Partnerschaft Naurod - Fondettes. Mitteilungen des Partnerschaftsvereins Naurod - Fondettes e.v. Nr. 97 Juni 2017

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Partnerschaft Naurod - Fondettes www.naurod-fondettes.eu Mitteilungen des Partnerschaftsvereins Naurod - Fondettes e.v. Nr. 97 Juni 2017 Réservez la date: SAMSTAG, 2. SEPTEMBER 2017 19 UHR EV. KIRCHE WIESBADEN-NAUROD w Konzert Schillerstraße 10 65207 Wiesbaden-Naurod Telefon 06127 / 61307 Bankverbindung: IBAN DE 50 5105 0015 0188 0170 88 BIC: NASSDE55XXX 1

Zur Eröffnung der Mitgliederversammlung/ Jahreshauptversammlung trat die Kindertanzgruppe der TG Naurod auf. Christine Becht als 1. Vorsitzende gab einen kurzen Rückblick auf die Veranstaltungen des Jahres 2016, die im letzten Jumelage bereits dokumentiert wurden. Der Vorstand kam zu 12 Vorstandssitzungen zusammen, auf denen die anstehenden Themen ausführlich diskutiert und die erforderlichen Entscheidungen getroffen wurden. Der PNF hat aktuell 194 Mitgliedschaften (150 Familien, 44 Einzelmitglieder). Karl- Heinz Henning als Kassenwart berichtete über die nach wie vor gute Kassenlage des Vereins. Es folgte die Wahl des neuen Vorstandes mit Wolfgang Nickel als Wahlleiter für den Zeitraum vom 10.3.2017 bis zur JHV 2019. 10. MÄRZ FORUM NAUROD Verabschiedung aus dem Vorstand Evelin Maier-Kern hat nach 16 Jahren ihre Mitarbeit im Vorstand des PNF beendet. 2001 begann sie ihre Vorstandstätigkeit zunächst als Schriftführerin, später arbeitete sie als Beisitzerin engagiert und ideenreich mit. So war sie am Aufbau unseres Internetauftritts auf der Homepage der Stadt Wiesbaden maßgeblich beteiligt und für die Aktualisierung dieser Seite zuständig. Sie hat immer sehr gern Gäste aus Fondettes bei sich aufgenommen und war eine geschätzte Gastgeberin. Wir danken Frau Maier-Kern sehr herzlich für die vielen Jahre hervorragender und konstruktiver Arbeit! Mitgliederversammlung 2017 Die bisherigen Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt: Vorsitzende: Christine Becht, Stellv. Vorsitzende: Michael Hördler, Ulrike Voigt, Kassierer: Karl-Heinz Henning, Schriftführerin: Kornelia Bauscher Beisitzer: Ingeborg Albrecht (neu), Martine Bates, Franziska Becht (Jugendvertr.), Andreas Brunk, Heike Großmann, Irmtraud Lauck, Karin Lehr, Mareike Meyer (Jugendvertr.), Ute Nonn, Petra Opitz, Adolf Raima, Marita Rossbach, Harald Schmidt, Ulrike Waitz. Neu im Vorstand Wir begrüßen Frau Ingeborg Albrecht sehr herzlich als Beisitzerin in unserem Vorstandsgremium. Frau Albrecht ist langjähriges Vereinsmitglied und hat sich dankenswerterweise jetzt zur Mitarbeit im Vorstand entschlossen. Sie wohnt in Auringen, ist verheiratet und hat einen Sohn. Ihre Hobbys sind Tanzen, Tai Chi und Tischtennis spielen und ab sofort auch der Partnerschaftsverein. Auch in Fondettes wurde gewählt: Jean Pierre Choplain, Président Jean-Louis Blond, Vice-Président Marie Corteel, Secrétaire Alain Troubat, Trésorier Corinne Radon, Secrétaire-Adjointe Catherine Gauvain, Trésorière-Adjointe Isabelle Manca, Membre André Doireau, Membre Verwaltungsrat Marie-Christine Garbowski Véronique Averous Sébastien Brayer Catherine Even Jacques Gaillard Regina Gesnot Nathalie Ageorges Simone Daloux - Membre d honneur Auch die bisherigen Kassenprüfer wurden erneut einstimmig gewählt: Dr. Marc Opitz, Hartmut Schaad 2 Am Ende des offiziellen Teils nahm Christine Becht die Ehrung langjähriger Mitglieder vor. Bei einem guten Glas französischen Rotweins klang der Abend gesellig aus. Im Rahmen der Mitgliederversammlung ehrte Christine Becht langjährige Mitglieder 3

