MLK im Blick. Ausgezeichnet Gütesiegel Energie sparendes Krankenhaus. Schwerwiegend Experten beraten Adipositas-Selbsthilfegruppe



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Transkript:

Ausgabe Dezember 2011 MLK im Blick Ausgezeichnet Gütesiegel Energie sparendes Krankenhaus erhalten Schwerwiegend Experten beraten Adipositas-Selbsthilfegruppe Herzenssache Abteilung für Kardiologie ausgebaut Wir sorgen für Ihre Gesundheit.

Liebe Leserinnen und Leser, E in ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende zu. Vieles haben wir im Martin-Luther-Krankenhaus verändert, ein großes Fest anlässlich unseres 125-jährigen Jubiläums haben wir mit vielen von Ihnen gefeiert. Endlich konnten wir auch die Position eines Chefarztes der Kardiologie in der Abteilung für Innere Medizin besetzen. Das nächste große Projekt ist nahezu abgeschlossen der Neubau unserer psychia trischen Abteilung. Nun wollen wir unser Schiff auf Kurs halten und in ruhigere Fahrwasser kommen. Mit den vorausgegangenen Umstrukturierungen, Um- und Ausbauten sowie Neubesetzungen können wir Ihnen eine wohnortnahe Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau anbieten, die mit unseren Spezialisten in den Bereichen Gefäßchirurgie, Orthopädie, Gastroenterologie und Kardiologie ein ganzes Stück über die klassische Grundversorgung eines Krankenhauses unserer Größe hinaus geht. der Abteilung für Kardiologie einmal näher vorstellen. Anhand eines individuellen Falles zeigen wir Ihnen zudem, warum Routineuntersuchungen lebensrettend sein können und wie die Spezialisten der gefäßchirurgischen Abteilung einen Patienten sehr schnell und kompetent versorgen konnten. Lesen Sie außerdem, wie ein Hund in unserer psychiatrischen Abteilung für neuen Gesprächsstoff sorgt. Unser Küchenchef, Sascha Waller, hat außerdem exklusiv für Sie ein Rezept zusammen gestellt, mit dem Sie an Weihnachten Ihre Liebsten überraschen können. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. So möchten wir Ihnen in dieser Ausgabe unseres Maga zins MLK im Blick die neuen Möglichkeiten in Ihr Dietmar Ewerling Geschäftsführer Impressum Herausgeber Martin-Luther-Krankenhaus ggmbh Wattenscheid Voedestraße 79 44866 Bochum www.martin-luther-krankenhaus-bo.de Geschäftsführung Dietmar Ewerling Redaktion Christina Wiciok Telefon 02327-65 2404 (09:00-12:00 Uhr) Auflage 45.000 Exemplare Konzept und Umsetzung thatworks Agentur für Kommunikation Steinring 45 44789 Bochum www.thatworks.de Fotos Petra Anacker, mediapoint (Titelbild) Stefan Ouwenbroek, Studio Fly MLK-Archiv Thomas Schild, WAZ FotoPool Gero Helm, WAZ FotoPool 02 // Editorial

Inhaltsverzeichnis 04 Premiere: Bauchschlagader ohne Bauchschnitt behandelt Erste Implantation einer Stent-Prothese im Martin-Luther-Krankenhaus 06 Eine Herzenssache Abteilung für Kardiologie ausgebaut 08 Osteoporose: Quälende Rückenschmerzen können gelindert werden MLK setzt erfolgreich die Kyphoplastie bei Wirbelkörperbrüchen ein 10 Helfende Hände Mitarbeiter des MLK besuchen ehrenamtlich pflegende Angehörige 12 Medizin für alle Gesundheitsthemen leicht verstehen beim neuen Medi-Talk des MLK 14 Martin-Luther-Krankenhaus erhält als erste Bochumer Klinik BUND-Gütesiegel MLK setzt sich beispielhaft für Klimaschutz ein 16 Ein gelungenes Fest Martin-Luther-Krankenhaus feierte 125-jähriges Jubiläum 18 Die Refluxkrankheit der Speiseröhre Sodbrennen, Aufstoßen, Bauchschmerzen 20 Klassischer Gänsebraten Vom Küchenchef empfohlen... 22 Lebensfreude auf vier Pfoten Wie Besuchshund Emma die Entzugsbehandlung in der Psychiatrie positiv unterstützt 24 Ein schwerwiegendes Problem Adipositas-Selbsthilfegruppe und Wattenscheider Ärzte koordinieren Unterstützung 26 Gut gelaufen! Team des Martin-Luther-Krankenhauses zeigt gute Kondition beim AOK Firmenlauf 26 Hilfe bei der Selbsthilfe Beratungszentrum für medizinische Hilfsmittel am MLK gegründet 27 Weg mit dem unnötigen Ballast Chancen und Grenzen des (Heil-)Fastens 27 Nichts ohne meine Zustimmung 27 Rücken-Stark! Wie stärke ich meinen Rücken für die Pflege meines Angehörigen? 28 Abteilungen im Überblick 30 Lageplan Inhaltsverzeichnis // 03

04 // Chirurgie Dr. Martin Lainka (li.) verabschiedet Siegfried Schirmer

Premiere: Bauchschlagader ohne Bauchschnitt behandelt Erste Implantation einer Stent-Prothese im Martin-Luther-Krankenhaus D ie Diagnose traf Siegfried Schirmer Ende August aus heiterem Himmel: Bauchaortenaneurysma. Zufällig entdeckte ein Facharzt die übermäßige Erweiterung der Bauchschlagader auf einem Röntgenbild quasi als Nebenprodukt einer Routineuntersuchung, und das war auch gut so. Denn bei einem Bauchaortenaneurysma handelt es sich um eine Aussackung der Aorta, die einreißen und lebensbedrohliche Folgen haben kann. Wenn starke Rückenschmerzen erst vom Platzen des Aneurysmas zeugen, besteht akute Lebensgefahr. Doch haben diejenigen Glück, die z.b. im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen von ihrem Aneurysma erfahren. So auch Siegfried Schirmer, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Wattenscheider Hospizvereins. Auf den Schock folgte sogleich die richtige Behandlung. In der Abteilung für Allgemein- und Gefäßchirurgie des Martin-Luther-Krankenhauses wurde Siegfried Schirmer operiert. Dabei implantierte Chefarzt Dr. Martin Lainka einen y-förmigen Stent (Gefäßstütze) in die Bauchschlagader, der ein Wachsen und Platzen der Schlagader verhindert. Dank minimalinvasiver Operationsverfahren bedarf es nicht wie früher allgemein üblich eines großen Bauchschnitts, sondern lediglich zweier kleiner Schnitte im Bereich der Leisten. Die mittlerweile weit verbreitete Methode ist eine Spezialität von Dr. Martin Lainka, die er ein Jahr nach seinem Antritt in Wattenscheid als Gefäßchirurg mit dieser Premiere nun auch hier etabliert hat. Die Vorteile des Verfahrens liegen für den Patienten darin, dass der Kreislauf weniger belastet wird und deutlich seltener Nebenwirkungen auftreten, als bei herkömmlichen Operationsmethoden. Außerdem erholt sich der Patient schneller, der stationäre Aufenthalt und die spätere Rekonvaleszenz-Zeit sind deutlich kürzer. Die Aufklärungs- und Beratungsgespräche vor der Operation, die stets in einer sehr verständlichen und vor allem mir als Patienten zugewandten Art geführt wurden, haben mir viele Ängste genommen. Außerdem haben sie dazu geführt, dass ich mich für die OP in Wattenscheid entschlossen habe, obwohl einige meiner medizinisch nicht ganz unbedarften Freunde eher ein großes Gefäßzentrum empfohlen hatten. Im Nachhinein die richtige Entscheidung, denn die Behandlungsmethode und das OP-Ergebnis haben mich absolut überzeugt., weiß Siegfried Schirmer und fügt schmunzelnd hinzu: Testurteil: Absolut empfehlenswert!. Nach nur fünftägigem Aufenthalt konnte er das Martin-Luther-Krankenhaus bereits wieder verlassen. Chirurgie // 05

