Hubhöhe 6,70m Keilbaggerungen Mosel-km 6

Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße (1958 1964) Blick auf die Mosel mit der Staustufe Lehmen, nach Moselausbau, 1976 7

Volumen-Abfluss-Beziehungen ausgewählter Flussabschnitte an Rhein und Mosel 8

SYNHP-Modelle der Saar und der Mosel SYNHP-Modelle: Typische Translations- und Retentionseigenschaften eines Gewässers werden durch abflussabhängige Speicherkoeffizienten (Volumen-Abfluss- Beziehungen) beschrieben. 2 Modelle der Mosel, für die Zustände vor und nach Moselausbau Simulationsberechnungen für 27 abgelaufene Moselhochwassser 9

Berechnete Hochwasserganglinien 12-1991 vor / nach Ausbau der Mosel Busch, Engel, Prellberg (1994): Auswirkungen des Moselausbaus zur Großschifffahrtsstraße auf den Hochwasserablauf in der Mosel. Wasserwirtschaft 84 (1994)/5, Seite 280-285 Kleine Moselhochwasser bis Q = 2000 m³/s Vorverlegung des Scheitels geringe Scheitelabflusserhöhung veränderte Überlagerung mit Wellen einmündender Nebenflüsse 10

Berechnete Hochwasserganglinien 12-1993 vor / nach Ausbau der Mosel Busch, Engel, Prellberg (1994): Auswirkungen des Moselausbaus zur Großschifffahrtsstraße auf den Hochwasserablauf in der Mosel. Wasserwirtschaft 84 (1994)/5, Seite 280-285 extreme Moselhochwasser Q >> 2000 m³/s annähernd freifließende Verhältnisse geringe Scheitelabflusserhöhung Keine nennenswerten Veränderungen in der Scheitelform / Wellenablauf 11

Untersuchung zur Wirkung denkbarer Rückhaltemaßnahmen an der Obermosel (1996) SYNHP-Modell: Custines (F, Mo-km 343,3) bis Koblenz (D, Mo-km 0) 6 Polderstandorte zwischen 60 ha und 430 ha: = 1000 ha bzw. 35 Mio. m³ 8 Hochwasserereignisse zwischen 1977 und 1993 historisch skaliert: HQ 50 in Cochem skaliert: HQ 100 in Cochem Steuerung der Polder nach lokalen Kriterien 48 Modellläufe mit / ohne Maßnahmenwirkungen 12

Berechnete Hochwasserganglinien 05-1983 mit/ohne Maßnahmen Hochwasser mit starker Prägung durch die Obermosel: Beeinflussung bis zu 18 cm Busch, Engel, Zimmer (1996): Untersuchungen zu denkbaren Rückhaltemaßnahmen an der französischen Obermosel auf den Hochwasserablauf in der Mosel. Deutsche Gewässerkundliche Mitteilungen, 40. Jahrgang, Heft 2,, Seite 58-68 13

Busch, Engel, Zimmer (1996): Untersuchungen zu denkbaren Rückhaltemaßnahmen an der französischen Obermosel auf den Hochwasserablauf in der Mosel. Deutsche Gewässerkundliche Mitteilungen, 40. Jahrgang, Heft 2,, Seite 58-68 Berechnete Hochwasserganglinien 12-1993 mit/ohne Maßnahmen Hochwasser mit geringerer Prägung durch die Obermosel: Beeinflussung nur wenige cm 14

Schlussfolgerungen / Aktionsplan Hochwasser (1999) Schlussfolgerungen und Ziele des Aktionsplans Hochwasser : Kein Hochwasser gleicht einem anderen! Schadensrisiken minimieren. Hochwassermelde- und Vorhersagedienst weiter verbessern. Wasserrückhalt vor allem an Nebengewässern von Mosel und Saar erhöhen! ( Durch gesteuerte Maßnahmen ist bei großen Hochwassern an der Mosel keine nennenswerte Schadensminderung zu erwarten, Busch et. al. 1996) Bildquelle: http://www.iksms-cipms.org/servlet/is/863/ 15

Ausgewählte Projekte und Modelle der BfG an der Mosel seit 1990 Bis 1964: Ausbau der deutschen Mosel zur Großschifffahrtsstraße Hochwasser 1983 Hochwasser 1993: Höchstes Ereignis seit Beginn der regelmäßigen Wasserstandsaufzeichnung 1999: Aktionsplan Hochwasser Mosel 2007: EU- HWRM-RL Hochwasser 2013: Extreme Hochwasser in Mitteleuropa SYNHP-Modell (Speichermodell) SOBEK-Modelle (1D-instationär) K-Wert-Modell (1D-stationär)? 1990: Erstellung eines mathematischen Modells zur Simulation von Hochwasserabläufen in der Mosel für Zustände vor und nach Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße. BfG-Bericht 549 1996: Untersuchungen zur Wirkung denkbarer Rückhaltemaßnahmen an der französischen Obermosel auf den Hochwasserablauf in der Mosel. DGM, 40. Jahrgang, Heft 2, 1996 1994: Auswirkungen des Moselausbaus zur Großschifffahrtsstraße auf den Hochwasserablauf in der Mosel. Wasserwirtschaft 84 (1994)/5 1999: Vergleichende Darstellung der Ausbaumaßnahmen an Oberrhein, Mosel und Saar und ihre Auswirkungen auf Hochwasser. HYWA, 43. Jahrgang, Heft 6, 1999 1998-2001: Gefahrenatlas für die Mosel / Bestimmung extremer Abflüsse an der Mosel 1999: Förderung ökologischer Potentiale am Beispiel der staugeregelten Mosel. Wasser und Umwelt, 89. Jahrgang, Heft 4, April 1999 2018+:? 16

