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- Eine Handschriftendatenbank zum weltlichen Recht im Frankenreich Informationen zur Handschrift aus: Ein Projekt der Universität zu Köln unter der Leitung von Prof. Karl Ubl Mit freundlicher Genehmigung der MGH www.leges.uni-koeln.de

London Egerton 2832 + 269 + Paris Lat. 4633 227 Desmarés, De curia patronus (Vermerk fol. 2r); Präsident Le Pelletier (W appen auf dem Innendeckel); Caroline Fernande Louise de Bourbon, Herzogin von Berry (W appen der Bibliothèque de Rosny auf dem Innendeckel; verkauft 1837); Lord Ashbumham (Ms. Barrois 214; verkauft 1901 bei Sotheby s [Barrois sale, lot 332]). London Egerton 269: Pergament, 15 foll. (gezählt 3-1 7 ), ca. 240-245 x 175 mm (175-1 8 0 x 115 mm). Lagen: (IV -2 )8 + IV16 + l 17. Kustode: Q. VIII (lö '). Rubriken (Capitalis rustica) in Rot, selten in brauner Texttinte. Provenienz: 1822 im Besitz des Rats am Celler Oberappellationsgericht Ernst Peter Johann Spangenberg ( t 1833). Paris Lat. 4633: Pergament, 121 foll. (gezählt 1-120, 96 bis), ca. 210 x 170 mm (ca. 1 7 5-1 8 0 x 115 mm), 25-2 8 Zeilen. Lagen: 4 IV32 + l 33 + I35 + 4 IV67 + III73 + 6 IV120. Kustoden: Q. I (43v) bis Q. VII (89^, Q.X (\\1 V), Q. X I (tto 7). Rubriken (Capitalis rustica) in Rot, ab fol. 36 auch in brauner Texttinte. Mit fol. 36 von Cod. Paris Lat. 4633 (nach den Kustoden beginnt hier eine erste Lage) setzt der zweite Teil der Hs. ein. Provenienz: Claude Du Puy ( t 1594). Alte Signatur: Regius 5190. D er Um fang dieses auch für die Textüberlieferung wichtigen spätkarolingischen Rechtsbuches wird erst aus der Rekonstruktion der heute versprengten Teile sichtbar, die immerhin noch 183 Blätter ausmachen. Demnach folgen auf das fränkische Recht der Salier und Ribuarier, dem sich die seltene Lex Saxonum anschließt, der knappe Kapitularienteil mit Erlassen Karls des Großen (in gleicher Abfolge schon in Cod. M ontpellier H 136) und Ludwigs des Frommen (bis a. 818/819) sowie weitere Leges (Alamannorum, Baiuvariorum, Burgundionum) und römisches Recht. Vielleicht sind nach der fragmentarischen Divisio regnorum am Schluß noch Kapitularien verlorengegangen. Daß der (erhaltene) Kapitularienblock von Leges eingerahmt wird, ist keine Besonderheit. Ungewöhnlicher schon scheint die Position der Lex Romana Visigothorum gegen Ende zwischen zwei Leges und der danach vorgenommene erneute Rückgriff auf Kapitularienrecht. D ies dürfte die Annahme Kruschs bestätigen, das in zwei Teilen geschaffene Werk (Teil II ab Cod. Paris Lat. 4633, fol. 36, inmitten der Lex Baiuvariorum) sei nicht ursprünglich so geplant gewesen.