Eine Herzenssache Abteilung für Kardiologie ausgebaut S eit dem 01.07.2011 hat das Martin-Luther- Krankenhaus mit Chefarzt Dr. Hans Peter Both einen ausgewiesenen Spezialisten im Bereich der Kardiologie engagiert. Hier werden alle kardiologisch relevanten Untersuchungen durchgeführt, von der Diagnostik und Therapie von Herz-Kreislauferkrankungen, der Herzleistungsschwäche, der Erkrankung der Herzkranzgefäße und des Herzinfarktes, des erhöhten Blutdrucks und seiner organischen Folgeschäden und der infektiösen und entzündlichen Erkrankungen des Herzens und der Gefäße. Darüber hinaus werden Herzrhythmusstörungen, also Extraschläge des Herzens, zu schneller oder zu langsamer Herzschlag diagnostiziert und behandelt. Ein besonderes, wenn auch nicht so häufig vorkommendes Thema in der Kardiologie ist das der angeborenen oder erworbenen Herzfehler. Auch hier sind Dr. Hans Peter Both und sein Team die richtigen Ansprechpartner. Dr. Hans Peter Both (M.) mit Krankenpflegeschüler Marc Haße und Sabine Janßen (Funktionsdiagnostik) 06 // Innere

Was ist neu und kommt allen Patienten zugute? Das kardiale Ultraschall-System ist vollständig neu und auf dem technisch höchsten Stand eingerichtet. Hier kommen nun alle technisch möglichen Ultraschallverfahren zur Anwendung: ein-, zwei- und dreidimensionaler Ultraschall sowie alle Doppler ultraschallverfahren. Spezielle Auswertungsverfahren, die aus den Daten der Ultraschalluntersuchungen komplexe Zusammenhänge der Herzarbeit sichtund messbar machen, können problemlos durchgeführt werden. Ein besonderes Augenmerk ist hier auf die exakte Diagnose von Herzklappenerkrankungen sowie die Diagnostik des Herzens unter Ruhe- und Belastungsbedingungen gerichtet. Die Ultraschalluntersuchung ersetzt so zu großen Teilen die früher noch übliche Rechtsherzkatheteruntersuchung, die allerdings in speziellen Fällen erforderlich ist und am Martin-Luther-Krankenhaus selbstverständlich unverändert angeboten wird. Obwohl die Fortschritte der Ultraschallmedizin schon bei Anwendung mit Schallköpfen von außen eine hervorragende Bildqualität liefern, ist es in vielen Fällen unerlässlich, die Bildauflösung von Strukturen des Herzens insbesondere in von außen schwer zugänglichen Bereichen mit Hilfe von sogenannten Schluckultraschallsonden nochmals zu erhöhen. Dies ist mit einer neuen Sonde, die in der Kardiologie am Martin-Luther-Krankenhaus nunmehr vorliegt, problemlos möglich. Bis zu einer Auflösung von 0,1 mm gelingt es, Strukturen des Herzens und ihre räumliche Anordnung auch dreidimensional sichtbar zu machen. Damit ist auch ein wesentlicher Teil der Diagnostik vor einer geplanten herzchirurgischen Versorgung von Klappenfehlern erledigt. Zusätzlich steht den Ärzten am Martin-Luther-Krankenhaus nunmehr auch ein echtes Sahnestück in der mobilen Diagnostik zur Verfügung: Das transportable Echogerät im Format eines Laptops bietet fast die gleichen Möglichkeiten wie der große Bruder und ermöglicht gerade in der Intensivmedizin, wo Zeit kostbar ist, eine rasche und zielführende Diagnostik auf höchstem Niveau. Im Bereich des EKG stehen unverändert das Ruheund Belastungs-EKG sowie das Langzeit-EKG zur Verfügung. Die kleine und große Lungenfunktionsprüfung hilft dabei, zu unterscheiden, ob die vom Patien ten geschilderten Beschwerden ihren Ursprung im Herz-Kreislaufsystem oder doch eher in den Lungen und Bronchien haben. Für die Implantation von Ein- und Zweikammer- Herzschrittmachern ebenso wie die Implantation von Ein- und Zweikammer-Defibrillatoren sind die Ärzte am Martin-Luther-Krankenhaus gut gerüstet. Um die Patienten ganz umfassend behandeln zu können, werden die invasiven Herzkatheteruntersuchungen und Eingriffe an den Herzkranzgefäßen in einem Herzkatheterlabor außerhalb der Wattenscheider Klinik, z.b. im St. Josef-Krankenhaus Bochum, durch die Ärzte des Martin-Luther-Krankenhauses durchgeführt. Zudem entsteht ein Netzwerk mit den umliegenden großen Herzabteilungen, um im Fall komplexer Probleme die Patienten nach erfolgter Diagnostik am Martin-Luther-Krankenhaus an eine kompetente Weiterbetreuung zu verweisen. Innere // 07

Osteoporose: Quälende Rückenschmerzen können gelindert werden MLK setzt erfolgreich die Kyphoplastie bei Wirbelkörperbrüchen ein R und 2,4 Millionen Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr durch Osteoporose schmerzhafte Wirbelkörperfrakturen. Davon sind etwa 1,7 Millionen Frauen und 700.000 Männer betroffen. Osteoporose ist also längst keine Frauenkrankheit mehr: Jeder 5. Mann in Deutschland ist bereits von dieser heimtückischen Krankheit bedroht. Die Schmerzen bei Osteoporose entstehen durch zunächst sehr kleine, später aber auch größere und im Röntgenbild erkennbare Knochenbrüche. Dadurch ergeben sich Verformungen der Wirbelkörper, später der gesamten Wirbelsäule. Jeder zweite Betroffene hat deshalb schwere chronische Schmerzen. Doch nicht nur Osteoporose führt zu Wirbelkörperbrüchen. Auch bei (Sport)-Unfällen kommt es häufig zu Wirbelfrakturen. Bisher bedeutete die Diagnose Wirbelkörperbruch v.li.: Chefarzt Dr. Hermann Josef Liesenklas, Oberarzt Ralf Maharam, Oberarzt Karsten Wilzek 08 // Chirurgie

