Zukunftsaufgabe: Auen- und Hochwasserschutz
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- Susanne Oswalda Giese
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1 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Zukunftsaufgabe: Auen- und Hochwasserschutz Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Ökologischer Hochwasserschutz und Auenschutz - Konzepte und Beispiele Fachtagung am am BfN in Bonn Foto: Olaf Büttner/UFZ
2 Verlust von Überschwemmungsflächen überflutete Altaue bei Wittenberg 2002, Deichbruch Seegrehna Foto: André Künzelmann /UFZ
3 Vorbeugender Hochwasserschutz Schaffung von Retentionsflächen, insbesondere durch Renaturierung ehemaliger Auen ( Den Flüssen mehr Raum geben ) Verbesserung der Fließgewässerstrukturen Angepasste Nutzung in Überschwemmungsgebieten Verbesserung der Rückhaltefähigkeit durch angepasste Bewirtschaftung Integration der Ergebnisse in Koalitionsvertrag CDU/CSU und FDP (2009): Planungen von Wasserwirtschaft, Für den Natur- und Hochwasserschutz sollen natürliche Raumordnung und Naturschutz Auen reaktiviert und Flusstäler, wo immer möglich, renaturiert werden
4 Hochwasser - schneller und höher Rote Kurve: Hochwasser im Jahr 1954 (nach Vordeichung) Blaue Kurve: Hochwasser im Jahr 1899 (vor Vordeichung)
5 Hochwasser - häufiger Hochwasser über 8m am Rheinpegel Maxau/Karlsruhe ab 1880 Quelle: Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Darstellung: BfN Staustufenbau
6 Deichrückverlegung an der Elbe
7 Auenzustand Flussauen in Deutschland Auen von 79 Flüssen Flusskilometer Auenfläche km² ab einem Einzugsgebiet des Flusses >1000 km² ganzheitlicher Ansatz, d.h. Einbeziehung der rezenten Aue und der Altaue
8
9 Zustand Auenzustandsklassen Veränderung: sehr gering gering deutlich stark sehr stark Verteilung der Auenzustandsklassen für rezente Flussauen nicht bewertet
10 Vielfalt der Lebensräume und Arten Bild: Henrik Hufgard Bild: Henrik Hufgard Bild: Henrik Hufgard Bild: Henrik Hufgard Bild: Henrik Hufgard
11 Fließgewässer und Natura 2000 Anteil an FFH-Gebieten in der rezenten Aue (Altaue) Elbe: 80,3 (11,5) % Havel: 70,8 (15,2) % Rhein: 48,6 (15,8) % Werra: 13,5 ( 7,7 ) % 50 % der rezenten Auen sind FFH-Gebiete
12 Auen und Wasserrahmenrichtlinie WRRL: FFH-RL: die wasserbezogenen Schutzziele für Lebensräume und Arten der FFH-RL und Vogelschutz-RL müssen bis 2015 erreicht werden Erhaltung und/oder Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustands der Natura-2000 Gebiete und ihrer maßgeblichen Bestandteile Anforderung gemäß WRRL Natura 2000 Fließgewässer und Auen Anforderungen Natura 2000
13 Durchgängigkeit der Fließgewässer Guter Zustand bedeutet auch: Die Durchgängigkeit... ermöglicht eine ungestörte Migration aquatischer Organismen und den Transport von Sedimenten. (Art. 4 und Anhang V 1.2) Weidenblattlarve eines Aals Foto: WikiCommons
14 Zielvorgaben auf Bundesebene Vergrößerung der Rückhalteflächen der Auen um min. 10% bis 2020 Wiederherstellung, Redynamisierung und Neuanlage von natürlichen oder naturverträglich genutzten Auwäldern Durchgängigkeit für Fische wiederherstellen (Aufstieg und Abstieg) guter ökologischer und chemischer Zustand bzw. gutes ökologisches Potential bis 2015 (WRRL) naturverträgliche Erholungsnutzung in intakten Flussabschnitten
15 Zielvorgaben auf Bundesebene Naturverträglicher Hochwasserschutz durch Schaffung von Retentionsräumen Stabilisierung von Ökosystemen (Hoch- und Niedrigwasser) Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes Verbesserung der Gewässerqualität, Erhöhung der Belastungstoleranz
16 Naturschutzgroßprojekt Lenzener Elbtalaue Verbesserung Maßnahmen in für der den Lenzener Hochwasserschutz: Elbtalaue Der Vorteil gegenüber der Nullvariante (= Zustand ohne Deichrückverlegung) hängt von der Höhe eines Hochwassers ab. Deichrückverlegung auf einem Areal von 420 ha Schaffung von zusätzlichem Anteil Abfluss Retentionsraum in der Hochwasser /Abfluss Deichrückverlegung Absenkung gegenüber Nullvariante Wiederherstellung einer von Überflutungsdynamik (%) geprägten Auenlandschaft HQ Entwicklung 1-2 (1500 m 3 /s) großflächiger 5 % naturnaher Auwälder 9,2 cmit Auwaldinitialpflanzungen Einrichtung einer halboffenen Weidelandschaft HQ 3-5 (2300 m 3 /s) 8,6 % 28 cm HQ (3250 m 3 /s) 36 % 38,9 cm
17 Naturschutzgroßprojekt Lenzener Elbtalaue Foto: J. Purps
18 Volkswirtschaftlicher Nutzen Bei einer Rückgewinnung von 15% der ehemaligen Überflutungsflächen an der Elbe ließen sich nach einer Schätzung von Grossmann et al. u. a. folgende Einsparpotenziale nutzen: 16 Mio /Jahr für alternative Maßnahmen zur Nitratminderung pro Jahr (z.b. in der Landwirtschaft oder durch Kläranlagen) durchschnittlich 6 Mio. /Jahr durch vermiedene Hochwasserschäden (sehr konservative Schätzung) 5 Mio /Jahr Unterhaltungskosten für den Deich nach Grossmann et al. 2007
19 Bundesweiter Auenschutz - Ausblick Ableitung von bundesweiten Prioritäten im Auenschutz auf Grundlage der Erfassung und Bewertung des Auenzustandes Förderung von bundesweit relevanten Auenprojekten an Schnittstellen zu anderen Nutzungen z. B. Binnenschifffahrt, Hochwasserschutz, Wasserkraft, Erholung und Tourismus Bereitstellung von Fachdaten zum Auenschutz zur Nutzung/ Übernahme in Fachplänen und zu Forschungszwecken Informationen für Fachkreise (u. a. Planungsbehörden, Entscheidungsträger) z. B. durch Online-Kartendienste Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Auenschutz
20 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dieser Vortrag kann demnächst nachgelesen werden unter => Service => Vorträge Foto: Olaf Büttner/UFZ
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