Frankreich hat gewählt Nach dem Ausgang der französischen Präsidentschaftswahlen herrscht wohl allgemeine Erleichterung im bürgerlichen Lager Europas. Die Franzosen haben sich wie zuvor schon die Niederländer gegen Populismus und eine europafeindliche Politik entschieden und mutig der neuen Partei En marche! mit dem jungen, wenngleich nicht unumstrittenen Sympathie- und Hoffnungsträger Emmanuel Macron an der Spitze ihr Vertrauen geschenkt. Macron, der in der Regierung Hollande zwei Jahre lang Minister war und im August 2016 nach Querelen zurückgetreten ist, hatte schon im April 2016 seine En Marche! - Bewegung gegründet Vorwärts! also mit Frankreich. Die offizielle Bezeichnung für die Partei lautet Association pour le renouvellement de la vie politique (dt.: Vereinigung für die Erneuerung des politischen Lebens). Die Partei hat mittlerweile etwa eine Viertel Million Mitglieder. In Frankreich haben in den letzten Jahrzehnten abwechselnd die Konservativen und die Sozialisten regiert, nun wird es erstmals eine sozialliberale Regierung mit dem jüngsten französischen Präsidenten aller Zeiten geben. Der L Express titelte: Le kid Macron, président de la République. Dass die rechtsextreme Front National nicht gesiegt, jedoch ein besorgniserregend gutes Ergebnis erzielt hat, ja, dass es deren Präsidentschaftskandidatin überhaupt in die Stichwahl geschafft hat (wie 2002 bereits ihr Vater), sollte allen Demokraten zu denken geben und Ansporn sein, ihre Werte gegenüber all jenen zu vertreten, die glauben, 7. MAI 2017 die Populisten mit ihren simplen Deutungen und Schuldzuweisungen hätten die Patentlösung parat für alle Probleme, denen sich Frankreich, Deutschland und die anderen europäischen Länder gegenüber sehen. Im März hatte der Nauroder Ortsvorsteher Wolfgang Nickel seinem Amtskollegen in Fondettes den folgenden Brief geschrieben: Im März 2017 Lieber Cedric, ich schreibe Dir heute diesen Brief, weil ich in Sorge bin in Sorge um die weitere Entwicklung des geeinten, freiheitlichen und friedlichen Europa, so wie wir es in den letzten Jahren als unsere Heimat schätzen und lieben gelernt haben. Ich bin sicher, dass das vereinte Europa nicht nur eine wirtschaftliche Union in einem der freiheitlichsten und demokratischsten Teil dieser Welt ist. Europa ist vor allem auch eine Friedensunion, in der es möglich war und hoffentlich auch zukünftig möglich sein wird Menschen unterschiedlicher Nationen und unterschiedlicher Kulturen friedlich neben- und miteinander zusammen zu führen. Nach dem Ende des unseligen zweiten Weltkriegs und vielen anderen kriegerischen Auseinandersetzungen in den vergangenen Jahrhunderten war der symbolische Händedruck unserer politischen Vorbilder Charles de Gaulle und Konrad Adenauer mehr als der Neubeginn einer friedlichen Koexistenz zwischen unseren beiden Völkern. Es war der Aufbruch in eine neue, demokratische Zeit, die gerade unseren beiden Ländern so viel Gutes gebracht hat. Ich bin sicher, dass auch die vielen hundert Gemeinden in Frankreich und in Deutschland, die sich in den vergangenen Jahrzehnten partnerschaftlich zusammen geschlossen haben, einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft haben. Auch unsere Freundschaft zwischen den Menschen in Fondettes und in Naurod hat dazu einen guten Teil beigetragen. Ich empfinde den Menschen gegenüber, die in den politischen Gremien, den Partnerschaftsvereinen und letztlich in den Familien zu dieser großartigen Entwicklung beigetragen haben, großen Dank und tiefe Bewunderung. Meine Sorge, die ich am Beginn meines Briefes geäußert habe, begründet sich in der politischen Entwicklung in vielen Ländern