für die Patienten einen langen, schmerzhaften Leidensweg. Die Folge: Eingeschränkte Mobilität, Atembeschwerden, chronische Rückenschmerzen und Schlafstörungen bis hin zu einem erhöhten Risiko für weitere Frakturen wie etwa Oberschenkelhalsbrüche. Dank einer modernen Operationsmethode, der Kyphoplastie, können viele Patienten nun wieder aufatmen und schmerzfrei leben. In der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie im Martin-Luther- Krankenhaus ist diese Methode bereits Standard, vielen Patienten konnte Chefarzt Dr. Hermann Josef Liesenklas ein längeres Leiden dadurch ersparen. Kyphoplastie was ist das? Die Kyphoplastie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Behandlung von Wirbelbrüchen. Über kleine Kanülen werden zwei Ballons in den gebrochenen Wirbel eingeführt. Durch Auffüllen der Ballons mit einem Kontrastmittel wird der zusammengebrochene Wirbel aufgerichtet. Anschließend wird die Aufrichtung fixiert, indem in die entstandene Höhle ein Knochenzement eingespritzt wird, der innerhalb einiger Minuten aushärtet und damit den gebrochenen Wirbel stabilisiert. Der Begriff Kyphoplastie leitet sich aus dem Griechischen von Kyphos = Wirbel und Plastein = Bruch ab. Die Kyphoplastie wurde im Jahr 1998 von amerikanischen Orthopäden entwickelt und erstmalig 1999 in Kalifornien eingesetzt. Die Kyphon- Ballon-Kyphoplastie beinhaltet eine von Gary K. Michelsen entwickelte Technologie. Bis heute wurden weltweit über 370.000 Eingriffe durchgeführt. Der Erfolg Nach einer Studie des Uni-Klinikums Heidelberg sind 30 Prozent der Patienten direkt nach einer Kyphoplastie völlig schmerzfrei und benötigen keine weitere Schmerzmedikation. Rund 60 Prozent der Patienten erfahren eine deutliche Linderung der Schmerzen, können sich besser bewegen und benötigen weniger Schmerzmittel. Nur bei 10 Prozent der operierten Patienten kann die Kyphoplastie keine Linderung der Schmerzen herbeiführen. Die Vorteile für den Patienten liegen also auf der Hand: Die Lebensqualität wird durch die Verringerung und Vermeidung der Schmerzen deutlich verbessert, insgesamt nimmt die Vitalität und Mobilität zu, angrenzende Lendenwirbelkörper-Frakturen können vermieden werden und der Schmerzmittelverbrauch geht deutlich zurück bzw. wird komplett eingestellt. Für wen kommt die Kyphoplastie in Frage? Patienten mit schmerzhaftem Wirbelkörperbruch kann durch eine Kyphoplastie mit hoher Aussicht auf Erfolg geholfen werden. Dies gilt für akute und chronisch schmerzhafte Wirbelkörpereinbrüche bei Osteoporose, unfallbedingte, frische Wirbelkörperfrakturen (keine Berstungsbrüche), bösartige und gutartige Tumore im Wirbelkörper mit Schmerzen und drohendem Stabilitätsverlust sowie pathologische Wirbelkörpereinbrüche bei knochenauflösenden Knochenmetastasen. Chirurgie // 09

10 // Pflege

Helfende Hände Mitarbeiter des MLK besuchen ehrenamtlich pflegende Angehörige M anchmal ist dann doch alles zu viel. Der Alltag als 75-Jähriger mit einer schwer demenzkranken Ehefrau ist für Günter H. nicht immer einfach. Manchmal beschimpft ihn seine Frau, in erster Linie ist sie aber still und in sich gekehrt. Günter H. gibt sich alle Mühe, sich so gut es geht um seine Frau zu kümmern. Ein Pflegeheim? Kommt gar nicht in Frage. Schließlich sind die beiden seit 45 Jahren verheiratet, da trennt man sich nicht einfach so. Mitgehen ins Pflegeheim? Ich bin doch noch fit. Was soll ich da? fragt der Wattenscheider. Die Sehnsucht nach einem kleinen Moment des Alleinseins, des normalen Alltags, das wünscht er sich. Doch wer soll sich dann um seine kranke Frau kümmern? Fremde Menschen? Ausgeschlossen. Nach einem Aufenthalt seiner Frau im Martin- Luther-Krankenhaus bekam Günter H. dann endlich die Hilfe, die er brauchte. Einmal in der Woche klingelt Schwester Sylvia Kuznia an seiner Tür. Dann reden die beiden über Probleme, aber vor allem über Lösungen. Wir begleiten pflegende Angehörige sechs Wochen nach einem Krankenhausaufenthalt nach dem Bielefelder Modell, erzählt die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Sylvia Kuznia, die als Stationsleiterin im Martin-Luther-Krankenhaus tätig ist und die Projektleitung für das Bielefelder Modell gemeinsam mit Pflegedienstleiterin Petra Sonnenschein übernommen hat. Wir leiten pflegende Angehörige an, bieten Pflegetrainings, aber auch Familienberatung an. Die Angehörigen sollen wissen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind und gleichzeitig auch lernen, Pflege-Fehler, die aus Unwissenheit passieren, zu vermeiden. Das Bielefelder Modell ist ein von der Universität Bielefeld und der AOK initiiertes Projekt, das ein klares Ziel hat: Unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Was zunächst paradox klingt, ist einfach erklärt: Pflegende Angehörige bekommen von ausgebildeten Fachkräften die nötige Anleitung, wie sie Fehler beispielsweise bei der Lagerung bettlägeriger Verwandter verhindern können. Patienten mit Druckgeschwüren, die aufgrund falscher Lagerung entstehen, sind im Krankenhaus keine Seltenheit. Aus Scham trauen sich die Betroffenen oft nicht, fremde Hilfe zu holen. Häufig gibt es auch Streitereien innerhalb der Familien, wer wann etwas macht und wie. Dann kommen die Mitarbeiter des MLK, die an dem Projekt Bielefelder Modell teilnehmen, gerade richtig. Innerhalb des ersten Monats haben wir über 30 Schulungen bei Angehörigen von ehemaligen Patienten durchgeführt. Die Resonanz war sehr positiv, denn wir kommen nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Verständnis und Respekt, aber natürlich auch dem nötigen Fachwissen. Das Wissen, das die Pflegekräfte des MLK dabei weitergeben, gibt es für die Patienten gratis. Da alle Mitarbeiter, die an dem Projekt teilnehmen, diese Dienste freiwillig und in ihrer Freizeit zusätzlich zu ihrer Tätigkeit auf den Stationen anbieten, ist ihre Motivation besonders hoch. Anderen Menschen zu helfen ist ihr Ziel. So wie Günter H. Er kann nun seine Frau so pflegen, dass sie keine weitere Hilfe von Fremden benötigt. Außerdem kann der 75-Jährige einmal in der Woche für zwei Stunden zu seinem Stammtisch gehen, denn ein gut bekannter Nachbar kümmert sich, dank des Einsatzes von Schwester Sylvia Kuznia, in dieser Zeit liebevoll um seine Frau. Und einmal in der Woche kommt Schwester Sylvia Kuznia und schaut, ob alles in Ordnung ist. Darauf freut sich Günter H. bereits dann, wenn sie gerade erst zur Tür raus ist. Pflege // 11

