Berufsstart Technik Informatiker Ingenieure Naturwissenschaftler Sommersemester 2015 Grundlagen Studiengangsperspektiven Karrierechancen Erfahrungsberichte Zahlreiche Stellenangebote berufsstart.de
»Anfangen im Kleinen, Ausharren in Schwierigkeiten, Streben zum Großen.«Alfred Krupp
Liebe Studenten und Absolventen, mit einer gewissen Leichtigkeit unter dem Motto»Eben mal durchstarten!«erscheint die aktuelle Ausgabe»Berufsstart Technik«zum Wintersemester 2014. Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Hochschulabsolventen deutlich schwieriger geworden sind der ifo Geschäftsklimaindex fällt seit Monaten, die Börse stürzt um 1000 Punkte im Dax besteht an gut ausgebildeten Studenten und Absolventen nach wie vor hoher Bedarf. Ob die hohen Einstellungszahlen so bleiben, mag ich bezweifeln und möchte Studenten auffordern, sich intensiv mit der eigenen Karriere zu beschäftigen. Die Berufsstart Publikationen bieten hierfür zahlreiche redaktionelle Beiträge, die speziell auf euren Studiengang zugeschnitten sind. Die Grundlagen, geschrieben von Fachleuten aus verschiedenen Branchen, bilden hier die Basis und zeigen euch mögliche Karrierechancen auf. Professoren berichten über die vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten der jeweiligen Fachrichtung, Studenten wie auch Absolventen erzählen von ihren Praxiserfahrungen im Unternehmen. Alle Ausgaben von Berufsstart könnt ihr zukünftig auch als e-book erhalten. Zusätzlich bietet die neue Homepage weitere interessante Artikel und Informationen rund um deine Karriere. Ich wünsche euch alles Gute für den Start in eine spannende Karriere Inspiration, Ausdauer und Erfolg! Euer Hans-Thilo Sommer Herausgeber
Man bereitet sich selbst den Weg, den man gehen möchte. Erfahrungsbericht von Khubaib Hasan, Berufsstart bei HDI-Gerling Sicherheitstechnik / Talanx Mich hat der Beruf des Chemieingenieurs schon immer fasziniert. Dieses Ziel habe ich auch immer mit großem Engagement verfolgt und saß daher bereits kurz nach meinem Bachelor in Chemiewissenschaften in Pakistan im Flugzeug nach Deutschland, um hier meinen Master zu machen. Ich erinnere mich noch gut an meine Ankunft in Magdeburg mit meinen wenigen Sprachkenntnissen, die mir aber dennoch später zahlreiche Chancen ermöglicht haben. Großes Faible hatte ich insbesondere für die verarbeitende Industrie. Und seitdem ich während meines Studiums ein Praktikum in einer Raffinerie absolviert habe, liegt mir dieses Thema ganz besonders am Herzen. Daher machte ich meinen Master auch in Chemieingenieurwesen und Energietechnik. Bereits durch das Bewerbungsgespräch und erst recht aufgrund des nachfolgenden Jobangebots der Talanx-Tochter HDI-Gerling Sicherheitstechnik GmbH habe ich auch das von mir erhoffte Ziel erreicht. Sowohl mein kultureller Hintergrund als auch meine Sprachkenntnisse legten den Einsatz als global tätiger Risikoingenieur nahe.»ein WICHTIGER BESTANDTEIL DER ARBEIT IST DIE KOMMUNIKATION MIT UND DIE PRÄSENTATION DER ERGEBNISSE VOR DEM KUNDEN.«Das Hauptbetätigungsfeld der Risikoingenieure ist der Besuch beim Kunden vor Ort zur Analyse von zum Beispiel Feuer- und Explosionsrisiken, zur Gefahrenanalyse und dem anschließenden Verfassen von Empfehlungen beziehungsweise eines Reports für die Kunden. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist die Kommunikation mit und die Präsentation der Ergebnisse vor dem Kunden. Da wir in dieser Position viel reisen, lernen wir auch zahlreiche unterschiedliche Unternehmen und Khubaib Hasan Bachelor-Studium in Chemiewissenschaften in Pakistan und Master-Studium in Chemieingenieurwesen und Energietechnik in Magdeburg Risikoingenieur bei HDI-Gerling Sicherheitstechnik Branchen kennen, steigern unser theoretisches Fachwissen und erweitern fortwährend auch unsere praktischen Kenntnisse. Der Versicherungsbereich im Allgemeinen und die Industrieversicherung im Speziellen sind für mich persönlich interessante Themen. Während meines Studiums hatte ich zwar keine Berührungspunkte mit der Versicherungsbranche, dennoch dachte ich bereits früh an eine Karriere als eine Art Gutachter. Die Maxime»Man bereitet sich selbst den Weg, den man gehen möchte.«hat sich bei