Europas. In den Niederlanden, in Polen, in Österreich, in Ungarn oder auch in Frankreich und in Deutschland gewinnen die Rechtspopulisten mit ihren biederen, vermeintlich einfachen, aber brandgefährlichen Haltungen immer mehr Zulauf und Zuspruch. Wir müssen die Menschen in unseren Gemeinden, den Städten und in unseren Ländern sensibel machen gegen diese Art der Vereinfachung und der politischen Verdummung, damit bei den zukünftigen Wahlen die Gegner der Demokratie nicht die Oberhand gewinnen. Lieber Cedric, ich bin sicher, dass Du meine Sorgen verstehst und mit mir und allen aufrechten Demokraten alles dazu tun wirst, dass sich unser Europa weiter friedlich und freiheitlich entwickeln kann. Mit herzlichen Grüßen Wolfgang Nickel Auszug aus dem (übersetzten) Antwortschreiben von Cedric Oliveira, dem Fondetter Amtskollegen von Wolfgang Nickel: Ich verstehe die Sorge, die Sie vor dem Fortschreiten der populistischen Bewegungen zum Ausdruck bringen, und ich teile sie. Gleichwohl bin ich davon überzeugt, dass Taten besser als Worte sind. Wir müssen daher den Erwartungen unserer Mitbürger entsprechen und dabei großes pädagogisches Geschick beweisen, damit wir unseren Auftrag als gewählte Vertreter gegenüber diesen Bewegungen so wirkungsvoll und dauerhaft wie möglich erfüllen. Ich bin in meinem Innersten davon überzeugt, dass diese Arbeit Früchte tragen wird, und ich treffe in Frankreich auf eine neue Generation, die bereit ist, auf diese Botschaft zu hören, wenn wir uns alle gemeinsam anstrengen. 4 5

13. MAI 2017 Danke! Dreckwegtag am 18. März 2017 Traudl Lauck, Petra Opitz und Dr. Klaus Hultzsch bei der Pflege des Fondettes-Plätzchens. Europawoche in Wiesbaden Im Rahmen der Europawoche hatten die Partnerschaftsvereine Gelegenheit, sich im Foyer des Wiesbadener Rathauses zu präsentieren. Natürlich war auch der Partnerschaftsverein Naurod-Fondettes mit einem Stand und einem Vortrag beteiligt. Interessierte Zuhörer verfolgten die Präsentation von Marita Rossbach. 6 Impressum Herausgeber: Partnerschaftsverein Naurod-Fondettes e.v. Redaktion: Kornelia Bauscher Texte: Kornelia Bauscher Gestaltung: Beate Schmitz Druck: print24 Marita Rossbach verstand es, dem Publikum unsere Partnerstadt in Wort und Bild nahezubringen. Das Plakat zeigt die vielfältigen Aktivitäten beim Jugendaustausch in Naurod und Fondettes. 7

FONDETTES-FAHRT MAI 2017 Impressionen einer Reise Die diesjährige Reise nach Fondettes vom 25. bis 28. Mai war wieder ein voller Erfolg. Nach langer Fahrt und einem Zwischenstopp in der schönen alten Stadt Troyes im Herzen der Champagne wurden wir am frühen Abend gewohnt herzlich in der Mairie von den Fondettern empfangen. Der Freitag war ganz dem nahe Fondettes gelegenen Tours gewidmet. Eine Stadtrundfahrt mit dem petit train touristique, eine kompetente Stadtführung und auch die kulinarischen Genüsse fanden alle toll. Am Samstag stand ein Ausflug zum Château de l Islette, wo das Bildhauerpaar Camille Claudel und Auguste Rodin einige Zeit zusammen verbracht hat, auf dem Programm sowie ein Picknick im Schlosspark und der Besuch des Musée Maurice Dufresne. Für die Rückfahrt hatte der Vorstand zum krönenden Abschluss eine Champagnerführung mit Verkostung in Epernay organisiert. Außer, dass danach der Bus eine Panne hatte und die ganze Reisegesellschaft erst mit erheblicher Verzögerung am späten Sonntag Abend wieder in Naurod ankam, war die Reise vollauf gelungen! Auf dieser und den folgenden Seiten sollen nun aber Bilder sprechen. Ganz herzlichen Dank an die Fotografen Marita Rossbach, Ulrike Voigt und Petra Martina Prager für die schönen Aufnahmen. Zwischenstopp in Troyes, einer mittelalterlichen, geschichtsträchtigen Stadt, deren Zentrum die Form eines Champagnerkorkens hat. La Cathédrale, Tours 8 Le Château d Islette Musée de Pâtissiers, Tours Fenster in der Cathédrale von Tours 9