276 Handschriftenanalysen 3 6 9-3 7 6 I-L X X II - Capitulare monasticum III (a. 818/819?), ohne cc. 29, 42, 67, 76 und 77: Incip. cap. Ludouuihi Impr. Cum ceteris. ANno incarnationis domini nostri iesu christi DCCCXVII - conseruari decreuerunt. Ut abbates mox ut monasteria sua remeauerint - berbicin$ dentur (CCM 1, S. 515-534, Sigle F7; stärker nach Benedictus Levita: MGH Capit. 1, Nr. 170, S. 344-348); die Einleitung ist als c. 1 gezählt. Verwandte Hss. siehe bei Cod. M ontecassino 175. 3 7 6-3 8 0 Incipiunt canones de ordine monachorum. Qui cum alio iracundiam tenet - debitum soluat. 3 8 0-3 8 7 Brief Abt Theodomars von Montecassino an Karl den Großen (Anfang 9. Jh.) (M GH Epp. 4, S. 5 10-514; CCM 1, S. 157-174). 388-3 9 9 Memoriale qualiter (CCM 1, S. 229-261). Katalog: M. I n g u \ n e z, Codicum Casinensium manuscriptorum catalogus 3, 1 (Montecassino 1940) S. 57-63. Literatur: L o e w - B r o w n, The Beneventan Script 1, S. 323, 345 f. und 2, S. 86 (mit weiterer Literatur). S e m m l e r, Volatilia, S. 174; d e r s., Überlieferung der monastischen Gesetzgebung, S. 342; CCM 1, S. 140,143 ff., 186,204 ff., 505,512 f. CSEL75, S. XXXVI. M ontpellier, Bibliothèque Interuniversitaire (Section M édecine), H 136 Mp 9. Jh., 1. Drittel (ab fol. 179v bald nach 818/819); Frankreich (Nähe des Hofes?). Pergament, 190 foll. (1-189, 124bis), 281-285 x ca. 195 mm (210-235 x 140-155 mm), karolingische Minuskel, 2 4-31 Zeilen. Lagen: 2 IV16 + III22 + (III+1)29 + 7 IV85 + III91 + IV99 + (III+1)106 + (III+ l)113 + 6 IV160 + (III+ 1)167 + 2 IV183 + III189. Kustoden (doppelte Buchstabenzählung, die ältere, beginnend mit dem Korpus der Lex Romana Visigothorum [heutige 3. Lage], großenteils getilgt; hier wird die jüngere wiedergegeben): A (8*), B (16^, D (22^) bis K (69^; 77v unten abgeschnitten; M (85^ bis Y (löo7); nächste Lage ohne Kustode; dann Z (175^. Rubriken meist orangerot, ab 175r in dunkelbrauner Texttinte; einige große Initialen (z. B. foll. l r, 157r, 158r), teilweise farbig gefüllt. Kapitelanfänge der Lex Romana Visigothorum zuweilen grün übermalt. Letzte Zeilen der Seiten auch mit urkundenartigen Unterlängen.

Montpellier H 136 277 Die Hs. hat besonders gegen Ende (obere rechte Ecken) durch Feuchtigkeit und Pilzbefall gelitten. Verzierter brauner Halbledereinband, mit Musikhs. (15. Jh.?) als Umschlag eingebunden; auf dem Rücken gedruckt: LEGES DIVERSORUM IMPERA TORUM. Als 1825 Hänel und 1837 Waitz den Codex benutzten, zählten sie noch 380, z. T. anders angeordnete Blätter (vgl. Hänels Inhaltsbeschreibung). Spätestens 1839 sind die jüngeren Teile nach fol. 189 entfernt und die alten Blätter in der heutigen Form neu gebunden worden. Provenienz: