Weltweit engagiert Der italienische Solarmarkt - Post FIT-Ära und neue Businessmodelle Svenja Bartels Intersolar 2014 München 5.06.2014 1
Agenda Der italienische Solarmarkt - Post FIT-Ära und neue Businessmodelle 01 Förderung von Solar heute und morgen 02 Neue Businessmodelle- Entscheidungsfaktoren 03 Zweitmarkt PV 2
Agenda Der italienische Solarmarkt - Post FIT-Ära und neue Businessmodelle 01 Förderung von Solar heute und morgen 02 Neue Businessmodelle- Entscheidungsfaktoren 03 Zweitmarkt PV 3
Einsatz Solar Italien allgemein (inkl. Solarthermie) Conto Energia 1-5 Weiße Zertifikate Steuerabsatzbeträge Stromtausch Conto energia termico Privatnetze/ Eigenverbrauch PPA 4
Conto Energia 5 - Beendet 6,7 Milliardengrenze wurde am 6.6.2013 erreicht Conto Energia 5 Tarife werden seit dem 6.7.2013 nicht mehr vergeben Quelle: http://www.gse.it 5
Conto Energia 5 Was bleibt noch übrig? Anlagen, die in den letzten Registern CE 4 und CE 5 eingetragen sind, erhalten Fördermittel, wenn Inbetriebnahme 12 Monate nach Registerplatzveröffentlichung (kein Nachrücken falls Anlagen herausfallen, Ausnahme erster Registerzeitraum) Letzte Registerveröffentlichungen CE 5: 1. Register 28.9.2012 2. Register 23.5.2013 6
Conto Energia - bisherige indirekte Korrekturen Verdoppelung der IMU Betreiber zahlen an GSE nun eine Bearbeitungsgebühr Robin Hood Tax 10% Abschaffung der garantierten Mindestpreise Ende 2013 Fiskus geht von Abschreibung in 25 Jahren statt 9 Jahren aus 7
Conto Energia - Aktueller Stand der Diskussion um die Reduktion der Tarife Stand 3.6.2014: Maßnahmenpaket soll bis 20.06.2014 verabschiedet sein Reduktion der Stromrechnungen der KMU um 10% Auch Erneuerbare sollen Einschnitte erfahren Diskussion der letzten Wochen: Verlängerung des Auszahlungszeitraums auf bis zu 25 Jahre -> Reduktion der Tarife -> Probleme mit Cashflow der Finanzierungen Angeblich soll eine Lösung gefunden worden sein, die alle Interessen berücksichtigt 8
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Trend zur Eigenerzeugung auch in Italien? Tomicek 10
Strompreisentwicklung Gewerbe international Strompreise im europäischen Vergleich -Industrie 1 Cent/kWh 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013* Großbritannien Niederlande Frankreich Deutschland Italien 1 Verbrauch 500 bis < 2.000 MWh per annum inkl. Steuern, ohne MwSt. Datenquelle: EUROSTAT Stand: Nov. 2013; *vorläufig Grafik: Rödl & Partner 11
Strompreisentwicklung Italien in 2014 nach Zonen Börsenpreis (regionale Durchschnittspreise) Quelle: http://mercatoelettrico.org (PUN) nationaler Durchschnittspreis April 2014 (maßgeblich für Direktvermarktung): 45,760 /MW/h Quelle: http://www.mercatoelettrico.org Endverbraucher (Niedrigspannung) QI 2014: Bis 3 kwp: bis ca. 16,9 /c kwh = 169 /MWh Endkunde (Mittelspannung): ab 16,5 kwp: bis ca. 15.7 /c kwh = 157 /MWh Quelle: http://www.autorita.energia.it 12
Strompreiszusammensetzung Italien 2014 (2. Trimester) 13,34% Steuern 21,43% Allgemeine Systemkosten: Allgemeine Systemkosten, unter Anderem A3 EE Umlage. Energieintensive Großunternehmen haben seit dem 5.4.2013 eine Ermäßigung zwischen 15% und 60% 15,80% Übertragungskosten, Vertei- lungskosten und Messung des Stroms 49,3% Erzeugungskosten/ Beschaffung und Vertrieb, Netzausgleich Oneri generali di sistema 21,43% Imposte 13,34% PED (prezzo Costi di rete e di misura 15,80% II trimestre 2014 Prezzo lordo = 18,98 c /kwh Approvvigionamento e vendita 49.43% energia + dispacciamento) + PPE (perequazione) 45,07% Commercializzazio ne 4,35% 13
Eigenverbrauch Privatnetze: SEU Gesetzesdekret Nr. 115/2008, Del. AEEG 12.12.2013 N. 578 SEU: Sistemi Efficienti di Utenza (Privatnetz) eine oder mehrere Anlagen bis max. 20 MW Nennleistung Stromerzeugung aus EE oder KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) Betreiber ein Rechtssubjekt Privatnetz mit Anschluss an eine Einrichtung eines Endabnehmers Anlagen und Endabnehmer auf einem einzigen Grundstück, welches im Eigentum des Endabnehmers steht, oder diesem zur Verfügung steht Auf den von innerhalb des Netzes verbrauchten Strom werden Allgemeine Systemkosten, Kosten für Übertragung und Netzausgleich nicht bezahlt Durchführungsvorschriften GSE bis Ende 2014 (Übergangsvorschriften erlassen) Delibere zu Steuerbelastung der SEUs und zu Batteriespeichern noch zu erlassen 14
Position für Eigenstromverbrauch Länder, die Netzparität erreicht haben Beste Position für Eigenstromverbrauch Italien Deutschland Schweiz Spanien Deutschland nach EEG 2014 Türkei Nähe zur Netzparität Frankreich Mexico (net-metering Chile Brasilien (net-metering) Regulatorische Förderung für PV-Eigenstromverbrauch Anmerkung: Daten von der zweiten Hälfte des Jahres 2013 Quelle: ECLAREON Analysis 15
