IUHF, 12. September 2014

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Transkript:

IUHF, 12. September 2014 Die Zukunft von Geld, Kredit und Banken für eine demokratisches Finanzsystem Univ.-Lektor Mag. Christian Felber www.christian-felber.at www.gemeinwohl-oekonomie.org www.mitgruenden.at

Dysfunktionale Geldordnung Systemrelevante Finanzinstitute Schattenbanken Steueroasen Hochfrequenzhandel Lebensmittelspekulation Spekulative Währungsattacken

Paradigma alt: Freie Finanzmärkte 1. Keine internationale Bankenaufsicht 2. Keine Größengrenze für Banken 3. Freier Kapitalverkehr in Steueroasen 4. Grenzenlose Ungleichheit 5. Private Geldschöpfung

Paradigma neu: Geld = öffentliches Gut 1. Die Regeln werden demokratisch gebildet 2. Die Zentralbank gibt das Geld aus 3. Das Geld ist eine öffentliche Infrastruktur 4. Banken sind gemeinwohlorientiert

Souveränere Demokratie Demokratie indirekte Demokratie Direkte Demokratie partizipative Demokratie Hauptbühne Ergänzung Verstetigung Fundament/Sauerstoff = polites idiotes

Demokratischer Rahmen + Prozess Kommunale Geldkonvente 20 Fundamentalfragen Meinungsbildung

Fragen an den Geldkonvent 1. Wer schöpft das Geld? 2. Wer gibt der Zentralbank die Ziele vor? 3. Wie finanziert der Staat seine Schulden? 4. Welches Ziel haben Geschäftsbanken? 5. Wofür werden Kredite vergeben? 6. Braucht es eine globale Finanzaufsicht? 7. Sollen sich Lebensmittelpreise auf Märkten bilden? 8. Soll der Kapitalverkehr in Steueroasen frei sein? 9. Soll die Ungleichheit grenzenlos sein? 10. Soll es eine globale Währungskooperation geben?

Demokratischer Rahmen + Prozess Kommunale Geldkonvente 20 Fundamentalfragen Meinungsbildung Delegation

Demokratischer Rahmen + Prozess Kommunale Geldkonvente 20 Fundamentalfragen Meinungsbildung Delegation Bundesgeldkonvent Volksabstimmung mit SK-Prinzip Geldverfassungsteil Parlament hat klare Arbeitsgrundlage

6 Brennpunkte der Geldordnung 1. Zentralbank 2. Geldschöpfung 3. Banken 4. Kredit 5. Börsen 6. Währung

1. Demokratisierung der Zentralbank Ziele der Zentralbank? 1. Nur Preisstabilität (EZB) 2. Vollbeschäftigung und Preisstabilität (Fed) 3. Vollbeschäftigung, Preisstabilität, Staatskredit

Staatsschulden + Privatvermögen (Spanien) 1200 Milliarden 1000 Staatsschuld: 0,98 Billonen 800 600 400 200 0

Staatsschulden + Privatvermögen (Spanien) 1800 1600 Milliarden Privates Finanzvermögen: 1,8 Billonen 1400 1200 1000 Staatsschuld: 0,98 Billonen 800 600 400 200 0

Staatsschulden + Privatvermögen (Spanien) 7000 6000 5000 Privates Finanzvermögen: 1,8 Billionen Milliarden Privatvermögen: 6 Billonen 4000 3000 2000 Staatsschuld: 0,98 Billonen 1000 0

Staatsschulden + Privatvermögen (Spanien) 7000 6000 5000 Privates Finanzvermögen: 1,8 Billionen Milliarden Privatvermögen: 6 Billonen 4000 3000 2000 Staatsschuld: 0,98 Billonen EU-Bankenhilfe: 0,04 Billionen 1000 0

1. Demokratisierung der Zentralbank Ziele der Zentralbank? 1. Nur Preisstabilität (EZB) 2. Vollbeschäftigung und Preisstabilität (Fed) 3. Vollbeschäftigung, Preisstabilität, Staatskredit

2. Geld als öffentliche Infrastruktur 1. Öffentliche Zentralbanken 2. Öffentliches Banknotenmonopol 3. Ausgabe von Buchgeld durch Zentralbank = Vollgeld-Reform

2. Vollgeld-Reform - Monetative Joseph Huber: Monetäre Modernisierung Volksinitiative in der Schweiz seit 7. Juni

2. Vollgeld-Reform Trennung von Geld(schöfung) und Kredit(vergabe) 1. Alles Geld ist (vollwertiges) Zentralbankgeld 2. Geld kommt als Geschenk in Umlauf 3. Geldschöpfungsgewinne für die Allgemeinheit 4. Geldmengensteuerung durch die Zentralbank 5. Geldkonten sicher weniger Bankruns 6. Hohe Umstellungsgewinne