Pierre und François Pithou; bis 1804 Oratorium zu Troyes (Besitzvermerk fol. l r: Est Oratorij Collegij Trecensis). D ie Rechtssammlung des vielleicht zum hofnahen Leges-Skriptorium zu zählenden Cod. Montpellier H 136 wird vom sie eröffnenden römischen Recht dominiert. An Volksrechten ist nur die Lex Salica vertreten mit der gern gemeinsam tradierten Decretio Childeberti II. D ie karolingischen Kapitularien des dritten Teils rekrutieren sich aus Erlassen Karls des Großen und aus der - etwas später angefügten - frühen Gesetzgebung Ludwigs des Frommen (der Jahre 818/819), so daß das Gesamtwerk, zieht man das Alter der Hs. in Betracht, mit größter Wahrscheinlichkeit schon in den zwanziger Jahren des 9. Jahrhunderts vorlag. D ie Kapitularien Karls des Großen bis Herstal (M GH Capit. 1, Nr. 20) werden einschließlich der Recapitulatio solidorum in derselben Abfolge auch von Cod. London Egerton 2832 + 269 tradiert; zu Werken mit ähnlicher, sicher schon zu Lebzeiten Karls veranstalteter Kapitularienkomposition siehe unten bei Cod. Nürnberg Cent. V, App. 95. Auch die Gesetzgebung Ludwigs des Frommen von 818/819 erlebte eine weite Verbreitung, in Verbindung mit Kapitularien Karls z. B. in den Codd. Paris Lat. 4626, Lat. 4628 A, in italienischen Sammlungen u. a., vgl. die Übersichten im Index. l r- 1 5 6 r Lex Rom ana Visigothorum, bis fol. 91 mit z.t. ausführlichen Marginal- und Interlinearglossen (ed. H ä n e l, S. 2-4 5 2 und 459-461; zur Hs. S. LIX). 156r Lex Romana Burgundionum, Titel 2 (M GH LL nat. Germ. 2,1, S. 125-127; Sigle C 4; zur Hs. S. 21). 156r- 1 7 0 v Lex Salica (Klasse D ), Langer Prolog, Titelverzeichnis und Text (MGH LL nat. Germ. 4, 2, S. 2-1 7 2 ; Sigle D 7; zur Hs. MGH LL nat. Germ. 4,1, S. XV).

278 Handschriftenanalysen 170v- 1 7 2 r Childeberti II decretio (a. 596): INCIPIT DECRETIO. Childebertus rex francorum uir inluster - colonia feliciter (M GH Capit. 1, Nr. 7, S. 15 Z. 14 - S. 17 Z. 27; W. A. E c k h a r d t, Decretio Childeberti, S. 2 8-4 6, Version D; MGH LL nat. Germ. 4,2, S. 174-188). 172r Lex Salica (Klasse D ), Epilog (W. A. E c k h a r d t, Decretio Childeberti, S. 48, 50; M GH LL nat. Germ. 4,2, S. 188,190). Lex Salica, Königsliste (MGH SS rer. Merov. 7, S. 479 f., zur Hs. S. 472; MGH LL nat. Germ. 4, 2, S. 192,194). 172r-v I CAP. und II - Capitulare legibus additum (a. 803), Inskription, cc. 1 und 2, ohne den Schluß: HEC SUNT CAPL. QUE GLORIOSISSIMO INPERATOR CARO- LVS IN LEGE SALICA MITTERE PRAECAEPIT. De homicidiis clericorum. Si quis subdiaconum occiderit et ei fuerit adprobatum sol. CCC conponat - in hoc satisfactum (MGH Capit. 1, Nr. 39, S. 112 Z. 1 f., S. 113 Z. 4-1 8 ). 