Die Natur ist mir eingeprägt, in Hirn, Nerven und Blut. Ich verehre die Schöpferkraft, ich verehre und liebe das Leben, Glockengeläute verzaubert



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Transkript:

ZITATE MAX WEILER Ich suche auf Probierblättern spannende Teile heraus, zeichne sie, so groß ich sie brauche, nach. Dieses scheint primitiv zu sein. Aber warum verfahre ich so? Weil es Dinge sind von mir und doch nicht von mir und ich sie in großem Maße meinen Bildgesetzen unterwerfen kann. Natur und doch in unbewußter Verbindung mit meinem Wesen. Formal mir möglich fremd gemacht und doch mit der Möglichkeit der gänzlichen Hereinnahme in mich. Durch Technik entfremdet, dem gewöhnlichen Malertrott entzogen, und doch genommen und benützt. Und so lasse ich es wieder in das Unbewußte entschwinden. (1981) Es ist wirklich nötig, eine ganz prägnante Ausdruckweise zu finden. Wille und Instinkt, und ganz deutlich unter den Ausdruckarten der ganzen Welt zu sein ganz eindeutig. (1967) Diese Bilder sind ganz künstliche Landschaften, künstliche Formen, die Natur suggerieren sollen. Erfindungen meiner eigenen Landschaften, erfundene Landschaften. Erfundene Formen neuerer Naturen in schönen Farben. Gebilde der Phantasie, Andenken an Formen der Wirklichkeit. (1970) Mein Werk ist ein geistiges. Dies verbindet mich mit Strömungen, die in gebirgigen Ländern von China bis Tirol vorkommen. Eine zarte, dünne Haut, Furcht vor den Mächten. Die großen Schatten der Berge, der enge Himmel, die undurchsichtigen Wälder, die undurchsichtige Gegend. Inhalt, Gehalt und Form meiner Bilder kann ich in Einklang bringen. Außerdem habe ich unzweideutige Zusammenhänge mit den Sung- Chinesen, dem Grünewald, dem C.D. Friedrich, d.h., es wird nun eine Seinsschicht aufgerissen, die ich zwar nie mit religiös bezeichnen würde, die jedoch mit Unendlichkeit, mit verehrungswürdigem Sein beschrieben werden könnte, neu gesehen, als die im unendlichen All hinrasende Erde in ihrer entsetzlichen Einsamkeit, ohne verbale Fragestellung, nur mit den hereinwirkenden, hereinsickernden Ahnungen. (1972) Bilder aus dem Unbewußten, das sind Bilder Wie eine Landschaft, Landschaften aus dem Unbewußten. Für sie habe ich endlich, so 1960, die Mittel in die Hand gekriegt. Die Mittel genau, überlegt, vieles 1

erfassend, durchaus rational zu handhaben, um doch nur jenes darzustellen. Eine unglaubliche Möglichkeit, die mich 50 Jahre von Einfällen und Suchen kostete. (1979) Meine Wirklichkeitssehnsucht führt mich von den Dingen, die sichtbar sind, zu solchen, die nicht sichtbar und doch wirklich sind. Diese versuche ich sichtbar zu machen mittels Farben und Farbverteilungen. (1961) Mit der Zeit habe ich erkannt: Was eine Linie mit dem Pinsel, mit der Kohle, mit dem Bleistift, mit der Feder gezogen, ausdrücken kann; wie sie eine Fläche gestaltet, teilt, verändert, was sie spannend macht; was die Farbe verlangt, was sie aus sich allein macht, was ihr Wesen ist, wie man sie einsetzt und was sie spricht; was die Leinwand, der Grund überhaupt bewirkt, was das Format ausmacht, wie die verschiedenen Bindemittel derselben Farbe einen ganz anderen Charakter geben und daß alles dies dazu da ist, daß der Traum, die zu schaffende Form, Wirklichkeit werde. (1964) Gut war es, wenn James Joyce zu Homer zurückging. Ich gehe zu den Sung-Chinesen. Ungeachtet, daß diese Geist wollten, Sein ausdrücken. Sie hatten auch die formalen Mittel dazu. Diese haben sie ganz einfach gelernt, diese sind ganz einfach, klar und zutreffend. Bei dem heutigen Drunter-und-Drüber suchte ich eine ähnliche, ganz rationelle, einfache Formensprache. Auch für Geist. Das ist alles. (1965) Ich mache ein Naturding. Da ich aber voll Landschaft bin, wird dieses Ding einer Landschaft ähnlich, wie eine Landschaft außer dem existiert nichts. (1965) Ich kann mit gutem Gewissen sagen, Sie sehen nur Formen und Farben. So sind diese Bilder gemacht, kühl und ohne Sentiment. Und doch, um einen Traum zu verwirklichen. Das ist das Entscheidende, das nicht Zeitgemäße, das mich mit den Sung-Chinesen, dem Grünewald und C.D. Friedrich verbindet. (1966) 2