Medizin für alle Gesundheitsthemen leicht verstehen beim neuen Medi-Talk des MLK D as Interesse an Themen rund um die Ge sund - heit ist größer als je zuvor. Patienten, Angehörige und Interessierte möchten verstehen, mitreden können und vor allem aufgeklärt sein. Vorbeugung und Nachsorge, verschiedene Krankheitsbilder oder die Entwicklungen im Gesundheitswesen sind Inhalte, die Viele beschäftigen. Anlass für das Martin- Luther-Krankenhaus in Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Journalisten und Moderator Wulf Mämpel zu einer Talkrunde rund um Gesundheit und Medizin einzuladen. Medi-Talk möchte Einblicke geben, Wissen vermitteln und Fragen beantworten. In einem lockeren, informativen und unterhaltsamen Rahmen werden versierte Mediziner und Fachleute anderer Bereiche kompetent und patientennah über aktuelle medizinische Themen diskutieren. In ländlichen Gebieten ist es schon lange keine Seltenheit mehr, dass das nächste Krankenhaus weit weg ist. In Zeiten knapper Kassen wird auch oder gerade in der Gesundheitsbranche gespart. Dennoch ist das Martin-Luther-Krankenhaus bestens für die Zukunft gerüstet und für die wohnortnahe medizinische Versorgung der Wattenscheider Bevölkerung da. Die Spezialisierung in den Bereichen Orthopädie, Gefäßchirurgie und Kardiologie schafft weiterhin optimale Rahmenbedingungen für eine Spitzenmedizin im Martin-Luther-Krankenhaus. Doch stellt sich die Frage, wohin der Weg in Wattenscheid in Zukunft weiter gehen soll. So lautete das Thema beim ersten Medi-Talk des Martin-Luther-Krankenhauses im November: Ist Wattenscheid medizinisch gut versorgt? Wohin geht die Reise, wo liegen die Stärken, was sind die Schwächen? Wulf Mämpel, der in den letzten zehn Jahren über 100 Talkrunden zu Fragestellungen aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Medizin geführt hat, begrüßte zu diesem Thema hochkarätige Gäste auf dem Podium: Britta Anger Beigeordnete für Gesundheit, Jugend und Soziales der Stadt Bochum, Claudia Koch AOK-Regional-Direktorin für Bochum, Dortmund und Herne, Dr. Martin Lainka Chefarzt der Allgemeinen-, Viszeral- und Gefäßchirurgie des Martin-Luther-Krankenhauses, Dr. Hermann Josef Liesenklas Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie des Martin-Luther-Krankenhauses, Dr. Heinrich Walter Greuel Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor des Marien-Hospitals in Wattenscheid, Zentrum für geriatrische Akutbehandlung und Rehabilitation sowie Dr. Gudrun Altgassen, Fachärztin für Allgemeinmedizin in Wattenscheid. Sie alle führten eine angeregte Diskussion zum Thema. Schnell wurde klar, dass die Hellwegstadt mit dem Martin-Luther-Krankenhaus eine sehr moderne Klinik der Regelversorgung hat, die Medizin auf höchstem Niveau für ihre Patienten vorhält. Außerdem wurde deutlich, dass die Vernetzung sowohl mit den niedergelassenen Ärzten in Wattenscheid als auch mit der benachbarten Geriatrie hervorragend funktioniert. Für die Patienten bedeutet dies nicht zuletzt, dass ihnen unnötige Doppeluntersuchungen erspart bleiben. Durch die Schaffung neuer Versorgungsstrukturen kann das Martin-Luther-Krankenhaus auch auf externe Experten, etwa Onkologen aus benachbarten Krankenhäusern, zurückgreifen. Gerade im Hinblick auf den immensen Kostendruck ist dies ein Punkt, dem auch AOK-Regionaldirektorin Claudia Koch nur beipflichten kann. Gesundheitsdezernentin Britta Anger betonte die Wichtigkeit einer wohnortnahen medizinischen Versorgung, vor allem mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft. Bochum sei in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Der nächste Medi-Talk findet am 26. März 2012 statt, das Thema lautet dann: Alt, krank und einsam wie bleibe ich fit und froh oder: Was ist der Preis fürs Älterwerden? 12 // Medi-Talk

Medi-Talk // 13

oben von links: Prof. Dieter Schmalz (BUND), Marcus Schweizer (Techn. Leiter MLK), Christian Tögel (Energieagentur NRW), 14 // Engagement Annegret Dickhoff (BUND), Dietmar Ewerling (Geschäftsführer MLK) unten: Die modernisierte Heizungsanlage

Martin-Luther-Krankenhaus erhält als erste Bochumer Klinik BUND-Gütesiegel MLK setzt sich beispielhaft für Klimaschutz ein A ls erste Einrichtung in Bochum hat das Martin- Luther-Krankenhaus Wattenscheid im November das Gütesiegel Energie sparendes Krankenhaus des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.v. (BUND) erhalten. Mit der Auszeichnung würdigt der BUND das besondere Engagement, mit dem sich das MLK dafür einsetzt, Energie zu sparen und effizienter bereitzustellen. So gelang es, den Kohlendioxidausstoß jährlich um 20 Prozent zu reduzieren und damit rund 400 Tonnen Kohlendioxid zu sparen. Wir freuen uns, dass das Martin-Luther-Krankenhaus die hohen Anforderungen des BUND-Gütesiegels erfüllt und zeigen damit, wie intelligente Lösungen den Energiebedarf drastisch reduzieren, erklärt Annegret Dickhoff, Projektleiterin energiesparendes Krankenhaus des BUND-Arbeitskreises. Die Vorteile des Engagements liegen auf der Hand: Reduzierung der Energiekosten und Wertsteigerung des Hauses. Das ist ein großartiger Beitrag zum Klimaschutz. Die von uns ausgezeichneten Häuser zeigen mit ihrem Engagement, dass die Gesunderhaltung des Menschen und die Verantwortung gegenüber der Umwelt zusammengehören. Zentraler Bestandteil des Engagements im Martin- Luther-Krankenhaus ist die Modernisierung der Heizzentrale durch den Einbau einer Kraft-Wärme- Kopplungsanlage mit integriertem Energie-Speichermanagement. Der Vorteil der Anlage ist, dass die bei der Stromproduktion erzeugte Wärme vornehmlich zur Warmwasserbereitung zeitgleich auch zum Heizen genutzt wird. Durch die doppelte Energieausnutzung (Strom und Wärme) weist dieser Kraftwerkstyp einen besonders hohen Wirkungsgrad auf. Im Rahmen unserer Möglichkeiten müssen wir zum Umweltschutz so viel als möglich beitragen; wir haben deshalb in allen Energiefragen besondere Sorgsamkeit an den Tag zu legen. Wir entlasten die Umwelt, indem wir, so weit nur irgend möglich, umweltbezogene Erfordernisse und wirtschaftliche Notwendigkeit in Einklang bringen, so Dietmar Ewerling, Geschäftsführer des Martin-Luther-Krankenhauses. Bislang haben bundesweit 31 Krankenhäuser das BUND-Gütesiegel erhalten. Durch ihr vorbildliches Engagement für Energieeinsparung wurde der Atmosphäre Kohlendioxid in der Größenordnung des jährlichen Ausstoßes eines kleinen Dorfes mit ungefähr 2.000 Einwohnern erspart. In Bochum ist das Martin-Luther-Krankenhaus die erste Einrichtung, die das BUND-Gütesiegel erhalten hat. Engagement // 15

