KunstContainer. OutsideArtInside



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Transkript:

KunstContainer OutsideArtInside

Grußwort Gratulation für OutsideArtInside und den KunstContainer! Ein ganz besonderes Kunstvermittlungsprojekt stellte sich im Spätsommer 2010 im Rahmen der arte regionale V vor: Acht Wochen lang bot ein mobiler Bürocontainer Menschen mit Behinderung direkt vor der Kunsthalle Dominikanerkirche einen Raum für freie künstlerische Arbeit. Der KunstContainer diente als Arbeitsraum, Atelier, Präsentationsraum und Begegnungsforum für die Künstler und auch für alle interessierten Ausstellungsbesucher der arte regionale V. Unter Anleitung des Künstlers Christoph P. Seidel konnten Menschen mit Behinderung künstlerische Ausdrucksformen wie Malerei, Zeichnung und andere Techniken ausprobieren. Hier wurden individuelle Talente erprobt, eigene künstlerische Konzepte realisiert und persönliche Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderung initiiert. In der sich anschließenden Ausstellung OutsideArtInside im Kreishaus des Landkreises Osnabrück am Schölerberg erreichte das Kunstprojekt eine erstaunlich hohe öffentliche Präsenz. Aus ihrem individuellen Bedürfnis heraus, geleitet von einem tief empfundenen Gestaltungs- und Ausdrucksbedürfnis, widmen sie sich künstlerischen Arbeiten, ganz allein für sich, ohne Vorbilder und nicht in erster Linie um der Anerkennung anderer willen. In dieser Arbeit stecken schöpferische Energie, Fantasie- und Schaffenskräfte, verbunden mit großer Spontaneität. Die oft ureigene Bildsprache fasziniert und zeugt von einem hohen Potential, gerade weil die Werke nicht selten eine fast rohe, ungeschliffene Ausstrahlung haben. Die Bilder irritieren den Betrachter und schlagen ihn in ihren Bann. Das Projekt verschreibt sich einem spannenden Experiment, das eine Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an Diskussionen über zeitgenössische Kunst und deren theoretischen und praktischen Ansätzen eröffnet. Den Organisatoren wünsche ich Mut und Engagement, den Gedanken der Inklusion als kulturpolitischen Auftrag der Gegenwart zu verstehen und seine Umsetzung mit Aufmerksamkeit und Begeisterung weiter fortzuführen. Die Urheber dieser Kunst sind Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, die eines verbindet: Rita Maria Rzyski Kulturdezernentin der Stadt Osnabrück

Infos zur Kunst in der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück Die Abkürzung für die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück ist: HHO. Kunst ist der Heilpädagogischen Hilfe sehr wichtig. Bilder malen, Bilder zeigen und Kunst als eine Hilfe. Das sind Ziele in der HHO. Seit einigen Jahren gibt es Kunst in der HHO für Menschen mit Behinderung. Künstler mit Behinderung und Künstler ohne Behinderung treffen sich im Kunst-Container und in einer Kunst-Halle. Dort reden die Künstler mit und ohne Behinderung über die Bilder. Ein Kunst-Container stand in der Alt-Stadt von Osnabrück. In dem Kunst-Container arbeiteten viele Menschen mit einer Behinderung. In der Kunst-Gruppe arbeiten einige Menschen mit Behinderung der HHO zusammen mit dem Künstler Christoph-Peter-Seidel. Ein Künstler ist ein Mensch der Bilder malt. Die Arbeit im Kunst-Container interessierte viele Menschen. Die dort gemalten Bilder konnte man im Kreis-Haus der Stadt Osnabrück ansehen. Die Menschen mit Behinderung malen mit dem Künstler zusammen Bilder und sprechen darüber. Die Bilder sind in und um Osnabrück in Museen zu sehen. Ein Museum ist ein Ort an dem ein Künstler etwas zeigt. Die Arbeit der Künstler mit Behinderung in der Alt-Stadt half, dass Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung besser zusammen arbeiten und leben. Büro für Leichte Sprache der Osnabrücker Werkstätten Geprüft von Anke Niemeyer, Mechthild Loheide und Shpressa Matoshi

Ja weiss ich auch nicht. Siegfried Schulz

Weil es schön ist. Klaus Elsken (Elschen)