1D-SOBEK-Modelle für die Mosel (2001 2004) Aufbau von SOBEK-Modellen: Hydrodynamisch-numerische, 1D-Modelle (Lösung Saint-Venant-Gleichungen) Querprofildiskretisierung: 100 200 m; Bildquelle: MEANDER (2006): GIS2PROF Version 2.1 GIS-Verfahren zur Erstellung von Profilen für SOBEK, WAVOS und FLYS Technisches Handbuch, Mai 2006 Geländedatengrundlage: Ende 1990er / Anfang 2000er-Jahre Cochem Mündung: 2001 Perl Cochem: 2004 Nochmalige Aktualisierung der Strecke Cochem Mündung in 2011 Bildquelle: DELTARES (2018): SOBEK 1D/2D Modelling suite for integral water solutions. Technical Reference Manual, November 2018 Derzeit existiert für die gewässerkundliche Ist-Beschreibung in der BfG kein durchgängiges hydraulisches Modell auf Basis aktueller und homogener Daten! 17

Niedrig- und Mittelwasservorhersage für den Rhein Operationelle Vorhersage Rhein : Einzugsgebietsmodellierung: HBV Hydraulisches Modell ab Trier: SOBEK-1D Keine Mittel- und Niedrigwasservorhersage für die Mosel! Bedeutung der Mosel nicht nur bei Hochwasser, sondern auch für NW- und MW-Vorhersage für Niederrhein EZG der Mosel: dient oft als Testgebiet für Modelloptimierungen und Langfristvorhersagen (Zeitraum > 1 Monat) LARSIM 18

Veränderung auendynamischer Prozesse an der Mosel Wasserstandschwankungen in der Wasserwechselzone vor/nach Moselausbau nach Ausbau (1998) vor Ausbau (1958) Überflutungspotential: DW = W(MHQ) W(MQ) 19

2D-Modellierung zur gewässerkundlichen Ist-Beschreibung 2012: Einstieg der BfG in die großräumige 2D-Modellierung zur gewässerkundlichen Ist-Beschreibung und für Wirkungsanalysen Heute: 2D-Modelle für BWaStr Elbe, Havel, und Weser Rechenzeiten sind kein limitierender Faktor mehr!!! Aufgaben: Bereitstellung hydrologischer Grundlagen (Wasserspiegel, Überschwemmungsflächen) Überprüfung von Abflusskurven im Extrapolationsbereich Berechnung von Bemessungswasserspiegellagen (nicht nur in Gewässermitte) Beiträge zur EU-HWRM-Richtlinie Nachweis von Maßnahmenwirkungen Zukunft: Großräumiges 2D-Modell für Mosel und Saar? Beispiel: im Aufbau befindliches 2D-Modell der Binnenweser 20

Großräumige Wirkungsanalysen für Hochwasserschutzmaßnahmen Nationales Hochwasserschutzprogramm (NHWSP) des Bundes und der Bundesländer: Förderung prioritärer, überregional wirksamer Hochwasserschutzmaßnahmen gesteuerte (Polder) und ungesteuerte (Deichrückverlegungen) Maßnahmen an den großen Flüssen und im EZG derzeit: großräumige Wirkungsanalysen mit gekoppelten Bund-Länder-Modellsystemen durch die BfG in den Flussgebieten Rhein, Elbe und Donau Zukünftig: dauerhafte Begleitung des NHWSP durch die BfG Ziele: Weiterentwicklung des NHWSP, Kriterien für Maßnahmenpriorisierung, 21

Zusammenfassung Die BfG betreibt seit Ende der 1980er-Jahre großräumige Modelle für den deutschen Streckenabschnitt der Mosel. Modellbasierte Analysen beschäftigten sich v.a. mit dem Ausbau der Mosel zur Großschifffahrtsstraße und ihren Auswirkungen auf Hochwasserablauf und Gewässerökologie. Mit der Veränderung der untersuchten Fragestellungen hat sich in der Vergangenheit auch die Modelltechnik weiterentwickelt. Und in Zukunft? Typische Aufgaben wie Überprüfung von Abflusskurven im Extrapolationsbereich, Bereitstellung von hydrologischen Grundlagen für ökologische Fragestellungen oder Berechnungen von Überschwemmungsflächen nach EU-HWRM-RL und Bemessungswasserspiegellagen bedürfen einer Bearbeitung mit aktuellen Modellen nach Stand der Technik. Der Aufbau eines großräumigen 2D-Modells der Mosel ist zu diskutieren! 22

Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit. Merci beaucoup pour votre attention. Marcus Hatz, Tel.: 0261/1306-5574, E-Mail: hatz@bafg.de