16 // Jubiläum

Ein gelungenes Fest Martin-Luther-Krankenhaus feierte 125-jähriges Jubiläum M it so vielen Besuchern hat das Martin-Luther- Krankenhaus nicht gerechnet: Rund 1500 Besucher strömten bei strahlendem Sonnenschein im September zur Voedestraße, um mit den Mitarbeitern der Klinik ein besonderes Fest zu feiern: Seit 125 Jahren sichert das Martin-Luther-Krankenhaus die medizinische Versorgung der Wattenscheider Bevölkerung. Ein guter Grund also für das MLK, mit seinen Patienten, Freunden und Gästen zu feiern. Bei herrlichem Wetter herrschte auf dem Krankenhausgelände ein reges Treiben, die Stimmung war ausgelassen. Dafür sorgten nicht zuletzt die Good- Time Band auf der Bühne sowie das Duo Naseweis, das mit einer Mischung aus Komik und Akrobatik das Publikum begeisterte. Neben der Unterhaltung stand natürlich auch die Information über das große medizinische Leistungsspektrum des Martin-Luther-Krankenhauses auf dem Programm. Neben den Fachvorträgen der Ärzte und den Informations-Ständen der Mitarbeiter und Selbsthilfegruppen waren auch die Führungen durch die neuen Räumlichkeiten der Endoskopie und Kardiologie gut besucht. So demonstrierte Chefarzt Dr. Hans-Peter Both das neue kardiale Ultraschall- System, bei dem alle technisch möglichen Ultraschallverfahren zur Anwendung kommen. ließen: Jeder Schüler hatte ein T-Shirt mit einem eigenen Spruch gestaltet, auf dem zu lesen war, warum er sich für eine Ausbildung im Martin-Luther- Krankenhaus entschieden hat. Die familiäre Atmosphäre und das gelebte Leitbild der Mensch steht im Mittelpunkt waren häufig genannte Gründe. Der Mensch im Mittelpunkt stand auch im Fokus der Festrede von NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens, die anlässlich des Festaktes zum Jubiläum des Martin-Luther-Krankenhauses vor geladenen Gästen sprach. Für mehr Menschlichkeit im Gesundheitswesen und weniger Kostendruck sprach sich Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz aus, die ebenfalls gern die Einladung des MLK zur Jubiläumsfeier annahm. Auch sie bescheinigte dem Martin-Luther-Krankenhaus eine erstklassige Arbeit und betonte, dass das Leitbild im MLK nicht nur auf dem Papier existiert, sondern tatsächlich gelebt wird. Als Dankeschön für das Engagement und Herzblut, mit dem die Mitarbeiter sich um die Patienten kümmern, rundete dann ein großes Mitarbeiterfest die Jubiläumsfeierlichkeiten des Martin-Luther- Krankenhauses ab. Beeindruckt waren die Besucher auch vom großen Engagement der Krankenpflegeschüler, die sich für den Tag der offenen Tür etwas Besonderes einfallen Höhepunkt des Mitarbeiterfestes war der Auftritt des aus Funk und Fernsehen bekannten Piet Klocke, der für gute Stimmung sorgte. Jubiläum // 17

Ein Aufklärungsgespräch zur richtigen Medikation ist notwendig Sodbrennen, Aufstoßen, Bauchschmerzen Die Refluxkrankheit der Speiseröhre I st der Verschlussmechanismus des Schließmuskels am Mageneingang unzureichend, kommt es zu häufig und zu lange zum Rückfluss des sauren Mageninhalts in die Speiseröhre. Dies kann zu äußerst lästigen Beschwerden mit Einschränkung der Lebensqualität führen. Man spricht von einer Refluxkrankheit. Die Refluxkrankheit ist eine häufige, vom Alter und Geschlecht unabhängige, Erkrankung, von der etwa 10-20% der Menschen in den westlichen Industrieländern betroffen sind. Woran erkenne ich eine Refluxkrankheit? Bei den Beschwerden unterscheidet man untere Refluxsymptome (wie Sodbrennen, Aufstoßen, Schmerzen hinter dem Brustbein und/oder im Oberbauch, Schluckerschwernis und Schmerzen beim Schlucken) und obere Refluxsymptome (wie Brennen im Rachen, Rückfluss von Nahrung ohne Erbrechen, Reizhusten, Räuspern, belegte Stimme, Heiserkeit und Asthmaanfälle). Oft werden die Symptome durch folgende Faktoren ausgelöst oder verstärkt: opulente 18 // Innere

Mahlzeiten, lange Nüchternphasen, süße Speisen, Alkohol, gebückte Körperhaltung, flaches Liegen. Auch verschiedene Medikamente können zur Zunahme der Beschwerden führen wie Asthmamittel, Nitrate gegen Angina pectoris, Medikamente gegen Bluthochdruck, Psychopharmaka, weibliche Hormone ( Pille ) und pfefferminzölhaltige Präparate. Die Untersuchung Weder Art, Intensität noch Häufigkeit der Symptome erlauben einen Rückschluss auf den Schweregrad der Refluxerkrankung. Daher sollte frühzeitig, möglichst vor Einleitung einer Therapie, eine Magenspiegelung durchgeführt werden. Nur durch die endoskopische Untersuchung kann festgestellt werden, ob eine Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) vorliegt. Außerdem können andere Ursachen wie z.b. Magenoder Zwölffingerdarmgeschwüre ausgeschlossen werden. Diese erste Magenspiegelung ist nicht nur für die Therapie, sondern besonders für die Verlaufskontrolle von Bedeutung. Helfen Medikamente? Die Ziele der Therapie sind die Beschwerdefreiheit, die Abheilung der Entzündung in der Speiseröhre sowie die Vermeidung von Rückfällen und Komplikationen. Sowohl die Refluxkrankheit ohne Entzündung als auch die Refluxösophagitis wird mit Medikamenten, die die Magensäure blockieren, behandelt. Maßnahmen wie das Anheben des Bettkopfendes, eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht, Verzicht auf Alkohol und Nikotin, das Meiden von Kaffee, Süßigkeiten, Zitrusfrüchten oder Spätmahlzeiten können hilfreich sein, die Wirkung ist jedoch gering. Die effektivste Therapie für jedes Stadium der Refluxkrankheit ist die Medikamenten-Einnahme wie z.b. Omeprazol, oder Pantoprazol. Die medikamentöse Behandlung wird über vier bis acht Wochen durchgeführt. In 70 bis 100% der Fälle kommt es dadurch zu einer vollständigen Abheilung der Entzündung in der Speiseröhre. Bestehen unter dieser Therapie weiterhin Beschwerden, sollte die Dosis auf das Doppelte bis Dreifache gesteigert werden. Bei Beschwerdefreiheit kann die Therapie beendet werden. Über 50% der Patienten haben jedoch vier bis acht Wochen nach Therapieende erneut Refluxsymptome, weshalb eine Langzeitbehandlung notwendig ist. Diese kann in der Mehrzahl der Fälle als Therapie nach Bedarf durchgeführt werden. In der Regel genügt eine Medikamenteneinnahme alle zwei bis drei Tage, um beschwerdefrei zu sein. Welche Komplikationen können auftreten? Bei etwa 10% der Patienten mit Refluxösophagitis kommt es zu Zellveränderungen in der unteren Speiseröhre (Barrett-Ösophagus), ein Speiseröhrenkrebs kann die Folge sein. Um dieses im Frühstadium zu entdecken, empfiehlt Dr. Ute Schwegler, Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin, Fachbereich Gastro enterologie, eine Gastroskopie mit Entnahme von Gewebsproben in jährlichen Abständen. Es ist nicht bekannt, in welchem Zeitraum sich diese Komplikationen entwickeln können. Nach Meinung unserer Experten sollten Patienten mit entzündlicher Refluxkrankheit alle drei Jahre gastroskopiert werden. Wird die entzündliche Refluxkrankheit nicht oder unzureichend behandelt, kann im Bereich des Mageneingangs eine entzündlich narbige Einengung entstehen, die zu ausgeprägten Schluckstörungen (Steckenbleiben der Nahrung, Erbrechen) führt. Durch eine endoskopische Aufweitung kann diese sog. Stenose behoben werden. Nach der Aufweitung ist eine lebenslange medikamentöse Therapie mit Protonenpumpenhemmern dringend angeraten, denn ohne diese Behandlung kommt es innerhalb weniger Wochen wieder zur Einengung. Blutung Eine Blutung der entzündlich veränderten Schleimhaut mit Bluterbrechen und schwarzem Stuhl (Teerstuhl) ist selten. Mit einer intravenösen Protonenpumpenhemmer-Therapie kann die Blutung rasch gestoppt werden. Bluttransfusionen sind nur in ganz seltenen Fällen erforderlich. Wann operieren? Die Antirefluxchirurgie ist der medikamentösen Therapie gleichwertig. Die Erfolgsrate liegt bei 85 bis 95%. Voraussetzung einer chirurgischen Therapie ist, dass der Patient langfristig behandelt werden muss. Auch wer die Medikamente nicht verträgt oder trotz der Medikamenteneinnahme weiterhin große Beschwerden hat, sollte eine Operation in Erwägung ziehen. Im höheren Lebensalter (über 70 Jahre) oder bei ernsten Begleiterkrankungen sollte nicht operiert werden. Es gilt allerdings zu bedenken, dass bis zu 30% der operierten Patienten nach fünf Jahren wieder Medikamente wegen erneuter Refluxbeschwerden einnehmen. Innere // 19