Das hat Pudding inne Beine. Karsten Herbig

Wenn ich etwas gut gemacht habe, bin ich zufrieden mit mir. Marina Rolf

Meine Freundin mag das gerne, wenn ich ihr ein Bild male. Thorben Zell

Weil ich vom Malen bewegt bin. Elika Lanfermann

Am besten kann ich mich beim Malen entspannen. Anja Buchholz

Ich kann zeigen, dass ich was kann. Dieter Toepfer

OutsideArtInside zur inkludierenden Praxis von künstlerischen Prozessen Gestaltung, Kreativität Kunst nimmt von Anbeginn 2008 2010 in einem Verwaltungscontainer auf Ausgehend von den Erfahrungen im KunstContainer tiert und sie bilden die Grundlage für die vorliegende einen Platz in den Einrichtungen der Heilpädagogi- dem Gelände der Werkstätten Sutthausen stattfand. entstand die Überlegung diesen Container im Rah- Dokumentation. schen Hilfe Osnabrück (HHO) ein. Sei es als beglei- men der regionalen Gruppenausstellung Arte Regi- tendes Angebot zur kunstgewerblichen Produktion Neben der regelmäßigen täglichen Arbeit der Teil- onale V der Kunsthalle Dominikanerkirche in Osna- Am Ende dieses Prozesses, der sich über ein gan- in den Osnabrücker Werkstätten, als tagesstruktu- nehmer an individuellen künstlerischen Problem- brück zu präsentieren. Der Kunstcontainer in der zes Jahr erstreckt hat, lässt sich feststellen, dass die rierende Maßnahme in den Wohnheimen der HHO, stellungen und ihren spezifischen Lösungen, gehört arte regionale 5 sollte dem Anliegen dienen, den Mitarbeiter im KunstContainer durch ihre Arbeit und als pädagogisches Instrument in der Tagesbildungs- die kollektive Diskussion über die entstandenen Er- Teilnehmern eine professionelle Plattform zu bieten ihre Werke einen neuen Weg in die Öffentlichkeit stätte oder als therapeutisches Mittel in der Frühför- gebnisse an jedem Arbeitstag als integraler Bestand- und sich als Künstler in der Stadt Osnabrück zu prä- beschritten haben, der ihnen die gleichberechtigte derung sowie in der ambulanten Betreuung. teil zur Arbeitsweise im KunstContainer. sentieren. Teihabe am kulturellen Leben der Stadt Osnabrück ermöglicht. Seit 2006 wurde diesem breit gefächerten Angebot Darüber hinaus sind u. a. regelmäßige Exkursionen Gleichzeitig wurde mit dem KunstContainer ein Fo- ein weiteres Arbeitsfeld zur Seite gestellt. in Museen und Ausstellungsorte der Region, externe rum geschaffen, in dem sich Menschen mit und So kann man sa- Projekte in Kooperation mit Kulturträgern und der In- ohne Behinderung über die Auseinandersetzung mit gen, dass die Aus dem Wunsch, das künstlerische Potenzial von dustrie sowie die Entwicklung von neuen Führungs- künstlerischen Fragen begegnen konnten. künstlerische Ar- Menschen mit einer Behinderung aufzuspüren und formarten gemeinsam mit der Kunsthalle Dominika- beit von Beschäf- zu entwickeln - losgelöst von therapeutischen Anlie- nerkirche in Osnabrück Elemente der künstlerischen Orientiert am Oberthema der Arte Regionale: Nacht, tigten in der HHO gen entwickelte sich ein neues offenes Angebot für Vermittlung. Dunkelheit, Schwarz, arbeiteten ca. 25 Beschäftigte auch und insbe- alle Beschäftigten der HHO. der HHO über acht Wochen täglich im KunstContai- sondere im Kunst- Mit der Studiogalerie der Osnabrücker Werkstätten ner in der Altstadt und schufen so eine neue Wahr- Container die Teil- In dem Projekt KunstContainer arbeitet täglich ein wurde parallel zum KunstContainer ein Ort geschaf- nehmung der künstlerischen Leistungsfähigkeit von nehmer für eine flexibler Kreis von Mitarbeitern mit einer Behinde- fen, in dem sich Künstler mit und ohne Behinderung Menschen mit einer Beeinträchtigung in Osnabrück. Inklusion qualifi- rung aus allen Bereichen der HHO gemeinsam in Be- in regelmäßigen Abständen der Öffentlichkeit prä- ziert und zugleich gleitung des Bad Iburger Künstlers Christoph Peter sentieren können. Die Ergebnisse aus dem KunstContainer der arte einen Weg zur Seidel. Den Titel KunstContainer erhielt dieses Pro- regionale 5 wurden abschließend in der Ausstellung gesellschaftlichen jekt aufgrund der Tatsache, dass dieses Angebot von OutsideArtInsinde im Kreishaus Osnabrück präsen- Teilhabe ebnet. Christoph Peter Seidel

KunstContainer der Osnabrücker Werkstätten Osnabrücker Werkstätten Industriestr. 17 49082 Osnabrück Tel. 05 41 / 99 91-213 www.os-hho.de/angebote Fotos: Lev Silver