Ansichten in Tours Le Château d Islette 10 Die Gruppe bei der Stadtführung Dans le parc du château Dieses Fass für 50000l Wein wurde von der Familie Mercier aus Epernay zur Weltausstellung 1889 nach Paris transportiert und machte dort dem Eiffelturm Konkurrenz. 11

Typisch französisch Tartes und Quiches sind aus der französischen Küche nicht wegzudenken. Hier ein tolles Rezept von Sophie Dudemaine, deren Backund Kochbücher in Frankreich Bestseller sind: Tarte Bolognese Bon Appetit! Klassischer Mürbeteig Zutaten für eine Tarteform mit 28 cm Ø: 250 g Mehl Typ 550, 125 g weiche gesalzene Butter, 1 Eigelb, 50 ml Wasser Aus den Zutaten mit der Hand oder der Küchenmaschine einen Teig zubereiten, ihn zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden kühlen. Etwa 30 Min. vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen. Zutaten für die Füllung 5 Eßl. Olivenöl, 40 g Butter, 2 große Zwiebeln, 500 g Rinderhackfleisch, 1 Kl. Dose geschälte Tomaten in Stücken, 2 Eßl. gehackte Petersilie, Salz, Pfeffer, 4 Eier, 400 g Sahne, 150 g geriebener Gruyère Die gehackten Zwiebeln in Butter und Olivenöl anbraten (5 Min.), Hackfleisch dazugeben und anbraten, dann Tomaten und gehackte Kräuter dazu. Alles bei mittlerer Hitze kochen lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist (ca. 20 Min.) In der Zwischenzeit Eier, Sahne, Salz und Pfeffer verquirlen. Die abgekühlte Fleischmischung auf dem ausgerollten Teig verteilen, die Eiersahne darüber gießen und die Tarte mit dem geriebenen Käse bestreuen. 40 Min. im auf 180 Grad vorgeheizten Backofen backen. Lässt sich sehr gut vorbereiten und schmeckt warm und kalt! Dazu ein grüner Salat. Veranstaltungen und Termine 2017 Stammtisch im Weißen Ross (jeden 2. Dienstag im Monat) Französischkurs mit M. Icard (Termine werden individuell geplant) Fahrt nach Fondettes (25.-28.5.) Zwei Jugendfußballmannschaften des 1. FC Naurod fahren auf Einladung des Fondetter Fußballvereins zu einem Jugendturnier nach Fondettes 38. Radetappenfahrt Tour de Bretagne 2017 mit Radfahrern aus Naurod und Fondettes (4.-10.6.) Willkommen im Club Als neue Mitglieder begrüßen wir herzlich Christiane Laubach aus Wiesbaden Familie Karin und Christian Schmitt aus Naurod Dr. Gabriele Reese aus Naurod Bettina Janssen-Höpfner aus Breckenheim Familie Sabine Roll und Reiner Hüller aus Naurod Familie Helmut v.d.bussche aus Auringen Tim Queck aus Breckenheim Wir wünschen interessante Stunden beim Partnerschaftsverein und viele anregende Begegnungen mit unseren Fondetter Freunden. Bouleturnier der Nauroder Ortsvereine (25.6.) Woche der Partnerschaft (8.-12.7.) Konzert in der Kirche (2.9.) Nauroder Sommerlaune (15.9.) Gemeinsame Vorstandssitzung in Naurod (Oktober) Nikolausmarkt (9.12.) Französisch mit Marita Rossbach (Beginn 27.3., Kellerskopfschule) 12 Quelle: Sophie Dudemaine: Sophies Tartes, Quiches und Salate, Hildesheim 2007 13