172v-1 7 3 v III- X I (cc. 1-2 nicht numeriert) - Capitulare legibus additum (a. 803): INCIPT. CAPITULA QUAE IN LEGE SALICAE MITTENDA SUNT. D E HOMICIDIIS CLERICORUM. Si quis subdiaconum occiderit CCC sol. conponat - possit indicere (MGH Capit. 1, Nr. 39, S. 111 Z. 44 f., S. 113 Z. 4 - S. 114 Z. 27). 173v- 174v I-X X V IIII - Capitulare missorum (a. 803): CAPL. DE CAUSIS ADMONENDIS. De ecclesiis emendandis et ubi - HABERE UOLUMUS (M GH Capit. 1, Nr. 40, S. 115 Z. 17 - S. 116 Z. 30). 174v- 1 7 5 r Lex Salica, Recapitulatio solidorum (ed. K. A. E c k 175I-V h a r d t, Pactus legis Salicae I I 2, S. 529-5 3 2 ). Eidesformel zu den Capitularia missorum specialia (a. 802): SACRAMENTALE QUALITER REPROMIT TO. Ego quod ab isto die - adtendo et conseruo (M GH Capit. 1, Nr. 34, S. 101 Z. 3 2-3 7 ). 175v-1 7 6 v cap. (steht allein am Anfang), I -X X III - Capitulare Haristallense (a. 779) in der Forma communis: Anno feliciter regno domino nostro Karolo gloriosissimo regis in

Montpellier H 136 279 mense martio facta est capitulare - consenserunt decretum. De metropolitanis ut (ut nachgetragen) suffraganis episcopis corrigant ut secundum canonis - emendauerit moriatur (M GH Capit. 1, Nr. 20, S. 47 Z. 16 - S. 51 Z. 26). 176v-1 7 7 r I (= c. 2, dann keine weiteren Zahlen mehr) - Capitula per m issos cognita facienda (a. 805/813): H AEC CAPITULA MISSI NOSTRI COGNITA FA CIANT IN OMNIBUS PARTIS. Ut nullus ad mallum uel ad placitum - ignorantia fiat. EXPLIC. AM EN (M GH Capit. 1, Nr. 67, S. 156 Z. 26 - S. 157 Z. 10). 177r- 179r cap. I -X X II - Capitulare missorum in Theodonis villa datum secundum, generale (a. 805): INCPT. CAPI TULA A D OMNES GENERALITER De pace ut omnes qui - esse cognuscitur. EXPLICIT CAPITVLA QUOD DOMNVS KAROLUS GLORIOSISSIMUS IMP. PRAE- CAEPIT FELICITER AM EN (M GH Capit. 1, Nr. 44, S. 122 Z. 29 - S. 126 Z. 3). 179v- 183r II-X X V IIII (c. 1 nicht numeriert) - Capitulare ecclesiasticum (a. 818/819): HEC SVNT CAPITVLA PRO PRIAE DOMNO HLVDOUUICO IMP. A D EPS. VEL A D ORDINES QVOSQUE ECCLESIASTICOS PER TINENTIA QUAE NON SOLVM OBSERVARE SET ETIAM SIBI SUBIECTIS UEL COMMISSIS FA CIENDA PERDOCERE DEBENT. Quia iuxta sanctorum patrum traditionem - inserenda censuimus (M GH Capit. 1, Nr. 138, S. 275 Z. 34 - S. 280 Z. 3). 183v- 1 8 6 v I - X X I - Capitula legibus addenda (a. 818/819): <IN > CIPIVNT CAPITULA Q; LEGIBUS ADDENDA SVNT <Q >V A E E T MISSI E T COMITES HABERE E T CETERIS NOTA FACERE DEBENT. D E HO- < N O >R E ECCLESIARUM. Si quis aut ex leui causa - qualis ei conplacuerit (M GH Capit. 1, Nr. 139, S. 281 Z. 1 - S. 285 Z. 23). 186v-1 8 7 v I -V III - Capitula per se scribenda (a. 818/819): INCIPIUNT ALIA CAPITULA QUAE PER SE SCRI BENDA E T A B HOMINIBUS OBSERUANDA SUNT.

