Kurzbeschreibung DOUBLE DEGREE Lyon Allgemeine Motive und Anforderungen Die Motive für ein DOUBLE DEGREE Studium im Ausland sind so vielfältig wie verschieden. Zum einen spielen sicherlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, internationale Erfahrung, deutliche Verbesserung der Sprachkenntnisse und das Kennenlernen neuer Arbeitsweisen eine große Rolle. Zum anderen gibt einem ein solcher Austausch auch die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, neue Erfahrungen zu sammeln, neue Freunde zu finden und nicht zuletzt einmal von zuhause wegzukommen. Die Anforderungen, die an einen Bewerber gestellt werden, sind relativ klar umrissen: es werden überdurchschnittliche Leistungen und eine hohe Motivation für neue Erfahrungen gefordert. Ersteres bedeutet, dass möglichst alle Prüfungen der ersten vier Semester bestanden sein müssen (Ausnahmeregelungen sind möglich). Viel wichtiger ist jedoch die persönliche Motivation, die sowohl in einem Motivationsschreiben als auch im persönlichen Gespräch bewiesen werden muss. Sehr gute Sprachkenntnisse zum Zeitpunkt der Bewerbung sind nicht zwingend erforderlich, es wird jedoch erwartet, dass der Bewerber sich angemessen auf seinen Auslandsaufenthalt vorbereitet. In Frankreich ist die Unterrichtssprache Französisch. Vorbereitung Die intensive Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt beginnt etwa ein halbes Jahr vor Beginn des Austausches. Die TU Darmstadt bietet Sprachkurse und einen französischen Mathematik-Stützkurs an, an deren Teilnahme DOUBLE DEGREE Bewerber verpflichtet sind. Aufenthalt Der Aufenthalt beginnt meist Anfang September und dauert vier Semester. Im Fall von Lyon hat man zwischen dem ersten und zweiten Semester keine Semesterferien, dafür aber eine Woche im November und zwei Wochen zwischen den Jahren frei. Nach dem zweiten Semester (Ende Mai) hat man bis Anfang September frei (keine Klausuren in dieser Zeit!), aber muss ein mindestens vierwöchiges Grundpraktikum ableisten. Hier ist es in manchen Fällen möglich, sich ein deutsches Grundpraktikum anerkennen zu lassen oder eben dieses abzuleisten. Nach dem zweiten Jahr (Ende März) hat man gut fünf Monate bis zum Beginn des Wintersemesters in Darmstadt. In dieser Zeit wird ein mindestens dreimonatiges Praktikum gefordert, wobei es sich hierbei lohnen kann, dies etwas zu verlängern.
Aufgrund der Struktur des DOUBLE DEGREE Programmes, verlängert sich die reguläre Studienzeit um ein Jahr. In den ersten drei Semestern hat man einen relativ genau vorgegebenen Studienplan mit den verschiedensten Fächern aus dem Bereich der Ingenieurswissenschaften. Im vierten Semester hat man die Möglichkeit mittels Wahlpflichtfächern sein Studium freier zu gestalten. Zum Studium und Leben im Ausland sei auf die zahlreichen Erfahrungsberichte unserer Studenten verwiesen (LINK!) Anerkennung Nach dem Aufenthalt ist es wichtig, sich die erbrachten Leistungen anerkennen zu lassen. Aus den vier Semestern (120CP) werden je nach Fachrichtung 60CP für die letzten beiden Bachelorsemester anerkannt. Die restlichen CP können unter Umständen (mit oder ohne Note) im Masterbereich anerkannt werden. Man sollte sich direkt nach der Rückkehr nach Darmstadt mit den Verantwortlichen des Fachbereiches in Verbindung setzen. Eine sehr einfache Regelung gilt für den FB16 (Maschinenbau), wo eine relativ ausführliche Äquivalenzliste vorliegt. Die Wahlpflichtfächer aus dem vierten französischen Semester können ohne Umstände im Master-Wahlpflichtbereich oder nach kurzer Prüfung des Inhaltes durch den entsprechenden Professor auch im Kernfachbereich anerkannt werden. Es werden während des Aufenthaltes zwei Studienarbeiten geschrieben, von denen die erste als Bachelorarbeit (12CP) und die zweite z.b. als ADP anerkannt werden kann (8CP).