14 2. KONZERT IN DER EV. KIRCHE IN NAUROD SAMSTAG, 2. SEPTEMBER 2017 19 UHR EV. KIRCHE WIESBADEN-NAUROD Vorfreude Nach dem überwältigenden Erfolg unseres Jubiläumskonzertes im September 2016 freuen wir uns, Ihnen für Samstag, 2.9., 19 Uhr, unser 2. Konzert ankündigen zu können. Wieder dabei sind der Jugendchor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden unter der Leitung von Dagmar Howe, Wolfgang Vater (Moderation und Gesang), Erik Biegel (Tenor) und Julia Palmova (Klavier), außerdem die australische Sopranistin Sarah Jones, die Mezzosopranistin Silvia Hauer, Kammersänger Thomas de Vries (Bariton) und Lea Kaus (Tanz). Sarah Jones, Sopran Sarah Jones kam 2012 aus dem südaustralischen Tasmanien als Gewinnerin des German-Australian Opera Grant mit einem Jahresengagement ans Hessische Staatstheater Wiesbaden. Hier stand sie seit 2012 in Partien wie Esmeralda (Die verkaufte Braut), Valencienne (Die lustige Witwe), Berta (Der Barbier von Sevilla) und Amor (Orfeo ed Euridice) auf der Bühne. 2016 trat sie mit dem Ensemble Mattiacis als Amor in da Gaglianos La Dafne bei den Internationalen Maifestspielen auf. In der laufenden Spielzeit singt sie in Wiesbaden Papagena (Die Zauberflöte), Helmwige (Die Walküre) und Zweite Nichte (Peter Grimes). Silvia Hauer, Mezzosopran Die in Kehl am Rhein geborene und aufgewachsene Sängerin absolvierte ihr Gesangsstudium an den Musikhochschulen Freiburg und Wien. Silvia Hauer gewann 2010 den 1. Preis beim renommierten Bundeswettbewerb für Gesang, Berlin. Nach Gastengagements an der Komischen Oper Berlin und am Theater Heidelberg war sie Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper. In den Spielzeiten 2013 bis 2015 gastierte Silvia Hauer an der Bayerischen Staatsoper, an der Komischen Oper sowie bei der Liedakademie des Heidelberger Frühlings, der Mozart-Akademie des Festivals Aix-en- Provence und dem Britten Pears Young Artist Program des Aldeburgh Festivals. Seit der Spielzeit 2015/2016 ist sie Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden und debütiert in Rollen wie Dorabella (Così fan tutte), Bradamante (Alcina), Warwara (Katja Kabanowa) und Hänsel (Hänsel und Gretel). Kammersänger Thomas de Vries, Bariton, wurde in Bad Kreuznach geboren. Nach dem Gesangsstudium in Köln war er an verschiedenen Häusern engagiert. In Wiesbaden war er von 2002 bis 2014 festes Ensemblemitglied und ist es nun wieder seit 2016. Hier sang er viele der großen Partien seines Fachs, u.a. Kurwenal (Tristan und Isolde), Don Fernando (Fidelio), Marcello (La Bohème), Bartolo (Barbier von Sevilla), Faninal (Der Rosenkavalier) und Telramund (Lohengrin). Bei den Internationalen Maifestspielen 2017 feierte als Alberich in Wagners Ring wahre Triumphe. Am 10.07.2014 wurde Thomas de Vries vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst der Titel Kammersänger verliehen. Erik Biegel, Tenor Der gebürtige Nürnberger studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Gastengagements führten ihn nach Stuttgart, Düsseldorf, Saarbrücken und Maastricht. Nach fünf Jahren an der Oper Bonn ging er ans Staatstheater Wiesbaden, wo er von 2003 bis 2014 fest engagiert war und in dieser Zeit u.a. als Monostatos (Zauberflöte) und Knusperhexe (Hänsel und Gretel) ebenso wie als Mime (Rheingold) und Dr. Blind (Fledermaus) brillierte. Seit der Spielzeit 2015/16 wieder zurück in Wiesbaden, singt er hier wiederum Dr. Blind, Knusperhexe, Mime sowie Triquet (Eugen Onegin). Als Regisseur der Opernakademie Bad Orb hat er bereits La Bohème und Die lustige Witwe erfolgreich inszeniert. Lea Kaus, Tanz Schon im Alter von fünf Jahren erhielt Lea regelmäßig Ballettunterricht, bevor sie sich mit knapp 10 Jahren für den orientalischen Tanz entschied. Seitdem perfektioniert sie ihr Können stetig, u.a. von 2011 bis 2015 (während ihres Studiums an der Ludwig-Maximilian-Universität München) als Mitglied der Münchner Showtanzgruppe Bellylicious, die 2013 den 2. Platz bei dem Wettbewerb Bellydancer of the World erzielte. Seit drei Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Tribal Fusion, einer modernen Form des orientalischen Tanzes mit Elementen u.a. aus Hip Hop und Flamenco. In ihren eigenen Choreographien mixt sie gern die verschiedenen Tanzstile zu eigenwilligen Kreationen. Julia Palmova, Klavier Nach dem Klavierstudium an der Musikschule ihrer Heimatstadt St.Petersburg war Julia Palmova elf Jahre als Opernkorrepetitorin am Staatlichen Michailovsky Opern- und Ballett-Theater St. Petersburg engagiert. In dieser Zeit konzertierte sie als Liedbegleiterin und Kammermu- 15