Idee ist schon älter... Es könnte sogar dazu kommen (wenn nicht eine Katastrophe wie etwa ein Weltkrieg passiert), dass die Staatsschuld völlig eliminiert wird. Irving Fisher 1935

Geschichte spricht für public money Wir haben klare Belege für alle vier Annahmen von Fisher gefunden, mit dem Potenzial für deutlich abgeschwächte Konjunkturzyklen, das Ende von Bankruns, eine erhebliche Schuldenreduktion auf volkswirtschaftlicher Ebene, und den Ersatz dieser Schulden durch staatliches Geld. IMF: The Chicago Plan Revisited, 2013

Eine Debatte kommt in Gang... Der Übergang zu einem System, in dem die Geldschöpfung von der Kreditvergabe getrennt ist, wäre möglich ( ) Er würde große Vorteile bringen. Marin Wolf, Financial Times, 24. April 2014

3. Banken sollen Gemeinwohl dienen Banken ursprünglich gemeinwohlorientiert Raiffeisensektor Volksbankensektor Sparda-Banken, BAWAG Sparkassen Öffentliche Großbanken (z. B. P.S.K.)

3. Größengrenze für Banken Sparkasse Heidelberg 6,6 Mrd. Sparkasse Köln-Bonn: 29 Mrd. EU-Systemrelevanz-Schwelle (30 Mrd. ) Deutsche Bank 1980: 53 Mrd. Deutsche Bank 2012: 2 Bio.

Gemeinwohl-Charta oder freier Markt! keine Garantie der Spareinlagen keine Refinanzierung bei EZB keine Kreditaufnahme des Staates keine staatliche Rettung

3. Bank für Gemeinwohl Gemeinwohlorientiert Konservative Kernaufgaben Keine Gewinnausschüttung Ausstieg aus dem Zinssystem Ökosoziale Kreditprüfung www.mitgruenden.at

Ziel der (Geld-)Wirtschaft Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl. Art. 151, Bayrische Verfassung

4. Kredite Das Geld- und Kreditwesen dient der Werteschaffung und der Befriedigung der Bedürfnisse aller Bewohner. Art. 157, Bayrische Verfassung

4. Wirtschaftlichen Erfolg neu messen Volkswirtschaft (Makroebene) Bruttoinlandsprodukt Betriebswirtschaft (Mesoebene) Finanzbilanz Investition (Mikroebene) Return on Investment

4. Wirtschaftlichen Erfolg neu messen Volkswirtschaft (Makroebene) Bruttoinlandsprodukt > Gemeinwohlprodukt Betriebswirtschaft (Mesoebene) Finanzbilanz > Gemeinwohl-Bilanz Investition (Mikroebene) Return on Investment > Gemeinwohl-Prüfung

Klare Erkennbarkeit 751 1000 Gemeinwohl-Punkte 501 750 Gemeinwohl-Punkte 251-500 Gemeinwohl-Punkte 1 250 Gemeinwohl-Punkte - 1600 0 Gemeinwohl-Punkte

4. Verfassungskonforme Kreditsteuerung Nur reale Kredite ( Bedarfsdeckung ) Nur Kredite, die das Gemeinwohl nicht mindern Gemeinwohlprüfung

Wirtschaftsverfassungsteil Eigentum verpflichtet. Sein Grebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Deutsches Grundgesetz, Art. 14

5. Bank oder Börse? Kreditansuchen Ethische BP + Ethische BP - Finanzielle BP + Bank --- Finanzielle BP - Börse ---

5. Regionale Gemeinwohl-Börsen In jeder EU-Region Nicht handelbar (nur rückgebbar) Keine finanzielle Dividende Triple Skyline Sinn, Nutzwert, Ethik

Grundansage Geld ist indeß nicht Zweck, sondern Mittel zum Zweck. Friedrich Wilhelm Raiffeisen

Verfassungsbruch Private und börsennotierte Institute haben keine Verpflichtung, das Gemeinwohl zu fördern. Alexander Dibelius, Goldman Sachs Deutschland

6. Globale Währungskooperation Vorschlag Nr. 1 >>> Gemeinsame Weltleitwährung statt US-Dollar Beruht auf Währungs- oder Rohstoffkorb Landeswährungen bleiben erhalten Stabilität und Flexibilität

Zhou Xiaochuan, Zentralbank China Die Schaffung einer internationalen Verrechungseinheit nach dem Vorschlag von Keynes ist eine kühne Initiative ( ) Bedauerlicherweise wurde der Vorschlag nicht angenommen.