280 Handschriftenanalysen DE FORCAPIIS. Si mancipia domino suos fugerint - emendare istudeat (MGH Capit. 1, Nr. 140, S. 287 Z. 6 - S. 288 Z. 19). 187v-1 8 9 v Capitulare missorum (a. 818/819): LEGACIO OM- NIVM MISSORVM HAEC EST: Primo ut sicut iam alliis - caballus modia II (MGH Capit. 1, Nr. 141, S. 289 Z. 4 189v - S. 291 Z. 37). Confiteor tibi domine et angelis tuis - iniungeas penitencia. Katalog: Catalogue général des manuscrits des bibliothèques publiques des départements 1 (Quarto Series) (Paris 1849) S. 335. Literatur: G. W \ i t z, in: Archiv 7 (1839) S. 199; G. H. P e r t z, in: Archiv 7 (1839) S. 741 f., 788 f.; P \ r d e s s u s, Loi Salique, S. X X X I V - X X X V I ; MGH LL 3, S. 591; C o n r \ t, Geschichte, S. 240, 251; MGH Capit. 2, S. XX; M o m m s e n, Theodosiani libri X V I, Bd. 1,1, S. X C V I ; S t e i n, Lex Salica, I, S. 119; II, S. 410; K A. E c k h \ r d t, Gesetze des Karolingerreiches I, S. 8; d e r s., Lex Salica. 100 Titel-Text, S. 10; W. A. E c k h \ r d t, Decretio Childeberti, S. 5; M c K t i t e r i c k, The Carolingians and the written word, S. 34 Anm. 37, S. 45,48 Tab. A. R. M \ s s o n, Les manuscrits carolingiens de la Bibliothèque de la Faculté de Médecine de Montpellier, in: Monspeliensis Hippocrates 44 (1969) S. 5. *Montserrat, Biblioteca dei M onasterio, 995 Ms 15. Jh.; Spanien. Papier, 137 foll., 290 x 210 mm. Provenienz: Sant Pere de Galligants (G erona/girona). D iese aus verschiedenen Manuskripten des 14. und 15. Jahrhunderts zusammengesetzte Sammelhs. monastischen Inhalts bringt nach der Benediktregel (foll. 115r-1 3 6 r) am Ende: 136r-1 3 7 r Collectio capitularis Benedicti Levitae monastica (= Additio 1 der Kapitulariensammlung des Benedictus Levita (um 850), fragmentarisch (CCM 1, S. 5 4 5-550, Sigle F; M GH Capit. 1, Nr. 170, S. 344-3 4 6 Z. 34); eng verwandt mit Cod. Mailand S. 17 sup., siehe auch dort.

Nürnberg Cent. V, App. 96 401 Nürnberg, Stadtbibliothek, Cent. V, App. 96 N 9. Jh., 1. Hälfte; vielleicht von einem westfränkischen Schreiber im deutschinsularen Gebiet (B. Bischoff). Schafpergament, 39 foll., ca. 225 x 140 mm (ca. 190 x 105-110 mm), karolingische Minuskel, 26-2 7 Zeilen. Lagen: 2 IV16 + (III+ l)23 + (III+2)31 + IV39. Kustoden: a (8*) bis d (31*). Rote Rubriken (meist in Unziale) und Zahlen; wenige größere Initialen ( lr: /; 26v: A ) in Umrißzeichnung mit Flechtwerk und kleineren Verzierungen, sonst einfache Initialen in brauner Texttinte mit gelblichen Füllungen. Schrift zuweilen mit langen Unterlängen am Seitenende wie in Urkunden; merkwürdige Abkürzung für episcopi: epis.bu Einband: helles Halbleder um Holzdeckel mit Schließe. 1975 restauriert. Provenienz: Dombibliothek Würzburg ( l r: CLXXVy darunter: Sextemuli quinque legalium [15. Jh.]). 1854 aus dem Eigentum des Nürnberger Historikers Dr. Maximilian Moritz Mayer versteigert und vom Magistrat der Stadt Nürnberg für die Stadtbibliothek gekauft. Vorderdeckel Innenseite unten 292 (alte Signatur?). Jüngstes Stück der chronologisch aufgebauten Nürnberger Rechtssammlung, die nach der Lex Salica ausschließlich Kapitularien Karls des Großen ab Herstal a. 779 aufgenommen hat, sind die sonst nur noch von der Collectio capitularium der Codd. Vatikan Pal. Lat. 582 und Paris Lat. 9654 bewahrten Capitula tractanda cum comitibus, episcopis et abbatibus (a. 811). Das Werk dürfte nicht lange danach entstanden sein, tradiert aber trotz seines hohen Alters nicht immer den besten Text. Daß Cod. Nürnberg Cent. V, App. 96 eine Kapitulariensammlung wiedergibt, die zumindest im Kern, einsetzend mit MGH Capit. 1, Nr. 39, aus der Zeit Karls des Großen stammt, beweist die verwandte Collectio des alten Cod. Montpellier H 136 und ihm ähnliche Werke. Nichts Abschließendes läßt sich über die Codd. Cologny Bodmer 107 und St. Petersburg Q.v. II. 11, alleinige Mittradenten von MGH Capit. 1, Nr. 104 c. 3, sagen, da sie nur fragmentarisch auf uns gekom men sind, die Sammlung der Codd. Vatikan Reg. Lat. 1036 und Reg. Lat. 1728 bringt, abgesehen von Nr. 46, weniger Material; zu vergleichen wären noch die Sammlungen des Cod. Paris Lat. 4995, des Cod. Paris Lat. 4626, des Cod. Paris Lat. 4629 u. a. Dagegen läßt sich das von B e s t \, Fonti, S. 245 Anm. 1 aufgestellte Postulat einer Abhängigkeit der Nürnberger Hs. vom Monacensis Lat. 19415 nicht halten.