20 // Rezept

Der Küchenchef empfiehlt... Klassischer Gänsebraten Zutaten Gans Äpfel Boskop Zwiebeln Beifuss Majoran Selleriewürfel Möhrenwürfel Orangensaft Pfeffer Salz 5 kg 6 Stück 0,5 kg 1/4 Teelöffel 1/4 Teelöffel 150 g 300 g 200 g Tipp: Das Gänsefett aufbewahren! Wenn Sie gern Rotkohl dazu essen, geben Sie davon ein paar Löffel in den Rotkohl, dadurch bekommt er seinen typischen Glanz und einen hervorragenden Geschmack. Sollte nach dem Entfetten erkennbar sein, dass nur sehr wenig Flüssigkeit vorhanden ist, nochmals 250 ml Wasser und den Orangensaft dazu geben. Nun die Gemüsewürfel in den Fond legen und mit der Gans weitere 1,5 Stunden bei 160 Grad im Ofen garen. Die Gans alle 20 Minuten mit dem Gänsefond, der sich gebildet hat, begießen. Nach 1,5 Stunden prüfen Sie, ob die Gänsekeulen weich sind, indem Sie mit einer Fleischgabel hinein stechen. Können Sie die Gabel leicht herausziehen, ist die Gans gar. Zubereitung: Die Gans von innen und außen mit klarem Wasser abspülen. Die Äpfel und Zwiebeln schälen, in große Würfel schneiden und mit Salz, Pfeffer, etwas Majoran und Beifuss würzen. Die Gans mit den gewürzten Äpfeln und Zwiebeln füllen. Die Gans vom Backblech nehmen. Auf ein Gitterrost legen und wieder in den Ofen schieben. Bei 220 Grad die Gans 5 bis zehn Minuten knusprig braten, je nachdem, wie knusprig die Gans sein soll. Den Gänsefond aus dem Backblech durch ein Sieb passieren, aufkochen und abbinden. Bei Bedarf mit Salz, Pfeffer und Beifuss würzen. (Beifuss fördert die Verdauung von Gänsefett). Nun die Gans mit Salz und etwas weißem Pfeffer von außen würzen, mit der Brustseite in ein tiefes Backblech legen und 500 ml Wasser zugeben. Die Gans bei 160 Grad rund 1,5 Stunden im Ofen garen. Danach die Gans wenden (Brustseite nach oben). Ein Großteil des Gänsefettes wurde jetzt schon ausgebraten. Entfetten Sie den Gänsefond, der sich im tiefen Backblech gebildet hat. Sollten Sie gerne Maronen essen, können Sie diese 45 Minuten vor der Garzeit in das Backblech legen. So haben Sie ohne einen großen Aufwand die Maronen zubereitet. Dazu empfehle ich Ihnen Kartoffelklöße und Apfelrotkohl. Ihr Sascha Waller Leitung Wirtschafts- und Versorgungsdienst Rezept // 21

Lebensfreude auf vier Pfoten Wie Besuchshund Emma die Entzugsbehandlung in der Psychiatrie positiv unterstützt S ie kann gut zuhören, ist unheimlich charmant und dabei gerade erst vier Jahre alt. Die Rede ist von Emma, dem Besuchshund der Station Delphi in der psychiatrischen Abteilung des Martin-Luther- Krankenhauses. Mit ihren Knopfaugen und dem unverwechselbaren gutmütigen Wesen wickelt die Golden-Retriever Hündin alle um den Finger, sowohl die Patienten als auch die Mitarbeiter. Ihre Ausbildung als Besuchshund absolvierte Emma mit Bravour, die Anforderungen sind aber ganz anders, als bei Therapiehunden. Bei der Eignung zum Besuchshund gibt es eigentlich keine strengen Vorgaben, weiß Gernot Wienand, Herrchen von Emma und stellvertretender Stationsleiter auf der Station Delphi. Der Hund muss natürlich die Grundkommandos kennen und gut sozialisiert sein. Allerdings ist es auch wichtig, dass Emma sich von mir lösen kann und aktiv auf die Patienten zugeht. Das alles bringt Emma mit. Wer auf der Station Delphi eine freiwillige Entzugsbehandlung von der Drogenabhängigkeit macht, hat es nicht leicht. Entzugserscheinungen wie Alpträume, Schlafstörungen oder Schüttelfrost und eine gesteigerte Aggressivität treten unweigerlich auf, das wissen die Patienten auch. Denn die meisten von ihnen haben den Ausstieg aus der Heroinsucht bereits hier oder in anderen Einrichtungen schon öfter vergeblich versucht. Manch einer bricht die Therapie auch mittendrin ab, wenn er das Gefühl hat, es nicht zu packen. Zwar versuchen die Stationsmitarbeiter, die Patienten zum Bleiben und Durchhalten zu bewegen, aber es gilt das Prinzip der Freiwilligkeit. Wer gehen will, kann gehen. Wir zwingen niemanden, einen Entzug zu machen. Vor der Aufnahme müssen sich unsere Patienten regelmäßig telefonisch melden. So wissen wir, ob ein Abhängiger wirklich den Entzug möchte oder sich nur aus einer Laune heraus bei uns angemeldet hat, erklärt Stationsleiterin Melanie Zientarra. Wer Angst vor dem Hund hat oder Hunde einfach nicht mag, muss sich mit dem Tier natürlich nicht beschäftigen. Aber dem Charme der hübschen Hundedame kann sich auf Dauer sowieso niemand entziehen. Außerdem wissen hier alle, dass Emma die gesteckten Grenzen nicht überschreitet. Dazu gehört auch das strenge Einhalten der geltenden Hygieneregeln wie die Tatsache, dass Emma weder den Speiseraum noch die Patientenzimmer betritt. Wer sich für den Entzug entschieden hat und durchhält, bleibt in der Regel drei Wochen auf der Station Delphi. Drei Wochen, in denen viele Patienten eine richtige Beziehung zu Emma entwickeln. Der Hund merkt, wenn es einem Menschen schlecht geht, er kann stundenlang zuhören und hat keine Vorurteile. Aus diesem Grund schließen die meisten die blonde Hündin schnell in ihr Herz. Außerdem hört Emma auf das, was man ihr sagt. Wer Essbares verteilt, hat 22 // Psychiatrie

