Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt



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Transkript:

Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt 1. Arbeits-Markt bedeutet: Menschen mit Behinderung arbeiten da, wo Menschen ohne Behinderung auch arbeiten. Zum Beispiel: Im Büro, im Super-Markt oder in einem großen Betrieb. Immer mehr Menschen mit Behinderung haben einen Arbeits-Platz auf dem 1. Arbeits-Markt. Das hat das Handels-Blatt geschrieben. Das ist eine Zeitung. Bert Rürup arbeitet für das Handels-Blatt. Er sagt: Es gibt jetzt mehr Betriebe, die eine Beschäftigungs-Pflicht haben. Das bedeutet: Diese Betriebe müssen Menschen mit Behinderung einen Arbeits-Platz geben. Dafür gibt es ein Gesetz. In dem Gesetz steht: Jeder Betrieb muss Menschen mit Behinderung einen Arbeits-Platz geben. Wenn dort mehr als 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ohne Behinderung arbeiten. Wenn der Betrieb das nicht macht, muss er eine Strafe bezahlen. Diese Strafe heißt in schwerer Sprache: Ausgleichs-Abgabe. 1

Herr Rürup sagt auch: Vielleicht wird es in den nächsten Jahren noch mehr Betriebe geben, die eine Beschäftigungs-Pflicht haben. Weil immer mehr Betriebe mehr Arbeit haben. Und deshalb noch mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen brauchen. Damit sie die Arbeit schaffen können. Dann müssen die Betriebe auch noch mehr Menschen mit Behinderung einen Arbeits-Platz geben. Dass passiert aber nur: Wenn die Betriebe auch in den nächsten Jahren viel Arbeit haben. Immer noch viel zu wenig Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt Viele Menschen mit Behinderung wollen auf dem auf dem 1. Arbeits-Markt arbeiten. Sie suchen schon lange nach einem Arbeits-Platz. Manche haben schon auf-gegeben. Das bedeutet: Sie haben keinen Mut mehr noch länger zu suchen. Denn es gibt immer noch viel zu wenig Arbeits-Plätze auf dem 1. Arbeits-Markt für Menschen mit Behinderung. Und es gibt noch zu wenige Betriebe: Die eine Beschäftigungs-Pflicht für Menschen mit Behinderung haben. 2

Viele Arbeit-Geber haben Vorurteile Armin von Buttlar ist Chef von der Aktion Mensch. Er sagt: Viele Arbeit-Geber und Arbeit-Geberinnen denken falsche Sachen über Menschen mit Behinderung. Das bedeutet: Sie haben Vorurteile. Sie denken zum Beispiel: o Sie sind oft krank. o Sie können mit anderen Menschen nicht gut zusammen arbeiten. o Menschen mit Behinderung können ihre Arbeit nicht gut machen. Das stimmt aber nicht. Denn jeder Mensch kann etwas besonders gut. Viele Betriebe haben schlechte Informationen. Sie denken zum Beispiel: Dass sie viele Anträge schreiben müssen. Wenn sie Menschen mit Behinderung einen Arbeits-Platz geben wollen. Viele Betriebe wissen nicht: Wie sie mit Menschen mit Behinderung um-gehen sollen. Sie wissen zum Beispiel nicht: o Was ein Mensch mit einer Seh-Behinderung braucht. Damit er gut arbeiten kann. Und die Betriebe haben oft Angst davor: Dass Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Behinderung viel Geld kosten. Mehr Geld als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ohne Behinderung. 3

Zum Beispiel: o Weil der Arbeits-Platz barriere-frei sein muss. Das bedeutet: Für Menschen mit Behinderung darf es keine Hindernisse geben. o Oder weil es für Menschen mit Behinderung einen besonderen Kündigungs-Schutz gibt. Kündigung bedeutet: Der Betrieb schreibt einen Brief. In dem Brief steht: Dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin nicht mehr in dem Betrieb arbeiten darf. Kündigungs-Schutz bedeutet: Der Betrieb muss erst mit dem Integrations-Amt sprechen. Und das Integrations-Amt muss mit der Kündigung ein-verstanden sein. Dann darf der Betrieb die Kündigung schreiben. Beim Integrations-Amt arbeiten viele Fach-Leute. Sie wissen zum Beispiel viele Sachen über das Thema: Behinderung. Und sie unterstützen Menschen mit Behinderung. Deshalb ist es wichtig: Dass die Betriebe mehr gute Informationen über Menschen mit Behinderung bekommen. Und dass die Betriebe viel mehr darauf gucken: Was Menschen mit Behinderung gut können. Und viel weniger darauf gucken: Was sie nicht können. 4