16 sikerin mit Solisten des Michailovsky- und Mariinsky-Theaters und wurde mehrfach bei internationalen Wettbewerben ausgezeichnet. Seit 1998 lebt die Pianistin in Deutschland und kam 2002 vom Theater Regensburg als Solorepetitorin ans Staatstheater Wiesbaden. Sie ist Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Mainz und geht weiterhin einer regen Konzerttätigkeit als Kammermusikerin und Liedbegleiterin nach. 2008 nahm sie als Korrepetitorin an den Salzburger Festspielen teil. Wolfgang Vater, Moderation und Gesang Als langjähriges Ensemblemitglied des Staatstheaters Wiesbaden war er in unzähligen Aufführungen zu sehen. Seit einigen Jahren tut er sich auf dem Gebiet der Konzertmoderationen hervor und widmet sich der Entwicklung eigener literarisch-musikalischer Programme. Sehr erfolgreich schreibt, inszeniert und spielt er u.a. zusammen mit Klaus Krückemeyer Live-Hörspiele wie Der Hexer von London und Sherlock Holmes: Der Hund der Baskervilles. Wolfgang Vater ist Lehrbeauftragter für Stimmbildung an der Universität Mainz. Der Jugendchor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden (Leitung: Dagmar Howe) Im vor über 60 Jahren gegründeten Jugendchor haben schon viele Generationen von Kindern gesungen. Er wirkt in allen Opern, Operetten und Konzerten mit, für die der Komponist einen Kinderchor vorgesehen hat, z.b. in Carmen, La Bohème, Hänsel und Gretel, Tosca, Im Weißen Rössl, Der Wildschütz. Zum Repertoire gehören aber auch Carmina burana, Die Zeller Weihnacht von Paul Burkhard (Komponist von O mein Papa ) sowie internationale Kunst- und Volkslieder. Die Kinder singen jeweils in der Originalsprache das ist neben deutsch hauptsächlich italienisch (Tosca, Bohème), französisch (Carmen) und sogar russisch (Boris Godunow) oder finnisch (Huua Luua, finnisches Winterlied). Karteninfo Der Kartenvorverkauf beginnt am 1. Juni. Karten zum Einheitspreis von 12 gibt es in der Falken-Apotheke in Naurod, im Nauroder Lädchen (Post) und können auch per E-Mail unter konzert2jumelage@posteo.de bestellt werden (gegen einen Aufpreis von 1 werden die Karten per Post zugeschickt). Exotische Einflüsse auf die europäische Musik In unserem Konzert wird Musik aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien erklingen also europäische Musik. Musik ist aber international und war und ist immer vielfältigen Einflüssen von außen ausgesetzt. Hier ein kurzer Überblick über die Globalisierung in der Musik. Im 17. und 18. Jahrhundert fanden außereuropäische Musikstile u.a. durch erweiterte Handelsbeziehungen, Reiseberichte und Berichte von Missionaren Eingang in europäische Kompositionen. Auf den Bühnen tummelten sich Afrikaner, Indianer, Chinesen, Türken, Inder und Perser als Opernfiguren. Im Laufe des 18. Jhds. verbreiteten sich in Frankreich Reisebeschreibungen aus dem Orient und Übersetzungen orientalischer Märchen, wie z.b. die 1704/08 in französischer Sprache erschienenen Märchen aus 1001 Nacht. Europa war um 1800 fasziniert von der orientalischen Kultur. So gab es in der Zeit von 1780 bis 1850 mehr als 250 orientalische Stoffe allein auf deutschsprachigen Bühnen. Unter Orient