Besuchshund Emma in Aktion gute Karten bei ihr, denn die Golden-Retriever Dame lässt sich natürlich auch bestechen bei Hundeleckerchen kann sie einfach nicht widerstehen. Wie bereits erwähnt, ist Emma kein Therapiehund, sondern sorgt auf der Station Delphi für Ablenkung und Abwechslung, sie dient als Motivator, Eisbrecher und Ruhepol. Wenn Emma den Raum betritt, drehen sich die Gespräche unserer Patienten nicht mehr nur um die Drogensucht, sondern um Hunde, Katzen, Vögel. In diesem Moment hilft die Hündin uns, besser mit den Patienten ins Gespräch zu kommen und über Verantwortung, Einsamkeit oder individuelle Probleme zu sprechen. Emma bringt Ruhe mit und verfügt über eine unendliche Geduld eben das, was viele Menschen heutzutage nicht mehr haben, so Wienand. Geduldig ist Emma auch bei den Spaziergängen, die ihr Boss den Patienten anbietet. Sobald die Hündin dabei ist, melden sich umso mehr Patienten für eine Runde durch den Park an. Spielen, Verantwortung übernehmen und dem Hund dabei zuschauen, was Lebensfreude heißt hier kommt der therapeutische Effekt dennoch unweigerlich zum Tragen. Manch einer hat durch Emma auch seine Angst vor Hunden überwunden, denn eines ist Emma wie viele andere Hunde ganz bestimmt: Einer der liebsten und treuesten Begleiter des Menschen. Das alles hat auch Chefarzt Dr. Jürgen Höffler überzeugt, dem Projekt zuzustimmen. Wir haben einen streng medizinischen und therapeutischen Ansatz. Der bleibt auch durch den Einsatz des Besuchshundes unverändert. Emma dient als zusätzlicher Ruhepol und trägt zum Wohlbefinden der Patienten bei. Deshalb bin ich froh, dass wir dieses in der Umgebung einmalige Projekt gestartet haben. Psychiatrie // 23

Ein schwerwiegendes Problem Adipositas-Selbsthilfegruppe und Wattenscheider Ärzte koordinieren Unterstützung D iejenigen, die es betrifft, wissen es schon lange: Sie sind übergewichtig. Das ist nicht außergewöhnlich, denn Übergewicht ist ein zunehmendes Problem unserer Gesellschaft. Extremes Übergewicht ist mittlerweile eine anerkannte Erkrankung und häufig Ursache vieler Nebenerkrankungen mit ernsthaften Gesundheitsfolgen und verkürzter Lebenserwartung der Betroffenen. Eine Gewichtsabnahme ausschließlich mit Hilfe einer Diät ist bei extremem Übergewicht nicht ausreichend. Nur wenn gleichzeitig verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, können die Patienten abnehmen und dauerhaft ihr Gewicht halten, erklärt Dr. Martin Lainka, Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Martin-Luther-Krankenhaus. Aus diesem Grund hat sich der Mediziner direkt bereit erklärt, mit der Adipositas-Selbsthilfegruppe Wattenscheid zu kooperieren und diese mit Rat und Tat zu unterstützen. Zum ersten Treffen der Gruppe in den neuen Räumlichkeiten des Praeventologicums Chefarzt Dr. Martin Lainka mit Andrea Wiemers von der Selbsthilfegruppe 24 // Selbsthilfe

kam Dr. Lainka dann auch gleich mit weiteren Kollegen des MLK, unter anderem der Chefärztin der Abteilung für Innere Medizin und Gastroenterologie, Dr. Ute Schwegler. Das multimodale Konzept, mit dem wir der Fettleibigkeit begegnen, besteht, wie der Name schon sagt, aus verschiedenen Modulen (Bausteinen). Diese Module sind Ernährung, Bewegung und Verhalten. Das neue Konzept wollen wir in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe und allen beteiligten Kollegen erarbeiten und zum Adipositaszentrum ausbauen, ergänzt Lainka. Zum zweijährigen Jubiläum der Adipositas-Selbsthilfegruppe Wattenscheid waren auch Teilnehmer aus Gelsenkirchen, Essen und Herne im Praeventologicum im Ärztehaus des Martin-Luther-Krankenhauses zu Gast. Gespannt hörten sie den Ausführungen der Mediziner der Wattescheider Klinik zu. In enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten und niedergelassenen Fachärzten wollen sie für die Patienten Wege aus der Erkrankung aufzeigen und sie beim Abnehmen begleiten. Das Ziel sind kurze Wege ohne lange Wartezeiten für alle Patienten durch einen engen Kontakt zwischen Betroffenen, Therapeuten und Krankenkassen. Aus diesem Grund nahm auch Dr. Gudrun Altgassen, Ärztin für Allgemeinmedizin in Wattenscheid, an dem Treffen teil. Um wirklich dauerhaft abzunehmen, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen und auf jeden Einzelfall abgestimmt werden, weiß die Hausärztin. Diese Maßnahmen sind Ernährungstherapie, mehr körperliche Bewegung, Verhaltensänderung und psychologische Unterstützung und ggf. adipositas-chirurgische Maßnahmen Andrea Wiemers, Vorsitzende der SHG, ist bereits von dem Konzept überzeugt; Wir freuen uns sehr, Teil des geplanten Zentrums mit seinen stationären und ambulanten Spezialisten zu sein. Wichtig für uns sind direkte Ansprechpartner, die wir bei Fragen einfach mal anrufen können und die uns und unsere Probleme ernst nehmen. Im Martin-Luther-Krankenhaus fühlen wir uns verstanden und medizinisch sehr gut versorgt. Info: Die Adipositas-Selbsthilfegruppe Wattenscheid trifft sich jeden 3. Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Praeventologicum im Ärztehaus des Martin- Luther-Krankenhauses Wattenscheid, Voedestraße 69-71. Kontakt: 01577-931 26 40 Selbsthilfe // 25

Gut gelaufen! Team des Martin-Luther-Krankenhauses zeigt gute Kondition beim AOK Firmenlauf B eim AOK Firmenlauf am Kemnader Stausee im Juli überzeugte die Mannschaft des Martin- Luther-Krankenhaus durch ausgezeichnete Fitness: In der Teamwertung landeten die Männer der Wattenscheider Klinik auf dem siebten Platz, die Frauen auf dem neunten Platz. Als schnellster Läufer ging Oberarzt Dr. Joachim Kropff ins Ziel, der die fünf Kilometer lange Strecke in nur 20 Minuten bewältigte. Doch bei der Veranstaltung ging es nicht nur um sportlichen Wettkampf, sondern auch um Gemeinschaftlichkeit. So liefen Verwaltungsmitarbeiter zusammen mit Ärzten, Sozialarbeitern und Krankenpflegern. Gemeinsam freute man sich schließlich über die guten Mannschaftswertungen. Auch im nächsten Jahr ist das Team MLK wieder beim Firmenlauf dabei. Das Team des MLK Hilfe bei der Selbsthilfe Beratungszentrum für medizinische Hilfsmittel am MLK gegründet M edizinische Hilfsmittel sind für Betroffene ein wichtiger Teil ihres Lebens und zwingend notwendig, um eine körperliche Einschränkung qualitativ auszugleichen. Aber sie können auch dazu dienen, den Alltag zu erleichtern und die Pflege zu Hause erst zu ermöglichen. Mit dem neuen Beratungszentrum für medizinische Hilfsmittel unterstützt das Martin-Luther-Krankenhaus Patienten bei der richtigen Auswahl der Produkte. Angesprochen werden Menschen, die aufgrund chronischer Wunden oder z.b. Anlage eines künstlichen Darmausganges auf medizinische Hilfsmittel angewiesen sind. Auch Patienten mit Inkontinenzproblemen oder notwendiger künstlicher Ernährung treffen im neuen Beratungszentrum unter der Leitung von Chefarzt Dr. Martin Lainka auf ein Expertenteam aus Ärzten, Krankenpflegern und Medizinprodukteberatern, das bei der optimalen Auswahl und Anpassung der Hilfsmittel unterstützend und beratend zur Seite steht. Häufig bedeutet die individuelle Beratung mit Anpassung der medizinischen Hilfsmittel an den persönlichen Bedarf einen enormen Gewinn an Lebensqualität. Durch ausreichende Information über die Anwendungsmöglichkeiten kann es gelingen, eine persönliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit zu erreichen oder zu erhalten, so Dr. Lainka. Das Beratungszentrum wendet sich hierbei sowohl an Betroffene als auch an pflegende Angehörige. Die Sprechstunde des Beratungszentrums findet jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat in der Zeit von 14:00 16:00 Uhr in der chirurgischen Abteilung des Martin-Luther-Krankenhauses statt. Eine Terminvereinbarung ist unter der Telefonnummer 02327-65 1703 notwendig. 26 // Aktuelles