Paris Lat. 2718 423 1) mit Kapitularien (siehe jeweils dort): Paris nouv. acq. Lat. 204 und Vatikan Reg. Lat. 991 (Nachtrag), Paris Lat. 4627, St. Gallen 729, Vatikan Reg. Lat. 846 und Warschau 1, dazu wohl Montpellier H 136 und der verschollene Leges-Codex von Beauvais (siehe unten Anhang II), 2) ohne Kapitularien: Berlin Lat. qu. 150 (zur Zeit Krakau, Biblioteka Jagiellonska), Paris Lat. 10756, Paris Lat. 4408, Vatikan Reg. Lat. 852 und 1431, Paris Lat. 4416 und Vatikan Reg. Lat. 857. D aß die Anregung für solch umfangreiche höfische Rechtskom pendien von ähnlichen Werken aus der Zeit Karls des Großen ausgegangen sein könnte, ist unten bei Cod. Paris Lat. 4629 angedeutet. Mit Recht spricht B i s c h o f f, Mittelalterliche Studien 3, S. 180 von den L e g e s, die wahrscheinlich serienmäßig in einem Skriptorium, in dem französischer Stil herrschte, geschrieben wurden, und vermutet an anderer Stelle deren planmäßige Vervielfältigung durch ein dem H ofe nahestehendes Zentrum (S. 76; vgl. auch d e n s., Paläographie, S. 267 f. mit Anm. 30). Denn die Hss. bieten in der Tat vor allem Leges, in einigen Fällen kombiniert mit römischem Recht, Formeln und Kapitularien, von letzteren freilich nur einen minimalen Ausschnitt. Ein umfassender Liber capitularium offiziösen Charakters ist bislang nicht nachzuweisen. Auch der gigantische Cod. Paris Lat. 4418, den B i s c h o f f, Mittelalterliche Studien 3, S. 180 direkt am Aachener H of unter Ludwig dem Frommen entstanden sieht und der vom Äußeren her am ehesten als repräsentatives kaiserliches Gesetzbuch gelten kann, enthält zwar Leges in Verbindung mit römischem Recht, aber keine Kapitularien. D em hier vorgestellten Parisinus Lat. 2718 stehen im Kapitularienbereich zwei Hss. nahe: der jüngere, wohl gleichfalls auf eine hofabhängige Vorlage zurückgehende Cod. Kopenhagen, Kongelige Bibliotek, Gl. Kgl. Saml. 1943.4 (Kapitularien a. 818/819; gemeinsames Unikat: Ludwigs des Frommen Prooemium generale mit der dort bekundeten Absicht, die Texte in publico archiuo zu verwahren) sowie der etwa gleichaltrige, auch der Gegend von Tours und dem Leges-Skriptorium zugeschriebene Cod. Paris, Bibliothèque Nationale, nouv. acq. Lat. 204 (nach zwei der Kapitularien a. 819 einige wenig jüngere Ludwigs des Frommen; gemeinsame Unikate: Capitula de iustitiis faciendis und Responsa imperatoris de rebus