Detailinformationen DOUBLE DEGREE Lyon FB16 2009/11 Fachliche Anforderungen Nach vier erfolgreich abgeschlossenen Semestern (MPE) ist ein DOUBLE DEGREE in Lyon von fachlicher Seite sicherlich ohne größere Probleme möglich. Allerdings sollte sich in zwei Bereichen intensiv vorbereitet werden: zum einen sollte die französische Sprache zumindest auf einem niedrigen Sprachniveau sicher beherrscht werden. Zum andern sollte man sich im Fach Mathematik auf die intensiven Anforderungen des ersten Austauschsemesters vorbereiten. Die Fächer im ersten Semester an der ECL sind in der Regel die schwierigsten für einen Maschinenbauer. Neben Mathematik (Stützkurse werden angeboten) stehen Regelungstechnik, Elektrotechnik, Informatik und BWL auf dem Lehrplan. Mit einem gewissen Maß an Fleiß lassen sich hier jedoch zumindest ausreichende Noten erzielen. Man darf sich von unbefriedigenden Ergebnissen im ersten Semester nicht demotivieren lassen. Ausländische Studenten genießen zumindest zu Beginn des Austausches einen gewissen Bonus, und sprachliche Fehler führen nicht zu einer schlechteren Bewertung. Die Erfahrung hat gezeigt, dass man sich als Maschinenbauer nach dem ersten Semester in der Regel unter den 25% schlechtesten des Jahrgangs wiederfindet. Aufgrund von gelehrten Fächern, sprachlicher Verbesserung und der meist nachlassenden Motivation der französischen Studenten ist es allerdings oft möglich, das letzte Jahr unter den besten 20% abzuschließen. Anerkennungen Bachelor Nach Beendigung des Austausches sollte man möglichst zügig einen Termin im MechCenter ausmachen. Mit den Transcrips of Records aus Lyon wird nun besprochen, welche Fächer wie anerkannt werden können. Ein Beispiel: TU Fächer CP ECTS Frz. Kurse Strukturdynamik 6 STI tc 2 traitement du signal MSS tc 1 Mécanique des solides et des structures MSS tc 2 Mécanique des solides déformables aspects expérimentaux MSS tc 3 Etudes pratiques en mécanique des solides Systemtheorie und Regelungstechnik 6 ECS tc0 tc1 tc2 tc3 Energie éléctrique et commande des systèmes Wärme- und Stoffübertragung 4 FLE tc1 Fluides et energie - concepts et applications Numerische Berechnungsverfahren 4 MTH tc 5 Mathématiques adaptées FLE tc 2 Fluides et energie - méthodes expérimentales et numériques Philosophie für MB 6 SHS tc1 tc2 tc3 Sciences humaines et sociales Wahlpflichtbereich (21CP) 6 GM tc1 tc2 tc3 Génie Mécanique 3 PCM tc 3 Synthèse et étude de cas en matière et matériaux PCM tc 2 Travaux pratiques chimie-physique, photonomie 6 INF tc1 tc2 tc3 tc4 Informatique 6 PCM tc 1 Physique et chimie de la matière Bachelor Thesis 12 PRO tc 6 Projet d'études
Diese Fächer sind Teil des Pflichtprogrammes in Lyon, man bekommt die Anerkennung also unabhängig davon, welche Vertiefungen man in Lyon wählt. Die Anerkennung dauert nach Unterzeichnung durch den Fachbereich etwa drei Wochen, danach kann man sein Bachelor-Zeugnis beantragen und sich für den Master einschreiben. Wider Erwarten vor Beginn des Austausches nicht bestandene Klausuren können entweder in Lyon nachgeschrieben werden (mit Professor abklären) oder werden nach