mir bewahrheitet. Dieser Weg hat es mir ermöglicht, viele produzierende Betriebe von Plastikrohren und entsprechende Materialien, Automobil- und Nahrungsmittelindustrien, Energie- und Kraftwerkunternehmen, Papierfabriken, Stahl- und Metallverarbeitung, Ölraffinerien und ähnliches kennen zu lernen. Zu Beginn meiner Arbeit für HDI-Gerling galt es allerdings, viel zu lernen: zum Beispiel die versicherungstechnische Terminologie und zudem von meinen erfahrenen Kollegen, mit denen ich gemeinsam Unternehmen besuchte und risikotechnisch bewertete.»wo STEHST DU? WO MÖCHTEST DU HIN?«In kleinen Schritten bereitete ich mich dabei auf den einen gewaltigen Schritt vor: eigenständig einen Kundenbesuch durchführen. Als es soweit war, fühlte ich mich wie ein Pilot bei seinem ersten Alleinflug. Geholfen haben die internen Schulungen der Kollegen und die externen Seminare. Spannendstes Trainingselement war das»learning by doing«es erhöht deutlich das Denkvermögen und auch die Problemlösungskapazität. Um seine Ziele zu erreichen, spielt Planung eine zentrale Rolle. Meiner Meinung nach ist es wichtig, sich stets und ständig zu fragen:»wo stehst du? Wo möchtest du hin?«. Als Student ist es meiner Ansicht nach wichtig, sich strukturiert in die richtige Richtung zu bewegen, sich zu fokussieren sowie praktische Erfahrung und Fachkenntnisse zu gewinnen, zum Beispiel durch Praktika. In meinen Leben verfolge ich das Motto «Stets mit vollem Einsatz!. Ich hatte schon immer das Bedürfnis, in einem Unternehmen zu arbeiten, das diversifiziert aufgestellt ist und in dem ich nicht auf eine spezielle Aufgabe oder auf einen Bereich festgelegt bin. Ich habe daher für mich festgestellt, dass ich bei Talanx genau am richtigen Platz bin: eine Stelle, die es mir erlaubt, meine eigenen Ideen zu entwickeln und diesen Leben einzuhauchen.
Interview mit einer Mathematikerin Erfahrungsbericht von Li Li, Berufsstart bei HDI Kundenservice 4 Ich komme aus Shanghai, bin mit 13 Jahren nach Deutschland gekommen und habe 2008 mein Abitur in Berlin gemacht. Aufgrund meines bikulturellen Hintergrunds wollte ich ein Studium beginnen, das mir in beiden Ländern eine gute Perspektive eröffnet. Mit meinen guten schulischen Mathematikleistungen habe ich mich schließlich für einen anspruchsvollen Studiengang entschieden: Wirtschaftsmathematik an der Universität zu Köln. Er besteht aus Mathematik, Wirtschaft und Informatik. Die Bezeichnung»Aktuar«hatte ich zwar früher schon mal gehört. Bis dahin wusste ich aber nur, dass sie sehr viele komplexe mathematische Modelle aufbauen und analysieren. Weil ich gerne mehr davon verstehen wollte, war meine Motivation für das Studium der Wirtschaftsmathematik entsprechend groß. In welchem Bereich arbeitest du heute und was sind deine Aufgaben? Seit Oktober 2014 arbeite ich in der Abteilung Risikomodelle im Bereich Risikomanagement der Talanx Deutschland AG in Köln. Da ich Anfang 2014 ein Praktikum in einer Nachbarabteilung absolviert hatte, kannte ich bereits alle Kollegen. Aufgrund des guten Betriebsklimas und der interessanten Arbeitsgebiete habe ich mich dann für meinen dortigen Berufseinstieg entschieden und wurde von den Kollegen sehr herzlich aufgenommen. Generell arbeiten wir in unserer Abteilung an der Umsetzung von Solvency II, den Solvabilitätsregeln für die Versicherungsbranche. Wir beschäftigen uns sowohl mit dem Standard-Modell, das von der EIOPA, der Europäischen Versicherungsaufsicht, vorgegeben ist, als auch mit einem sogenannten Internen Modell, das wir als eines der wenigen großen Versicherungsunternehmen selbst entwickeln. Die mit Hilfe dieser Modelle ermittelten Risikokennzahlen bilden die Grundlage für den Solvenznachweis nach Solvency II. Ich arbeite im Team für die Berechnungen von Risiken gemäß Standardformel. Unter der sehr guten Betreuung der Kollegen wurde ich in die Bewertung und aktuarielle Analyse Li Li Bachelor- und Master-Studium in Mathematik an der Universität zu Köln Berufsstart im Bereich Risikomanagement bei Talanx des Embedded Value in Prophet eingearbeitet, eine versicherungsmathematische Modellierungssoftware, die ich aus dem Praktikum bereits kannte. Die Berechnung des geforderten Solvenzkapitals (SCR) gemäß Standardformel für die Talanx Deutschland Lebens- und Sachversicherer zählt ebenfalls zu meiner jetzigen Tätigkeit in unserem Team. Ich konnte bis jetzt zahlreiche Erfahrungen über die Zusammenhänge in der Versicherung und deren praktische Umsetzung sammeln, was für mich als Berufsanfängerin vollkommen neu und ausgesprochen interessant ist.
