SACH INFORMATION Bioabfälle sind jene Abfälle, die aufgrund ihres hohen organischen, biologisch abbaubaren Anteils für die aerobe (Kompostierung) und anaerobe (Vergärung) Verwertung besonders geeignet sind. In der Natur werden abgestorbene Pflanzenteile von Bakterien, Pilzen, Mikroorganismen und Kleinstlebewesen abgebaut und zu Humus umgewandelt. Der Humus dient wiederum den Pflanzen als Nahrung. So schließt sich der Kreis. Auch Bioabfälle aus Küche und Garten sind Teil des natürlichen Kreislaufs. Etwa 40 Prozent der NÖ Haushalte entsorgen ihren Bioabfall mittels Biotonne (134.840 t jährlich). 60 Prozent verwerten ihre biogenen Abfälle selbst und kompostieren. Zahlen aus NÖ (2006): Es wurden 134.840 Tonnen biogene Abfälle gesammelt, das entspricht ca. 87 kg pro Einwohner und Jahr bzw. ca. 20 Prozent des Gesamtabfallaufkommens. Biotonnen werden in unterschiedlichen Größen, je nach Bedarf, zur Verfügung gestellt. TRENNUNG Obst- und Gemüseabfälle, Gartenabfälle Schalen von Bananen- und Zitrusfrüchten Speisereste und verdorbene Lebensmittel ohne Verpackung (vorwiegend pflanzlicher Herkunft und in Haushaltsmengen) Kaffee- und Teesud samt Filter und Papierbeutel Eierschalen, Federn, Haare verschmutzte Küchenrollen Schnittblumen,Topfpflanzen (ohne Topf) Kleintiermist von Pflanzenfressern kompostierbare Katzenstreu VERWERTUNG Die über die Biotonne gesammelten Abfälle werden in der Kompostanlage in langen Haufen, so genannten Dreiecksmieten, aufgesetzt. Durch Beigabe von Strukturmaterial (Stroh, Strauchschnitt) wird die entsprechende Mischung geschaffen. Beim Abbau steigen die Temperaturen in der Miete auf bis zu 70 C an. Um den Abbau zu beschleunigen, wird das gesamte Material von Zeit zu Zeit gewendet. So steht wieder genügend Sauerstoff für den Verrottungsprozess zur Verfügung. Damit wird sichergestellt, dass keine anaeroben Prozesse die Rotte nachteilig beeinflussen bzw. Geruchsprobleme verursachen. Nach drei bis vier Monaten ist die Verrottung Küchenabfälle können zu hochwertigem Kompost verarbeitet werden. Innerhalb von drei Monaten kann aus organischen Abfällen wieder neue Erde entstehen. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
SACH INFORMATION beendet. Der fertige Kompost wird abgesiebt und dabei werden auch Störstoffe wie Flaschen oder Kunststofffolien aussortiert. ZUSAMMENFASSUNG: Bioabfälle sind jene Abfälle, die auf Grund ihres hohen organischen, biologisch abbaubaren Anteils für die Kompostierung und Vergärung besonders geeignet sind. In Kompostanlagen werden Bioabfälle innerhalb von drei bis vier Monaten zu fertigem Kompost verarbeitet. Kompost entwickelt je nach Reifegrad eine unterschiedliche Düngewirkung. Bioabfall ist also ein richtiges Kreislaufprodukt die Natur kennt keine Abfälle! Unzählige Würmer helfen, dass aus Abfällen wieder Erde wird. VERWERTUNGSANLAGEN Derzeit existieren in Niederösterreich 81 Kompostanlagen, deren Betreiber überwiegend Landwirte (43 Anlagen) sind. Außerdem gibt es kommunale (15), gewerbliche (21) und sonstige Betreiber (2). Darüber hinaus gibt es ca. 86 Biogasanlagen, die biogene Abfälle verwerten. Bei der Biogasproduktion wird in einem geschlossenen Nährstoffkreislauf die in den Pflanzen gespeicherte Sonnenenergie genutzt. Durch die anaerobe Vergärung (unter Ausschluss von Luftsauerstoff) von biogenem Material wird Biogas erzeugt. Biogas wird in einer Kraft-Wärme-Kopplung in Strom und Wärme umgewandelt. Das Gärsubstrat, welches nach der Vergärung übrig bleibt, wird als Dünger für Pflanzen auf landwirtschaftlichen Produktionsflächen eingesetzt. RECYCLINGPRODUKT Kompost wird im Hausgarten, im Garten- und Landschaftsbau, bei der Grünraumpflege und in der Landwirtschaft eingesetzt. Auch Blumenkisten und Topfpflanzen haben Mischungen mit Kompost gern. Komposterde ist bei den Kompostanlagen und im Handel erhältlich. Kompost wirkt sich positiv auf die Pflanzengesundheit aus. Die Pflanzen sind widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Junger Kompost so genannter Frischkompost ist bereits nach rund zwei bis sechs Monaten verwendbar. Er ist nährstoffreich und für stark zehrende Pflanzen (wie Tomaten, Kürbis oder Kartoffel) geeignet. Kompost, der sechs bis zwölf Monate gereift ist so genannter Reifkompost hat bodenverbessernde Wirkung und ist universell einsetzbar. Und Kompost hat noch einen weiteren positiven Effekt: Im Garten kann er vielfach Torf ersetzen, bei dessen Abbau Moorgebiete unwiederbringlich zerstört werden.