Joseph Stiglitz, Ökonomie-Nobelpreis Die Idee einer internationalen Reservewährung, die von einer globalen Bank ausgegeben wird, ist nicht neu (...) Allerdings ist jetzt die Zeit für diese Idee gekommen.

Frage 12 an den Geldkonvent 1. Soll sich die Bundesregierung auf der internationalen Ebene für die Beibehaltung der Dollarhegemonie einsetzen? 1. Soll sich die Bundesregierung auf der internationalen Ebene für eine globale Währungskooperation einsetzen?

Auf zum Konvent! Danke für Ihre Aufmerksamkeit! www.christian-felber.at www.mitgruenden.at www.gemeinwohl-oekonomie.org

Der Beitrag jedes Einzelnen zählt Adam Smith Wenn jeder Einzelne so viel wie nur möglich danach trachtet, sein Kapital zur Unterstützung der einheimischen Erwerbstätigkeit einzusetzen und dadurch diese so lenkt, dass ihr Ertrag den höchsten Wertzuwachs erwarten lässt, dann bemüht sich auch jeder ganz zwangsläufig, dass das Volkseinkommen im Jahr so groß wie möglich wird.

Der Beitrag jedes Einzelnen zählt Adam Smith Wenn jeder Einzelne so viel wie nur möglich danach trachtet, sein umfassendes Kapital zur Unterstützung der einheimischen Erwerbstätigkeit einzusetzen und dadurch diese so lenkt, dass ihr Ertrag den höchsten Gemeinwohlzuwachs erwarten lässt, dann bemüht sich auch jeder ganz zwangsläufig, dass das Gemeiwohlprodukt im Jahr so groß wie möglich werden wird.

Ewiges monetäres Wachstum Es ist richtig zu stellen, dass eine nachhaltige Entwicklung das Gleiche ist, wie höchstmögliches langfristiges Wirtschaftswachstum. Erich Streissler, Wiener Zeitung, 10. Juni 2008

Pseudoliberale Um-Regulierung 1973: Wechselkurse freigegeben 1994: EU liberalisiert Kapitalverkehr nach außen 1995: WTO-Dienstleistungsabkommen (GATS) 1999: EU-Finanzbinnenmarkt 2000: Ö: Kapitalmarktoffensive 1990-2002: D: Finanzmarktförderungegesetz I - IV

Wozu sind Banken nicht da? 1. Maximale Vergabe von Krediten 2. Handel mit Krediten 3. Verpackung zu Mischpaketen (CDO) 4. Versicherung dieser Mischpakete (CDS) 5. Maximale Vermehrung der Sparvermögen 6. Global wettbewerbsfähig = systemrelevant werden 7. Gewinnmaximierung und -ausschüttung 8. Lobbyismus = Ende der Demokratie

Filialen in Steueroasen Deutsche Bank: 51,4% Commerzbank: 23,4% Postbank: 22,3% HypoVereinsbank: 19,9%

Systemrelevanz Ökonomisch systemrelevant too big to fail Politisch systemrelevant to big to jail

Noch ein bisschen größer Was nützt es Deutschland als viertgrößter Volkswirtschaft der Welt, wenn wir die Deutsche Bank vierteilen? ( ) Ich komme eher zu dem Ergebnis, dass Deutschland einen zweiten großen Spieler wie die Deutsche Bank braucht. Peer Steinbrück, Der Standard, 9. Oktober 2010

Systemrelevante Banken US-Banken: Bilanzsumme : BIP 1930 1980: +/- 0% 1980 2008: + 200%

Verfassungsziel Kapitalbildung ist nicht Selbstzweck, sondern Mittel zur Entfaltung der Volkswirtschaft. Art. 157, Bayrische Verfassung

Verwaltetes Vermögen weltweit Pensionsfonds 28 Billionen $ Privat gemanagt 27 Billionen $ Investmentfonds 26 Billionen $ Versicherungen 20 Billionen $ Staatsfonds 4 Billionen $ Hedge-Fonds 2 Billionen $ Private-Equity-Fonds 2 Billionen $ Insgesamt 110 Billionen $ Quellen: IFSL Fund Management, Boston Consulting Group 2008

Ausstieg aus dem Anlagedruck

Vermögensverteilung in Österreich Die Masse: 90% Das reichste 1% 31% 31% 34% 34% 35% 35% Die nächsten 9%

Mrd. EU-Finanzkrise: Vergleichsgrößen 160 140 120 100 80 60 40 20 0 EU-Haushalt

Mrd. EU-Finanzkrise: Vergleichsgrößen 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 EU-Haushalt Bankenrettung