SEU 2014 Eigenstromversorgung PV Kleinanlagen > 20 KW Rest: Einspeisung + Scambio sul posto /RID Öffentliches Netz Eigenstromversorgung: ohne Stromsteuer (Art. 52, 3, b TUA) ohne Allgemeine Systemkosten/Netzentgelte ggf. mit scambio sul posto EVU Stromlieferung (ggfs. Grundversorgung): mit Stromsteuer Mit Allgemeinen Systemkosten Anlagenbetreiber = Eigenversorger Eigenstromerzeugung wird auf verschiedene Weisen gefördert Anlagenbegriff ist eigentumsunabhängig 16
SEU 2014 Stromversorgung durch Lieferanten PV Freifläche Öffentliches Netz Anlagenbetreiber = Lieferant Eigenversorger = Grundstückseigentümer Eigenstromversorgung Mit Stromsteuer ohne Allgemeine Systemkosten/Netzentg. ohne mit scambio sul posto EVU Rest: Einspeisung + Direktvermarktung mit Stromsteuer Mit Allgemeinen Systemkosten 0,5 km Zu beachten, auf wen die Verträge mit dem EVU laufen (full service Lieferant?) Anlage unterliegt der Stromsteuer/Details noch festzulegen 17
BHKW-PV Hybridsystem mit Batteriespeicher (noch Theorie) Rest: Netzeinspeisung Eigenstromversorgung: Stromlieferung (Grundversorgung?) EVU Restl. Stromlieferung SMA Wärme KWK-Eigenstrom: SMA Rest: Netzeinspeisung Eigenstromversorgung: Es fehlt noch die Delibera zu den Batteriespeichern Anlage ohne Batteriespeicher heute bereits realisierbar (wie vorherige Seite) 18
Fazit neue Businessmodelle Italien Eigenstromnutzung ist die interessanteste Variante Komplette Abdeckung durch Kombination von BHKWs und erneuerbaren Energien ist für produzierende Unternehmen interessant. Daneben sind aber auch Modelle interessant, bei denen es zur Lieferung der Anlage/Strom durch einen Dritten kommt 19
Neue Businessmodelle Italien Direktvermarktung Eigenverbrauch Verkauf des Stroms an Endkunden Verkauf an die Stromversoger (utilities) Verkauf an die Großhändler Elektrizitätsbörse Verkauf an GSE (Ritiro dedicato) Sistemi Efficienti di Utenza (SEU) Scambio sul posto: 70% Eigenverbrauch max. 200kW - auf Distanz und unter unterschiedlichen Rechtssubjekten nicht möglich. Sistemi Efficienti di Utenza (SEU) 20
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Zweitmarkt Photovoltaik 2010-2014 (Zahlen und Fakten) Circa 187 MW (90 Anlagen) wurden in 2013 auf dem Zweitmarkt gehandelt (Rückgang von 2012 zu 2013 um 30%) Gruppen von Anlagen: im Schnitt 3-4 (knapp 7 MW) Durchschnittsgröße der Anlagen 4,6 MW (Reduktion der Durchschnittsgröße der Anlagen) Markt der Anlagen unter 10 MW sehr konstant Aber: starker Rückgang der Transaktionen von Anlagen unter 2 MW (-75%) Käufer EPC in 2013 machen 38% aus -> viele distressed Anlagen? Steigende Anzahl von italienischen Investoren Quelle Politecnico Mailand Report Solarindustrie 22
Zweitmarkt Photovoltaik 2010-2014 (Preise) Quelle Politecnico Mailand Report Solarindustrie 23
Zweitmarkt Photovoltaik 2010-2014 (Juristisches) Schnäppchen bei distressed Anlagen: Anlagen mit einigen technischen Problemen, die die Leistung beeinträchtigen. Schnelle deals: Gute Anlagen sollen schnell angekauft werden. Due diligences sind nötig über Genehmigungen, Grundstücksrechte, Anschlussrechte, Bau (as built ), technische Eigenschaften, vertragsrechtliche (O&M), Finanzierung, Steuern und Belastungen der Projektgesellschaften, Produktgarantien und Dauer, GSE, usw. Achtung bei Austausch von Bestandteilen bei Bestandsanlagen! Mitteilungspflichten gegenüber dem GSE müssen beachtet werden. 24
Ihr Ansprechpartner Svenja Bartels Rödl & Partner Padua Via Rismondo 2/E 35131 Padua Italien Telefon +39 (049) 80469.11 Telefax +49 (049) 80469.20 svenja.bartels@roedl.it Jeder Einzelne zählt bei den Castellers und bei uns. Menschentürme symbolisieren in einzigartiger Weise die Unternehmenskultur von Rödl & Partner. Sie verkörpern unsere Philosophie von Zusammenhalt, Gleichgewicht, Mut und Mannschaftsgeist. Sie veranschaulichen das Wachstum aus eigener Kraft, das Rödl & Partner zu dem gemacht hat, was es heute ist. Força, Equilibri, Valor i Seny (Kraft, Balance, Mut und Verstand) ist der katalanische Wahlspruch aller Castellers und beschreibt deren Grundwerte sehr pointiert. Das gefällt uns und entspricht unserer Mentalität. Deshalb ist Rödl & Partner eine Kooperation mit Repräsentanten dieser langen Tradition der Menschentürme, den Castellers de Barcelona, im Mai 2011 eingegangen. Der Verein aus Barcelona verkörpert neben vielen anderen dieses immaterielle Kulturerbe. 25