Einfluss des Ausbaus der Photovoltaik auf den Betrieb von herkömmlichen Grundlastkraftwerken in Deutschland B.Sc. Martin Hofmann Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin 25. Symposium Photovoltaische Solarenergie 4. März 2010 Kloster Banz, Bad Staffelstein
100 % Regenerative Energien bis 2050? Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen (CDU): Unser Energieverbrauch kann bis 2050 fast vollständig durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Grafik: Michael Hüter 2
Bruttostrombedarf in Deutschland Szenario: Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung 700 17 % 40 % 70 % 600 500 400 300 200 100 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Bruttostromverbrauch in TWh Fossile Kraf twerke Kernenergie Import (regenerativ) Geothermie Biomasse Photovoltaik Windkraf t Wasserkraf t 3
Brückentechnologie Atom- und Kohlekraft Koalitionsvertrag der Bundesregierung Die Kernenergie ist eine Brückentechnologie, bis sie durch erneuerbare Energien verlässlich ersetzt werden kann. Wir wollen auch weiterhin den Bau von hocheffizienten Kohlekraftwerken ermöglichen. Grafiken: Michael Hüter 4
Bestehende Brückenpfeiler Grundlast-Braunkohlekraftwerk Jänschwalde: Verursacht knapp 3 % der deutschen CO 2 -Emissionen Grundlast-Kernkraftwerk Biblis: 805 meldepflichtige Ereignisse seit Inbetriebnahme 5
Was trägt eine Brücke? Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin 6
Deutsche Atomkraftwerke sind sicher Grafik: Michael Hüter 7
Sind Kernkraftwerke sicher und preiswert? Auszug aus Kfz-Versicherbedingungen Nicht versichert sind: - Vorsätzlich herbeigeführte Schäden - Schäden infolge von Alkohol- und Drogenkonsum - Schäden durch Kernenergie Auszug aus Gebäude-Versicherungsbedingungen Nicht versichert sind: - Schäden durch Radioaktivität von Kernreaktoren Die gesetzlich festgelegte Deckungsvorsorge für Kernenergieunfalle beträgt 2,5 Mrd.. 8
Regenerative Anteile am Stromverbrauch BEE Szenario 2020 BMU Plus- Variante 2020 BMU Leitszenario 2020 Ist 2008 0% 20% 40% 60% 80% 100% Photovoltaik Windkraft (onshore) Windkraft (offshore) Biomasse Geothermie Wasserkraft Restbedarf 9
Entwicklung der PV-Installation in Deutschland 40000 MW 35000 30000 25000 Bisherige Bisherige Entwicklung Entwicklung BMU BMU Leitszenario BMU BMU Plus-Variante BEE Szenario Trend ohne EEG-Kürzung 20000 15000 10000 5000 0 2000 2005 2010 2015 2020 10
80000 MW 70000 Verlauf der Stromversorgung, aktueller Bedarf Juliwoche 60000 50000 Windkraft PV 40000 30000 20000 10000 0 PV Wind Biomasse Wasserkraft Mittel- und Spitzenlast Braunkohle Kernenergie Mittel- und Spitzenlast Braunkohle (Grundlast) Kernenergie (Grundlast) Mo Di Mi Do Fr Sa So 11
80000 MW 70000 Verlauf der Stromversorgung, BMU Leitszenario Juliwoche, Regenerativer Anteil am Gesamtverbrauch: 30 % 60000 50000 40000 30000 20000 10000 0 PV Wind (Offshore) Wind (Onshore) Geothermie Biomasse Wasserkraft Mittel- und Spitzenlast Grundlast Mittel- und Spitzenlast Grundlast Offshore Wind Windkraft (onshore) Mo Di Mi Do Fr Sa So PV 12
80000 MW 70000 Verlauf der Stromversorgung, BEE Prognose Juliwoche, Regenerativer Anteil am Gesamtverbrauch: 49 % 60000 50000 Offshore Wind PV 40000 30000 20000 10000 0 PV Wind (Offshore) Wind (Onshore) Geothermie Biomasse Wasserkraft Mittel- und Spitzenlast Mittel- und Spitzenlast Windkraft (onshore) Mo Di Mi Do Fr Sa So 13
Entwicklung des Grundlastbedarfs 80000 MW 70000 60000 50000 Ist 2008 Ist BMU 2008 Leitszenario Ist 2008 2020 BMU BEE Prognose Leitszenario 2020 2020 BEE Prognose + 20 GW 2020 PV BEE + 40 GW PV BEE + 60 GW PV 40000 30000 20000 10000 0 Grundlast Grundlast Grundlast??? 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 h/a 14
These I Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Mit zunehmendem Ausbau regenerativer Energien wird der bisherige Grundlastanteil in 10 bis 15 Jahren komplett wegfallen. Braun- und Kernkraftwerke können dann nicht mehr im gewohnten Grundlastbetrieb arbeiten. Deren Wirtschaftlichkeit nimmt ab und das Störfallrisiko zu. 15
Bausteine einer künftigen Stromversorgung Fluktuierende regenerative Erzeugung Regelbare regenerative Erzeugung Verbraucher Zentrale Steuerung Innovative Speicher Überregionaler Ausgleich 16
These II Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Mit zunehmendem Anteil fluktuierender regenerativer Kraftwerke sind auch dringend ein Ausbau der Netze und neue innovative Kurzzeitspeicher erforderlich. 17
Fazit Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Wer gegen eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken ist, sollte fleißig Photovoltaik- und Windkraftanlagen bauen. Grafiken: Michael Hüter 18
Mehr über sichere Atomkraftwerke gibt es im Sommer 2010 zum Lesen. Mülltrenner, Müsliesser und Klimaschützer Das Umweltmeisterbuch. Beim Hanser Verlag. Danke für die Aufmerksamkeit 19