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Behinderung werden gebraucht Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Und es gibt immer weniger junge Menschen. Deshalb gibt es bald immer weniger Menschen, die arbeiten können. Für die Betriebe in Deutschland ist das nicht gut. Denn sie brauchen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Damit sie die Arbeit schaffen können. Für Menschen mit Behinderung ist das gut. Wenn die Betriebe viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen brauchen. Denn dann gibt es vielleicht auch noch mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung. Und das bedeutet: Menschen mit Behinderung werden gebraucht. Manche Arbeit-Geber und Arbeit-Geberinnen arbeiten gerne mit Menschen mit Behinderung zusammen Zum Beispiel Frau Aynur Boldaz-Özdemir. Sie ist die Chefin von der Firma Forever Clean. Das wird so gesprochen: Vorewer Klien. Das ist ein Reinigungs-Betrieb. Da arbeiten zum Beispiel Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von einem Reinigungs-Betrieb putzen viele Sachen. Zum Beispiel: Die Fenster von einem Büro-Haus. Die Büros in einem Amt. Oder die Klassen-Räume in einer Schule. 5

Frau Boldaz-Özdemir sagt: Ich arbeite gerne mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mit Behinderung zusammen. Sie unterstützen mich sehr in meinem Betrieb. Manchmal muss ich aber viele Anträge schreiben. Und ich muss manchmal viele Briefe schreiben. Bis ich einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin mit Behinderung ein-stellen kann. Ein-stellen bedeutet: Einer Person einen Arbeits-Platz geben. Und es dauert oft auch sehr lange, bis die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Arbeit gut machen können. Manchmal brauche ich sehr viel Geduld, sagt Frau Boldaz-Özdemir. Aber Inklusion lohnt sich. Inklusion bedeutet: Alle Menschen sollen überall dabei sein können. Alle Menschen sollen überall mit-machen können. Alle Menschen können selbst bestimmen was sie wollen. Niemand darf aus-geschlossen werden. Denn die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Behinderung machen ihre Arbeit sehr gut. Sie machen ihre Arbeit sehr gerne. Und sie arbeiten oft viele Jahre bei uns. 6

Das ist gut für den Betrieb. Und das ist gut für die Kunden von unserem Betrieb. Denn die Kunden finden es sehr gut: Wenn immer die gleichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei ihnen putzen. Und wenn sie wissen: Dass die Arbeit immer gleich gut gemacht wird. Das ist wichtig für unseren Erfolg. Erfolg bedeutet: Der Betrieb verdient viel Geld. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bekommen guten Lohn für ihre Arbeit. Und die Kunden sind zufrieden mit dem Betrieb. Menschen mit Lern-Schwierigkeiten bekommen besonders schlecht einen Arbeits-Platz auf dem 1. Arbeits-Markt Eine Arbeit-Gruppe hat geforscht: Für welche Menschen mit Behinderung es besonders schwer ist. Wenn sie auf dem 1. Arbeit-Markt arbeiten wollen. Zum Beispiel: Für Menschen im Rollstuhl, für gehörlose Menschen, für Menschen mit einer Seh-Behinderung oder für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Die Arbeits-Gruppe hat raus-gefunden: Für Menschen mit Lern-Schwierigkeiten ist es besonders schwer. Und für Menschen mit einer seelischen Behinderung ist es besonders schwer. Wenn sie auf dem 1. Arbeits-Markt arbeiten wollen. 7

Seelische Behinderung bedeutet: o Die Menschen fühlen sich oft schlecht. o Sie sind oft traurig. o Oder sie haben vor vielen Sachen Angst. Denn diese Menschen brauchen oft viel Unterstützung. Und sie brauchen die Unterstützung für eine lange Zeit. Bis sie ihre Arbeit gut machen können. Bis sie ihre Arbeit alleine machen können. Diese Unterstützung bekommen sie von Fach-Leuten. Sie wissen viel darüber: Welche Unterstützung Menschen mit Behinderung brauchen. Damit sie gut arbeiten können. Die Betriebe müssen kein Geld für diese Fach-Leute bezahlen. Trotzdem wollen viele Betriebe: Keine Menschen mit Lern-Schwierigkeiten ein-stellen und keine Menschen mit seelischen Behinderungen ein-stellen. Frau Boldaz-Özdemir sagt: Meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit Lern-Schwierigkeiten machen ihre Arbeit sehr gut. Und sie arbeiten sehr gerne. Dass ist für den Betrieb sehr wichtig. Denn nur so können wir mit unserem Betrieb Erfolg haben. Fürs Impressum Den Text in Leichter Sprache hat das Büro für Leichte Sprache leicht ist klar geschrieben. www.leicht-ist-klar.de 8

Diese Expertinnen für Leichte Sprache haben den Text geprüft: Nina Rademacher und Sabine Masuch Die Bilder für den Text in Leichter Sprache sind von Reinhild Kassing, Kassel. Das Logo für Leichte Sprache ist von Inclusion Europe. 9