verstand man eine Art diffuser Märchenwelt zwischen Arabien und Indien, zwischen Islam und Sultanspalästen. Das Morgenland war das Ziel von Träumen und Sehnsüchten, man sehnte sich nach pittoresker Unterhaltung in der Oper, erfreute sich an exotischer Kostümierung und Haremsszenen, kurz, der Orient war en vogue in dieser Zeit. Einen großen Anteil an der Entwicklung dieses Orienthypes hatte der Ägyptenfeldzug Napoleons I. (1789 bis 1801). Bekleidung, Porzellan, Seidenstoffe, Tapeten im orientalischen Stil all dies hielt Einzug in europäische Oberschicht- Haushalte. Es wurde tatsächlich Mode, sich eine Mumie zuzulegen! Viele Maler stellten FASZINOSUM ORIENT orientalische Sujets dar, und Reisen in den Orient boomten. Vor dem Hintergrund der Vorherrschaft des Osmanischen Reiches (ca. 1300 bis 1922), das um die Mitte des 17. Jhds. drei Kontinente umfasste und damit seine Blütezeit erreicht hatte, entstand der so genannte türkische Stil (alla turca). Die Türken waren praktisch überall in Europa präsent. Schon lange vor Mozart wurden Türken in Bühnenwerken dargestellt: Im 16. und frühen 17. Jhd. noch als wild und grausam, später herrschte das Märchenhafte der orientalischen Welt vor, und der Türke wurde als milde und weise präsentiert. In Mozarts Oper Die Entführung aus dem Serail findet sich die orientalische Thematik schon im Titel, und die Figuren des Bassa Selim und des Osmin verkörpern einerseits den weisen, großmütigen Typus, andererseits den grausamen und brutalen. In Frankreich war man ganz besonders fasziniert von der orientalischen Welt es entstanden seit der 2. Hälfte des 16. Jhds. viele Türkendramen, die von reisenden französischen Theatertruppen in anderen europäischen Ländern bekannt gemacht wurden. Auch die Kenntnis der türkischen Welt war in Frankreich weit verbreitet. Molière und der Komponist Jean-Baptiste Lully erschufen auf Anregung Ludwigs XIV. eine Ballettkomödie mit türkischen Szenen Bourgois gentilhomme (Der Bürger als Edelmann), für die sie sich ausführlich über türkische Lebensweise, Sprache und Musik informierten und die für eine Reihe von Türkenmusiken in Ballett, Oper und Instrumentalmusik zum Vorbild wurde. In der 2. Hälfte des 18. Jhds. 17

erschienen wissenschaftliche Darstellungen zu Geschichte und Kultur der Türken, die auch Musik und Musikinstrumente einschlossen. Die Melodien jedoch konnten nicht korrekt aufgezeichnet werden, weil den Autoren nur das europäische Notationssystem bekannt war. Sehr populär war damals in Europa die türkische Militärmusik, auch Janitscharenmusik genannt. Deren typisches Instrumentarium - Becken, Triangel, Tamburin, tiefe Trommel, Glöckchen oder Schellen - wurde zum Bestandteil europäischer Militärorchester. Die Janitscharen, die Elitetruppe der Türken, wollten durch ihre laute, Tag und Nacht gespielte Musik den Feind demoralisieren. 1826 war die Truppe dem Sultan aber militärisch zu mächtig geworden, er löste sie auf und verbot ihre Musik. In europäischen Opern und Sinfonien der damaligen Zeit jedoch hatte die Janitscharenmusik längst ihre Spuren hinterlassen, so in Christoph Willibald Glucks Die Pilger von Mekka und Iphigenie auf Tauris, in Mozarts Die Entführung aus dem Serail und in Joseph Haydns Sinfonie Nr. 100 Militärsinfonie. Oper und Ballett waren im 17. und 18. Jhd. die musikalischen Genres des Exotischen, das sich in entsprechenden Kostümierungen und Bühnenbildern manifestierte. Das Fremde war in das kulturelle Leben im alten Europa integriert. Vom exotischen Reiz des Orientalischen fühlten sich auch immer mehr Komponisten angezogen. So entstanden allenthalben und über viele