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Bioabfall erweist sich als sehr nützlich für unseren Garten sowie für die Anpflanzung neuer Gemüse- und Obstsorten. Denn nach der Kompostierung und einiger Reifezeit erhält man wertvollen Humus, der Pflanzen beim Wachstum hilft. LERNZIELE: Bioabfall von anderem Abfall unterscheiden können. Kennenlernen des Sinns der Kompostierung und des Biokreislaufs. PROJEKT: KOMPOSTER ANLEGEN ORT: Klasse, Schulgarten, Wald. ZEITAUFWAND: ca. 6 bis 8 Unterrichtseinheiten. MATERIALIEN: OH-Folie plus Projektor, Komposter, Schaufel, Äste, Grasschnitt, Biomüll, Schilder (Karton), Foliergerät plus Folie, Prospekte (mit Obst, Gemüse, Küchenrolle etc.), Arbeitsblatt 1 + 2. KOSTEN: je nach Größe und Material des Komposters. UMSETZUNG: Zur Vorbereitung zeichnet die Lehrperson auf einer OH-Folie einen Komposthaufen und eine Biotonne. Rundherum sind verschiedene Dinge, die zum Biomüll gehören, und einige, die nicht dazuzählen, aufgemalt. Die Kinder müssen nun, einer nach dem anderen, den Biomüll bestimmen und diesen mit dem Komposter und der Tonne verbinden. Jener Abfall, welcher anderen Müllsorten zugeteilt ist, wird durchgestrichen. Da in jeder Schulklasse Bioabfallkübel stehen, sollten die SchülerInnen schon ein wenig Wissen in die Stunde mitbringen. Der Biokreislauf soll den Kindern verständlich gemacht werden. Kinder helfen, damit im Gemüsebeet alles gut gedeiht. Gut riechende Komposterde für den Einsatz im Garten. Nun werden einige Punkte zum Thema Biomüll und biologischer Kreislauf besprochen: Was gehört zu Biomüll? Warum wird Biomüll gesammelt und später weiterverarbeitet? Wozu benötigt man den entstandenen Humus? Wie entsteht Humus eigentlich? Was bedeutet natürlicher Kreislauf? ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Das Wenden des Kompostes beschleunigt die Verrottung. Nach ein paar Monaten erhält man fertigen Kompost, der sich hervorragend zum Düngen von Gemüse eignet. Hat man einen eigenen kleinen Gemüsegarten im Schulhof angelegt, können die Kinder ihren Dünger selbst verarbeiten. INFO SERVICE: Weitere Informationen zum Thema Kompostierung finden Sie im Ordner Lebensraum, Kapitel Natur und Garten Kompost. Tipps und Anregungen erhalten Sie auch unter folgenden Internet-Adressen: www.hausgarten.net/kompost-undabfall.html, http://www.vhe.de Anlegen eines Komposters: Der Komposter selbst wird am besten vom Schulwart aufgestellt. Die Lehrperson erklärt den SchülerInnen, welche Dinge bei richtiger Kompostierung zu beachten sind währenddessen den Komposter mit Ästen, Bioabfall und Grasschnitt befüllen. Welchen Standort sollte der Eigenkomposter haben? Wie funktioniert der biologische Kreislauf und was muss beachtet werden, damit dieser auch gefördert wird? Schilder für Biomüllkübel: Damit die SchülerInnen auch den richtigen Abfall auf dem Komposter entsorgen, werden Hinweisschilder über den Biokübeln in der Klasse aufgehängt. Diese kann man ganz leicht selber herstellen. Man nimmt ein A3 oder wahlweise A4 großes Naturpapier und zeichnet in die Mitte einen großen Biomüllkübel. Aus den mitgebrachten Prospekten werden sämtliche Obst- und Gemüsesorten ausgeschnitten. Auch Bilder von Dingen, die nicht in den Biomüll gehören, aber öfters in der Schule weggeschmissen werden, können gesammelt werden. Nun klebt man das Ausgeschnittene rund um den aufgezeichneten Abfalleimer. Die Müllsorten, die nicht zum Biomüll gehören, werden dick durchgestrichen. Zum Schluss wird das Hinweisschild mit einem Laminiergerät foliert, um es haltbarer zu machen. Das fertige Schild wird nun an der Wand über dem Kübel angebracht und dient als Hilfe. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT WIE KOMMT DER REGENWURM ZU SEINEM HÄUSCHEN? ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT DER WEG VON DER BIOTONNE ZUM KOMPOST Setze diese Wörter richtig ein! Mülllastwagen drei bis vier Monaten Gartenkomposter Bioabfall auf bis zu 60 C Kompost beschleunigen In jeder Küche steht ein Kübel für den. Viele Haushalte verfügen nicht über einen eigenen, deshalb benötigt man eine Bioabfalltonne. Der Inhalt der vollen Tonne wird von einem großen abgeholt und dann in langen, sogenannten Dreiecksmieten am Boden aufgesetzt. Jetzt kann der Abbau beginnen. In jeder Dreiecksmiete steigen die Temperaturen an. Ab und zu wird das gesamte Material umgewälzt. Mit dem zugeführten Sauerstoff lässt sich der Abbau. Nach etwa ist der Verrottungsprozess beendet und der fertige Kompost wirkt sich besonders gut auf die Pflanzenwelt aus. Er hilft diesen gesünder zu werden und damit weniger anfällig auf Schädlinge und Krankheiten zu reagieren. Egal, wo der Kompost eingesetzt wird, das Ergebnis kann sich sehen lassen! muss nur noch von Störstoffen, wie Flaschen oder Kunststofffolien, befreit werden.