Die Bilder, direkt aus der Natur gemacht, wie ein neugeborenes Kind, ohne Tradition: das gehörte zu meinem Traum. Die Inspiration und die Ausführung in einem neuen, nicht abgegriffenen System. (1972) Wenn Sie genauer hinschauen, werden sie Farbflächen, Strukturen und Organisation vorfinden. Sie werden das Leben der Farbe finden, das Atmen der Fläche. Es ist ja alles geplant und erwogen, und was ist damit gemacht? Es ist gemacht, was die Natur in mein Auge und in mein Inneres gebort hat, seit ich als Kind auf die Wege gestarrt habe, auf den Wegrand, die Steine, Rinnen, Lacken, den Dreck, das Angeschwemmte, die Wurzeln, alles, was da liegt. Und dann, wenn man den Blick hebt... (1966) Wenn ich in der Natur stehe, so überkommt mich eine ungemeine Erhebung. Ich schaue, sehe und verschiedenste Tages- und Jahreszeiten, verschiedenste Gegenden ergreifen mich. Ein Gefühl der Vereinigung mit der Natur erfaßt mich. Sie wird für mich wie durchsichtig. Ich bin einbezogen in ihr webendes Sein. Eine große Ruhe strömt aus dem weiten, erfüllten Raum, die vollkommenste Zufriedenheit - Freude des Aufgehens in einem ungeheuren erhabenen Geschaffenen. Ungeheurer Respekt vor so einer Schöpferkraft. Grenzenlose Verehrung. Dies scheint ein Weltgefühl zu sein. Es wird bei Künstlern verschiedenster Zeiten sichtbar, fast immer gleich, großartig bei den Chinesen des 10.-13. Jahrhunderts. (1973) Daß ich unbewußtes Sein in der Gestalt von Erde, Berg, Wolken und Pflanzen bilden kann, das ist eine große Belastung meiner Bilder und bringt mir von einigen Leuten Verachtung ein. Es ist aber wahr, daß man ohne einen Schatten von Verachtung heute nicht mit gutem Gewissen arbeiten kann. (1980) Es ist meine Aufgabe, zur modernen Kunst etwas beizusteuern, das ihr fehlt. Was ist es? Sie können es lesen, es ist die Übereinstimmung mit dem großen Leben des Kosmos, eine gewisse Passivität zugunsten einer 3

ungehreuren Wirkkraft des Unbewußten, eine asiatische Welterfahrundg, die die unbedingte Ergänzung dieser europäischen Schau ist. Auch sie ist Wirklichkeit. Das sage ich für die Einsichtigen unter den Kunstmenschen, und denen gehört die Zukunft. Man ist ein Geschehen, das sich nicht selbst beurteilt. Es ist wirklich nötig, eine ganz prägnante Ausdrucksweise zu finden. Wille und Instinkt, und ganz deutlich unter den Ausdruckarten der ganzen Welt zu sein - ganz eindeutig. (1967) Die wirklich wesentlichen Dinge, die man aussagt, drücken sich nicht im Inhalt des Bildes, sondern in seiner Form aus. Diese muß man erkennen. Diese Form sagt das wirklich Wesentliche über den Maler aus. Meine Form: Das Schwebende, Luftige, das nicht Fleischige, Steinerne, das nicht vom Menschen Handelnde, nicht Wuchtige, Schwere, Blutige. Das Pflanzliche. (1973) Ich bin ein durchaus sinnlicher Maler, alles, was ich ausdrücken will, ist in erster Linie ausgedrückt, durch die Art und Weise, wie ich die Malfläche bemale, wie die Striche darauf laufen und wie die Farben darauf liegen. Damit kann man alles sagen, und damit sage ich auch alles. Und wer Augen hat, zu sehen, der sieht. (1986) Schon seit jeher mache ich etwas, das schwer zu sehen und zu erkennen ist. Ich lege größten Wert auf einwandfreies Können und schätze es, wenn es einer größeren Aufgabe dient. Ich bediene mich seiner, um das Unbewußte heraufzubringen. Dies tue ich unter der Metapher der Landschaft. Es ist meine Leidenschaft, und ich habe eine Sucht danach wie ein Säufer nach Alkohol. (1986) Es begibt sich ein weiter Horizont, und auf der weißen Fläche breiten sich wohl verteilt die Farben aus und werden Berge, Steinstrukturen aus Titanweiß und Oxydschwarz, Flechten, Moos und Gräserfrormen aus Böhmischer oder Veroneser grüner Erde oder Chromoxydgrün stumpf und Ocker verschwimmend oder dick... Nebel aus Titanweiß, Oxydschwarz und Coelinblau mit viel Wasser ziehen auf der Fläche hin, wie es die Natur tut. (1970) 4

Die Natur ist mir eingeprägt, in Hirn, Nerven und Blut. Ich verehre die Schöpferkraft, ich verehre und liebe das Leben, Glockengeläute verzaubert mich. (Undatiert) 5