Jahrzehnte hinweg Orientalische oder Arabische Tänze, Märsche mit den Bezeichnungen ägyptisch oder türkisch und Opern wie Der Kalif von Bagdad, Die Italienerin in Algier, Die Afrikanerin, Aida und viele mehr. Wie man an der Nationalität der Komponisten sieht (Boildieu, Rossini, Meyerbeer, Mozart, Verdi, Rachmaninow, Tschaikowsky, Rimski-Korssakow), hat der türkische/ orientalische/exotische Einfluss die bedeutenden europäischen Komponisten voll erfasst, auch und besonders in Russland. Auch Spanien galt übrigens damals als exotisch. Das spanische Kolorit verarbeiteten französische Komponisten wie Georges Bizet, Edouard Lalo und Maurice Ravel in Werken wie Carmen, Rhapsodie espagnole und L heure espagnole. Im 19. Jhd. war die Rezeption außereuropäischer Musik geprägt von Orientsehnsucht und Zigeunerromantik. Wer kennt nicht den Zigeunerbaron von Johann Strauß? Auch Bizets Carmen sei hier genannt. Der französische Komponist Félicien César David zog 1833 sogar mit einem Klavier durch die vorderasiatische Wüste, um den Orient an Ort und Stelle zu studieren und zu erleben. Dieses Abenteuer hat er in seiner 1844 uraufgeführten Sinfonie Le Desert, in der natürlich auch eine Arabische Fantasie vorkommt, gestaltet. Das Werk regte viele französische Komponisten zu Kompositionen mit orientalischem Flair an. Das Exotische, Orientalische, Fremde, eben das Andere, hat die Menschen und die Künstler immer fasziniert, so dass sich die verschiedenen Kulturen gegenseitig befruchten und bereichern. In Frankreich war, wie gesagt, die Begeisterung für alles Orientalische und Exotische Stilles Gedenken Wir trauern um unsere Mitglieder außerordentlich groß, kein Wunder also, dass im Algerischen Pavillon der Pariser Weltausstellung von 1889 etwa 50 Tänzerinnen und Tänzer für ihre Performance des danse du ventre gefeiert wurden. Musik und auch Tanz - ist eine Sprache, die jeder versteht. Beides spricht zum Herzen und verbindet Menschen über Sprachund Landesgrenzen hinweg - deshalb passt ein Konzert auch wunderbar zu dem Gedanken der Städtepartnerschaft. Kornelia Bauscher Quellen: Gradenwitz, Peter: Musik zwischen Orient und Okzident, Wilhelmshaven, Hamburg 1977 Wikipedia-Artikel zu Türkenoper, Orientalischer Tanz ; Fikrun wa Fann (Kulturzeitschrift des Goetheinstituts): Musik zwischen den Kulturen Edgar Beltz aus Naurod 18. März 2017 Hannegret Berckemeyer aus Naurod 6. Mai 2017 Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren. 18 19

Konzert Samstag, 2.9., 19 Uhr, Ev. Kirche Naurod Lieder, Arien, Duette, Chansons & Tanz Mit dem Jugendchor am Hessischen Staatstheater Wiesbaden unter der Leitung von Dagmar Howe, Sarah Jones (Sopran), Silvia Hauer (Mezzosopran), Erik Biegel (Tenor), Thomas de Vries (Bariton), Lea Kaus (Tanz), Wolfgang Vater (Moderation und Gesang) und Julia Palmova (Klavier) Karten 12, Vorverkauf ab 1. Juni, Falken-Apotheke Naurod und Nauroder Lädchen sowie unter konzert2jumelage@posteo.de NAURODER SOMMERLAUNE Freitag, 15.9., ab 18 Uhr Auf dem Platz vor dem Gemeindehaus schenkt der Partnerschaftsverein Naurod-Fondettes deutsche und französische Weine aus. STAMMTISCH für Mitglieder und Interessierte Regelmäßig am 2. Dienstag im Monat ab 19 Uhr in der Gaststätte Zum weißen Ross in Naurod. BOULESPIEL Von April bis November treffen sich regelmäßig am 1. Sonntag im Monat 11-13 Uhr Liebhaber (und solche, die es werden wollen) dieses französischen Klassikers auf dem Platz hinter der Kellerskopfhalle in Naurod. Boulekugeln sind vorhanden. 20 Weitere Informationen zum Verein und seinen vielfältigen Aktivitäten immer aktuell unter www.naurod-fondettes.eu