Ende des Austausches nachgeholt. Dies ist in der Regel kein großes Hindernis, da man das erste Semester in Darmstadt normalerweise noch als Bachelor-Student absolviert (Die Anerkennung braucht ihre Zeit, aber man kann bis zu 30CP aus dem Masterbereich vorziehen und verliert somit kein Semester). Anerkennungen Master Für den Bachelor werden 60 der 120 geleisteten CP anerkannt. Theoretisch kann man sich also bis zu 60 CP im Masterbereich anerkennen lassen, womit das Jahr Verlängerung wegfiele. Allerdings sollte man hier dreierlei Dinge abwägen: Sind die französischen Noten gut genug um den Master-Schnitt nicht zu sehr nach unten zu ziehen? (Anerkennung ohne Note ist war möglich, aber dann werden ALLE französischen Leistungen ohne Note eingetragen) Entsprechen die gewählten Vertiefungen den Anforderungen des Fachbereiches? (Z.B. Sportkurse, Musik etc.) Wenn ich den gesamten Wahlpflichtbereich im Master mit Anerkennungen fülle, kann ich evtl. in Darmstadt Fächer nicht belegen, die mich interessieren In meinem Falle habe ich nur Fächer mit A (Note 1,0) und B (Note 1,3) anerkennen lassen. Die Äquivalenzliste sieht wie folgt aus: ADP 8 PRO tc8 Projet d'application Studium Generale 6 LV verschiedene Kurse (Französisch, Englisch) Wahlpflichtbereich (18CP) 3 GM a 1 FH Systèmes mécaniques polyarticulés 3 INF a 1 FH Multimédia : Concepts et technologies 3 OPT A-6 Dynamique des rotors en ingénierie mécanique 3 OPT C-7 Simulation multiphysique en conception mécanique 3 OPT D-6 Maquette numérique 3 OPT E-6 Du micro au macro en mécanique Die Anerkennung der Masterfächer erfolgt erst nach der Master-Einschreibung. Im Allgemeinen können für das Studium Generale sehr viele Kurse im Bereich Sprachen, Psychologie, BWL etc. anerkannt werden. Fast alle Options und alle Pflichtfächer können im Wahlpflichtbereich anerkannt werden. Für eine Anerkennung im Kernlehrbereich muss der entsprechende Professor aus Darmstadt mit der Anerkennung einverstanden sein. Hierzu ist ein Gespräch zu vereinbaren und der Vorlesungsinhalt im Detail zu präsentieren.
Praktika Das mindestens vierwöchige Stage d Execution nach dem ersten Jahr ist völlig frei (Tätigkeit am unteren Ende der Hierarchiekette ). Allerdings kann man in diesem Zeitraum falls noch nicht gemacht sein deutsches Grundpraktikum absolvieren, welches von der ECL ohne Probleme anerkannt wird. Bei bereits geleistetem Grundpraktikum wird von Lyon trotzdem eine mindestens zweiwöchige Tätigkeit gefordert. Einzelfälle sind mit dem dortigen Praktikantenamt zu besprechen. Ein zusätzliches Praktikum ist im Allgemeinen immer anzuraten. Das Praktikum, welches nach dem zweiten Jahr absolviert werden soll, wird in Darmstadt in der Regel als Master-Praktikum anerkannt. In manchen Fällen wird ein eigener Praktikumsbericht gefordert. Anzuraten ist folgendes: Man schreibt einen Bericht auf Englisch nach den Vorgaben der TUD (Aufteilung in Fachpraktikum A und B) und erweitert ihn um das Kapitel Wie fügt sich das Praktikum in meinen Lebenslauf ein. Dieser wird dann auch von der ECL akzeptiert, sodass man nur einen Bericht schreiben muss.