Weg mit dem unnötigen Ballast Chancen und Grenzen des (Heil-)Fastens A nfang Januar sind die guten Vorsätze der Silvesternacht ganz frisch! Fassen Sie die Chance am Schopfe, gönnen Sie sich und Ihrem Körper eine Auszeit. Wir informieren Sie über die verschiedenen Fastenmethoden. Der Sinn des Fastens liegt dabei nicht darin, möglichst schnell viel abzunehmen, richtiges Fasten beinhaltet vielmehr eine Auszeit für Körper und Seele. Doch welche Vorteile hat das Fasten und welche Risiken müssen berücksichtigt werden? Wer darf überhaupt fasten? Am Montag, den 06.02.2012 in der Zeit von 17:00 bis 18:30 Uhr informieren wir Sie über das Heilfasten. Nach der trockenen Theorie beginnt im Febru ar 2012 eine gemeinsame Fastenzeit. Zu folgenden Terminen treffen wir uns zum gemeinsamen Fasten: Jeweils am Dienstag: 14.02.2012 und 21.02.2012 in der Zeit von 17:00 bis 18:30 Uhr Wo? Martin- Luther- Krankenhaus Gesundheits- und Krankenpflegeschule (1. Etg) Voedestraße 79 44866 Bochum Tel. 02327-65 4431 Nichts ohne meine Zustimmung W er hat das noch nicht erlebt? Im Alltag lässt oft ein Gefühl des Ausgeliefertseins und der Ratlosigkeit man sich nicht so schnell unterkriegen und hervor. Wie diesem Gefühl beizukommen ist, steht seine Frau oder seinen Mann. Dann kommt wird am Dienstag, den 24.04.2012 in der Zeit von man plötzlich ins Krankenhaus und alles ist ganz 17:00 bis 18:30 Uhr unser Thema sein. anders. Durch die ungewohnte Situation, sich ganz Wo? Martin- Luther- Krankenhaus auf andere, oftmals fremde Menschen verlassen zu Gesundheits- und Krankenpflegeschule (1. Etage, müssen, und die zu bewältigende Krankheit, rufen linker Klassenraum) Voedestr. 79 44866 Bochum Rücken-Stark! Wie stärke ich meinen Rücken für die Pflege meines Angehörigen? P flege-know-how für Angehörige: Sie haben sich dazu entschlossen, einem Angehörigen bei der Bewältigung des täglichen Lebens zu helfen oder ihn zu pflegen? Sie haben aber nie richtig gelernt, rückenschonend zu arbeiten? Heben, Tragen, Bücken diese Tätigkeiten sind im Rahmen von Pflegetätigkeiten notwendig, führen aber zu einer starken Belastung von Wirbelsäule und Bandscheiben der pflegenden Angehörigen. Durch geschultes Personal erlernen Sie bei uns, sowohl theoretisch als auch praktisch, Griffe und Techniken, die das Lagern und Bewegen für Sie und Ihren zu pflegenden Angehörigen leichter und vor allem sicherer machen. Wann? Dienstag, den 12.06.2012 in der Zeit von 17:00 bis 18:30 Uhr. Wo? Martin- Luther- Krankenhaus Gesundheits- und Krankenpflegeschule (1. Etg.) Voedestr. 79 44866 Bochum Aktuelles // 27

MLK // Abteilungen im Überblick Abteilung für Chirurgie Fachbereich Allgemein-, Visceral- und Gefäßchirurgie Telefon: 02327-65 1703 Chefarzt Dr. med. Martin Lainka Behandlungsschwerpunkte: Allgemeine Chirurgie Minimalinvasive Chirurgie des Bauchraumes (insbesondere bei Darmresektionen, Magenoperationen, Gallenblasenoperationen, Blinddarmoperationen) Gesamtes Spektrum der konventionellen Bauchchirurgie Hernienchirurgie mit v.a. minimalinvasiven Operationstechniken Schilddrüsenchirurgie mit Neuromonitoring Antirefluxchirurgie Proktologie mit transanaler Enddarmchirurgie Arterielle und venöse Gefäßchirurgie (insbesondere Halsschlagadereingriffe und Gefäßeingriffe der Bauch- und Beinschlagadern) Minimalinvasive endovaskuläre Gefäßchirurgie (Ballonkatheter- und Stenttechniken) Abteilung für Chirurgie Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie Telefon: 02327-65 1703 Chefarzt Dr. med. Hermann-Josef Liesenklas Behandlungsschwerpunkte: Unfallchirurgie Orthopädische Chirurgie Hüft- und Kniegelenksendoprothetik Handchirurgie Fußchirurgie Arthroskopie: Arthroskopische Operationen am Kniegelenk einschließlich vordere Kreuzband-Ersatzplastik; Meniskusresektion und -refixation, Knorpeltransfer, Schulterarthroskopie (diagnostisch und therapeutisch) Sprunggelenksarthroskopie (diagnostisch und therapeutisch) Minimalinvasive endoskopische Carpaltunnelchirurgie D-Arzt-Verfahren ( inkl. 6-Verfahren) Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin Telefon: 02327-65 1902 Chefarzt Dr. med. Alexander Andres Behandlungsschwerpunkte: Anästhesie OP-Vorbereitung Intensivmedizin Schmerztherapie Palliativmedizin 28 // Abteilungen im Überblick

Abteilung für Innere Medizin Fachbereich Gastroenterologie Telefon: 02327-65 1621 Chefärztin Dr. med. Ute Schwegler Behandlungsschwerpunkte: Herz und Kreislaufkrankheiten mit kompletter, nicht invasiver Diagnostik Leber-, Magen-, Darmerkrankungen Lungen- und Atemwegerkrankungen Erkrankungen der Niere und der ableitenden Harnwege Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse Untersuchung und Behandlung bei Diabetes einschl. Diätberatung Erkrankungen des Blutes Diagnostik und Therapie der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises Komplette Röntgendiagnostik Abteilung für Innere Medizin Fachbereich Kardiologie Telefon: 02327-65 1603 Chefarzt Dr. med. Hans Peter Both Behandlungsschwerpunkte: Kardiologische Diagnostik und Therapie Herzkatheteruntersuchungen Diagnostik und Therapie von: Herzklappenerkrankungen, Koronare Herzkrankheit, Herzmuskelerkrankungen, Herzrhythmusstörungen Implantation von Ein- und Zweikammer-Herzschrittmachern Ambulante Ultraschalldiagnostik: Schluckultraschall, 3D-Echokardiografie, Stress-Echokardiografie Abteilung für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik Telefon: 02327-65 1803 Chefarzt Dr. med. Jürgen Höffler Behandlungsschwerpunkte: Depressive Störungen Angststörungen Persönlichkeitsstörungen Psychosen Demenzen und psychische Erkrankungen im Alter Alkoholabhängigkeit Medikamentenabhängigkeit Drogenabhängigkeit Abteilungen im Überblick // 29