War dein beruflicher Werdegang von Beginn des Studiums so geplant? Ich wollte bereits vor dem Studium in einer Bank oder in einer Versicherung arbeiten, und aufgrund meiner Sprachkenntnisse in Deutsch, Chinesisch und Englisch am liebsten international. Ich bin problemlos in der Regelstudienzeit von sechs Jahren fertig geworden, inklusive Praktikum, und habe meinen Bachelor und Master gemacht. Meine Schwerpunkte habe ich auf Dynamische Systeme und Versicherungs- bzw. Finanzmathematik gelegt. Im Masterstudium habe ich zudem an der Uni Köln die von der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) anerkannten Vorlesungen besucht, unter anderem zur Personenversicherungs- und zur Krankenversicherungsmathematik. Aufgrund der Teilnahme an den DAV-Vorlesungen wollte ich dann unbedingt ein Praktikum bei einer Versicherung absolvieren. Nach dem Praktikum Anfang 2014 bei Talanx Deutschland habe ich mich dann endgültig für die Versicherungsbranche entschieden. Nun bin ich für die Aktuar-Ausbildung bei der DAV zugelassen und möchte diese Weiterbildung auch zu Ende bringen. Wie waren die ersten 100 Tage im Job? Weil ich alle Kollegen bereits durch das Praktikum kannte, hatte ich auch vom ersten Arbeitstag an das Gefühl, zum Team zu gehören. Als ich anfing, war gerade die BaFin-Prüfungsphase für das Interne Modell. Während die anderen Kollegen hier einbezogen waren, habe ich mich in Ruhe mit den Vorschriften für die Berechnung des SCR gemäß Standardformel auseinandergesetzt und mich für die diesjährigen Berechnungen eingearbeitet. So habe ich einen ersten Überblick bekommen, was bei meiner jetzigen Arbeit hauptsächlich auf mich zukommen wird. Durch die nunmehr praktische Anwendung im Unternehmen verstehe ich immer mehr von meinem Arbeitsgebiet und erkenne zunehmend die Zusammenhänge. Ich finde die Aufgaben sehr anspruchsvoll und ausgesprochen interessant. Was würdest du Studenten für die Planung der beruflichen Orientierung raten? Praktische Erfahrungen sind heutzutage bei Unternehmen viel wichtiger als die Theorie aus den Uni-Vorlesungen. Je mehr praktische Erfahrung man hat, desto eher weiß man, wo man wirklich arbeiten möchte und in welchen Bereich man passt. Als Student sollte man sich viele Wege offen halten und die Chance nutzen, viele interessante Bereiche kennenzulernen. Die vielfältigen Kompetenzen, die man für die berufliche Zukunft benötigt, bekommt man nur durch Praxis. Spätestens bei der Bewerbung und auch im Job wird man merken, wie wichtig und wie nützlich Praktika sind. Würdest du aus heutiger Sicht etwas anders machen? Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung und meinem bisherigen Werdegang. Talanx ist das drittgrößte Versicherungsunternehmen in Deutschland. Ich freue mich sehr, dass ich in einem derart großen und bedeutenden Unternehmen das deutsche Versicherungssystem kennenlernen darf. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mich hier weiterentwickeln und meine Kenntnisse noch erweitern kann. Für die Zukunft wünsche ich mir, auch auf internationaler Ebene zu arbeiten und meine Sprachkenntnisse und neu gewonnenen fachlichen Kenntnisse in asiatische und europäische Versicherungsmärkte einzubringen.
Nicht warten durchstarten! Berufsstart das Jobportal mit zahlreichen Angeboten für Studenten und Absolventen! Praktika Abschlussarbeiten Berufseinstieg Jobmessen Karrieretipps. Starte jetzt auf berufsstart.de
Impressum Berufsstart Technik erscheint halbjährlich im Mai und im November. Die Verteilung erfolgt kostenlos an Studierende und Hochschulabsolventen an allen Universitäten und Fachhochschulen. Einzelexemplare können direkt beim Verlag oder über das Internet unter www.berufsstart.de bezogen werden. Herausgeber/Verlag: Klaus Resch Verlag KG Moorbeker Str. 31 26197 Großenkneten Telefon: 04435 / 9612 (0) email: info@berufsstart.de gedruckt bei: BerlinDruck GmbH + Co KG, Achim www.berlindruck.de