Mrd. EU-Finanzkrise: Vergleichsgrößen 6000 5000 4000 3000 2000 1000 0 EU-Haushalt Bankenrettung mit Garantien

Mrd. EU-Finanzkrise: Vergleichsgrößen 14000 12000 10000 8000 6000 4000 2000 0 EU-Haushalt Bankenkapitalisierung mit Garantien Staatsschulden

Mrd. EU-Finanzkrise: Vergleichsgrößen 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 EU-Haushalt Bankenkapitalisierung mit Garantien Staatsschulden Privatvermögen

Kapitalismus gefährdet Demokratie Alle Finanzkrisen der jüngeren Geschichte wurden dadurch ausgelöst, dass eine wirtschaftliche Elite zuviel Macht bekam. Simon Johnson, Ex-IWF-Chefökonom

Erfolgreiches Lobbying Ausgaben der Wall Street für Lobbying 1998 2008 5,1 Milliarden US-Dollar Quelle: Consumer Education Foundation / Essential Information, März 2009.

Mario Monti, Binnenmarkt-Kommissar Ich bin sicher, dass angesichts des neuen Bewusstseins der enormen potenziellen Vorteile, die der Finanzbinnenmarkt bietet, der Umsetzung dieses Aktionsplans höchste politische Priorität eingeräumt wird. EU-Kommission, 11. Mai 1999

Bio. US-$ "Finanzielle Massenvernichtungswaffen" Finanzderivate in Bio. US-$ 2008 3000 2500 2244 2000 1500 1000 683 500 0 14 55 Welthandel Welt-BIP Derivate-Verträge (OTC) Derivate-Handel (Börsen)

Selbstbild eines Investmentbankers Ich verrichte nur Gottes Werk. Lloyd Blankfein, CEO Goldman Sachs, Sunday Times, 8. November 2009

Frage 9 an den Geldkonvent 1. Sollen sich Agrarrohstoffpreise frei auf Märkten bilden? 2. Sollen Agrarrohstoffpreise von einem Multistakeholdergremium aus ErzeugerInnen, KonsumentInnen und UmweltanwältInnen festgelegt werden?

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Zinsrechner NZV NZG Vermögen 10.000 10.000.000 Jahreseinkommen 12.000 500.000 davon Konsum 10.000 100.000 10% Zinsen in Preisen - 1.000-10.000 Sparzinsen 2% + 200 + 200.000 KESt 25% - 50-50.000

Zinsrechner NZV NZG Vermögen 10.000 10.000.000 Jahreseinkommen 12.000 500.000 davon Konsum 10.000 100.000 10% Zinsen in Preisen - 1.000-10.000 Sparzinsen 2% + 200 + 200.000 KESt 25% - 50-50.000 Nettozinsergebnis

Zinsrechner NZV NZG Vermögen 10.000 10.000.000 Jahreseinkommen 12.000 500.000 davon Konsum 10.000 100.000 10% Zinsen in Preisen - 1.000-10.000 Sparzinsen 2% + 200 + 200.000 KESt 25% - 50-50.000 Nettozinsergebnis - 850

Zinsrechner NZV NZG Vermögen 10.000 10.000.000 Jahreseinkommen 12.000 500.000 davon Konsum 10.000 100.000 10% Zinsen in Preisen - 1.000-10.000 Sparzinsen 2% + 200 + 200.000 KESt 25% - 50-50.000 Nettozinsergebnis - 850 + 140.000

Geldvermögen : BIP (weltweit) 400 1980 2007 350 300 359% 250 200 150 100 119% 50 0

Negative Rückkoppelungen Begrenzung Einkommensungleichheit Begrenzung Eigentumsrecht Demokratisierung v. Unternehmen Höchst-/Mindesterbe > Demokratische Mitgift

Spitzenmanager : Mindestlohn Österreich Deutschland US-Industriemanager US-Hedgefonds-Manager 1000fache 6000-fache 65.000-fache 360.000-fache

Papst Paul VI. 1967 Das Privateigentum ist also für niemand ein unbedingtes und unbeschränktes Recht. Das Eigentumsrecht darf niemals zum Schaden des Gemeinwohls genutzt werden. Das Gemeinwohl verlangt deshalb manchmal eine Enteignung von Grundbesitz. Populorum Progressio Sozialenzyklika, Rn 23-24

Souveräne Grundrechte 1. Regierung wählen 2. Regierung abwählen 3. Parlament stoppen 4. Gesetz initiieren und beschließen 5. Verfassung verändern 6. Öffentliches Gut kontrollieren 7. Verfassungskonvent initiieren 8. Rahmenmandat für internationale Verhandlungen